Deutsche Post darf das Porto erhöhen

Im Oktober gab die Deutsche Post bekannt, dass die Briefpreise ab 2022 steigen sollen. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe war das Ganze aber noch nicht fix. Zwar hatte die Bundesnetzagentur eine „beabsichtigte Entscheidung“ in dem gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren für die Genehmigung der Briefpreise für die kommenden drei Jahre veröffentlicht, aber jene musste erst in Stein gemeißelt werden. Dies ist nun geschehen. Die Bundesnetzagentur erlaubt es also der Deutschen Post, das Porto für Postkarten und Standardbriefe zu erhöhen, konkret hat die Post einen Spielraum von 4,6 Prozent für die Erhöhung der Preise. Gelten sollen die neuen Preise für drei Jahre, beginnend ab dem 1. Januar 2022.

Grund für die Preisanpassungen seien Kostensteigerungen durch höhere Lohn- und Transportkosten sowie die in den vergangenen Monaten stark gestiegene Inflationsrate. Auch Pandemie-bedingte Zusatzaufwendungen in den Betriebsstätten und in der Zustellung, die eine sichere Postversorgung für alle Kunden in Deutschland ermöglichen, hätten die Deutsche Post mit erheblichen Kosten belastet.

Das neue Preismodell solle laut letzter Informationen der Deutschen Post wie folgt aussehen:

Nach der Genehmigung durch die Bundesnetzagentur werden die Produkte Standard-, Kompakt-, Groß- und Maxibrief zum 1. Januar 2022 jeweils fünf Cent teurer. So soll beispielsweise das Porto für den Standardbrief als das am häufigsten von Privatkunden genutzte Produkt von 80 auf 85 Cent steigen. Für die Postkarte wird die Deutsche Post bei der Bundesnetzagentur eine Preiserhöhung um zehn Cent von 60 auf 70 Cent beantragen. Außerdem werden die Preise für das Einschreiben und Einschreiben Einwurf um 15 Cent erhöht auf 2,65 Euro bzw. 2,35 Euro. Auch die Preise für die Bücher- und Warensendung werden moderat um fünf Cent angepasst auf dann 1,95 Euro für die „Bücher- und Warensendung 500“ und 2,25 Euro für die „Bücher- und Warensendung 1000“.

Darüber hinaus sind Veränderungen beim Nachsendeservice geplant. So wird der Online-Preis für das 12-Monate-Produkt von 26,90 Euro für Privatkunden auf 30,90 Euro steigen und für Geschäftskunden von 49,90 Euro auf 54,90 Euro. Die Online-Preise für die 6-Monate-Variante bleiben hingegen stabil bei 23,90 Euro (Privatkunden) bzw. 39,90 Euro (Geschäftskunden). Neu ist, dass Kunden den 6-Monate-Service künftig auch in der Filiale beauftragen können, dann allerdings zu etwas höheren Preisen als online (26,90 bzw. 42,90 Euro).

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24 Kommentare

  1. Uiuiui! Das Porto der Post ist eines der Top10-Themen für den empörten Deutschen. Für die max. 10 Briefe, die ich im Jahr verschicke, werde zumindest ich die 50 Cent verkraften können.

  2. Also bei Briefen verstehe ich es nicht und bin eher dagegen. Bei Paketen darf das gerne mal passieren, aber nicht nur für Endkunden, sondern auch für Händler bitte.

    Ich denke es ist so langsam an der Zeit, dass die Leute wieder begreifen müssen, dass der Versand nicht „kostenlos“ ist, nur weil der Händler es in den Preis mit einrechnet oder in seiner Kalkulation drin hat. Zum einen setzt das kleine Shops unter Druck auch alles kostenlos zu versenden und zum anderen drückt das die Wertschätzung. Weder die LKWs fahren umsonst durch die Welt, noch der Zusteller. Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wäre langsam mal wieder ganz gut.

    Natürlich nur meine two Cents. Zumal gerade die Post/DHL ja eh immer nur bei Privatkunden abkassiert und erhöht, statt das auch für Händler durchzusetzen.

