Ultra HD Blu-ray: Endlich Details zu Dolby Vision bekannt

Ultra_HD_Blu-rayIch habe bereits in einem Beitrag im Februar darauf hingewiesen, dass die aktuelle Hardware für Ultra HD lediglich eine Zwischenstufe ist. So befinden sich vor allem die Ultra HD Blu-ray und entsprechende Abspielgeräte noch im Reifungsprozess. Zuletzt gab es durch die ersten 100-GByte-Disks einen Sprung nach vorne. Jene sind natürlich zu den bereits erschienenen Playern kompatibel. Anders sieht es mit Dolby Vision, sozusagen einer verbesserten Variante des aktuellen HDR, aus. Nun dringen aus Japan endlich mehr Details an die Öffentlichkeit, welche unterstreichen, dass ihr mit dem Kauf einer neuen Gerätekette eventuell noch warten solltet.

Dolby selbst hat verraten, dass spezielle Abspiel- und Darstellungsgeräte notwendig sein werden, um Dolby Vision zu nutzen. Ultra HD Blu-ray sollen eine spezielle Datenschicht erhalten, welche dann die notwendige, dynamischen Metadaten speichern wird. Dabei sollen die Player und Disks abwärtskompatibel zu bestehenden Geräten sein, auf denen dann eben nur mit dem schlechteren HDR10 wiedergegeben werde. Um Kompatibilität zu Dolby Vision herzustellen, werden zwei HEVC-Decoder notwendig sein. Wer also gehofft hatte, die Unterstützung sei an aktuellen Abspielgeräten eventuell durch Software-Updates herzustellen, wird nun endgültig eines Besseren belehrt.

ultra hd blu-ray dolby vision

Zeitgleich wurde Dolby natürlich nicht müde, die Vorteile von Dolby Vision gegenüber dem aktuell implementierten HDR10 hervorzuheben. Dolby Vision ermöglicht dank 12-bit-Unterstützung die Darstellung von noch mehr Farben und Kontrasten und soll eine Helligkeit von bis zu 10.000 Nits unterstützen. Normales HDR10 endet bei 1.000 Nits.

dolby vision hdr10 vergleich

Ein wesentlicher Vorteil von Dolby Vision gegenüber HDR10 ist die Einbindung dynamischer statt statischer Metadaten. In der Praxis bedeutet das vor allem, dass die HDR-Bildeinstellungen bei der Bearbeitung bzw. Wiedergabe von Szene zu Szene einzeln angepasst werden können. Statt also einmal Werte festzulegen, die sich z. B. für eine dunkle Szene optimal eigenen können, bei einer sehr hellen aber eher semi-geeignet sind, variieren die Metadaten.

dolby vision dynamische metadaten

Dolby hat als Partner bereits Warner Bros, Sony, MGM und Universal bestätigt. Alle genannten Studios werden in Zukunft Ultra HD Blu-ray mit Dolby Vision veröffentlichen. Einen Zeitrahmen nannte Dolby jedoch noch nicht. Ich gehe stark von Anfang 2017 aus – erstmal müssten ja überhaupt entsprechende Player in den Handel kommen. Zumindest LG hatte vage für Endes des Jahres den ersten UHD-Player mit Dolby Vision in Aussicht gestellt. Die Südkoreaner haben bereits OLED-TVs mit Dolby Vision auf den Markt gebracht.

Fazit für euch? Aktuelle Ultra-HD-Fernseher aber auch Abspielgeräte werden Dolby Vision nicht unterstützen. Innerhalb der Industrie ist man sich allerdings einig, dass Dolby Vision „das echte HDR“ sei. Sollte es euch wichtig sein, die bestmögliche Qualität zu erhalten, wenn ihr schon in eine neue Gerätekette investiert und jene womöglich über mehrere Jahre nutzen wollt, empfehle ich auf die ersten Player zu warten.

(via Minkabu)

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Naja bei den ganzen 4K Fernsehgeräten ist es ja nicht anders. Geräten können zwar 4K, der Standart ist ja immer noch nicht ganz festgelegt

  2. Seit dem seligen Wettstreit VHSBetamax wartet man als Verbraucher bei konkurrierenden Systemen besser erst mal ab.

    Getreu Murphy’s Laws setzt man sonst sowieso immer auf das falsche Pferd.

  3. Wobei der „Streit“ hier ja wohl nicht ganz so bedeutsam ist. Mit HDR10 kann man halt kein dynamisches HDR nutzen, sondern nur eine Einstellung pro Film, aber es ist zumindest kompatibel. Netflix unterstützt ja z.B. auch problemlos beides, weil es halt im Grunde trotzdem die gleiche Technik ist. Von daher passt der Vergleich VHS/Betamax nicht ganz 😉

    Aber solche „alles oder nichts“-Entscheidungen wird es vermutlich eh seltener geben, wenn sich alles auf Streaming bzw. weg von irgendwelchen Speichermedien verlagert. Dann gibt es eben nicht mehr „VHS oder Betamax“ oder „Bluray oder HD-DVD“, sondern „unterstützt der Fernseher die Streaming-App meines Vertrauens“, und das ist letztlich nur eine Frage der Software und nicht der Hardware.

