Windows 10: Clean Install ohne vorheriges Upgrade
Am Anfang war es ein Buch mit sieben Siegeln, eine Wissenschaft für sich – der richtige Weg, sein Windows ab Version 7 auf Windows 10 upzugraden und im Fall der Fälle die Möglichkeit zu haben, bei gleicher Hardware auch einen „clean install“ von einem bootfähigen Datenträger zu machen (wir berichteten). Nun aber hat wohl ein findiger reddit-User Namens justmoa einen Weg gefunden, Windows 10 ohne Upgrade direkt sauber installieren zu können – Grund für uns, der Sache mal auf den Grund zu gehen und das Ganze mal nachzustellen.
Vorab sei natürlich der Hinweis angebracht, die Daten Eures Systems entsprechend zu sichern – da das Upgrade mit Datenübernahme nicht im Vordergrund steht, sondern die saubere Installation, startet Ihr bei Windows 10 nach erfolgter Installation mit einem entsprechend frischen System. Ist dieser Hinweis befolgt (oder auch nicht – no risk, no fun!) beginnt mit dem Einlegen des Windows 10-Datenträgers bzw. des USB-Datenträgers mit dem Installations-Image in Eurem Windows-System ab Windows 7.
Navigiert dann auf Eurem Installationsmedium in den Ordner „sources“, wo sich die Datei „gatherosstate.exe“ befindet. Diese kopiert Ihr in einen lokalen Ordner, auf den Ihr Schreibrechte habt – im Beispielsfall also auf den Desktop – und startet sie. Es wird nun eine Datei „GenuineTicket.xml“ erzeugt, die Ihr Euch dann bitte auf einen Datenträger Eurer Wahl sicher wegkopiert. Bitte beachtet, dass an dieser Stelle Eure bisherige Windows-Version aktiviert sein muss – ist das nicht der Fall, generiert diegatherosstate.exe einfach die XML-Datei nicht: Ein aktiviertes Betriebssystem ist somit nach wie vor die Voraussetzung für den Clean Install, daran ändert auch dieser Vorgang nichts.
Nun geht es daran, Windows 10 zu installieren – folgt dem normalen Procedere und überspringt – sofern möglich – die Eingabe der Seriennummer. Wenn die Installation durchgelaufen ist, man die grundsätzlichen Dialoge und Optionen hinter sich gebracht und das System gestartet hat, navigiert man in den Ordner „C:\ProgramData\Microsoft\Windows\ClipSVC\GenuineTicket“. Da der Ordner „ProgramData“ nicht ad hoc gefunden werden kann, muss er erst zunächst in den Ordnereinstellungen sichtbar gemacht werden. Kopiert anschließend die zuvor gesicherte XML-Datei „GenuineTicket.xml“ in diesen Ordner – damit sind die notwendigen Vorbereitungen abgeschlossen.
Startet nun den PC neu oder gebt über die Eingabeaufforderung „net start ClipSVC“ ein: Der Clientlizenzdienst sollte – sofern Ihr die Eingabe einer Seriennummer bei der Installation übersprungen habt – nun starten und die XML-Datei sollte nun aus dem oben genannten Verzeichnis verschwinden. Fertig – Euer Windows 10 Clean Install ist nun aktiviert und Ihr habt Euch den Zwischenweg über das Upgrade gespart.
Danke
Warum macht MS das nicht out of the box? Wenigstens wahlweise?
Das dürfte auch für diejenigen interessant sein, die von den Preview/Insider Builds auf die finale Version wechseln wollen.
Bisher müsste man von 10 Preview auf 8 um auf 10 final zu kommen…
Man sollte die Neustartvariante wählen und auch bei diesem dann erst die Internetverbindung herstellen (also z.B. Netzwerkkabel einstecken) – dann klappt’s problemlos
Kann ich diese Datei auch mit ein aktivierten Windows 10 generieren (vorher von Win 7 auf 10 geupgradet und aktiviert) damit ich später eine CleanInstall ausführen kann ?
