Ausprobiert: Sonos SUB: Gib mir Bass!
Wer hier ein paar Tage mitliest, der weiss: ich habe ein Sonos-System. Ich berichtete hier im Blog schon oft über das drahtlose System, welches meine Bude hier beschallt. Audio ist eine Philosophie für sich, es gibt Menschen, die können dem drahtlos übertragenen Sound nichts abgewinnen, ich für meinen Teil möchte nicht mehr ohne die Möglichkeit leben, von Android, iOS, Mac oder Windows meinen Sound in jedem Raum zu steuern – egal ob ich ihn lokal, aus meinem Netzwerk oder aus dem Internet streame.
Entweder lokale Musik, Musik vom NAS oder auch Radio, Spotify, rdio und Co – geht ja bekanntlich alles. Sonos – das war bisher der Lautsprecher Play:5 oder der Play:3. Autarke Lautsprecher. Klingt unspannend, ist es aber auf keinen Fall. Ihr habt dabei eine Box, in der ein Tief-, zwei Mittel- und zwei Hochtöner verbaut sind. Hat man mehrere Boxen, so kann man diese auch koppeln.
Vor knapp zwei Monaten dann die Ansage von Sonos, dass man einen Subwoofer auf den Markt bringen wolle. SUB heißt er. 699 Euro. Puh – das ist kein Schnäppchen, kommt man doch so auf locker auf 1300 Euronen, wenn man sich SUB und 2 Play:3 leistet. Ich selber bin bislang für die Raumbeschallung ohne den Sub glücklich gewesen, für Ramba Zamba habe ich ein Soundsystem, welches über einen Sub und 5.1-Lautsprecher verfügt – und in Summe wahrscheinlich günstiger ist – dafür aber nicht über die Bequemlichkeit der Sonos Software verfügt.
Vor zwei Wochen kam dann das von mir angeforderte Testsample des Sonos SUB an. Mein lieber Scholli, ich dachte, der wäre etwas kleiner – aber er ist wirklich groß, schwer und anscheinend etwas für Menschen, die Klavierlack und etwas Design mögen. Ich raffe den Hype um Klavierlack immer noch nicht. Furchtbar. Mitgeliefert wurden des Spaßes halber Ohrstöpsel. Bass? Ohrstöpsel? Als ob das helfen würde.
Vorab technische Daten? 16 Kilo Gewicht, 402 x 158 x 380 mm Abmaße, zwei digitale Verstärker der Klasse D, Frequenzgang bis 25 Hz. Sämtliche Einstellungen für Filter, Equalizer und Zeitangleichung werden digital über einen DSP-Schaltkreis (Digital Signal Processing) festgelegt, sodass keinerlei Verluste hinsichtlich Audioqualität und Energie entstehen.
Integration in das bestehende Sonos-System? So easy, wie das Einbringen eines neuen Lautsprechers. In der Software nach einer neuen Komponente suchen. Connect-Knopf am Gerät drücken. Fertig. Fertig? Nicht ganz! Man muss dem Sub einem Lautsprecher zuordnen. Dabei ist es egal wo der Bass steht – aber er muss ja auch irgendwie angesprochen werden. Die Einrichtung ist nach dem Abspielen diverser Klänge bereits abgeschlossen, diese dienen dem Anpassen des Subs. Er kann in mehreren Stufen eingestellt werden, ich bin eher Freund des satten, aber dennoch runden Basses, sodass ich die Standardeinstellung wähle – wer will, der kann auch mit dem Pegel nach oben gehen und es sich mit allen Nachbarn verscherzen.
Und nun versucht mal, einen Bass mittels Text zu beschreiben. Machbar? Boah! Der zieht euch die Schuhe aus. Wirklich! Satter, fetter Bass – vom feinsten. Was ich aber auch gemerkt habe ist die Tatsache, dass sich der Bass erst „entfaltet“, wenn man zwei Sonos-Boxen zu einem Paar zusammen legt und so eine etwas ausfüllende Beschallung hat.
