LG bringt wohl 2016 ersten Ultra HD Blu-ray Player mit Dolby Vision

artikel_lgDie ersten Ultra HD Blu-ray Player sollen noch in diesem Monat verfügbar sein. Seit letzter Woche gibt es in Deutschland dann auch die ersten Filme. Darunter sind erstmal nur Titel von 2oth Century Fox und Warner Bros. – z. B. „Mad Max: Fury Road“, „Der Marsianer: Rettet Mark Watney“ oder „San Andreas“. Leider basiert das Gros der Filme jedoch nur auf hochskaliertem 2K-Material. Generell ist das Segment aktuell noch durch viele Unsicherheiten gekennzeichnet. Aktuell gibt es aber auch einen kleinen Lichtblick. So könnte LG Ende des Jahres den ersten Ultra HD Blu-ray-Player mit Unterstützung für Dolby Vision und damit auch verbessertes HDR veröffentlichen.

LG und Philips wollen mit Dolby Vision sowie im Falle von Philips zusätzlichen, eigenen Techniken gerne über den aktuellen Standard HDR10 hinausgehen. Dafür gibt es auch sehr gute Gründe: HDR10 arbeitet mit statischen Metadaten. Das bedeutet, es werden einmal für den gesamten Film Werte gesetzt, an denen sich die Wiedergabe orientiert. Das führt je nach Hardware zu Problemen, wenn ein Fernseher beispielsweise nicht mit geforderter Helligkeit und Kontrasten mithalten kann. Dann kann beispielsweise der Fernseher nur sein Maximum an Helligkeit ausreizen, den geforderten Wert aber nicht erreichen, so dass „abgeschnitten wird“ und weitere Abstufungen nicht mehr gezeigt werden.

Dolby Vision merzt dieses Manko aus. Hier sind dynamische Metadaten möglich. Das bedeutet, es wird nicht einmal ein Wert für den gesamten Film gesetzt, sondern es können Szene für Szene bzw. Aufnahme für Aufnahme Modifikationen vorgenommen werden. Zudem gibt es Profile für unterschiedliche Geräte, um deren Stärken und Schwächen bei der Präsentation zu berücksichtigen. Nein, es finden sich hier zwar nicht einzelne Modelle, aber z. B. Gruppen für „OLED-TVs 2016“. Viele Insider sprechen deshalb bei Dolby Vision auch vom „echten HDR“, während HDR10 eher als Kompromisslösung gesehen wird.

dolby vision

Das führt mich zurück zu LG: Die Südkoreaner haben bereits für 2016 neue OLED-TVs mit Ultra HD, also 3.840 x 2.160 Bildpunkten, angekündigt. Die Fernseher unterstützen aber im Gegensatz zur Konkurrenz auch Dolby Vision. Die Preise für diese TVs sind aber natürlich gesalzen und bewegen sich weit über den LCD-Pendants. Trotzdem zeigt LG hier eventuell auf, was in Zukunft zum Standard werden könnte. Netflix möchte beispielsweise bald Streams mit Dolby Vision anbieten und auch Ultra HD Blu-rays sollen Dolby Vision in Zukunft implementieren. Tja, hier kommt natürlich der Haken für Early Adopter: Die ersten Player von Samsung und Panasonic, die UBD-K8500 und DMP-UB900 unterstützen Dolby Vision nicht. Wie man sieht, ist der Einstieg in den Bereich Ultra HD also aktuell noch ein extrem unsicheres Pflaster.

Laut Dolby solle es gegen Ende 2016 wohl die ersten Player mit Dolby Vision geben – heißer Kandidat ist hier eben LG. LG selbst will zwar noch keine konkreten Ankündigungen vornehmen, hat aber bestätigt, dass „die Gespräche laufen“. Ich wiederhole mich zwar nur ungern, aber kann daher nur raten: Falls ihr Interesse an Ultra HD habt, wartet auf HDMI 2.1 und Dolby Vision sowie die nächsten Player-Generationen – es sei denn ihr seid extrem heiß auf Ultra HD und nehmt dafür in Kauf, dass sich die Hardware aktuell noch stark „finden“ muss. Ich selbst habe durchaus viel Lust auf die nächste Ära in Sachen Heimkino, werde aber bis 2017 erstmal den Reifungsprozess beobachten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. Thomas Baumann says:

    Das sind käuflich erwerbbare Prototypen, nichts anderes. Zeigt allein schon dass die Filme nur stupide hoch skaliert werden. Dann nur in 2k statt 4k. Dazu kommt noch dass die UHD BluRay’s garantiert auch wieder bis zum Erbrechen verschlüsselt sind, folglich hat der Player nicht nur mit 4k zu kämpfen sondern auch noch mit der rechtzeitigen Entschlüsselung. Und Kunden haben dann nen zwangsgekühlten Player im Wohnzimmer der ständig Lärm macht. Nein danke. Lieber noch 2-3 Jahre abwarten bis die Technik nicht nur Marktreif, sondern auch akzeptabel ist.

  2. Gibt es überhaupt einen Bedarf dafür?Bin gespannt wann UHD Blu Rays verschwinden werden!

  3. @Kim: Warum sollte es den nicht geben? Gibt es ein optisches Medium als Alternative für UHD BR? Oder meinst du, weil die Zukunft dem Streaming gehört?

    Circa ein Jahrzehnt nach Einführung und Beginn der Verbreitung von HD Fernsehern ist das Thema gefühlt zwar immer noch nicht bei „Ottonormal“ angekommen, genauso wenig wie die BluRay statt der DVD (meine subjektive Einschätzung). Aber selbst wenn es interessierten „Enthusiasten“ vorbehalten bleibt, ein 4K Fernseher will ja irgendwann auch mit (echten) 4K Inhalten gefüttert werden – somit ist meiner Meinung nach eine Nachfrage da 🙂

    @Thomas Baumann: Das ist wohl leider richtig^^

  4. Der Bedarf ist auf jeden Fall gegeben. Bis Ende 2015 wurden 1.1 Mio. 4K fähige TV-Geräte in Deutschland verkauft. Das sind gerade einmal 3 Prozent der dt. TV-Haushalte, aber der Trend zeigt, dass bis Ende 2016 nochmals 2 Mio dazu kommen könnten. Streaming ist natürlich im Aufwind, wird aber irgendwann an seine Grenzen kommen. Die Bandbreite wird einfach nicht für alle Streaming-Kunden ausreichen. Viele merken ja bereits jetzt, wenn in einem Wohnblock am Abend alle parallel mit gefühlten 6 Endgeräten im Internet sind, dass die Leistung der Internetverbindung in die Knie geht. Die UHD Blu-ray ist das einzige Medium, die alle Vorzüge des Ultra HD Standards unterstützt und transportieren kann. Diese wären: Bildinhalte mit 3.840 x 2.160 Pixel bei maximal 60 Bildern pro Sekunde, High Dynamic Range sowie erweiterter Farbraum und das bei maximal 120 Mbit/s.

  5. @Kim & DJ: Nicht zu vergessen. Es gibt immer noch Leute die gerne eine Box in den Händen halten und sich ins Regal stellen.

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