Es werde Licht: Philips Hue HomeKit ausprobiert
Schaut man sich auf dem Markt der smarten Beleuchtungen so um, so wird man fast erschlagen. Bastelwillige greifen gerne zu Lösungen mit Raspberry Pi, FHEM und Co, des Weiteren gibt es Bluetooth-Lösungen wie Elgato Avea (hier mein Testbericht) oder andere Mitbewerber wie Osrams Lightify. Der Markt wird nicht kleiner in diesem Bereich, er wird förmlich explodieren. Seit langer Zeit am Markt und aufgrund der vielen Erweiterungsmöglichkeiten extrem beliebt: die Philips Hue-Lösung, die sicherlich viele unserer Leser kennen.
Wer es nicht kennt, in Kurzform: eine Bridge wird mit dem Router verbunden und alle im WLAN oder ZiggBee-Netz befindlichen und kompatiblen Lampen können gesteuert werden. Philips Hue hat nicht nur Birnen im Angebot, die ihre Farbe wechseln können, es gibt auch das klassische Weiß und auch Light Stripes für die Verschönerung der eigenen vier Wände. Wer Spielereien nicht braucht und der Meinung ist, dass die Bluetooth-Range ausreicht, der findet mit Elgato Avea übrigens eine klasse Alternative vor, die keine Bridge benötigt.
Anfang Oktober wurde also die Hue-Bridge 2.0 vorgestellt, die nun auch mit Apples HomeKit-Standard kompatibel ist. Hier hat man Apples HomeKit integriert, sodass das Schalten der Smart Home-Beleuchtung auf Zuruf möglich ist – denn das Einbinden macht bekanntlich das Steuern mittels Sprachassistent Siri möglich.
Auch die vollständige Automatisierung von Hue im Zusammenspiel mit anderen HomeKit-kompatiblen Anwendungen ist so möglich – nutzt ein Anwender beispielsweise Elgato Eve, dann kann auch über die App gesteuert und verwaltet werden. Mit der neuen Hue-Bridge 2.0 lassen sich sowohl bestehende als auch künftig hinzugekaufte Lampen und Leuchten von Hue nutzen.
Falls sich Menschen die Frage stellen, ob die HomeKit-kompatible Bridge auch mit Android kompatibel ist: natürlich. Die Einstellung via der normalen App ist ein Kinderspiel. Lampen lassen sich schnell steuern oder in ihrer Farbe ändern. Dazu gibt es vordefinierte Szenen und natürlich kann man auch Gruppen definieren – das dürfte für die interessant sein, die vielleicht mehrere Hue-Birnen im Einsatz haben und diese auf Zimmerbasis schalten wollen.
Innerhalb der App sieht das dann so aus, dass vorgefertigte Presets schnell angewandt werden können, hier hat man diverse Stimmungsgeschichten wie Deep Sea, Beach und Taj – einzelne Birnen visualisieren dann diverse Teilbereiche farblich. Szenen lassen sich auch vom Anwender erstellen, hierbei kann er festlegen, welche Lampen in einer Szene enthalten sein sollen und welche Farben diese auf Knopfdruck erhalten.
Wer selber keine Farben auswählen möchte, der kann auch ein Foto aufnehmen. Hier kann man dann einzelne Birnen auf die im Bild enthaltenen Informationen (Farben) ziehen und so für die Farbe sorgen, die das Bild zeigt. Ziehe ich dann die virtuell dargestellte Birne auf das von mir aufgenommene Foto, dann nimmt die Hue-Birne diese Farbe an.
Ideal, wenn die Beleuchtung zum Raum passen soll. Erstellte Szenen lassen sich übrigens auch teilen und auch auf andere Geräte synchronisieren, die ihr im Haushalt einsetzt. Auch ohne die massigen Zusatz-Apps habt ihr mit der original Hue-App schon einiges an Spaß, das Ganze für euch einzurichten. Ich sage euch: Widgets mit Schnellzugriff sind ein Segen.
Die HomeKit-Variante mit Siri kann also auch mittels Sprache am iPhone oder iPad bedient werden. Hierbei muss man etwaige HomeKit-Komponenten beachten, die vielleicht im Haushalt vorhanden sind. Man stelle sich die gleichen Benennungen bei Steckdosen von Elgato Eve und Philips Hue vor – das kann bei Sprachbefehlen stören. Deswegen die Lampen möglichst aussagekräftig benennen und Wörter verwenden, die von Siri leicht erkannt werden.
