Dokumentenverwaltung doo stellt den Betrieb ein

Ambitioniert gestartet waren die Jungs von doo. Dokumentenverwaltung on- und offline, dazu noch die Apps für Android und iOS. Doch diese Geschäftsfelder haben es schwer, dies beweist die Mail, die man heute seitens Doo herumgeschickt hat. Aus der Mail geht hervor, dass „doo – die Dokumenten App” am Montag, dem 17. März 2014 eingestellt wird. Grund dafür? Keine Nutzer und damit auch keine Einnahmen: „Wir haben dieses Unternehmen vor zweieinhalb Jahren gegründet, um die Art und Weise zu verändern, wie wir Dokumente organisieren und mit ihnen arbeiten. Aber nachdem wir für alle relevanten Plattformen (Android, iPhone, iPad, OSX, Windows Desktop & Modern UI) unsere Apps veröffentlicht, die Kernfunktionalitäten bereitgestellt sowie Performance und Stabilität kontinuierlich verbessert haben, scheint es, dass wir einfach nicht die Bedürfnisse einer ausreichend großen Nutzergruppe ansprechen.“

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Die doo Apps für OS X und Windows können weiter lokal genutzt werden. Jedoch werden die Apps für Android und iOS nicht mehr funktionieren. Auch werden sämtliche Funktionen, die die Server betreffen, nicht mehr verfügbar sein. Dies betrifft unter anderem die Synchronisierung über verschiedene Geräte hinweg, das Verbinden und Synchronisieren mit Cloud-Diensten, wie auch die Anmeldung im doo Nutzerkonto. Alle Nutzerdaten und Dateien auf den doo Servern werden zu dem oben genannten Datum vollständig und unwiderruflich gelöscht. Alle Daten in den lokalen Apps sind davon natürlich nicht betroffen. Für detaillierte Informationen gibt es eine FAQ.

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23 Kommentare

  1. Naja, die haben auch ewig gebraucht um die Windows-Version des Clients fertig zu stellen. So war lange Zeit ein großer Kreis ausgeschlossen. Als s dann soweit war, war das Projekt schon so gut wie Tod…

  2. Schade das ein Deutsches Start-Up es nicht geschafft hat. Ich behaupte in den USA wären die weitaus erfolgreicher.

  3. Wenn ich mich nicht irre, war ein Kernpunkt bei denen doch auch die Cloudanbindung, oder? Ich denke, daß brach denen weiteraus mehr das Genick als die späte Windows Applikation. Das würde auch gut zu Plantoschkas Theorie passen, den Amis ist nämlich Sicherheit und Privatssphäre reichlich egal 😉

    @Matthias Herrmann:
    Wie, hinter Gevatter Tod steckt also Doo? Oje, nicht daß es nun Urheberrechtsstreitigkeiten zwischen doo-Firma und Terry Pratchett geben wird. Oder meinst Du tot? 😉

  4. Finds auch schade, da ich es produktiv genutzt habe. Sehe die Hauptursache ebenfalls im späten und vereinzelten Erscheinen der Clients. Dass der Windows 7 Client als letztes und so spät kam war nicht wirklich sinnvoll. Darüber hinaus vielleicht auch unrealistische Erwartungen hinsichtlich der Nutzer-/Nutzungsintensität. Ich scanne ja nicht jede Kleinigkeit einzeln täglich ein, sondern sammel, pack irgendwann alles ins DMS und greife dann drauf zu, wenn ich mal was davon benötige. Das ist nunmal nicht allzu häufig.

  5. Crashman1983 says:

    Also ich finde es irgendwie schade, doch habe ich nie den richtigen Bezug zu doo gefunden, obwohl ich den Ansatz gut fand.

    Liegt mglw. wirklich an der Art des Release. Ich war recht früh dabei. Manche sachen funktionierten nicht gut, oder zu langsam. Anderes war noch nicht verfügbar. Und irgendwie fand ich es auch unübersichtlich.

    Solch ein Start, so gut er auch gemeint zu sein scheint, ist wohl eine schwere Hypothek.

    Ich wünsche dem Team aus Bonn viel Erfolg mit dem nächsten Projekt!

  6. Eine Sache mit der ich mich bei Doo nie so richtig anfreunden konnte war, das nicht mehr Verzeichnisbasiert, sondern nur noch Tag-basiert organisiert wurde, und das ich für meine Dokumentenverwaltung keine Cloud-Anbindung brauche da ich nur zuhause auf die Dokumente zugreifen muss.

    für mich ist eine Dokumentenverwaltung etwas das über sehr lange Zeit weiterleben können muss. darum scanne ich die Dokumente als PDF, benenne sie nach einem bestimmten Schema-F, und lege sie in einer Übersichtlichen Verzeichnisstruktur ab. als Hilfsmittel dafür verwende ich Softwareseitig nur PaperPort 14.

    davon abgehalten Doo für meine Dokumentenverwaltung zu verwenden hat mich Hauptsächlich der Punkt, wie bekomme Ich die Dokumente später mal da raus, eventuell in ein anderes DMS, ohne das mir die ganzen Informationen und die Ordnung die Ich mir aufgebaut habe verloren geht, und ich nur noch einen Haufen Dokumente habe die Ich erst wieder mühsam Ordnen muss.

  7. Meine Behauptung hat nichts in Form von Cloud zu tun. Wir sind im Cloud Zeitalter und das wird in Zukunft alles noch größer werden. Da ändert auch der NSA Skandal nicht so viel.

