Emma Motion: Smarte Matratze passt sich an die Schlafposition an

Ganz auf dem Niveau von Seitenbacher dürfte die Werbung für die Emma-Matratze noch nicht sein. Umsätze in Höhe von 405 Millionen Euro sowie eine exorbitante Wachstumsrate geben dem Hersteller mit seinen Strategien recht. Jedenfalls hat der Hersteller der „besten getesteten Matratze“ – okay, lassen wir das – mit Emma Motion fortan ein „smartes Modell“ parat. Allerhand Informationen anhand von Sensordaten will man da zur Schlafqualität und Co ermitteln können – erinnert ein wenig an den Sleep Analyzer von Withings. Jedoch habe man nach eigenen Angaben mehr auf Lager.

Über 2 Jahre Entwicklungsarbeit stecken in der smarten Matratze „Emma Motion“. Die Schlafanalyse ist das eine, der Hersteller schreibt sich jedoch auch auf die Fahne, die Schlafqualität mittels smarten Anpassungen zu verbessern. Hierzu analysiert eine Sensormatte „Infinite AI Sensor“ in Verbindung mit KI-Algorithmen auf Basis eines neuronalen Netzwerks die Schlafposition. 360 Sensoren sind das an der Zahl, die da ihre Daten in den Algorithmus speisen.

Anhand derer will man auch erkennen, ob der Schlafende nun beispielsweise auf der Seite, dem Bauch oder dem Rücken liegt. Auf Basis dessen passt sich die Matratze automatisch und geräuschlos („Silent Move IQ“) an die Schlafposition an und unterstützt passgenau die Wirbelsäule. Hierbei wird nach jedem Umdrehen erneut nachgemessen und justiert. Zudem ist man in der Lage die Temperatur der oberen Matratzenschicht zu regulieren. Hierzu setzt man auf Grafitpartikel mittels „Diamond Degree Technologie“.

Aufschluss über den Schlafrhythmus gibt es dann auch in der eigens geschaffenen „Emma App“:

Noch im Januar 2021 soll die Matratze in unseren Nachbarländern Frankreich und den Niederlanden starten. Im Laufe des Jahres plant man zudem die Einführung in weiteren Ländern. Deutschland soll jedoch erst im nächsten Jahr, also 2022, an der Reihe sein. Laut diversen Medienberichten ist die „Emma Motion“ jedoch kein Schnäppchen: Ab 2.500 Euro soll es losgehen. Sofern man hält, was man da verspricht: Ist ein erholsamer Schlaf euch diesen Preis wert?

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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38 Kommentare

  1. „ Hierzu analysiert eine Sensormatte „Infinite AI Sensor“ in Verbindung mit KI-Algorithmen auf Basis eines neuronalen Netzwerks die Schlafposition.“

    Is klar. Die NASA war wohl auch mit dabei; oder? Was sich heute alles „KI“ nennt.

    • Mit AI verkauft sich heute halt alles besser, und wenn es nur mal beiläufig eingestreut wird. Weiß jeder, tut jeder 🙂

    • Die Schlafposition anhand con 450 Sensoren zu klassifizieren ist eine Problemstellung, die man sicher sehr gut mit einem neuronalen Netz erledigen kann. Das ist eine Menge an Daten bei denen keiner Lust hat ein Model manuell zu erstellen.

      AI passt hier sehr gut.

  2. Gefällt mir irgendwie, aber mit 2500€ doch etwas zu teuer

    • Sehe ich genauso… zu teuer, aber wenn ich sehe, was sich die Leute an Matratzen aufschwatzen lassen, werden sich die Teile trotzdem verkaufen…

  3. Die Matratze braucht wohl einen Stromanschluss, um diese Wunder zu vollbringen?

    Toll, sollte das Ding Feuer fangen und man sich vor Schreck in die Hose machen, kriegt man vielleicht einen elektrischen Schlag, bevor man verbrennt.

    Naja, die Zielgruppe wird es kaufen, die haben ja auch die analoge Emma gekauft.

  4. Klingt irgendwie wie ne Werbung der Artikel…

  5. Das ist dann aber nur für eine Person, oder? Also keine 180 cm Breite für zwei.

  6. Jetzt kann man ohne KI nicht mal mehr schlafen. Aber den Toilettengang schaffen wir noch ohne KI oder gibt es da endlich auch mal was für? Die Menschheit verblödet, was mittlerweile auch die Natur erkannt hat und sich dagegen wehrt. Daher bin ich guter Hoffnung: Nicht für die Menschheit, aber für die Natur.