Nach der Benennung muss man noch in die App-Einstellungen der Hue-App und die von euch angelegten Szenen und Lampennamen in die HomeKit-Konfiguration exportieren. Wie bereits erwähnt: Achtet auf möglichst verständliche Lampennamen und benennt eure Szenen möglichst gut von Siri verständlich – mit englischen Begrifflichkeiten hapert es gelegentlich.
Lampen lassen sich so ganz leicht auf Grundfarben und verschiedene Helligkeitsstufen bringen, zudem aktivieren und deaktivieren. Was schade ist: Die Lampen können innerhalb der App mit Timern und Alarmen versehen werden – dies ist offenbar nicht mit Siri vereinbar. „Schalte die Lampe Arbeitszimmer in 10 Minuten aus“ sorgt lediglich für eine Einstellung der Stärke auf 10 Prozent – und ein Halbstundenbefehl schaltet die Lampe gar ganz aus. Schalte ich die Lampe mit einem Sprachbefehl aus, so muss sie vorher via Siri angeschaltet werden, bevor ich sie auf eine prozentuale Leuchtkraft einstellen kann – ein direktes Regeln auf 50 Prozent aus dem ausgeschalteten Zustand ist nicht möglich. Verbesserungspotential ist also vorhanden.
Dennoch funktioniert das Steuern per Sprache recht gut und dürfte für den einen oder anderen eine Erleichterung bieten, der häufig regelt. Man will sich ja nicht alles mit Widgets für den Schnellzugriff vollmüllen oder jedes Mal die App behelligen.
Ich selber bin nicht der große Szenen-Switcher. Will heißen: ich komme mit wenig klar. Wer aber einmal ins Hue-Universum eingetaucht ist, der wird jede Menge finden. Es gibt ein Plugin für Kodi, welches für passende Beleuchtung sorgt.
Ich setze beispielsweise noch Colors for Hue ein, welches die Bedienung via OS X erlaubt. Zudem muss der Hinweis auf die geniale iOS-App Huemote fallen. Kostenlos geladen erlaubt sie das schnelle Justieren eurer Beleuchtung und die Widgets im Benachrichtigungsbildschirm sind super nützlich.
Auch Ambyeye ist erwähnenswert, erlaubt es doch das Steuern der Beleuchtung über den Browser. Und wer ganz tief eintauchen will und Dienste miteinander verknüpfen will, der findet eine mannigfaltige Kollektion an IFTTT-Rezepten vor, die es zu entdecken gilt. So kann man beispielsweise das Licht flackern lassen, wenn Mails von einer bestimmten Person kommen, das Licht blau färben wenn es anfängt zu regnen und und und und. Und zur nächsten Party probiert man einfach mal Hue Disco aus- Zu haben für Android und iOS. Es gibt recht viel zu entdecken – und das ist vielleicht das Interessante für die Techies unter uns. Man kann für etwaige Mitbewohner vorgefertigt etwas einrichten, man kann aber auch jede Menge basteln.
Übrigens: Bereits im Oktober kommunizierte man, dass man für Bestandskunden die neue Hue-Bridge 2.0 günstiger anbieten wolle. Die Bridge kostet ansonsten 59,95 Euro, die Bestandskunden zahlen 20 Euro weniger. Im Store von Philips muss als Rabattcode die Product ID der vorhandenen Bridge eingegeben werden. Diese ID ist beispielsweise in eurem Konto unter my.meethue.com unter „weitere Bridge-Details“ zu finden. Die Aktion soll bis Ende des Jahres laufen, der Shop selber meldet aber gerade einen Ausverkauf.
Der Händler Amazon listet die HomeKit Bridge alleine gerade für rund 59 Euro – und wer mag, der kann sich die ganzen anderen Lösungen auch anschauen, es gibt beispielsweise Lichtschalter, diverse Birnen, Sets und auch Lichtschalter, die ich recht spannend, aber doch teuer finde. Mein jetziges Setup besteht übrigens aus einem Starter-Set. Hier habe ich bislang eine Birne in meinem Arbeitszimmer, eine im Wohnzimmer und eine in einer Dekokugel (IKEA Dekokugel zum Beispiel für kleines Geld). Ein Light Strip im Wintergarten rundet meinen Einstieg ab – aber ich werde noch einmal nachlegen, glaube ich.
Ich habe Wohnzimmer und Schlafzimmer damit ausgestattet und seit Homekit richtig Spaß damit.
