LG 32″ UltraFine Ergo Monitor 32UN880-B angeschaut: Toller Monitor mit einem Plus an Ergonomie

Die Zeit der Pandemie ist für viele auch die Zeit des Homeoffice, zumindest wenn man einer Bürotätigkeit nachgehen darf. Mit dem Switch von Arbeitsplatzarbeit hin zum eigenen Büro kommt auch die Frage nach der Ausstattung. Bei der Suche nach passenden Komponenten sollte man auch auf Ergonomie achten, denn man sitzt ja mindestens acht Stunden am Tag an dem Schreibtisch bzw. auf dem Stuhl und hockt vor dem Monitor. Aus der letztgenannten Kategorie hatte ich die Gelegenheit, einige Zeit mit dem LG UltraFine Ergo Monitor mit einer Display-Diagonale von 32 Zoll arbeiten zu dürfen.

Der Ergo-Monitor ist, wie der Name schon verlauten lässt, auf Ergonomie und ein hohes Maß an Flexibilität ausgelegt. LG liefert euch beim Kauf die üblichen Komponenten, nur dass man hier keinen Ständer hat, sondern eine Schraubklemme für den Schreibtisch. Doch schauen wir genauer hin.

Im Lieferumfang inbegriffen sind neben dem Panel und dem Ständer inklusive Schwenkarm auch das externe Netzteil, ein Netzkabel, ein HDMI-Kabel, ein USB-A-zu-USB-C-Kabel, eine Bedienungsanleitung – sowohl gedruckt als auch auf CD(!). Das mit der CD kann ich in der aktuellen Zeit nicht mehr nachvollziehen. Ein QR-Code mit Link zum PDF würde meiner Meinung nach reichen.

Wie bereits erwähnt, kommt der Monitor mit einem Ständer ohne Base, sondern mit Schraubklemme. Diese ist für Tischplatten von maximal knapp 9 Zentimeter Dicke geeignet, sollte damit also das Gros der Schreibtische erschlagen. Aufpassen müsst ihr, wenn die Tischplatte zu dünn ist. Ich habe einen Stehschreibtisch von IKEA, dessen Platte nur knapp 2 Zentimeter in der Dicke ist. Das ist zu dünn für die Klemme und ich musste mir was basteln, dass die Klemme gegen die Platte drücken kann. Geht aber.

Der Standfuß selbst ist hohl und kann zur Kabelführung genutzt werden. Besonders viele Kabel könnt ihr da nicht verstauen, mehr als ein USB-C- oder HDMI/DisplayPort-Kabel geht da nicht rein. Außerdem ist auf die Kabelspannung im Fuß zu achten. Die Kunststoffabdeckung klickt nur sehr leicht darauf und schnipst dann einfach weg, wenn zu viel Bewegung in den Kabeln ist. Konnte ich mit Kabelbindern lösen, ist aber nicht ganz durchdacht.

Am oberen Ende des Fußes ist der Schwenkarm inklusive Halterung für das Panel, die auf einem Kugelgelenk sitzt, angebracht. Über diese Konstruktion könnt ihr den Monitor in so ziemlich alle Richtungen bewegen und verdrehen. Dazu komme ich aber gleich nochmal.

Die Montage des Konstrukts ist dann relativ einfach. Die Tischplatte in die Klemme schieben, den Fuß so ausrichten, dass er an der Stelle sitzt, wo ihr ihn später hin haben möchten und die Klemme zudrehen. Diese hat den großen Vorteil, dass kein Platz durch den Ständer auf dem Schreibtisch eingenommen wird und ihr somit genügend Platz für anderen Kram habt.

Nun nehmt ihr das Panel aus der Kiste, entkleidet es und kippt es leicht schräg auf die zwei Haken der Halterung. Anschließend das Panel nach unten einklicken lassen – Fertig. 1-Klick-Installation, die man bereits von anderen Monitoren des Herstellers kennt. Ist innerhalb von maximal fünf Minuten erledigt.

