Schwedischer Preisvergleichsanbieter PriceRunner verklagt Google auf 2,1 Mrd. Euro

Der schwedische Preisvergleichsanbieter PriceRunner hat in Stockholm eine Klage gegen Google eingereicht, nachdem jene bei der Berufung gegen eine Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter gescheitert waren. Man fordert 2,1 Mrd. Euro Schadensersatz von dem Internet-Riesen. Es geht dabei darum, dass Google seine Vormachtstellung im Bereich der Suchmaschinen missbraucht haben soll, indem man Google Shopping bevorzugt behandelte.

Google selbst hat die Klage von PriceRunner bisher nicht kommentiert und wehrt sich in der EU auch immer noch mit einer Berufung gegen die Vorwürfe der EU. PriceRunner wirft Google jedenfalls vor, nicht nur dem schwedischen Unternehmen geschadet zu haben, sondern auch den Kunden. Durch die Bevorzugung der Ergebnisse aus Google Shopping habe man Preisvergleiche erschwert und viele Kunden hätten nichtsahnend zu viel für Produkte gezahlt.

Laut PriceRunner habe Google dies immer noch nicht korrigiert, die für den Schadensersatz ausgerufene Summe sei daher nur vorläufig und noch niedrig angesetzt. Google erreiche im Bereich der Suchmaschinen in Europa Marktanteile jenseits der 90 % und beherrsche daher den Markt. Mit jener Monopolstellung sei enorme Verantwortung verbunden, welcher das Unternehmen nicht gerecht werde und seit Jahren dem Wettbewerb schade.

Die entsprechenden Untersuchungen laufen in der EU seit 2017 und im ersten Anlauf wurde Google zu einer Zahlung von 2,42 Mrd. Euro verdonnert. Google ging in die Berufung, die Strafe wurde dann aber bestätigt. Aktuell läuft ein weiteres Berufungsverfahren. PriceRunner gibt an, dass Google aktuell weiterhin Einnahmen für PriceRunner verhindere und Kunden den Vergleich erschwere. Google Shopping zeige in der Regel deutlich höhere Preise an, als bei PriceRunner – es ergeben sich Unterschiede im zweistelligen Prozentbereich.

Für PriceRunner gehe es laut eigenen Aussagen um Einnahmeverluste in Großbritannien, Schweden und Dänemark, die bis auf das Jahr 2008 zurückgehen. Die Schäden, die Google anrichte, würden sich täglich erhöhen, da die Verstöße laut PriceRunner immer noch weiter liefen. Man hat sich nun zur Finanzierung des Rechtsstreits sogar weitere Gelder gesichert und gibt an, bereit zu sein, bis zum Letzten gegen Google vorzugehen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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Ein Kommentar

  1. der Michael says:

    Ob man in Schweden bei Zivilklagen einen Schaden auch (wie in DE) nachweisen muß, um einen Ersatz zu bekommen?

    Stelle ich mir schwer vor….

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