Nächste Bastelstunde an einem Regentag wird dann die Verknüpfung mit IFTT, dahin bin ich noch nicht vorgedrungend!
im Apple Online Store kostet die neue Bridge alleine auch 39,95 € – ohne Besitz einer vorherigen Version. Lieferzeit allerdings 3-5 Wochen
@Benne: IFTTT hat natürlich etwas Verzögerung, muss man halt sehen, welchen Nutzen man ziehen will. Lass ruhig von dir hören, was du damit veranstaltest.
Sendet unglaublich nach „Hause“
Ich hab mein Starterset komplett im Wohnzimmer zum Einsatz gebracht. Das ganze in Verbindung mit meiner Harmony ultimate und entsprechende Szenen für PS4, Chromecast etc. macht dann schon Spaß.
Also ich halte mich ja für technikaffin, aber das ganze Rumgefunzel über Apps finde ich reine Zeitverschwendung. Wo ich bin, da schalte ich Licht an, und die Idee, dass ich Dutzende von Sets mit verschiedenen Farben brauche, halte ich für abwegig. Technik soll Arbeit abnehmen, nicht welche schaffen. Oder gibt es hier Leute, die in der Vor-Hue-Area tatsächlich manuell dafür gesorgt haben, dass beim Nach-Hause Kommen das Wohnzimmer in Apricot glimmt, aber in der Leseecke kaltes Ultramarin auf die Buchseiten schimmert, aber das alles nur, bis die Gattin das Abendessen aufträgt, wofür man lieber die Beleuchtung in Orange abtönt, um den Appetit zu steigern und die verkohlten Stellen an den verbruzzelten Fischstäbchen zu übertönen?
Die iPhone integration sieht ja acht cool aus. Ich habe bis jetzt die LIFX Lampen genommen, deren App ist auch gut, und ich mag die verschiedenen Themes. Und Zeitsteuerung ist über IFTT auch recht einfach.
„Raspberry Pie“?
Schreibe besser nicht mit leerem Magen, Carsten. 😉
Noch jemand bei dem Huemote beim Versuch die App mit der Bridge zu verbinden ständig abstürtzt? Hue Version 1.10.2 und iOS 9.1
..,. steuert „alle im WLAN befindlichen …Lampen“ stimmt so nicht. Das clevere an der Bridge ist, dass die Lampen, die ein ZigBee Netz bilden, welches um ein vielfaches energieeffizienter ist als es WLAN Lampen sind, dass sie WLAN Befehle in ZigBee Befehle umsetzt entsprechend des ZigBee Ligthning Protokolls.
Wenn man sich ansieht, was ein smartes Hue Leuchtmittel pro Watt an Lumen erzeugt im Vergleich mit solchen, wo das smarte Leuchtmittel direkt per WLAN angesteuert wird, handelt es sich dabei um keine wirklichen Alternativen. Vielmehr muss man die direkte WLAN Ansteuerung unter den aktuellen Bedingungen als Designfehler betrachten, da es deutlich weniger Energie effizient ist. Wir ersetzen die Glühlampen durch LED und verbrennen die Energie dann im WLAN?
@Vincent: Ja, mit einer großen „Philips Living Color“ Kugel nebst Fernbedienung. Da es nur eine ist, auch noch immer manuell.
@Karsten Meyer: Da hast du allerdings Recht 😀
@Gunnar: Hue selber ja, bei Homekit behaupte ich etwas anderes.
Für mich hat das System seit der Einführung der neuen Lichtschalter von Philips erst so richtig fahrt aufgenommen. Ein Set mit Lichtschalter/Dimmer und einer Lampe kostet ca. 40€. Ein einzelner herkömmlicher Dimmer (mit dem ich nur die Lampen, dimmen/schalten kann, die auch direkt an der Leitung hängen) meiner Gira Serie kostet alleine 50€, dazu kommen noch Rahmen, Taster und Leuchtmittel.
Klar, man braucht auch die Bridge, die es nicht umsonst gibt. Aber dennoch rechnet sich es und der Komfort steigt. Z. B. Lichtschalter einfach neben dem Bett ankleben ohne Leitungen zu verlegen. Man kann Lampen schalten, die an normalen Steckdosen hängen. Die Philips Hue White Lampen bleiben auch gedimmt im warmweißen Ton.