Nun muss noch das Arbeitsgerät ran. Doch was kann man denn da so dran basteln? Auf der Rückseite findet ihr einen USB-C-Anschluss mit Power Delivery für Laptops, einen DisplayPort 1.4, zwei HDMI- und zwei USB-A-Anschlüsse (3.0). Einen Kopfhöreranschluss und den Anschluss für das Netzteil findet man ebenfalls vor. Solltet ihr einen Laptop per USB-C anschließen wollen, dann lasst euch sagen, dass die maximale Leistung des Ports bei 60 Watt liegt. Ein 16 Zoll (ca. 41 cm) MacBook oder einen Gaming-Laptop lädt man dann nur, wenn man wenig anspruchsvolle Tasks ausführt. Unter Last werden diese Geräte deutlich mehr konsumieren (96 W), daher sind die mitgelieferten Netzteile meist auch mit 100 Watt ein gutes Stück leistungsfähiger. Für normale Office-Tätigkeiten sollte die Leistung aber ausreichen.

Das installierte Panel von LG kann sich sehen lassen. Wir sprechen hier von einem 31,5 Zoll (ca. 80 cm) großen 10-Bit-IPS-Panel, das eine native Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln (4K) besitzt. Bezüglich Farbdarstellung liegt das Display bei 95 Prozent des DCI-P3-Farbraums, eine HDR10-Zertifizierung liegt ebenfalls vor. Hierbei gibt es zu beachten, dass hochwertiges HDR10 bei dem Panel gar nicht möglich ist, denn die maximale Helligkeit ist zu gering dafür. Diese liegt mit 350 nits nicht auf einem sehr hohen Niveau und gerade bei Sonneneinstrahlung in euer heimisches Büro könnte da ruhig mehr sein. HDR-Marketing ist für mich nach wie vor verwirrend, für HDR10 sollte man im Idealfall an einem LCD eine Spitzenhelligkeit von 1000 nits erreichen und das schafft der Ergo nicht.

Der Ergo ist ein Arbeitsmonitor und kann demzufolge auch nicht mit hohen Bildwiederholraten glänzen. 60 Hz sind der Standard und mehr geht dann auch nicht. Muss für das Einsatzszenario auch nicht. Die Reaktionszeit des Panels liegt bei 5 ms, das Kontrastverhältnis liegt bei 1000:1 – für diejenigen, die noch ein paar mehr Zahlen haben möchten. Erwähnenswert ist außerdem noch, dass AMDs FreeSync unterstützt wird, ernsthaftes Gaming würde ich mit dem Monitor aber nicht betreiben wollen. Habe ich versucht, aber Schlieren und leichtes Tearing bringen nicht wirklich Freude.

Neben vielen aneinandergereihten technischen Finessen wird euch vielleicht meine Meinung zu dem Bild interessieren, und das ist sehr gut. Wie gesagt, die Helligkeit bei viel Sonne ist ausbaufähig aber in puncto Farbdarstellung und Schärfe kann man dem Monitor kein negatives Feedback geben. Das ist schon toll, was LG hier mit dem Display macht. Erwähnenswert ist, dass ich am Rand kleinere Lichthöfe hatte, auch bei nicht besonders dunklen Bildern. Da ich „nur“ das eine Exemplar begutachten konnte, kann ich nicht sagen, ob das der Standard ist oder nur ein kleiner Fehler im Panel. Störte mich nicht, ist dennoch für den einen oder anderen gut zu wissen. Normalerweise hat man immer etwas Varianz in der Produktion, ich hab vielleicht ein schlechteres Modell erwischt.

LG verbaut in dem Monitor auch ein paar Lautsprecher, zweimal 5 Watt um genau zu sein. Für die üblichen Office-Tätigkeiten und um mal ein Video mit Ton zu schauen oder sowas reicht das locker. Erwartet aber nicht zu viel davon. Ständiges Musikhören oder Spielen würde ich damit aber nicht empfehlen.

Kommen wir zum letzten Punkt, der Ergonomie, und das ist die große Stärke des Monitors. Fangen wir beim Fuß an, der euch eine stufenlose Höhenverstellung bietet. Den Monitor nach unten oder oben zu drücken ist nicht zu schwer, er bleibt aber sicher in der gewünschten Position.

