WeMo Switch und WeMo Motion: Smart Home-Steckdose
Ich hatte in der letzten Zeit das Vergnügen, mir zwei Geräte von Belkin anzusehen – einmal den WeMo Switch und einmal den WeMo Motion. Der WeMo Switch ist grob gesagt nichts anderes, als eine intelligente Steckdose. Sie lässt sich per App von eurem Android- oder iOS-Smartphone steuern.
Das hört sich erst einmal wenig spannend an, das kann man mittlerweile mit billigen Baumarktsteckdosen machen, dies beschrieb ich schon einmal in Verbindung mit der App SteckerChecker, die dazugehörigen Steckdosen bekommt ihr im Dreierpack schon für um 20 Euro.
[werbung]
Belkin WeMo ist um einiges teurer, kostet nämlich knappe 25 Euro mehr. Hier kann man allerdings noch kombinieren, was bei anderen Varianten so einfach nicht möglich ist. Die Einrichtung ist easy: ab mit dem WeMo Switch an die Steckdose und den Spaß via App einrichten. Dies ist schnell erledigt.
Der WeMO Switch baut erst einmal ein eigenes WLAN auf, mit dem man sich verbindet, im Setup koppelt man dann das Haus-WLAN mit dem WeMo Switch, sodass dieser ganz normal erreichbar ist. Danach hat man eine via App schaltbare Steckdose. Relativ unspannend für 50 Euro, dass weiss man sicherlich auch bei Belkin. Aus diesem Grunde hat man deshalb auch noch mehr Funktionen mitgegeben.
So kann man der Steckdose Regeln mit auf den Weg geben. Morgens um 6 bis 8 Uhr an, dann erst wieder am Abend zwischen 18 und 20 Uhr. Ihr kennt das Spiel. Alternativ lässt sich die App nicht nur im Haus-WLAN nutzen, auch ein Aktivieren via Internet ist möglich. Eine weitere Möglichkeit der Bedienung hatte man seinerzeit durch die Integration von IFTTT eingeführt.
IFTTT steht für „If this than that – Wenn dies (geschieht), dann (tue) folgendes” und erlaubt es seinen Nutzern, mehr oder weniger komplexe “Rezepte”, entsprechend derer bestimmte Geräte gesteuert werden, auf einer zentralen Webseite zu erstellen. Im Zusammenspiel verbinden WeMo und IFTTT Apps, Onlinedienste und Hardware, um die unterschiedlichsten Aufgaben für die Kunden zu erledigen.
Darüber hinaus ist es möglich, Aktionen über Plattformen wie Facebook, Evernote, SMS, Google Calendar und viele weitere einzuleiten. Seit die WeMo Kanäle bei IFTTT online gegangen sind, sind mittlerweile über 500 WeMo-Rezepte zu finden. Checke ich zum Beispiel via Facebook oder Foursquare zuhause ein, dann könnte im Wohnzimmer das Licht angehen. Das klingt alles ziemlich fancy und nach Smart Home 2013, war zumindest in meiner Testumgebung nur mäßig spannend, da ich nicht wirklich ein Anwendungsszenario habe.
Aber dies kann ja bei anderen Menschen logischerweise völlig anders sein. Als Erweiterung findet man zusätzlich noch WeMo Motion vor, der Preis verdoppelt sich fast dadurch, statt knapp 45 zahlt man im Paket ungefähr 80 Euro, dafür gibt es den Spaß dann mit der Option zum Bewegungsmelder. Dieser wird auch an eine Steckdose verfrachtet und ebenfalls ins Netz eingebunden. Die beiden Kisten kommunizieren miteinander, auch hier lassen sich Regeln erstellen, die auf Bewegung basieren. Licht an, wenn man den Keller betritt. Ventilator aus, wenn man das Zimmer verlässt.
Tja – wenn ich ehrlich bin: irgendwie sind diese Komponenten bislang nicht das, was ich unter echtem Smart Home verstehe. Ein Hauch von Zukunft kommt ebenfalls nicht auf. Lässt man IFTTT außen vor, so bekommt man mit dem WeMo Switch lediglich eine per App oder per Zeit steuerbare Steckdose für rund 45 Euro. Sofern Menschen allerdings Anwendungsbereiche für das Gerät in Konstellation mit dem WeMo Motion haben, klingt das Ganze etwas praxisnäher und dann sind auch 85 Euro für das Doppelpack sicherlich nicht zu teuer. Dennoch rate ich vor Anschaffung auf einen Blick in die Rezensionen beim jeweiligen Online-Händler, die fallen nämlich wahrscheinlich sehr mittelmäßig aus.
In erster Linie würde mich stören dass diese Hersteller häufig ihre eigenen abgeschotteten Systeme entwickeln. Aus diesem Grund mochte ich auch den damals von dir vorgestellten ConnAir so sehr, welcher inzwischen nicht mehr produziert wird. Allerdings gibt es inzwischen auch ähnliche Gateways anderer Firmen und In Kombination mit PowerSwitch (http://power-switch.eu/) und Tasker ist diese Kombination sehr flexibel – erfordert nur etwas Spaß am Tüfteln.
