Klimaneutral: Microsoft als Saubermann
Ob der Sprit nun 1,49 oder 1,99 Euro pro Liter kostet ist mir völlig egal, ich tanke eh immer nur für 20 Euro 😉 So, damit hätte ich euch schon einmal eingefangen und auf die Denke vieler Menschen eingestimmt. Ich kann es euch nicht verdenken, wenn ihr sagt: Sonntags bleibt der PC aus. Aber am Sonntag schrieb ich erst etwas über die Umwelt. Apple hat in Hamburg ein wenig Bekanntschaft mit den friedlichen Aktivisten von Greenpeace machen dürfen.
Die haben nämlich gegen Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken demonstriert und in Hamburg schwarze Ballons fliegen lassen. Wer es verpasst hat, darf gerne noch einmal hier klicken. Ok, Apple steht also im Kreuzfeuer der Kritik, nicht nur in Hamburg, die Aktion bezieht sich auf unsere Welt. Und nun kommt Microsoft um die Ecke und verkündet im Firmenblog, dass man in Zukunft Klimaneutral arbeiten wolle.
Ab dem 1. Juli startet man die neue Initiative, die sich auf alle Aktivitäten des Redmonder Softwareriesen ausbreiten soll – egal ob Rechenzentren, Büros oder die Flugreisen. Einzelne Teile des Unternehmens sollen in Zukunft für ihren Ausstoß an Emissionen zur Rechenschaft gezogen werden – Anreize für den Einsatz erneuerbarer Energien stellte man ebenfalls in Aussicht. Microsoft führt zu diesem Zweck eine interne Abgabe ein, die sich am Verbrauch von Kohlenstoffdioxid ableitet.
Niederlassungen in über 100 Ländern betrifft dieses Konstrukt. Letzen Endes soll der Spaß aber nicht nur unserer Umwelt zu Gute kommen, denn bereits nach 18 Monaten soll sich das Projekt amortisiert haben – jährlich spart man voraussichtlich 1,5 Millionen Dollar. Laut U.S. Environmental Protection Agency ist Microsoft bereits jetzt der größte Konsument so genannter grüner Energie. Tja – wenn es doch angeblich so einfach ist – und die Investitionen relativ schnell wieder „raus“ sind – warum macht es dann nicht jeder?
Bildquelle: convert2greenenergy.com
Fehlt ein „nicht“ im letzten Satz, nicht?
Hallo,
da bin ich mal sehr gespannt wie Microsoft das machen will. Vielleicht ist es ein Werbegag, aber ich vermute, dass dahinter etwas mehr stecken wird als nur leere Worte.
Ich vermute hier einfach mal, das das neue Windows 8 weniger Strom verbrauchen wird und das in den Produktionsstätten, sowie bei Transport energieeffizienter gearbeitet werden soll.
Wäre doch schön, wenn die Kohlenstoffeinheiten etwas weniger von sich selbst verbrauchen.
Gruß aus Delmenhorst
@delmenhorst
ist doch klar, Windows 7 = 0111
Windows 8 = 1000
Klar verbrauchen drei Einsen mehr Strom als eine Eins. Das weiss ich schon seit der Grundschule.
Denke auch das es nur Marketing ist, hat man ja auch bei Apple gesehen :). Wäre natürlich schön wenn die Resourcen etwas geschont würden.
Kohlenstoff? CO2…! Es geht doch wohl um den „carbon-footprint“ sprich um „greenhouse gasses“. Oder hat da der babelfish zugeschlagen… 😉
Rainer made my day. 😀
Und noch zu „Warum macht das nicht jeder?“. Ich kann es nur von einer mir bekannten Firma sagen, aber dort wurde dieses Szenario auch durchdacht. Ja, es amoritisiert sich nach einigen Jahren. Aber wer die Barkasse von Microsoft wundert sich nicht, dass MS es einfach „mal eben“ machen kann.
Für die mir bekannte Firma ließen sich die paar wenigen Gebäude und Technik nicht „mal eben“ für Hunderttausende EUR neu machen …
Ich weiß jetzt nicht, was da genau hinter steckt. Aber manche „umweltfreundlichen“ Ideen sind totaler Blödsinn. Wenn ich sowas höre wie Energiesparende Autos kaufen und den alten verschrotten… Oder auch die Quecksilber-enthaltenden Energiesparleuchten…
@Carsten
Generell widerspreche ich Dir nicht. Gerade die „emissionsfreien“ E-Autos sind großer Beschiss, wenn sie mit Kohlestrom laufen.
Zu dem Quecksilber: die Entwicklung geht ja weiter und es gibtquecksilberfreie ESL. Außerdem muss man dabei bedenken, wieviel weniger Hg freigesetzt wird, weil weniger Kohle verbrannt werden muss, um Strom zu produzieren.
BTT
Ich glaube Microsoft nur, wenn sie echten Ökostrom kaufen und nicht diese betrügerischen Zertifikate.
„Grünen“ Wasserstrom zu kaufen, der durch zu viel Atom- oder Kohlestrom produziert wurde, zählt dabei nicht.
Ich bin ja mit meiner Firma nun ein kleiner Fisch, dennoch, wir haben vor 10 Jahren auf Naturwärme umgestellt und die Wärme unserer Kühlanlagen heizt das Wasser vor. Das ganze war nicht billig und bis sich das amortisiert hat, dauert es wohl noch etwas.
Dennoch denke ich, dass jeder sich umschauen sollte was er tun kann. Es lohnt sich, für uns und die kommenden Generationen.
MS hat es wohl etwas leichter hier, denn da ist schon reichlich Kapital da um sowas umzusetzen. Ob das alles so wird und wie, ist eine andere Sache. Sicher haben die das von Apple mitbekommen und mal schnell reagiert.
@Josef: auch kleine Fische stinken 😉
@ Rainer
U are my hero today.
Die IT-Landschaft besteht nicht nur aus Rechenzentren von Dienste-Anbietern wie Suchmaschinen- und Cloud-Betreibern. Hinzu kommen internationale Infrastrukturen der Netze und Milliarden von Endgeräten.
Hat jemand Informationen darüber, wie viel Energie diese verbrauchen, und in wieweit dort „grüne Energie“ verwendet wird?
Man muss sich aber immer wieder fragen, wenn dann auch Facebook und Apple damit werben, ob das nicht wie mit den sog. freilaufenden Legehennen ist: Soviel grüner Strom, gibt es den überhaupt? Ansonsten finde ich die Idee gut, noch besser wäre es, wenn man in allen Bereichen fair handeln würde: ökologisch, sozial, transparent.
P.S.: Ich tanke bis heute nicht, wenn dann nur Strom.