Das iPad mit Intel inside?

Gastartikel von Marcel. Dass sich Apple immer weiter von Samsung als Hauptfertiger für das hauseigene Smartphone lossagen möchte, ist nicht nur Geschwätz, sondern Fakt. Zumindest kommt beim iPhone 5 schon weniger Samsung-Hardware zum Einsatz als es noch bei den Vorgängern der Fall war. Auch den von Apple auf ARM-Basis designten Apple-SoC möchte man in Zukunft scheinbar nicht mehr vom Konkurrenten aus Südkorea fertigen lassen und die ersten Gerüchte gingen in Richtung TSMC – anscheinend zog man aber wieder den Schwanz ein, weil man befürchtete, TSMC könne mit dem Volumen überfordert sein.

Und nun kommt Doug Freedman, seines Zeichens Analyst der US-Investmentbank RBC Capital, um die Ecke und spricht von einem womöglich dicken Deal zwischen Apple und Intel: Intel soll neuer Fertiger für Apples ARM-basierte iPhone-Chips unterzeichnen, im Gegenzug dazu könnte das iPad einen x86-Chip von Intel bekommen. Zwar ist ARM inzwischen zu Intels größtem Konkurrenten gewachsen, die Kapazitäten und das nötige Kleingeld für die Umstellung auf ARM hätte Intel aber allemal. Nicht zu vergessen, dass das derzeit erfolgreichste Tablet mit einem „Intel inside“ daher kommen könnte – Win-Win-Situation also.

Logisch: Alles nur kalte Gerüchte und die Herren Analysten lagen in Zukunft schon des Öfteren mal daneben. Aber es ist eben kein Geheimnis, dass man sich von Samsung entfernen möchte – andererseits könnte es natürlich riesen Probleme geben, sollten künftige iPads wirklich mit einer x86-basierten CPU ausgestattet werden: Im gesamten Ökosystem „iOS“ müssten Umstellungen passieren, alte Apps müssten emuliert werden, neue Apps würden auf älteren Geräten nicht laufen und auch Portierungen von iPhone-Apps werden aufwendiger. Aber vielleicht plant man ja auch ein „iPad Pro“ mit Mac OS X – ganz nach dem „Vorbild“ Microsoft mit seinem Surface und Surface Pro. Genaueres wissen wohl nur die Herren Apple und Intel…

Dazu mal eine kleine Frage in die Runde: Wie wichtig wäre euch ein „richtiges“ System wie OS X (oder in Kürze auch Windows 8 Pro) auf einem Tablet? Killer-Feature? Oder sind „Tablets“ doch eher in die gleiche Kategorie wie Smartphones einzuordnen und ein komplettes Desktop-OS unnötig? (Quelle)

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12 Kommentare

  1. HerrTaschenbier says:

    Das Apple tatsächlich ins iPad einen x86 CPU schraubt ist blödsinn. Sie sind sehr erfolgreich mit ihrem selbst entwickelten ARM. Das macht in keinem Fall sinn. Sinn ergeben würde in meinen Augen aber dessesn Fertigung durch Intel. Apple könnte den Deal so drehen das die Macs weiter bei Intel bleiben und nicht auf ARM wechseln. Dafür könnte Intel dann die ARMs fertigen. Man darf nicht vergessen das Intel auch schon als Auftragsfertiger für andere Chips auftritt. Außerdem ist der x86 Markt seit Jahren rückläufig. Da sind bei Intel bestimmt ein paar Fabs übrig wo ein paar ARMs rausfallen könnten. Hatte Intel nicht sogar mal ein eigenes Arm produkt? XScale?! HP?!

  2. Sehe ich ähnlich wie HerrTaschenbier, auch wenn ich nach wie vor von der STruktur den x86 deutlich flexibler sehe. Bis die ARM – Architektur dahin kommt vergehen noch einige Jahre. Und die x86 Architektur lernt auch dazu.

    Allerdings, und das sollte man im Hinterkopf behalten, sind es grundverschiedene Wege: x86 wird immer (noch und weiterhin) dort eingesetzt werden, wo brachiale Leistung benötigt wird, ohne dass unbedingt auf den Stromverbrauch gesetzt wird. ARM dort, wo man weniger die „pure“ Leistung braucht, mehr das Einsparen von Energie mit guter Leistungseffizienz.

    Ich sehe es grundsätzlich so wie AMD und Intel: Die x86 Architektur wird in den nächsten Jahren nicht aussterben, es ist aktuell eher so, dass eine neue „Platzierung“ gesucht wird.
    Die Idee mit dem ARM Prozzi in nem MacBook würde für mich auch keinen Sinn machen – ich würde definitiv keine Apple HW mehr kaufen, wenn das der Fall wäre.

    Deshalb macht HerrTaschenbiers Szenario am meisten Sinn: Das iPad mit x86 zu liefern wäre Schwachsinn (ok, die Idee mit dem „Pro“ iPad gar nicht abwegig, so wollte Apple ja auch nie ein iPad Mini, wer weiß was da noch kommt, aber so wirklich glauben tue ich es nicht). Die Verbindung Apple & Intel soll weiter gestärkt werden, dass könnte Apple Intel so mitteilen. Und dann bleiben Macs bei Intel und Intel darf weiter Prozzis für Apple fertigen.
    Win- WIn.

