gematik: TI-Messenger setzt auf das Matrix-Protokoll als Basis

Der Digitalisierungsstand im Gesundheitssektor scheint sich langsam zu wandeln: Ab 2022 soll das E-Rezept zum Alltag gehören. Vorlage hierzu ist der Gesetzesentwurf zum Digital-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG), welcher Ende Mai vom Bundesrat angenommen wurde. In Entwicklung ist auch der „TI-Messenger“ der gematik, welcher die Kommunikation unter Ärzten vereinfachen und damit effizienter gestalten soll. Vor allem für kurze und schnelle Rückfragen soll dieser Instant-Messenger in der Telematikinfrastruktur fungieren.

Die gematik konkretisierte die Ziele, Anforderungen und Lösungen heute ganz konkret in einem ausführlichen Konzeptpapier. Schlüsselfunktionen für den Frühjahr 2022 startenden TI-Messengers sei eine Interoperabilität, die so von anderen Messenger-Anbietern nicht gegeben sei. Smartphone, Tablet und Desktop sollen sich gleichermaßen einsetzen lassen. Zudem hantiert man mit sensiblen Gesundheitsdaten, sodass auch Schutz, Zertifizierung sowie eine einheitliche Authentisierung ein Thema seien.

Geklärt ist nun außerdem die Basis des Messengers. Das Open-Messenger-Protokoll Matrix soll für die Echtzeitkommunikation verwendet werden. Es bietet neben Interoperabilität unter anderem auch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Künftig sollen dann rund 150.000 Organisationen aus dem Gesundheitswesen angebunden sein. Neben Nachrichten seien auch VoIP und Messaging für das Gesundheitswesen sowie der Austausch gesundheitsbezogener Daten wie Bilder oder Dateien möglich. Alle Matrix-basierten Server seien in Deutschland gehostet. Nächstes Zwischenziel sei der 1. Oktober. Bis dahin sollen alle Spezifikationen des TI-Messengers mitsamt Anbindung für genehmigte Apps stehen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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14 Kommentare

  1. Ja, das Matrix Protokoll ist ne interessante Sache. Leider gibt es für normale Anwender, die nicht selber hosten wollen oder können, keine zuverlässigen Server – im Gegensatz zu z.B. E-Mailserver. Das meiste sind Ein-Mann-Serverbuden, die oft auf Spenden angewiesen sind. Sollte der Betreiber den Dienst nicht mehr anbieten wollen oder können, war es das…

    • Bestimmt wahnsinnig gut gesicherte Server bei diesen One-Man-Buden. Genau sowas ist doch der Traum von pösen Buben. Irgendein Buzz-Wort-Protokoll, das Verbraucherschützer seit Jahren als Propaganda gegen Apple oder Facebook benutzen, wird ausgewählt und landet als Alptraum-Standard dann bei den zufrieden grinsenden Nutzern.

  2. Erinnert mich an die Linux-Großoffensive der Stadt München vor einigen Jahren – die so kläglich scheiterte und außer vielen Mio Euro Steuergeldern den technologischen Irrweg Deutschlands schon mal als Blaupause bildete. Wenn sich Entscheider statt von IT-Riesen von Verbraucherschützern und so Nulpen wie dem CCC beraten lassen, dann kommt sowas halt raus. Dead on arrival.

    • Mensch, da spricht aber der ganz große Experte.
      Bist du zufällig Berater für Doro oder Andy?

    • Oh Junge erleuchte uns mit deiner Weisheit und lasse uns an deinem Wissen teilhaben

    • DragonHunter says:

      Was bei der Beratung von IT-Riesen rauskommt, sehen wir doch an München…
      Man hat ein funktionierendes Linux-Ökosystem geschaffen, aber gewisse Personen liessen sich von MS überreden, doch lieber deren Datenkrake einzusetzen… Tolle Geschichte.

      Dann lieber unabhängige Experten und Verbraucherschützer, die auf die Einhaltung geltender Gesetze achten.

    • AndroidFan says:

      Den CCC als Nulpen zu bezeichnen ist etwas gewagt. Der CCC besteht aus sehr kompetenten, IT-affinen sowie hochinteressierten ITlern. Ich freue mich, dass wir solch einen Verein wie den CCC haben. Da sind viele, die etwas von der Materie IT verstehen und zwar bis auf Bit-Ebene. Ich schaue mir immer gerne deren Konferenzen an, dadurch erhalte ich einen guten Einblick über das jeweilige Thema.

  3. Der im Blogbeitrag erwähnte TI-Messenger und die dazugehörigen Server haben nichts mit Amdocs oder New Vector Ltd. zu tun. Es werden nicht der Element-Messenger und auch keine Server von matrix.org verwendet.

    • Jeder 3. Server im Matrix Netz stammt von Amdocs (oder angeschlossenen Firmen) und die freuen sich über die MetaDaten, die dadrauf vorbeikommen!

      • DragonHunter says:

        Das setzt voraus, dass der TI-Messenger mit „normalen“ Matrix-Servern kommunizieren.
        Sinnvoll ist in dem Zusammenhang aber nur eine abgeschlossene Umgebung, die eben NICHT nach draussen führt.
        Womit dein Argument völlig entkräftet ist.

  4. rund 150.000 Organisationen aus dem Gesundheitswesen
    so viele Oganisationen sind für ein Gesundheitssystem nötig?

    • Felix Frank says:

      Arztpraxen, Krankenhäuser etc. zählen da mit rein!

    • DragonHunter says:

      Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken, Notfallambulanzen, Tageskliniken, nicht ärztliche Versorgung (Physiotherapeut, orthopädisches Sanitätshaus, etc.), ggf. Krankenkassen mit Aussenstellen… Das läppert sich.

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