Der Schwenkarm bietet euch so ziemlich alle Möglichkeiten, den Monitor nach links oder rechts zu drehen, mal komplett herum zu klappen oder die Ausrichtung am Schreibtisch anzupassen. Besonders praktisch, wenn man mal jemandem etwas zeigen möchte oder im Stehen arbeiten und mal etwas anders stehen will. Der Monitor kann außerdem auch stufenlos zu euch herangezogen oder nach hinten geschoben werden.

Freunde des vertikalen Arbeitens können auch das mit dem Ergo von LG erledigen. Einfach um 90 Grad drehen, Bildschirm anpassen und benutzen. Geht wirklich sehr leicht von der Hand und ist angenehm zu erledigen.

Was ist mir noch aufgefallen? Mac-Nutzer werden wissen wollen, dass das UltraFine-Display nicht per Funktionstasten in der Helligkeit und der Lautstärke eingestellt werden kann. Hier müsst ihr auf Alternativen wie beispielsweise Monitor Control zurückgreifen. Auch True Tone oder Night Shift greifen hier nicht. Schade eigentlich, wenn man bedenkt, dass die UltraFine-Reihe mal eine auf Macs abgestimmte Monitor-Serie war.

Alles in allem hat mir die Zeit mit dem LG 32″ UltraFine Ergo Monitor 32UN880-B sehr viel Spaß gemacht. Einen wirklich guten Monitor hat LG hier auf den Markt gebracht, der, wenn man auf die Ausstattung und die ergonomischen Funktionen schaut, preislich gar nicht mal wirklich teuer ist. Die UVP für die 32-Zoll-Version liegt bei 699 Euro. Das Modell ist bei einigen Händlern aber gerade etwas teurer zu finden. Die 27-Zoll-Variante liegt bei knapp 450 Euro. Habt ihr Fragen zu dem Gerät? Lasst gerne einen Kommentar da.

 

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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23 Kommentare

  1. Was ist an 4K bei 32″ Ultrafine? Wer es scharf haben will sollte keinen 4K Monitor größer als 27″ kaufen …

    • Du hast völlig Recht, wenn du ca. 40 cm Abstand vom Bildschirm zu den Augen hast. Ich würde sagen, dass auch 27″ zu groß sind, nimm lieber 4K@21″, wie im kleinen iMac.

      Allerdings wenn man 1m vom Monitor entfernt sitzt, ist auch 4K@32″ mehr als genug scharf.

    • Bevor hier über die Begriffe Ultra-, Mega- und Superscharf gestritten wird, kann man sich dem Thema auch schlicht technisch-physikalisch nähern und sich damit für eine individuell passende Lösung entscheiden:

      https://www.prad.de/aufloesung-welche-ist-die-richtige/

    • Obergruppenführer says:

      Hä wieso. Blickt kein normaler Mensch mehr durch. Habe nun auch diesen LG in 32 mit 4k bestellt, um meinen alten LG TV als Monitor mit 32 1080p abzulösen. Freue mich schon darauf. Wieso soll ich einen kleineren 27 Zoll Monitor kaufen???? Ich will ja keinen kleineren Bildschirm, sondern einen gleich bzw. größeren!!!

  2. @oSIRus Dein Satz ist Quatsch.

  3. Schade, dass es Bildschirme nur in den Größen 27″, 32″, 34″ und danach 49″ gibt.
    Ich hätte gerne einen 16:9 in 36″ oder 21:9 in 38″.

  4. >> Der Ergo ist ein Arbeitsmonitor und kann demzufolge auch nicht mit hohen Bildwiederholraten glänzen. 60 Hz sind der Standard und mehr geht dann auch nicht.

    Apropos Arbeitsmonitor: ich habe einen 165 Hz Gaming-Monitor und auch im Desktop-Modus habe ich immer 144 Hz. Und wenn ich in schnellen Spielen wie Borderlands oder Cyberpunk 2077 echt keinen Unterschied zwischen 60 Hz und 144 Hz merke, im Desktop-Modus merke ich es aber sehr gut und wenn Ubuntu mal die Einstellung wieder mal vergisst und zurück zu 60 Hz schaltet, merke ich das sofort allein am ruckelnden Mauscursor.