  3. Die werden die iPads nicht auf x86 umwechseln. Eher wird die Desktopsparte auf ARM umgestellt.
    Aber ich muss zugeben, ich habe mir bisher kein Tablett gekauft, weil ich den Sinn nicht verstanden habe. Zumindest für mich ist ein Tablett nicht ausreichend. Die Bedienung mit dem Finger ist nicht optimal, schreiben darauf kann man nur schwer (wieder Finger) und viele Apps die man braucht sind einfach abgespeckt oder nicht vorhanden.
    Das Surface Pro scheint mit diesen Fehlern etwas aufzuräumen. Ich kann es per Finger bedienen, wenn ich nur Surfen will. Wenn ich schreiben will, dann habe ich eine Tastatur. Und nicht zu vergessen der Stift! Das Wichtigste ist aber, dass alle Programme darauf laufen!

  4. Für ein „Konsum“-Tablet braucht es kein Full-Power-Betriebssystem mit dementsprechdender CPU mit „brachialer“ Rechenpower, das zeigen ja die schon vorhandenen Geräte. Da wird wohl noch eine Weile ARM das Plus der größeren Powereffizienz haben, was bei mobilen Geräten halt enorm wichtig ist.

    Für ein Tablet als Notebook-Ersatz, z.B. mit einer Docking-Tastatur, also für alles „Ernsthafte“ Arbeiten, nicht zuletzt mit Microsoft-Dokumenten oder gar Photo- und Video-Bearbeitung, ist wohl umgekehrt ebenfalls bis auf weiteres eine x86-CPU besser. Es verwundert aber nicht, daß Apple wohl ernsthaft darüber nachdenkt, in ein paar Jahren auch in den „großen“ leistungsstarken Geräten Intel durch ARM ersetzen zu können. Das würde jedenfalls mehr Sinn machen, als eine CPU-mäßige Zweigleisigkeit.

  5. „die Herren Analysten lagen in Zukunft schon des Öfteren mal daneben“… Na das ist doch mal eine Voraussage 😉

  6. TuxDerPinguin says:

    Das Motorola RAZR i besitzt bereits einen Intel Atom Prozessor statt ARM.
    Also anscheinend wäre es doch nicht so unsinnig…

    erinner mich grade, dass ich vor paar Monaten las, dass ein Patent für Kühler in Smartphone angemeldet wurde (ich glaub von Apple).

    könnte man auf witzige Ideen kommen 😀

  7. Ja, Intel hat große Anstrengungen gemacht, um mit ARM gleichzuziehen. Und behauptet natürlich großkotzig, schon viel weiter zu sein. Aber offensichtlich sind sie bei den Smartphone-Herstellern bisher praktisch abgeblitzt, von der Motorola-Machbarkeitsstudie mal abgesehen. Vielleicht leigt es auch daran, daß Intel nicht gleich Mehrfach-CPU-Kerne gebracht hat, was im Augenblick ja ein wichtiges Verkaufsargument ist („Vier Kerne!!“)

  8. Hurra! Ein iPad mit 4 Stunden Laufzeit, damit wird es dann in den erlesenen Kreis der produktiven Profiprodukte aufgenommen werden. Kann es kaum abwarten.

    Ernsthaft: Es gab wohl keine Meldung der letzten Wochen, die deutlicher eine Ente war. Na gut, die Nokia-Android-Sache war ähnlich absurd.

  9. Marcel,

    es müssen keine Umstellungen passieren, es müssen keine alten Apps emuliert werden, neue Apps können auch auf älteren Geräten noch laufen und auch Portierungen von iPhone-Apps werden nicht aufwendiger, weil Xcode schon immer verschiedene ARM-Binaries (armv6, armv7, armv7s) und ein x86-Binary für jede iOS-App erstellt. Der Simulator verwendet nämlich x86. Sämtliche iOS-Apps sind somit von Natur aus plattformübergreifend, ARM und Intel, schon immer.

    Grüße von Markus
    http://macmark.de

  10. Es ist schön immer so pauschale Aussagen zu lesen wie
    „Dass sich Apple immer weiter von Samsung als Hauptfertiger für das hauseigene Smartphone lossagen möchte, ist nicht nur Geschwätz, sondern Fakt.“
    oder „Zumindest kommt beim iPhone 5 schon weniger Samsung-Hardware zum Einsatz als es noch bei den Vorgängern der Fall war.“
    wie wäre es mit etwas differenzierter Beurteilungen?

  11. „… im Gegenzug dazu könnte das iPad einen x86-Chip von Intel bekommen.“
    Das käme einem Verrat an einer guten Sache gleich!

  12. Wunderwuzzi says:

    1. Ein x86 a la Atom verbraucht definitiv zu viel Strom um in einem ulrtafachen Applegerät erfolgreich zu werden.
    Man braucht sich nur die Home-Server Systeme anschauen. Atom braucht ca. doppelt so viel Saft wie ein vergleichbares ARM-System.
    2. Emulieren gab es schon mal bei Apple, als die Macs von PPC zu Intel x86 wechselten. Die Programme wurden über Apples „Rosetta“ emuliert und es war nicht mehr als eine Notlösung.
    Emulieren ist immer grottenlangsam. In schnelles iPad schafft ja gerade so die alten 386-Klassiker schnell genug zu emulieren. Das wird sicher auch kein Erfolg.
    Daher vorstellbar:
    Intel -> baut eigene Chiparchitektur für Apple, nicht x86.

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