    • Treffend formuliert!

    • Ich verstehe nicht, warum man verblödet sein soll, wenn man sowas interessant oder nützlich findet. Kannst du mir das kurz erklären? Ist nicht eher der etwas eingeschränkt, der nicht versteht, dass andere Leute andere Dinge interessant und nützlich finden? Ich z.B. habe nachts beim Schlafen sehr starke Rückenschmerzen. Habe nun schon einige Matratzen von günstig bis sehr teuer ausprobiert. Würde diese Matratze funktionieren, wären die 2.500 EUR für mich keine Überlegung wert um die Schmerzen los zu werden. Aber hey, ich bin halt auch verblödet, nutze ja auch ein Handy, ein Auto mit Fahrassistenzsystem und mein Haus ist auch noch „Smart“… Ne Alexa habe ich aber nicht mehr, die hat einfach überhaupt nicht sinnvoll funktioniert. Evtl. bin ich ja doch nicht so doof. Wer weiß…

      • Thorsten G. says:

        Danke, sehe ich genauso. Aber vor 30 Jahren war ich auch noch jung und blöd und dachte nicht, dass man Mal vor Schmerzen nicht schlafen könnte. Wenn mir heute einer garantieren könnte, die ideale Matratze zu haben, wäre mir das sogar 10000 wert.

        • Gegen eine gute Matratze (gerne auch mit Technik) habe ich nichts, aber gegen dieses ganzen Marketing-Geschwurbel-Quatsch der nur zur Verblödung der Menschheit dient.
          Im Übrigen bin ich in einem Alter indem man Rückenschmerzen und andere gesundheitliche Probleme kennt. Dennoch lasse ich mich mit Marketingsprech nicht Abzocken.

        • Schau Dir nur auf der Herstellerseite an wie viele Leute bei denen im Bereich Marketing&Sales im Vergleich zu Entwicklung/Produktion arbeiten, dann wisst Ihr was ich meine.
          Bei Rückenschmerzen kann sicherlich eine passende Matratze helfen (auch mit integrierter Technik). Was nicht hilft ist bauernfängergleiches Marketing.
          Un im Übrigen bin ich in einem Alter indem man Rückenschmerzen kennt.

          • Rückenschmerzen hat jeder mal. Thorsten und ich sprechen von etwas anderem. 😉 Und es geht um funktionierende Lösungen. Wie groß die Marketingabteilung ist, spielt keine Rolle. Es wird aber altklug daher schwadroniert, das wir das alles, in dem Fall KI, nicht brauchen. Wir verdummen sogar, wenn wir sowas kaufen. Dabei weiß man noch nichtmal, ob die Matratze funktioniert oder nicht. Einfach mal den Horizont erweitern schadet nicht.

  7. > Ganz auf dem Niveau von Seitenbacher dürfte die Werbung für die Emma-Matratze noch nicht sein.

    Den Status darf der nervige Vogel von Bett1 für sich beanspruchen. Dicht gefolgt von Peloton.

  8. „Ich kann nicht schlafen.“

    – „Oh, warum?“

    „Der Update-Server für die Firmware meiner Matratze ist down.“

  9. Die nächste Stufe ist dann, dass bestimmte Funktionen nach einem „Update“ nur noch im Premium-Abomodell mit monatlicher Zahlung freigeschaltet werden.

  10. Hat es auch einen Modus für akrobatische … Übungen? Oder erkennt die KI samt neuronalem Netz selbst, dass sie sich nicht dauernd anpassen muss? Ggfs. könnte sie ja auch gleich für passende Beleuchtung und Musik sorgen 🙂

  11. Bandscheibenvorfall bei Software-Bug inbegriffen?

  12. Solange es keine Würstchen von Seitenbacher mit CERS, also „chewing „energy recovery system“ gibt, is t alles gut!

  13. Thorsten G. says:

    Würde mich mal interessieren, wie die das Ding kalibrieren. Ohne Kenntnis der Hüft-und Schulterbreite kann das Teil ja ganz logisch betrachtet nicht funktionieren. Schließlich ist davon der benötigte Ausgleichshund abhängig um das Rückgrat zu begradigen. Druck-Messung allein kann es ja nicht sein

    • Einfachste Lösung wäre eine Abstandsmessung zur oberen/der beheizten Matrazenschicht. Simpel, effektiv kaum fehleranfällig.

  14. Ich kenne nur einen Matratzenhersteller, der mit der Penetranz von Seitenbacher wirbt und der heißt nicht Emma, sondern Bett1.

