DuckDuckGo für Android: Schutz vor In-App-Trackern startet in die Beta

DuckDuckGo hat einen neuen App-Tracking-Schutz für Android-Geräte vorgestellt. Vorerst ist das neue Feature, welches Tracker von Drittanbietern wie Facebook und Google blockiert, nur als Beta in der Android-App verfügbar. Wollt ihr das Ganze austesten, dann müsst ihr euch auf eine Warteliste eintragen.

Mit der neuen Funktion möchte DuckDuckGo euch helfen, Tracker in ihre Schranken zu weisen. Das passiert oftmals in Echtzeit und sehr umfangreich, sodass großen Unternehmen detaillierte Profile von euch vorliegen dürften. Auf Basis dieses Profils spielt man Werbung an euch aus, vermarktet diese aber auch an Datenmakler, Werbefirmen sowie Regierungen, so DuckDuckGo. Da es unter Android kein vergleichbares Feature zu Apples App-Tracking-Transparenz-Funktion gibt, hat dies nun DuckDuckGo selbst in die Hand genommen.

Die App Tracking Protection von DuckDuckGo ist kostenlos. Blockiert werden in Apps sämtliche Tracker, die sich vom Unternehmen unterscheiden, welches die App besitzt. Integriert ist das Feature direkt in die DuckDuckGo-Android-App – vorerst allerdings nur in der Beta.

Nach eigenen Angaben von DuckDuckGo sollen sich eure Apps wie gewohnt nutzen lassen. Der App-Tracking-Schutz passiert im Hintergrund. Hierbei setzt man auf eine lokale „VPN-Verbindung“, das Blockieren läuft also direkt auf dem Smartphone, nicht wie bei anderen Anbietern, die mittels VPN zu eigenen Servern umleiten.

In der DuckDuckGo-App bekommt ihr entsprechende Insights in Echtzeit darüber, welche Tracker blockiert wurden und an welche Tracking-Netzwerke der Versuch gestartet wurde, Daten zu senden. Per Benachrichtigung könnt ihr euch auf Wunsch auch automatische Zusammenfassungen zusenden lassen.

Wie eingangs erwähnt ist das Feature derzeit in einem Beta-Stadium. Nur, wer eingeladen ist, kann das Feature nutzen. DuckDuckGo hat hierzu eine Warteliste parat und man schalte von Woche zu Woche mehr Nutzer frei. Um sich auf die private Warteliste zu setzen, müssen keine persönlichen Informationen preisgeben werden. Stattdessen sichert ihr euren Platz in der Warteschlange mit einem Datum und einer Uhrzeit, die nur auf eurem Gerät vorhanden sind. Ihr werdet dann benachrichtigt, sobald ihr freigeschaltet werdet.

Um der Warteliste beizutreten ist das jüngste Update der DuckDuckGo-App vonnöten. In den Einstellungen findet sich im Bereich „App-Tracking-Schutz“ im Abschnitt Datenschutz dann die Möglichkeit zum Beitritt der Warteliste.

Wichtig zu wissen: In der Beta-Phase hat man einige Apps vom App-Tracking-Schutz ausgeschlossen, da diese ohne Tracking nicht richtig funktionieren. Man hofft die Anzahl dieser Apps über die Beta-Phase hinweg reduzieren zu können. Dafür hofft man natürlich auf Feedback der Beta-Tester. Ihr könnt für diesen Fall aber auch jederzeit das Tracking bestimmter Apps wieder an- und den Tracking-Schutz ausknipsen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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34 Kommentare

  1. DNS oder virtuelles VPN mit AdBlocking sind meiner Meinung nach die besten Methoden, um Ads nachhaltig zu blockieren. Ich zum Beispiel nutzte aktuell Dismail (mit diesem Profil https://dkeu.de/dns/ für iOS) und bin sehr zufrieden. Weil eben systemweit geblockt wird, auch innerhalb von Apps. Außerdem lassen sich die Profile kinderleicht auf MacOS und iOS installieren.

