Elektroschrott: Mehr Rückgabestellen für Elektronikgeräte ab 2022

Der Bundesrat in Deutschland hat neue Gesetze gebilligt. Unter den Gesetzesbeschlüssen des Bundestages findet sich auch der Beschluss für mehr Rückgabestellen für Elektronikgeräte. Die Rückgabe alter oder defekter Elektrogeräte solle so vereinfacht werden.

Dazu wird unter anderem der Lebensmittelhandel in die Rücknahmepflicht einbezogen: Verbraucherinnen und Verbraucher können künftig Altgeräte in Geschäfte zurückbringen, die mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche aufweisen und mehrmals im Jahr Elektrogeräte anbieten. Dazu dürften relativ viele Märkte gehören, die mittlerweile ja das volle Sortiment anbieten.

Für Hersteller gelten ab 2022 auch verschärfte Abholpflichten: Sie dürfen nur noch kleinere Sammelcontainer auf Wertstoffhöfen aufstellen, damit möglichst wenig Altgeräte beim Sammeln und Abholen zerstört werden, sondern für eine Wiederverwendung in Betracht kommen.

Grundlage für das Gesetz ist die europäische WWE-Richtlinie für Elektro- und Elektronikgeräte-Abfall. Sie schreibt ab dem Jahr 2019 eine Sammelquote von mindestens 65 Prozent vor. Mit einer Quote von 43,1 Prozent für das Jahr 2018 liegt Deutschland noch weit unter der vorgegebenen europäischen Zielmarke.

Damit der Handel sich darauf einstellen kann, tritt das Gesetz am 1. Januar 2022 in Kraft.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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7 Kommentare

  1. Auch wieder halbherzig. Für die größeren Märkte gilt nur eine Rücknahmepflicht für kleingeräte. Die brauchen aber eigentlich ein noch niederschwelliges Angebot, weil man für nen Rasierer oder sowas nicht extra zum Markt läuft. Größere Geräte gelten nur beim Neukauf. Hab schonmal nen Toaster mit zu Mediamarkt genommen und den da auch gelassen und auch nen neuen gekauft. Aber meist ist das nicht planbar. Ich nehme keinen Trockner mit, wenn ich nicht weiß, ob ich den loswerde.

    Die Recyclinghöfe sind eigentlich besser. Nur zu selten und die Öffnungszeiten sind gerade auch jetzt furchtbar. Besste Lösung wäre wieder die Wertstofftonne. Hatten wir in Berlin schonmal. Die Orangene konnte Plastik, Metall, Holz und Elektro rein. Nur konnten sich die Entsorgungsgesellschaften dahinter nicht einigen.

  2. Mir würds schon reichen wenn unser Lidl leere Batterien (Mignon, Micro etc. ) zurücknehmen würde ^^.

  3. Thomas Höllriegl says:

    Wie wäre es mit einem Pfand für Elektrogeräte? 20 % vom Kaufwert müssen als Pfand hinterlegt werden. Indexangepasst, selbstverständlich, es soll ja kein weiterer Verlust entstehen. Wird das Elektrogerät entsorgt, bekommt man den entsprechenden Betrag wieder ausbezahlt. Wenn nicht, wird der Betrag Zweckgebunden (Umweltschutz) vom Staat einbehalten. Dies erfolgt automatisch, wenn nach max. 10 Jahren keine Rückmeldung zum Verbleib erfolgt. Müsste eine staatliche Institution sein und gesetzlich bindend. DAS würde die Rückgaberate in die Höhe treiben. Es liegt nämlich nicht an den fehlenden Möglichkeiten zur Rückgabe sondern an der Dummheit vieler Einzelner. Außerdem würde es dafür sorgen, dass man sich besser überlegt, ob man statt des ein Jahr alten Flaggshiffes das neueste Flaggschiff mit 0,2 MP mehr Auflösung holt. Aber HASLT! Meine Güte, die Wirtschaft, DIE WIRTSCHAFT! Und die vielen weinenden Ich-definiere-mein-Leben-über-mein-Smartphone-Opfer! OK, doch lieber mehr Abgabestellen.

    • Das Elektroleben besteht nicht nur aus Smartphones und TV……
      Zumindest Smartphones werden in der Regel verkauft und nicht entsorgt. Glaubst Du ernsthaft, ich zahle 20% des Kaufpreises als Pfand und ein anderer sackt dann den Pfand ein? Oder wie willst Du das regeln? Die 20% auf den Verkaufspreis drauf schlagen verteuert die Gebrauchtgeräte nur unnötig.
      Und zweckgebunden behält der Staat gar nix ein, das landet alles in einem großen Topf. Würde auch nur die Mineralölsteuer zweckgebunden eingesetzt, hätten wir nicht so ein schrottiges Straßennetz.

      • Thomas Höllriegl says:

        Bei einem Verkauf hat man einen Beleg und mit dem kannst du die 20 % zurückfordern. Die Verantwortung geht auf den nächsten über. Technisch ist das heute kein Problem, nur die diversen Lobbies stehen dem entgegen und der staat ist zu schwach, diese vor die Tür zu weisen. Die sonstigen miesen Machenschaften des Staates kennen wir alle und ir ist bewusst, dass dies so nicht umsetzbar ist. Wie sagte Qualtinger? „Der Mensch, des is a Sau!“

  4. Warum stellt man nicht einfach Container für Elektroschrott auf anstatt über Händler zu gehen – ganz im Stil der Altkleidercontainer. In Leverkusen stehen z.B, welche für Elektrokleingeräte.

  5. Das ist Lichtjahre von der Realität entfernt.
    Die Supermärkte lachen sich n Ast, wenn ich da mit meinem alten Trockner angefahren komme und den abgeben will.
    Warum nicht das Netz an Recyclinghöfen ausbauen und die schon vorhandenen Stationen entsprechend erweitern? Bremen bspw. baut Recyclingstationen ab, was zu längeren Anfahrtswegen führt.
    Ein weiterer Beweis, wie völlig losgelöst von der Realität die Politik mittlerweile agiert.

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