Schön wäre es wenn der Z-Wave Standard auch in Deutschland eine weitere Verbreitung finden würde. Bisher schaut es diesbezüglich im Vergleich zu den USA ja leider sehr mau aus, obwohl dieser offene Standard eigentlich genau das ist was hier noch fehlt. Wahrscheinlich haben die Hersteller einfach zu große Angst vor der Konkurrenz ohne zu erkennen dass genau dies der ganzen Produktkategorie einen ordentlichen Schwung verleihen könnte
http://www.z-wavealliance.org/
Genau mein Problem: Die Idee von Smart Home ist total spanned – ich weiß nur nicht, was ich damit tun soll. Wenn ich nach Hause komme, kann ich den Lichtschalter nämlich auch noch alleine einschalten 😉
Mit ein bisschen Bastelwillen lässt sich auch ein Raspberry Pi in Verbindung mit handelsüblichen Funksteckdosen einsetzen. Damit ist man weitaus flexibler und ist nicht auf proprietäre Systeme angewiesen.
Bewegungssensoren ließe sich auch integrieren, allerdings müsste da der Raspberry daneben stehen oder dieser per Funk angebunden werden. Alternativ lässt sich da sicher auch was mit einem Arduino basteln.
Da derzeit Anbieter auf verschiedene Systeme setzen, dürfte die Zurückhaltung der Kunden noch groß sein. Neben WLAN und Z-Wave (868 MHz), die auf stark beanspruchten Frequenzen arbeiten, sollte man noch DECT ULE im Auge behalten, das mit extrem wenig Stromverbrauch gute Erreichbarkeit liefert und durch die DECT-Telefonie weitgehende Praxiserfahrung mit sich bringt. Telekom und AVM setzen ja auf diesen Zug.Ich selbst habe die FRITZ!DECT 200 als Schaltuhr/Verbrauchsmesser seit einigen Wochen und bin sehr zufrieden. Mit dem Gerät wird bald meine Weihnachtsbeleuchtung geschaltet.
Stimme Nils zu. Ich kann auch noch nicht erkennen, wie ich von so etwas profiteren soll. Wenn ich nicht zu Hause bin, dann brauchen auch keine Geräte zu laufen. Und wenn ich zu Hause bin, dann ist es doch deutlich einfacher, einfach einen Schalter zu betätigen, als in irgendwelchen Apps rumzuwurschteln.
Smart Home ist das auch nicht wirklich. Dann doch eher den FHEM-Server der Fritz!Box-Lab-Firmware und dazu Fritzbox-Steckdosen o.Ä., das kommt schon eher ran.
Das ist doch nur ein fernsteuerbarer Schalter, dafür finde ich ich ihn zu langweilig und zu teuer.
Für den Preis bekommt man schon eine viel intelligentere Steckdose wie die Fritz!DECT 200. Die lässt sich nicht nur über Tablet/Smartphone schalten, sondern kann noch viel mehr, z. B. misst sie den Energieverbrauch und zeigt Details zu Leistung, Verbrauch, Stromkosten sowie zur CO2-Bilanz und versendet diese auf Wunsch per Push-Mail. Der Verbrauch kann auch grafisch dargestellt werden.
@Jo
Ist das Teil vernünftig auch ohne Fritzbox zu nutzen?
Wäre ein nettes Spielzeug, aber eine Fritzbox kann ich beim besten Willen nicht gebrauchen. 🙂 (dd wrt kann alles was ich will)
Und im Dezember kommt für 60€ der Wemo Insight Switch, der zusätzlich auch noch den Stromverbrauch erfasst:
http://www.belkin.com/de/F7C029/p/P-F7C029/
@123: Macht wohl nur mit Fritzbox wirklich Sinn.
Module einzelner Hersteller finde ich auch unspannend. Ich nutze seit einige Monaten Fhem mit meinem Raspberry Pi. Ich habe schon einiges damit gemacht, von der Stromverbrauch, Temperaturmessung, Luftdruck, Luftqualität und natürlich auch das Schalten von Steckdosen – herstellerunabhängig.
Und auch darüber gebloggt: http://blog.moneybag.de/hausautomation-mit-fhem-uebersicht-einiger-moeglichkeiten-zur-realisierung/
cooles Teil eigentlich
Also für Steckdosen fällt mir nur eine wirklich coole Lösung ein:
http://www.fibaro.com/de/das-system-fibaro/wall-plug
Tellstick funktioniert auch mit Baumarkt-Funk- Steckdosen
http://www.telldus.se/products/range
Irgendwann wird auch die Bedienung mit dem Smartphone / Tablett einfach unübersichtlich. Für die XBMC-Steuerung eine App, mal eben Mails checken, surfen, WordPress-Artikel verfassen, Remote-Steuerung des PC und jetzt noch Smart-Home – bis ich die benötigte App aufgerufen habe, bin ich selber am Gerät (Lampe, Fernseher etc.) und habe sie eingeschaltet. Für die Steuerung von Licht (z.B. im Flur) ist ein Bewegungsmelder deutlich preiswerter und effizienter. Und Funksteckdosen wurden bereits in anderen Kommentaren erwähnt.
Ich hab’s schon früher geschrieben: mir erschließt sich der gesamte Hype um SmartHome noch immer nicht.
Also in Verbindung mit IFTTT gibt es da aber noch einige sehr spannende Möglichkeiten, z.B. die Verknüfung mit einem Jawbone UP-Armband, sodass das Licht angeht, sobald man aufwacht oder das Loggen aller erkannten Bewegungen des Motion-Sensors in eine Tabelle im Google Drive/SkyDrive/Dropbox. Auch praktisch ist z.B. eine Lampe, die angeht, sobald die Sonne untergeht.
Und wer seine eigenen XML-Dateien erstellen will und diese an IFTT verfüttern will, der kann sich dieses kostenlose Tool anschauen: http://www.solutix.de/RSSit.html
Wenn NZB xy abgelegt wird, dann verfüttere die XML an SabNZB und schreibe Mail an die Frau per IFTT