Der komplette Klang wird durch den zusätzliche Bass im Gesamten runder, die Lautstärkeregelung muss mit Bedacht gewählt werden – mit dem Ding pustet ihr das ganze Haus um. Dabei muss es sich übrigens nicht nur um Musik handeln, die von ihrem Bass lebt, auch Klassik oder Metal mit wenig Bass profitieren vom wärmeren Grundsound. Grund des Ganzen sind laut Sonos die Force-Cancelling-Lautsprecher, die sich gegenseitig beschallen – andere Subwoofer strahlen ja ganz gerne mal nach vorne ab.
Der SUB von Sonos ist nicht irgendeiner dieser vielen Subwoofer, die man mittlerweile zu fast jedem Bluetooth-Soundsystem bekommt, er ist ein Teilstück der Sonos-Philosophie, des Sonos-Netzwerkes. Er funktioniert halt nur mit den Geräten, die ihre Stärken durch die vielen Streaming-Möglichkeiten ausspielen.
Für wen ist der Sonos SUB etwas? Ich versuche es mal so auszudrücken: wer eine Sonos-Box hat und diese zur Dudelei nebenher benutzt, der braucht den Sub vielleicht gar nicht. Seine volle Stärke spielt der SUB in Verbund mit zwei Boxen in großen Räumen aus (meine Meinung!).
Wer das nötigte Kleingeld hat, der bekommt einen satten Bass nebst gar nicht mal so unschicken Design, der ordentlich Druck auch für größere Räume mit sich bringt. Sonos ist mit seinen Lautsprechern und dem SUB in Verbindung mit den Streaming- und lokalen Musikdiensten eine Klasse für sich, sodass ich schwer Alternativen oder Vergleiche ziehen kann. Super Bass mit hohem Preis.
Aber: für eben jenes Geld bekommt ihr bereits Soundsysteme, die zwar nicht über das Sonos-System verfügen, sich aber sicherlich irgendwie mit euren Hörgewohnheiten in Einklang bringen lassen. Falls ihr das nötige Kleingeld habt: könnt ihr ungehört kaufen, kann ich empfehlen. Wer interessiert ist, aber vom Klarlack abgeschreckt: abwarten, kommt bald eine matte Version, die sogar günstiger ist.
Pro:
– kein Kabelsalat
– kinderleichte Einrichtung
– tolles Design
– satter und warmer Bass
– nach der Hörprobe willst du ihn behalten
Cons:
– hoher Preis
– spielt seine Stärken m.M. nach erst mit 2 Sonos-Boxen aus
Ach, da sind Quasi „2 Subs“ im Gehäuse? Das Erklärt das sehr eigenwillige Design mit dem Loch inner Mitte – und den Preis.
Vergleichbare Subs von Namhaften Firmen wie Teufel sind da auch nicht günstiger 😉
Aber eine Frage: Wie viel Watt hat das Teil? Entweder hab ichs übersehen oder es fehlt im Text ^^
Sonos verzichtet auf Wattangaben :/
„(…)Dabei muss es sich übrigens nicht nur um Musik handeln, die von ihrem Bass lebt, auch Klassik oder Metal mit wenig Bass(…)“
Metal mit wenig Bass – musst mal eben kurz lachen 🙂
Ansonsten sprichst du im ersten Absatz an, dass das Teil auch mit Windows läuft. Wie sieht das technisch aus? Muss ich Lieder zwingend per Sonos-Software streamen oder könnte ich hier auch mit anderer Software Audiosignale auf die Boxen legen?
Sind die Boxen denn Synchron, das stell ich mir immer recht schwierig vor, da ja mit steigendem Abstand zwischen Boxen sich auch die „Verschiebung“ steigert.
Wie werden die Geräte angeschlossen? USB, Cinch, HDMI, Toslink?
UND wo bekomme ich die Teile 🙂 🙂
gnaar… aber aufm Sub selbst müsste doch was stehen?
Wobei.. is ja geschlossenes System an sich, also wozu – man muss ja keinen AVR drauf abstimmen können :/ Doof.
@Baschdi: so gings mir auch 😀 Aber der Herr Caschy ist halt kein metaller, wer weiß was er da für Songs kennt ^^
Btw Carsten.. haut mal Kataklysm da drauf.. die haben schon gut druck ^^
@Baschdi: alles in den Sons-Beiträgen beschrieben
„Sonos verzichtet auf Wattangaben“
Die sind offenbar seriöser als ich dachte.