    • Das Problem ist halt, das immer weniger Briefe verschickt werden.
      Durch diesen Gegeteiligen Kosten Degressions effekt (Kein Plan ob es dafür ein Wort gibt..) Müssen die Preise zwangsläufig steigen.
      Ich denke auch, das es den Privaten kaum tangieren wird. Wer verschickt Privat mehr als 10-20 Briefe pro Jahr (ich verschicke vllt 3-5)

      • Naja ist doch albern. Briefe machen nun keine enorme Arbeit und verbrauchen keinen Platz. Nach der Logik würde ein Brief irgendwann teurer als ein Paket sein, einfach weil logischerweise irgendwann alles per Mail etc. läuft und nur noch Bestellungen als Paket via Post kommen. Das steht ja in keinem Verhältnis.

        • Keine enorme Arbeit? Verbrauchen keinen Platz? Bist Du mal in einem Briefzentrum gewesen? Das würde die Ansicht aber radikal verändern….

      • Das ist dann so die Argumentation in „staatsnahen“ Wirtschaftszweigen. Wenn etwas wenig genutzt wird, dann steigen die Preise und wenn etwas viel genutzt wird, dann steigen die Preise natürlich auch. Aber den Punkt, wo etwas gerade genug genutzt wird, erreichen wir irgendwie nie.

        • Paul Brusewitz says:

          Genau, Du hast es erkannt. Überall wo eine riesige staatliche oder ehemals staatliche Infrastruktur geschaffen wurde, wird versucht diese zu erhalten. Auch wenn sie im Moment überdimensioniert ist, man weiss ja nie …

          Damit steht die Summe der benötigten Einnahmen fest und wird nur noch auf die vorhandenen Kunden aufgeteilt.

          Sparst Du viel Wasser => Wasserwerke erhöhen den Preis, da riesige Infrastruktur.
          Sparst Du viel Strom => Stromversorger erhöht den Preis.
          Verschickst Du weniger Briefe => Post erhöht den Preis.

          Die Kunst besteht darin, genau den Punkt zu erkennen, ab dem es sinnvoller ist ,die vorhandene Infrastruktur zurück zu bauen. Nur bei Infrastruktur, die dem „allgemeinen Wohl“ dient ist das eben schwierig, besonders wenn da noch aus früheren Zeiten ein staatlicher Grundversorgungsauftrag besteht und die Politik zu faul ist den zu kippen.

          Warum hat die Telekom im ganzen Land Jahre, wenn nicht Jahrzehnte lang die ganzen defizitären Münz-Telefonzellen stehen lassen, statt sie abzubauen und einen Haufen Geld zu sparen?

          Weil der staatliche Grundversorgungsauftrag bestand: „Jedes Dorf eine Telefonzelle.“ und weil man an die Infrastruktur nicht ran gehen wollte. Das Ganze fällt um so leichter, je mehr staatliche Subventionen fließen. Dann lässt man lieber Alles so und erhöht ab und zu mal die Preise für die Kunden, damit man der Politik gegenüber behaupten kann: „Wir bauen die Subventionen ja regelmäßig ab.“ Was natürlich meistens Unsinn ist.

          Freundliche Grüße
          P.B.

    • Der kleine Privatkunde wird die Preiserhöhung für Briefe sicherlich verkraften können. Betroffen sind in dem Bereich die Unternehmen und Behörden.
      Bei uns werden bis Februar über eine Millionen Briefe rausgehen. Auch mit Rabatten ist da die Preiserhöhung eine nicht gerade kleine Kostensteigerung.
      Andererseits muss die Post die Menge in kürzester Zeit sortieren und sicher zustellen und darf wie jeder mit den massiv gestiegenen Energiepreisen kämpfen.
      Bei der derzeitigen Inflation von 4,6% muss halt jeder die Preise anziehen. Es ist halt nur blöd das die Lohnentwicklung da nicht mithält.

    • Gegenüber Großkunden ist DHL als Dienstleister überhaupt nicht in der Position, irgendetwas jenseits der marktüblichen Preise durchzusetzen – und als aller letztes eine Preisgestaltung auf Grundlage irgendwelcher komischen Ideologien.

      Um als Händler rabattierte Preise bei DHL zu bekommen, muss man übrigens nicht direkt Amazon oder Otto heißen. Die gibt es auch schon ein paar Nummern kleiner.