    Die Behauptung kommt daher, weil es in den USA es einfacher ist in kurzer Zeit viel Kapital zu sammeln. Damit hat man dann auch die Ressourcen nen guten Dienst aufzubauen (inkl. aller Clients usw.) Druck auf Profit wird hier erst nach vielen Jahren gemacht, wenn überhaupt. Es geht erstmal drum groß zu werden und den Markt zu durchdringen.

  8. Schade! Fand das Startup cool! Habs installiert gehabt aber bisher noch nich nutzen können.

    Wieso hat das denn keiner gekauft?!? Gings nicht darum dass solche Startups gegründet werden um gekauft zu werden?!?

  9. Nettes Projekt, aber irgendwie kannte die kaum jemand. Wahrscheinlich hätten sie mehr PR machen sollen.

    Alternativen?

  10. Hab es regelmäßig Genutzt und war auch echt zufrieden.

    Kann mir den jemand eine brauchbare Alternative nennen?

  11. Ich hab mich lange Zeit nach einer vernünftigen DMS Lösung umgesehen und leider nichts gefunden. Sowas muss langfristig angelegt sein, ansonsten macht es keinen Sinn. Und das Hauptproblem ist, dass diese Startups auftauchen und wieder sterben wie die Fliegen. Damit lässt sich nicht vernünftig arbeiten. Ungefähr ähnlich geht es mir mit der Aufgaben-/Projektverwaltung. Das ist ein ähnliches Desaster.
    Bei der Dokumentenverwaltung bin ich zu pdf und Ordnerstruktur ohne sonstigen Programme zurückgekehrt. Alles andere erscheint mir zur Zeit leider nicht sinnvoll.

  12. Schade war eine wirklich sehr gute Dokumentenverwaltung. Dann werde ich wohl wieder zu iDocument wechseln müssen…

  13. @ Lars:
    Hast du für die Aufgaben-/Projektverwaltung schon ein vernünftiges Tool gefunden, das entweder kostenfrei oder zu einem moderaten Preis verfügbar ist und gut funktioniert?

  14. @Tchooe: Jain. Es gibt solche Programme und Onlinedienste wie Sand am Meer. Such mal nach „GetThingsDone“ (GTD). Freunde arbeiten gerne mit remember the milk und/oder mit den wunderkindern. Ist aber nichts für mich. Ich arbeite zur Zeit wieder mit Bleistift und Papier wie früher. Ich warte drauf, dass Google seine Tasklist endlich mal aufpimpt. Das wäre dann definitiv einen Blick wert. Ansonsten könnte auch Outlook etwas sein, wenn man es sowieso nutzt. Das ist wenigstens relativ zukunftssicher.

  15. @ Lars:
    GTD nutze ich bisher nicht wirklich, verwende jedoch ein Tool, das (auch) für GTD eingesetzt werden kann, und zwar My Life Organized (MLO).
    Was mir vorschwebt, wäre ein Programm, das die gute Aufgabenverwaltung von MLO bietet, die Aufgaben in Art eines Mindmaps darstellen kann für den besseren Überblick, und mit dem zusätzlich noch eine GANTT-Darstellung möglich ist.
    Alles einzeln gibt es, aber die jeweiligen Export- und Import-Formate passen nicht zusammen, sodass kein vernünftiger Workflow möglich ist.
    Ich weiß, ich will mal wieder das kaffeekochende Vollmilchhuhn.
    😉
    Ich werde mich aber mal mit dem Stichwort GTD nach weiteren Tools umsehen, vielleicht finde ich ja doch noch das, was ich suche. Danke für den Tipp!

  16. Ach an Doo gab es auch wieder irgendwas, was ich nicht so dolle fand. Wahrscheinlich war es damals die Cloud. Ich brauche keine Cloud für sowas.

    Ein gutes DMS Programm ist schwer zu finden wenn man:
    -weiter Ordnerbasiert arbeiten will
    -seinen eigenen Server betreiben(ergo keine Cloud) möchte
    -pdf aus dem Programm heraus taggen möchte

    Schade für die Leute die es genutzt haben.

  17. Das waere eine wunderbare Chance, um den SourceCode freizugeben und in einem Open Source Projekt von Freiwilligen weiterentwickeln zu lassen!

    Schliesslich ist die Grundidee einer soliden, freien Dokumentenverwaltung ein Bereich, in dem doo eine tolle Voraussetzung bietet.

  18. Ich hätte den Dienst gerne genutzt, aber die Windows-Desktop-App hat zu lange auf sich warten lassen und als sie dann verfügbar war, war sie nicht brauchbar genug. Schade.

  19. Ok, wir sind als amagno DMS zur selben Zeit als Start up gestartet als auch doo in den Markt gegangen ist. Sehr neidisch auf die 10 Mio VC während wir mit 20t gestartet sind. Aber letztendlich froh mit dem Fokus auf kleine Unternehmen und Mittelstand – hätten wir nur auf die Cloud gesetzt, wären wir wohl auch weg. Lokal und KMU sind immer noch schwierig als Markt, aber erfolgsversprechender als die ambitionierte Doo Strategie.

  20. Albrecht Berblinger says:

    „…Wir haben dieses Unternehmen vor zweieinhalb Jahren gegründet, um die Art und Weise zu verändern, wie wir Dokumente organisieren und mit ihnen arbeiten….“
    So ein Satz gehört wohl zur Startup-Rethorik. Gleichzeitig zeugt er auch von einer Ahnungslosigkeit, die dann nur zum vorschnellen Ende führen kann.
    DMS-Systeme gibt es genug . Nur weil man „cloud“ dahinter schreibt, ändert man gar nichts.
    Vielleicht wäre ja mal wieder gute alte Marktforschung dran:

    Was bietet der Markt ?
    Was wollen die Kunden?

    Aber 10 Mio mal verbraten ist ja auch eine interessante Erfahrung.

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