(das war nicht ironisch)
Noch besser: Den kleinen, relativ serschwinglichen Sonos Connect ohne die gräßlich klingenden Schallwandler des Play 5 und vernünftige Aktivboxen oder eine Anlage anschließen. Dann hat man komfortablen Multi-Room-Sound und anständigen Klang. Play 5 klingt für meine Begriffe fürs Klo noch zu schlecht. Alles andere am Sonos-System ist absolut genial.
Sehe ich das richtig, dass Sonos nur für Musik gedacht ist?
Da fehlt mir die möglichkeit, die dinger als Standard-Lautsprecher für PC und/oder Fernseher zu nutzen…
oder gibt es dafür einen Audiosignal-zu Sonos Konverter?
der PLAY:5 hat auch einen Line-IN Eingang, über den TV oder PC angeschlossen werden können
@Dennis: Das sehe ich aber nur als Notlösung.
Was ich mir wünsche, wäre ein Wireless-Streaming des kompletten Audiosignals an im Raum verteilte Sonos-Boxen, am besten als 5.1 Signal pro Box ein Kanal, oder zumindest als Stereosignal an 2 Boxen. Aber das ist anscheinend so nicht vorgesehen – das einzige was geht ist Stereo-Line-In, aber dafür muss eine Box per Kabel an den Rechner angeschlossen sein – das will ich ja gerade vermeiden 😉
Also ich finde das Ding geil. Mir gefällt auch das Design sehr gut.
Na dann warten wir mal auf die matte, günstigere Version. 🙂
caschy hast du es vergessen oder habe ich es überlesen?
Für Android-Tabletts hat es (endlich) eine App-Update gegeben, dass Landscape und eine Bedienung wie beim IPad hinzufügt!
YEAH!
PS: Es gibt nun auch ein hervorragendes Widget für Android allerdings kostet das ein wenig.
Ab Herbst gibt es das Ding auch in matt, also ohne Klavierlack, was wohl besser zur Optik der Play:5 /:3 passt.
Ganz ehrlich? So verlockend ein Sonos-System (oder anderes Drahtlos-System) ist – ich bekomme für mein Geld einfach zu wenig Nutzen. Ich gehöre noch zur Generation ‚1 Euro gleich 2 DM‘ und finde ca. 1400 DM für einen Subwoofer … nun ja gelinde gesagt, einfach unverschämt.
Für den Preis eines Sonos-Systems stelle ich mir lieber eine vernünftige 5.1 Anlage, bestehend aus gutem Receiver, sehr guten Lautsprechern und einem aktiven Subwoofer ins Wohnzimmer.
Für die anderen Zimmer reicht mir dann ein iPhone-Dock oder eine Airport-Station zum Ansteuern von Aktiv-Lautsprechern. Im Arbeitszimmer, wo demnächst auch der neue Server (mit daapd-Server) stehen soll, stelle ich mir lieber ein Paar Nahfeld-Monitore z.B. von Genelec hin – die werden auch im Studiobetrieb als Abhörmonitore verwendet und überzeugen deutlich mehr durch einen ausgewogenen Frequenzgang.
–> Martin
Sonos ist eben von der Philosophie: so einfach wie möglich und Hauptsache kein Kabelsalat. Wenn man sowieso nur Streaming Dienste wie Spotify und Co. benutzt, das nötige Kleingeld hat, kann seine wunderbar einrichten. Wohnzimmer vllt ne Sonos 5 oder Sonos direkt an der Anlage, Küche ne Sonos 3, Bad ne Sonos 3, Schlafzimmer ne Sonos 3 und in den Partykeller ne Sonos 5 mit SUB. Das ganze dann total easy via Smartphone oder Tablet steuern und jedem Raum die passende Musik geben, oder in allen Räumen die gleiche Musik. Sowas bekommst du halt nur für einen deftigen Preis. Ich selber habe auch nur eine Sonos 5 und möchte das Ding keinesfalls missen!