    • Achso kleiner Nachtrag, hatte ich gerade vergessen. Bei den DuckDuckGo Sachen stört mich immer, dass es sie nie für alles rausbringen. Auf MacOS haben sie eine Safari-Erweiterung, unter iOS aber nur einen eigenen Browser und jetzt kommt ein Trackingschutz für Android. Das sind per se drei verschiedene Apps mit demselben Zweck. Nur, dass ich sie eben nicht vernünftig nutzen kann, wenn ich mehr als ein Gerät benutzte und nicht überall etwas anderes haben will. Verstehe die Entscheidung nicht.

      • Der Tracking Schutz für Android ist in der Browser App integriert. Und im Artikel steht doch das es derzeit nur für Android raus kommt, da es das bei iOS bereits nativ gibt.
        Außerdem Arbeiten die Bereits an einem Desktopbrowser. Soviel also zu „nie für alles“.

  2. Ich nutze Netguard. Bin super-zufrieden damit. Hier kann man auch auf Basis von VPN, Tracker blockieren und zusätzlich auch den Zugang von Apps zum Internet kontrollieren/blockieren, auch abhängig ob in WLAN/Mobilnetz/Roaming.
    Beim blockieren von Trackern usw. kann man zudem die Liste frei wählen oder auch konfigurieren.
    Aber Achtung: Nur die App-Version von F-Droid bzw. von der Netguard-Website selbst kann Tracker blockieren. Die Version auf dem Google Play bietet dies nicht an (wohl wegen den Google Richtlinien).

    In dem Zusammenhang eine Frage, die mir vielleicht jemand beantworten kann: Ich mache die App-Updates im Play Store manuell. Weil es allerdings viele sind, drücke ich auf „alle aktualisieren“. Leider wird hier bei der Aktualisierung eben auch die Netguard-App durch die Play-Store Version ersetzt (ohne die Tracker-Blockierfunktion). Gibt es hier eine Lösung, wie sich dies verhindern lässt. Ich habe keine Lust bei den gelegentlichen Aktualisierungen auf der Liste immer zu prüfen, ob Netguard dabei ist…

    • Richard Rosner says:

      Du kannst daran wohl gar nichts ändern. Die Entwickler der App müssten die Fassungen klarer voneinander trennen, dann würde der PlayStore gar nicht erst versuchen, sie zu aktualisieren, weil er die App nicht kennt.

      Jetzt kann ich dir natürlich nicht sagen, was alles dafür geändert werden muss, aber im Zweifelsfall sollte der F-Droid Version einfach ein anderer Paketname gegeben werden, da sie ja auch andere Funktionalität enthält. Dadurch kennt der PlayStore die App nicht. Alternativ müsste man vermutlich mit der Versionsnummer spielen, sodass die Nummer aus dem PlayStore nie als neuer angesehen wird als die von F-Droid. Oder man verwendet unterschiedliche Signaturen, da Android es grundsätzlich nicht zulässt, ein Update mit einer anderen Signatur zu installieren, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass das Update echt ist.

      • Vielen Dank! Diese Ausführungen machen Sinn. Vielleicht lohnt es sich, diesbezüglich den Entwickler (ist glaube ich sogar Deutscher?) einmal zu kontaktieren.

        • Er ist Holländer. Aber so viele Netguard Updates gibt es doch gar nicht, so dass es dich nerven könnte. 😀

      • Du kannst im Play Store Apps einzeln von den automatischen Updates ausschließen.

        Dafür die App im Play Store aufrufen, auf die drei Punkte oben rechts klicken und das Häckchen bei dem entsprechenden Eintrag entfernen.

        • Richard Rosner says:

          Die Rede war aber meine ich von manuellen Updates, nicht von automatischen

          • Ich las es als möglichen ‚workaround‘: Updates auf „automatisch“ und alle Apps, die man nicht updaten will, auf „manuell“.