      Bei den Briefsendungen treffen halt gleich bleibende Fixkosten auf sinkende Volumen, was zwingend zu einer Preiserhöhung führen muss, die dann möglicherweise zu einem weiter sinkenden Volumen führt.

      • Beziehst du dich auf die Post oder nur DHL? Im Briefbereich gibt es zwar einige kleinere Dienstleister, aber die Massenverarbeitung kann fast nur über die Post erreicht werden.
        Die Logistik der Post ist bei weitem die Umfangreichste. Man hat da nicht viel Auswahl wenn ein paar Paletten Briefe zum Stichtag X zugestellt werden müssen.
        Rabattierte Preise ab einem gewissen Volumen sind allerdings völlig normal.

        Das das Volumen sinken soll, trifft wohl eher auf den Privatmenschen zu. Der Schriftverkehr ist nach wie vor Standard, von Versicherungen, Banken bis behördlichem Schriftverkehr.
        Bei uns hat der Papierkram auch in den letzten Jahren eher zugenommen statt weniger zu werden.

        • In den ersten beiden Absätzen habe ich mich in meiner Antwort auf Dennys Kommentar auf die Paketsparte, also auf DHL bezogen (auf Grund von Dennys sozialromantischen „Pakete müssen für die Händler teurer werden“ Forderungen). Bei der Briefzustellung gibt es schlichtweg keine Alternative zur Post, da bin ich absolut bei Dir.

          Bezogen auf Deinen zweiten Absatz: Bei den Behörden ist der bedruckte und durch die Gegend geschickte Baum noch Standard, das sehe ich auch so. Aber alle Versicherungsgesellschaften, bei denen ich Verträge haben, können (und wollen) ihren Kram digital verschicken. Von den fünf Banken, bei denen ich in irgendeiner Art und Weise Kunde bin, verschickt lediglich eine Bank einmal ein Jahr einen Auszug per Sackpost. Von den anderen vier landet nur was im Briefkasten, wenn es nicht anders geht (z.B. neue Kreditkarte oder Girokarte).

  3. Was ein Quark. Jedes Jahr 5 Cent teurer. Jedes Jahr rennt man erneut mit 5 Cent Zusatzbriefmarken rum, die man noch von den letzten 3 Preiserhöhungen zu Hause hat.

    Standard 1 EUR
    Kompakt 1,50 EUR
    Großbrief 2 EUR
    MaxiBrief 3 EUR

    Das auf 10 Jahre festgeschrieben und dann endlich Ruhe… Daran wird auch keiner Arm.

    • Zum Glück ist das mit den Marken inzwischen abgeschafft und es ist nur noch der Code, den du mit Stift auf den Brief schreibst 😉

      • Mir wäre neu, dass Briefmarken abgeschafft wären, auch wenn es alternativ natürlich möglich ist, einen online generierten Code auf den Briefumschlag zu kritzeln.

        Da sich meine null bis drei Briefsendungen pro Jahr auf Trauerkarten, Hochzeitskarten und ähnliches Zeug beschränkt, bevorzuge ich da eher die klassische Briefmarke, weil so ein Code eher schäbig aussieht.

        Ich würde auch mal eine größere Erhöhung und für die nächsten 10 Jahre Ruhe bevorzugen – oder die Umstellung auf Marken für bestimmte Dienstleistungen (z.B. Standardbrief), die dann für diese Dienstleistungen auch eine unbegrenzte Gültigkeit haben und im Preis dann von mir aus jährlich (und auf was weiß ich für krumme Beträge) angepasst werden kann.

      • Werde mir auch keine klassischen Briefmarken mehr kaufen. Trotzdem habe ich hier noch über ne halbe Rolle 55er hier liegen, die aufgebraucht werden will. Dank diverser Zusatzmarken kleister ich mittlerweile 2-3 Mal im Jahr gut ein Drittel vom Umschlag voll.

    • Genau das hat die Bundesnetzagentur auch gemacht, größere Erhöhung – dafür mindestens 3 Jahre gültig.

      Solange noch Marken da sind gehe ich immer die differenz bei der Post kaufen, sollen die sehen was sie davon haben. Anschließend wird einzeln gekauft – meist per App die jetzt ja ApplePay unterstützt :).