    Daher finde ich gut, dass Samsung auch in Büro-Monitoren 100Hz-Panels einbaut. Ich würde keinen Monitor mehr kaufen, der weniger als 100 Hz hat.

    • Also die derzeit bei Samsung für das Büro angebotenen Monitore in 32″ und 4K haben laut technischen Infos auf der Website (welche durchaus etwas versteckt sind) allesamt VA-Panels mit max. 60Hz.

      Hast du da andere Infos?

  5. Habe den Monitor seit Anfang September im Einsatz und bin begeistert. Absolut scharfes Bild und tolle Farben. Die Lautsprecher sind Mist, das war aber auch zu erwarten. Spiele regelmäßig Dota2 und habe dabei keine Probleme feststellen können. Ein Manko gibt es jedoch: Die USB-A-Ports funktionieren nur, wenn der Monitor per USB-C angeschlossen ist. Via HDMI sind diese deaktiviert.

    • >> Ein Manko gibt es jedoch: Die USB-A-Ports funktionieren nur, wenn der Monitor per USB-C angeschlossen ist. Via HDMI sind diese deaktiviert.

      Das kann auch nicht funktionieren, da HDMI nicht dafür gedacht und spezifiziert ist.
      USB-Hubs funktionieren immer nur über eine USB-Verbindung, auch die in Monitoren.
      Bei USB-C mit DisplayPort/Thunderbolt ist es eher so, dass zusätzlich ein Audio- und Videosignal übertragen wird.

  6. Wie sieht es aus mit Picture-In-Picture?
    Soll der Monitor ja eigentlich haben.
    DP oder HDMI + USB-C z.B. gleichzeitig darstellen wäre gut.
    Habe ihn seit 1,5 Monaten im Betrieb und bin zu blöd, es zu finden. Support hat meine Frage leider auch nicht beantwortet.

    Und eine Idee, wie ich einen 11 Jahre alten Rechner, dessen Grafikkarte (GTX 460) nur DVI oder mini-HDMI Ausgang hat, vernünftig daran betreiben könnte? 1920er Auflösung ist scheinbar das Maximum und das sieht furchtbar aus. Insbesondere, wenn man so nah dran ist, wie bei einem normal tiefen Schreibtisch.

    • GTX 1030 oder ähnliches kaufen

    • Der Frage nach PiP schließe ich mich an. Laut Datenblatt soll er das können, ich finde die Funktion aber auch nicht.
      Die einzige „Erklärung“, die ich mir vorstellen kann: Wenn man die Software „OnScreen Control“ von LG installiert, gibt’s dort eine Funktion namens „PiP“. Die macht aber nichts anderes, als das Fenster einer Anwendung in einer Bildschirmecke immer im Vordergrund zu halten. PiP aus einer anderen Signalquelle ist das nicht. Das wäre dann eine ziemliche Mogelpackung.
      @caschy: Weißt du dazu was?

  7. @oliver
    Nutzt du Mac auf dem Intel NUC? 😀 Oder is da n Macboook angeschlossen?

  8. Es freut mich, dass ihr nun auch immer wieder mal Monitore testet, gerne auch nach „persönlichem Eindruck“, denn nur technische Daten sind oft nicht alles. 🙂

    Vielleicht könntet ihr zusätzlich noch auf die Bedienung eingehen, wie Tasten / Steuerkreuz und Aufbau des OSD, wie fix geht die Umschaltung zwischen verschiedenen Signaleingängen, gibt es Presets, also das, was in der Praxis relevant ist.

  9. Dachte auch erst, dass man was drunter legen muss, wenn die Tischplatte zu dünn ist. Aber man kann die Klemme mit den 4 Schrauben hinten kleiner machen. Dann geht auch die Ikea-Platte ohne Hilfsmittel.

  10. Wolfgang D. says:

    Tolles Teil, aber bei diesem Preis muss der 27″ LG hier noch länger halten.

    Die sollten auch mal einen helleren Rahmen verbauen. Nicht nur, weil dann der Staub unsichtbar wird. Ich kann bei meinem nicht mal tagsüber bei dunklem Zimmer die Beschriftung der Knöpfe erkennen.

  11. Schade das überhaupt nicht auf die KVM Funktion eingegangen wird.

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