            • Richard Rosner says:

              Es wäre ein Workaround. Aber im OP stand ja explizit „Ich mache die App-Updates im Play Store manuell. Weil es allerdings viele sind, drücke ich auf „alle aktualisieren“.“

    • Bin auch sehr zufrieden mit Netguard (und übrigens auch mit „FairEmail“ vom selben Entwickler).

      Hatte es mir bei github.com runtergeladen, bei mir hat es seine Ad-/Trackerblock-Funktion dann auch nach Aktualisieren aller meiner Playstore-Apps noch nie verloren.

      • Danke auch für den Hinweis. Vielleich ist ein Download über github tatsächlich die Lösung. Ich probiere das mal aus. Die Einstellungen der App kann man ja bequem ex- und importieren.

    • Mir ist das noch nie passiert, der PlayStore erkennt bei mir NetGuard auch nicht.

      Soviel ich weiß, compiliert F-Droid die Apps selbst (solange die aus dem eigenen Repository kommen), sodass die eine andere Signatur haben. Das verhindert Updates durch den Playstore.

    • Oliver Müller says:

      Das Austauschen der Version von F-Droid durch die aus dem Play Store kann eigentlich nicht passieren, da die mit unterschiedlichen Keys signiert sind.

    • Ich nutze für das ‚Entkoppeln vom Playstore‘ Titanium Backup (kostet allerdings IIRC 6€).
      Neben dem Backup (braucht aber root) hat es die Funktion „Detach from Play store“ – man muss sie allerdings vor jedem Playstore-Update manuell anstossen (kann dafür aber zig Apps auf einmal ‚entkoppeln‘, so dass sie zum Update nicht mehr angeboten werden).

      • Richard Rosner says:

        TiBu ist inzwischen quasi Unbrauchbar, gerade für diese Zwecke. Der PlayStore lässt sich so einfach nicht mehr austricksen, der aktualisiert einfach ständig im Hintergrund, wodurch die Apps automatisch wieder angeschlossen werden. Bessere Methoden gibt es allerdings auch nicht mehr, außer eben das deaktivieren von Autouodates für die Apps und keine manuellen Updates mehr durchzuführen.

        • Also ich lasse den „TiBu“-Job (dafür: Apps in eine eigene Filterliste eintragen, Job anlegen) simpel 1x laufen, bevor ich 30s später den Playstore öffne.
          Kann mich bis anhin nicht beklagen, funktioniert wie erwartet.

          • Richard Rosner says:

            Davon abgesehen, dass ich das schon für unnötig umständlich halte, ist meine Erfahrung eben eine andere. Weil das ganze eben nicht nur aktualisiert wird, wenn man den PlayStore öffnet

  3. Richard Rosner says:

    Und was genau ist jetzt der Vorteil zB gegenüber Blokada? Mehr noch, bietet Blokada an, den DNS Traffic zusätzlich zu verschlüsseln via DoH. Während man zumindest unter Android bereits systemweit DoT nutzen kann, kann man in Blokada feiner justieren. So kann man sowohl für WLAN und Mobilfunk, als auch für unterschiedliche WLAN und Mobilfunk Netze unterschiedliche Einstellungen wählen

    • Zumal man mit Blokada einfach den DuckDuckGo Tracker Radar als Sperrliste aktivieren kann.

      Blokada gibt es außerdem nicht nur für Android, sondern auch für iOS.

      • Richard Rosner says:

        Richtig. Allerdings was ich da aktuell sehe in der Beschreibung bei F-Droid, was unerwünschte Funktionen angeht, werde ich Mal schauen, ob ich nicht was ähnliches finde, das nicht hinterrücks versucht, einen selber zu tracken. An sich würde ich ja gerne wieder AdAway nutzen, das war schön einfach. Aber Blokada hat schon einiges an zusätzlichem comfort us ich hatte des Gefühl, wenn ich ähnliche Filter wie in Blokada setzte scheint auch dass blokieren via hosts Datei gut auf den Akku zu gehen. Zumal ich befürchte, dass das rooten aktueller Android Versionen sich nicht verbessern wird, seit topjohnwu bei Google arbeitet. Und ich habe nicht vor, auf absehbare Zeit wieder von Pixel Geräten irgendwo anders hin zu wechseln