  4. Mit den Briefen ist es wie mit dem Bargeld. Braucht in unserem Zeitalter kein Mensch mehr. Von mir aus kann die Deutsche Post das Briefporto verzehnfachen und sich damit ins eigene Fleisch schneiden. Unternehmen, die ihren Kunden die Versandkosten in Rechnung stellen, sollten ihre Kalkulation überdenken. Kunden kann ich empfehlen immer den Betrag für versandkostenfreie Lieferung im Blick zu haben, per Paypal zu bezahlen und den Paypal-Service „Kostenlose Retouren“ zu nutzen.

    • Naja, mit dem Bargeld und dem „nicht brauchen Müssen“, ist das so eine Sache.

      Am Wochenende waren bei meiner Sparkasse Wartungsarbeiten, ein bezahlen mit Karte, Geldabeben am Automaten, oder einfach nur das Ablesen des Guthabens auf dem Konto, waren einfach nicht möglich.

      Ich musste mir Geld von Freunden leihen um über das Wochenende zu kommen, für mich gib es nach wie vor nichts besseres als Bargeld, das lezte Wochende hat es mir mal wieder vor Augen gehalten, vorgewarnt wurde ich leider auch nicht.

      • Naja, die Sparkasse wird dich schon über die Wartungsarbeiten informiert haben. Das hast du evtl. übersehen? Wenn man bargeldlos unterwegs ist sollte man nicht Alles auf eine Karte setzen oder so was wie Curve oder Revolut nutzen. Um beim Thema zu bleiben. Die Post informiert auch nicht wenn sie deine Briefe aufgrund von Wartungsarbeiten oder einer technischen Störung nicht bearbeiten kann. Das Porto hast du trotzdem bezahlt.

  5. @Caschy: wäre es bitte möglich, dass Du in Deinem Blog die Möglichkeit anbietest, Bilder mit der linken Maustaste zu vergrößern?
    Bei der als Bild eingebetteten Preistabelle wäre es zum Beispiel ganz nett, es auch in groß anzuzeigen (ja, ich weiß, man könnte auch ein Bild in einem neuen Tab anzeigen, oder es herunterladen und dann öffnen oder oder oder…)

    Da Du ja WordPress verwendest, gibt es dafür bereits Plugins, die das ermöglichen sollen, z.B. das hier: https://de.wordpress.org/plugins/wp-image-zoooom/

  6. Ein Glück kann man inzwischen das Porto mit dem Kugelschreiber auf die Briefe schreiben, da muss man sich nicht bei jeder Erhöhung neue Briefmarken kaufen oder notgedrungen mehr von den alten draufkleben als eigentlich erforderlich.

    Unser Briefträger ist absolute spitze, der kommt bei Paketen auch schonmal später am Tag noch einmal extra vorbei, weil er in etwa weiß, wann wer nach Hause kommt, auch kennt er die Autos in der Straße und kann daran schon erkennen, wer zu Hause ist und wer nicht. Wenn ihm bzw. auch anderen solchen Leuten die Erhöhung hilft, das Beschäftigungsverhältnis zu sichern, dann gerne!

  7. Die höheren Portokosten decken vermutlich die „Einlagerungskosten“.
    Nutze diese Briefankündigung von der Post und Web.de, und oft findet der Brief dann erst 1, 2 Tage später den Weg in den Kasten.
    Ein Umschlag hat sogar 2x den Weg durch deren Scanner gemacht, jedes Mal zerknüllter. 🙂

    Die brauchen einfach noch mehr Konkurrenz.

  8. Bundesnetzagentur: Ihr düft die Preise um 4,6 % anheben.
    Deutsche Post: OK, Briefporto von 80 Cent auf 85 Cent.
    Bundesnetzagentur: 4,6 PROZENT nicht CENT.
    Deutsche Post: OK, dann zum Ausgleich Postkarte von 60 Cent auf 70 Cent.
    Bundesnetzagentur:
    Deutsche Post: Pinkelt uns nicht ans Bein, wir machen was wir wollen, sonst stellen wir eure Post gar nicht mehr zu.

    • …wer lesen kann ist klar im Vorteil:
      „Die Deutsche Post AG kann den ermittelten Preiserhöhungsspielraum auf
      die im Price-Cap enthaltenen Produkte verteilen und zur Genehmigung
      vorlegen.“

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