  15. funzt die EMMA App ohne Login/Account vom Hersteller? da würde mich mal interessieren

  16. „. Umsätze in Höhe von 405 Millionen Euro sowie eine exorbitante Wachstumsrate geben dem Hersteller mit seinen Strategien recht. Jedenfalls hat der Hersteller der „besten getesteten Matratze“ – okay, lassen wir das – mit Emma Motion fortan ein „smartes Modell“ parat“ . Die Werbung mit Meistverkaufte Matratze ist ein anderes Unternehmen, nämlich Bett1., die laut Impressum aus Berlin kommen und Emma aus Frankfurt.

    Habe bezüglich Emma noch einen interessanten Podcast gefunden https://www.mta-dialog.de/artikel/innovationen-zur-verbesserung-des-schlafes.html . Emma hat wohl eine Neurobiologin eingestellt.

    • Felix Frank says:

      meist verkauft =! beste getestete 😉 Die Werbefloskeln der beiden sind zugegebenermaßen sehr ähnlich

      • Liebe Felix Frank, ich mag mich natürlich auch täuschen, da nun aber MEHRERE Kommentatoren auf das Thema eingegangen sind, versuche ich mal aus meiner Sicht zu schildern, worum es geht: Nicht etwa um die Bagatelle, welcher Hersteller nun welche Werbefloskel benutzt. Es geht darum, dass im Artikel Seitenbacher (Radiowerbung) referenziert, bzw. mit Emma verglichen wird, dabei aber nach meinem dafürhalten etwas verwechselt wird. Denn die penetrante Radiowerbung macht Bett1.de. Und ja, es wäre ein schöner Aufhänger für den Artikel gewesen, aber passt halt leider nicht. Und da sind wir beim Kern: Dass Journalisten und Blogger eben sehr gerne auch Stimmung transportieren und die sollte dann wenigstens auf die Fakten passen 😉

  17. Die Werbung mit Meistverkaufte Matratze ist ein anderes Unternehmen, nämlich Bett1., die laut Impressum aus Berlin kommen und Emma aus Frankfurt.

    Habe bezüglich Emma noch einen interessanten Podcast gefunden https://www.mta-dialog.de/artikel/innovationen-zur-verbesserung-des-schlafes.html . Emma hat wohl eine Neurobiologin eingestellt.

  18. Wenn ich mir kurz in Erinnerung rufe, dass man eine Matraze regelmäßig wechseln sollte, dann produzieren wir mit 2500 ziemlich teuren Sondermüll…

    • Genau das ist der springende Punkt…

      Ich persönlich hätte auch erstmal kein generelles Problem damit, 2500,- für eine Matratze auszugeben. Mein Problem dabei ist, dass ich bereits jetzt weiß, dass die Matratze nicht (oder bestenfalls unwesentlich) länger halten wird als eine Matratze, die 1/10 des Preises kostet. Und es ist natürlich schon ein ziemlicher Unterschied, ob ich nach 4 oder 5 Jahren 250,- zum Sperrmüll bringe und eine neue Matratze für diesen Betrag kaufe, oder ob es 2500,- sind.

      Wenn etwas so dermaßen teuer ist, dann muss es ENTWEDER sehr sehr sehr viel länger halten als ein normalpreisiges Produkt – was hier nicht der Fall ist. ODER es muss am Ende des von mir dafür veranschlagten Lebenszyklus einen vernünftigen Restwert haben, der sich monetarisieren lässt – was ebenfalls nicht der Fall ist.

      Das hier ist ein bißchen so, als müsste ich jedes Jahr mein „altes“ iPhone in den Müll schmeißen, wenn ich ein neues kaufe. Nur dass ich beim iPhone die Möglichkeit hätte, es, wenn ich wollte, halt nicht nur 1 Jahr, sondern von mir aus 5 Jahre oder noch länger zu nutzen. Bis es halt wirklich irgendwann auseinanderfällt. Das ist bei einer Matratze nicht der Fall. Die ist irgendwann durchgelegen, und das ist sie halt, egal ob sie 250,- oder 2500,- kostet.

      Wenn überhaupt, dann würde dies nur funktionieren, wenn man die Technik behalten und das Verschleißmaterial ersetzen könnte – natürlich für einen ganz erheblich geringeren Preis. Aber das dürfte kaum machbar sein.

      Insofern – nein, damit kriegen sie mich leider nicht.

  19. Klingt erstmal genial und war beim lesen im Kopf schon gekauft, bis ich den Preis gelesen habe..

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