Ich nutze die App eigentlich sehr selten, hauptsächlich um einen Timer zu stellen, wenn ich z. B. meinen Sohn ins Bett bringe. Derzeit besitze ich nur eine farbige Lampe und bin davon allerdings nicht sehr überzeugt. Mal schauen, wie die sich über dem Tannenbaum macht.
Das System an sich stellt für uns im Haushalt eine große Bereicherung dar, auch wenn ich (noch) nicht das Bedürfnis verspüre meinem Handy/Tablet zu sagen, wo es nun das Licht einschalten soll. Aber das es theoretisch geht ist schon ganz cool…
Ich habe hier Hue und Elgato Eve und Wemo am Laufen. Da Wemo (noch?) nicht HomeKit-kompatibel ist, nehme davon erst mal wieder Abstand, obwohl hier die Automatik-Steuerung am besten gelöst ist. Z.B. lasse ich die angeschlossene Lampe 30 Minuten vor Sonnenuntergang einschalten. Das kann sonst keiner. Mit Hue habe ich mir dafür eine Krücke „gebaut“ Mittels IFTTT habe ich Hue und „Weather“ verknüpft. Den Ort für Weather nach Polen verlegt, denn da geht die Sonne früher unter und siehe, es werde Licht. Mit Eve funktioniert leider kein IFTTT und es ist auch sonst eher beschränkt in den Steuerungsmöglichkeiten. Da hoffe ich auf Updates. Andererseits kann ich mit der eve-app auch Hue schalten, was wiederum umgekehrt nicht geht.
Da bleibt für alle noch viel zu tun.
Klingt ja alles interessant, aber worin liegt denn jetzt genau der Vorteil gegenüber „Ich gehe ins Arbeitszimmer und drücke den Lichtschalter“? Warum sollte ich eine Lampe 30 Minuten vor Sonnenuntergang automatisch einschalten? Wenn es mir zu dunkel wird, mache ich das Licht an. Dafür habe ich einen Schalter an der Wand und brauche keine super-teuren Spezialbirnen und keine App. Ich verstehe das nicht.
Hallo,
Hab neulich auch einmal aufgerüstet
Schlafzimmer Decke +go und im Wohnzimmer Decke und Stehlampe.
Bin soweit echt begeistert.
Was nicht so ganz gut funktioniert ist das Verbinden weiterer Geräte mit anderer Apple id. Es hat viele Anläufe gebraucht, bis auch meine Frau mit iPhone und iPad Zugriff hatte ( es wird eine HomeKit Einladung gesendet. Wenn Diese dann auf dem iPhone angenommen wird, taucht sie natuerlich nicht mehr auf dem iPad auf)
Ebenso haben wir die geofencing Funktion aktiviert.
Dumm nur, das das system ( hue oder HomeKit ?) nicht merkt das noch jemand zuhause ist und dann das Licht ausmacht, sobald der erste aus dem Radius ist. Umgekehrt beim nachhausekommen ebenso.
Ich hab mir auch 2 der Schalter gegönnt. Einer klebt am Bett nun kann alles von dort ausgeschaltet werden, oder mal schnell ein schummriges “ klolicht“ angemacht werden 🙂
Guten Morgen
Das ganze klingt interessant, nur erschliesst sich mir nicht ganz der Vorteil der das ( wechselnde ? ) farbige Licht bringt.
Nebenbei, frage ich ich mich wie viele Steckplätze mein Router eigentlich haben müsste, weil nahezu jedes poplige Gerätchen will einen Steckplatz am/im Router haben
Das ganze könnte doch auch vie W-Lan connecten…
oder liege ich da falsch ?
M
@Andreas: ist doch nicht schlimm, wenn du das nicht brauchst.
Ich brauche es auch nicht, nutze es aber gerne.
In meinem Kommentar habe ich ja beschrieben, dass ich aus Kosten- und Flexibilitätsgründen dieses System benutze. Da die Lichtschalter und die nicht farbigen Lampen relativ günstig sind finde ich es super. Wenn man aber (wie du wohl), keinen Nutzen bei Smartphonesteuerung, Farbwechsel, kostengünstige dimmbare Lampen, Lichtschalter mit frei wählbarem Ort, speicherbare Lichtszenen, etc. sieht, dann habe ich einen einfachen Tipp: Nicht kaufen!
@Vincent Wagner
tausch deine Frau als Köchin aus, dann brauchst wirklich kein orangenes Licht :-))
HUE ist mir zu teuer – hab‘ Mi-Light und FHEM im Einsatz und bin sehr zufrieden damit. Leider ist Homematic teuer.