  4. Der letzte Absatz stimmt aber nicht. Alle 2016 oleds von LG unterstützen Dolby Vision.

  5. André Westphal says:

    Steht doch auch im Text.

  6. Tibor Papai says:

    Ich bin zwar ein Riesen Fan von gutem Bild und Ton, allerdings ist der Umgang mit dem Kunden weder freundlich noch seriös

    Wie ich darauf komme?
    Hier ein kleiner Überblick über die Einführung von 4K, UHD und neuer Tonformate.

    1) Es gab schon vor drei Jahren „normale Blue Ray’s“ mit dem Hinweis gemastert in 4K. Das Produkt versprach einen erweiterten Farbraum, aber Unterschied war keiner Auszumachen(und ich habe zuhause – fast – immer den neuesten Stand der Technik).

    2) Ton Dolby Atmos, DTS X, Auro 3D
    Eigentlich waren diese Formate schon Ende letzten Jahres im Handel – bei den Receivern – diese bekamen aber erst im März – April dieses Jahres die nötigen Updates um entsprechenden Ton richtig abspielen zu können. Kassiert wurde das Geld aber gleich beim Kauf ….

    3) Dafür gab und gibt es noch immer kaum Filme mit diesen Tonformaten!!! Unverrückbarer Standart bei den Blue Ray’s ist DTS HD 5.1 Filme mit DTS X sind eine Seltenheit genauso wie Auro 3D
    Wenn überhaupt ist meistens die Englische Tonspur im neuen Tonformat codiert. Ich kann sehr gut englisch, aber trotzdem, das hier ist der deutschsprachige Markt!!!
    Dafür passt die Qualität bei den meisten Dolby Atoms Abmachungen nicht. Die Filme werden nämlich nach der Erscheinung im Kino für den Heimgebrauch Tonal neu abgemischt. Und was da für Einfallslosigkeit „zusammengepanscht“ wird ist äußerst fraglich. Bestes Beispiel Terminator Genisys: Gleich am Anfang wo der kleine junge im Abwasserkanal vor einem Terminator bedroht aber dann von John Conner gerettet wird. Da haben die Tonigeneure wohl vergessen – oder es war ihnen schlicht egal – dass in solchen Kanälen jedes Geräusch auch von oben reflektiert wird, Stimmen Schüsse, etc. kommen aber nur „normal“ von vorne oder der Seite. Und ich habe mir das nicht nur auf meiner Anlage angehört!
    Das ist leider bei gut der hälfte der Filme so und dann frage ich mich wie sinnhaft es ist den Versprechungen dieses Industriezweiges etwas zu glauben.

    4) HDR
    ich vergleiche gerne habe einen 78 Zoll von Samsung zwar mit dem 4:4:4 Farbraum aber ohne HDR Zuhause. Dafür ist er jedoch top kalibreit. Ergebnis eines direkt Vergleiches mit dem Samsung vom letzten Jahr JS 9590/bzw. 80, je nach Land.
    Mein Samsung HU 8590 hatte eindeutig die Nase vorne. Frauen satter, natürlicher Bild Plastischer. Lediglich bei dunklen Szenen war die LED Ausleuchtung bzw. deren Begrenzung(dimming) beim damals neuen Modell etwas besser. So war die Meinung aller anwesenden.
    Anders sieht das allerdings bei LG OLED mit Dolby Vision aus. Da hat der LG eindeutig die Nase vorne.

    Wo mir weiters die Hutkrempe hoch geht ist, ist das Timing!!! Zuerst 4 K Fernseher ohne irgendwelche „Zusätze“. Dann SUHD Fernseher, Dann SUHD mit HDR, dann SUHD mit HDR und Dolby Vision.
    Es gibt zwar wenige UHD Blue RAY’s – und mit Dolby Vision gibt es, soweit ich weiß auf den Deutschen Markt, gar keine!
    Zudem gab es zunächst keine UHD Player!!! Erst seit März diesen Jahres brachten Samsung und Panasonic zwei Abspieler heraus. Laut Oppo soll Ende des Jahres ein UHD Player 203 folgen der Dolby Vision hat, allerdings gibt es dafür noch immer keine Blue Rays. …
    Die Heimkinoindustrie beschwert sich immer, das für diesen Sektor zu wenig Zahlende Kunden gibt vor allem in den höheren Preiskategorien.
    Die Verantwortlichen sind wohl ein bisschen dumm, denn wenn man so agiert, braucht man sich nicht wundern, das man Kunden vergrault statt gewinnt. Da hat man hoch bezahlte Fachtrottel die nicht wissen wie und vor allem wann eine Markteinführung sinnvoll zu machen ist, sodass der Kunde sich nicht verar … bzw. veräppelt vorkommt. Das ist meine Meinung!

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