Danke! 🙂 Spart mir vermutlich 2 Stunden Arbeit ^^
Danke, hoffentlich ändert Microsoft diesen Vorgang nicht!
Wenn man bereits von Win8 auf Win10 upgegraded (schönes Wort 😉 )kann man danach aber auch einfach einen Clean Install machen oder? Hardware ID müsste ja dann bei MS hinterlegt sein? Oder hab ich da einen Denkfehler?
Das funktioniert nur, wenn auf dem gleichen System schon mal Win7/8.1 installiert und aktiviert war? (Hardware ID) Bei einem neuen Laptop ohne Windows nur mit DOS funktioniert der Trick nicht, oder?
geht das auch aus Windows 8.1 heraus?
@JH – Ja, mit diesem Weg sparst Du Dir nur den Zwischenschritt, solltest aber bei Deinem Szenario auch mit einem Clean Install „safe“ sein, da ordentlich „geupgradet“ ;.) !
@Stefan – Ich denke nicht – ein aktiviertes Vorgänger-OS regelt ja die Lizenzierung für Windows 10 bzw. macht das Upgrade erst möglich. Mit DOS dürfte das knifflig nachzustellen sein 😉 !
@andrebosse – Ja, ich habe das Ganze nur mit Windows 7 nachgestellt. Upgrade geht ja auch von Windows 8 bzw. 8.1 aus!
Mein Fall ist besonders tricky: Ich habe Yosemite und Parallels. Damals habe ich von XP pro eine Lizenz für ein Upgrade auf 8 pro gekauft. Komme ich irgendwie frisch auf 10?
Was mache ich eigentlich „falsch“ wenn der Clean Install bei mir wirklich Out-of-the-box geht??
Ich habe mir mit diesem Media Creator Dingsbums Tool einen Stick erzeugt um die vier Rechner hier auf Win10 umzustellen.
ALLE laufen super, außer meinem Haupt-PC (vorher Windows 7), der seit der deutschen Win 10 IP alle Update mitgemacht hatte, nur halt bei der Final geht NICHTS. Spinnt, hängt, macht Macken ohne Ende.
Also mal eine andere Platte rein, direkt vom Stick aus gestartet, Seriennummer zwei mal überspungen und nach einer Stunde oder so war alles frisch, sauber und lief perfekt.
Abends mal in der Systemsteuerung was nachgesehen: dort steht daß er aktiviert ist.
Wieso geht das bei mir? Oder habe ich den Artikel falsch verstanden?
Danke für den Artikel
@jakif – XP auf Win 8.X upgraden, dann den hier beschriebenen Weg gehen und Du solltest auch unter Parallels (oder welchem Virtualisierungstool auch immer) den Weg des Clean Install gehen können. Win 8.X muß nur aktiviert werden, dann sollte auch bei Dir alles so laufen wie beschrieben.
@Christian – Nimm‘ es so hin. Einige Sachen muß man akzeptieren oder sich weiter den Kopf zermartern 😉 ! Andere Frage: Ist die Platte in Sachen Hardware-ID kriegsentscheidend?
@Oliver: Scheinbar nicht.
Win7 und später Win10 waren auf einer SSD und wurden auch darauf aktiviert.
Beim Clean Install waren ALLE anderen Platten raus und eine alte 250GB Harddisk kam zum Einsatz.
Ich vermute mal, dass die Hardware ID ans Mainboard gebunden ist. MS sagt ja selber, dass man jegliche Hardware bis auf das Mainboard tauschen kann.
…ohne dass es als Rechnertausch im Sinne der Lizenz gezählt wird
Wenn ich das jetzt richtig verstehe, wird also „Upgradeberechtigung“ erst nach der Installation von Windows 10 an die Microsoft-Aktivierungsserver übermittelt. Schade, das hilft mir erstmal nicht weiter.