  4. Bin gespannt wie lange die DuckDuckGo App dann noch offiziell im Google PlayStore angeboten werden kann, wenn diese Funktion mittelfristig in die App integriert wird. Systemweites Ad- und Trackingblockierung wird Google als auch den verbundenen Werbe- und Marketingfirmen überhaupt nicht schmecken. Wohl auch der Grund warum die vollfunktionale Blokada App nicht im Play Store erhältlich ist, sondern nur eine abgespeckte Version für mobile Browser.

  5. Ich nutze dafür schon lange AdGuard. Sehr mächtiges Tool, für vollen Schutz in allen Apps benötigt man aber Premium, was es aber hier und da auch günstig als Lifetime-Lizenz gibt. Ich habe mir 9 Slots für 20 € Lifetime gekauft. Gibt es auch für Windows und als Browser-Erweiterung. Hat dort schon lange AdBlock und Konsorten abgelöst.

    • …falls die Redaktion „Werbung“ erlaubt:
      Auf http://www.stacksocial.com gibt es recht regelmässige sehr attraktive Deals (ein Bruchteil des auf adguard.com geforderten Preises) zu Adguard-Produkten (z.B. AdBlocker, VPN).
      Ein wesentlich aufwändigerer Weg ist, per VPN über RU oder Anrainerstaaten (ehem. Weissrussland, Ukraine) zu kaufen, da sind (waren?) aber durchaus 80+% ‚Rabatt‘ drin.

    • Nutze ich ebenfalls und bin seit Jahren zufrieden damit 🙂

    • Bin auch großer Fan von AdGuard, leider benötige ich eine dauerhafte VPN Verbindung mit Kill-Switch und da fällt AdGuard systembedingt raus.

      Jede Blocking App die Google nicht in den PlayStore lässt Apple jedoch schon, muss einfach richtig gut sein.

      • …schauen Sie mal, wie weit Adguard mit seiner VPN-Lösung ist – die integriert sich in den AdGuard und sie betreiben ein gemeinsames ‚VPN’/VPN.
        Vor 1/2 Jahr noch Asche (insb. nur unter Umgehung/Ausschalten des Andoid-eigenen Killswitch), aber sie schienen die Herausforderung erkannt zu haben und das Produkt recht dynamisch zu entwickeln.

  6. Wer root Rechte hat darf zu Warden greifen. Ist Akku schonender als die VPN Lösung.
    Warden (Halte Tracker und Logger im Zaum und werde Bloatware los) – https://f-droid.org/app/com.aurora.warden

    • …wer root-Rechte hat könnte sich auch mal X-PrivacyLUA ansehen.
      Installation ‚etwas komplex‘, dafür nicht nur Management der Tracker, sondern auch Zugriff auf viele Funktionen (GPS, Accounts, Callstatus, Network status, …).

      • …aber +1 bzgl. AppWarden.
        Wer sich unsicher ist, den Aufwand/Lernkurve und/oder das (mit jedem ‚rumpfuschen‘ im Bootbereich verbundene) Risiko scheut ist mit AppWarden auch mMn recht gut bedient.

      • Man braucht aber noch zusätzlich Edxposed. Nur Root Rechte reichen nicht.

  7. Adguard und vermutlich alle anderen Apps haben deutlich an Funktionalität verloren, seitdem private Systemzertifikate für HTTPS-Verbindungen von nahezu allen Apps abgelehnt werden, aber nahezu alle Apps ebendiese auch für Tracking und Werbung nutzen.
    Mit EdXposed scheitere ich an der SafetyNet-Prüfung für sicherheitsrelevante Tools wie z.B. Banking-Apps, oder hat sich da eine Lösung gefunden?

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