Anleitung: Synology NAS als iTunes Server
Wer sich ein Synology NAS anschafft, der hat unzählige Möglichkeiten, dieses zu nutzen. Ob im privaten oder im Business-Umfeld – Anwendungsfälle gibt es genug. Ich setze die Kisten seit Jahren ein, hatte zum Glück nie Probleme mit Hardwaredefekten, lediglich die Platten mussten im Verlauf der Jahre gegen andere Modelle ausgetauscht werden.
Aus Sicherheitsgründen lege ich die Platten als Mirror an, ein Stripe wurde zwar mehr Platz bedeuten, erhöht aber auch die Chance eines Datenverlustes bei einer defekten Platte. Doch hier soll es nicht um die Größe meiner Platten gehen, sondern um einige Dienste, die ich auf dem NAS nutze. In diesem Beitrag beschrieb ich das Modul Cloud Sync, nun soll es um den iTunes Server gehen, da es für mich eines der wichtigsten Module ist.
Der iTunes Server ist ein in Windeseile eingerichtetes Modul, welches es erlaubt, Musik schnell externen Geräten zugänglich zu machen. Zugreifen können alle Geräte, die sich im gleichen Netzwerk befinden und einen iTunes-Server unterstützen. Ich habe mich seinerzeit dazu entschlossen, Musik und Videos auszulagern, sodass ich Zugriff von jedem Rechner zuhause habe. Da kam mir der iTunes Server gerade recht.
Dieser kann von euch – sofern noch nicht geschehen – in der Systemsteuerung eures Synology NAS aktiviert werden:
Danach kann der iTunes Server ganz normal über euer Synology Startmenü in der linken oberen Ecke eingerichtet werden. Da ist wirklich nicht viel was man machen kann, lediglich der Name des iTunes Servers ist einstellbar und ein Passwort. Dieses Passwort will man vielleicht vergeben, wenn man in einer WG wohnt und nicht möchte, dass andere Menschen direkt auf den iTunes Server zugreifen.
Aber hier findet man auch die Möglichkeit, eine Smart Wiedergabeliste zu erstellen. Smart Wiedergabelisten sind auf dem NAS vorhandene Playlisten, die von euch festgelegte Titel enthalten. Diese festgelegten Titel werden in etwa wie eine iTunes Playliste erstellt, hier lassen sich Regeln definieren, die auf den Interpreten reagieren, die Bitrate und und und. Selbst verständlich werden vom iTunes Server auch bereits vorhandene Playlisten erkannt.
Oft hat man ja eine .m3u im Ordner mit irgendwelchen Musikalben. Diese erscheinen nach dem Verbinden mit dem iTunes Server ganz normal in der Seitenleiste von iTunes.
Zu beachten ist, dass der iTunes Server standardmäßig in die gemeinsamen Ordner „music“ und „video“ schaut, allerdings kann jeder Nutzer seine Musik auch woanders lagen – je nach Belieben. Damit aber die Inhalte auch angezeigt werden, muss man wieder in die Systemsteuerung des Synology NAS: Hier gibt es den Punkt Medienindizierung. Hier lassen sich im Reiter „Indizierter Ordner“ weitere Ordner festlegen, die indiziert werden sollen.
Wer also seine Musik in irgendwelchen Unterordnern sammelt, der müsste hier den Ordner angeben, damit der iTunes Server auch dort sucht. Ist dies alles geschehen, so sollte iTunes auf jeden Fall euren aktivierten iTunes Server erkennen.
Auf jeden Fall ist zu beachten, dass es – je nach Umfang eurer Sammlung – dauern kann, bis die Medien angezeigt werden, diese müssen ja indiziert werden. In der aktuellen Version von iTunes findet man einen iTunes Server nicht mehr klassisch in der Seitenleiste, stattdessen muss man über eine Schaltfläche in der linken oberen Ecke von der lokalen Musik auf den iTunes Server schalten.
Für die auf Rechnern abgespielte Musik finde ich den iTunes Server ganz praktisch, doch wer auf Mobilgeräte setzt, der sollte sich überlegen, die Audio Station zu nutzen, beziehungsweise mit ganz normalen DLNA / UPnP-Geschichten zu arbeiten, da diese mobil einfacher zu nutzen sind. Hier ist ein Parallelbetrieb zum iTunes-Server aber ohne Probleme möglich.
Für mich ist ein iTunes Server nur dann interessant, wenn Apple TV das unterstützen würde. Tut es aber bislang nicht 🙁
Auch wenn gleich Ostern ist, für mich ist alles mit „Ei“ uninteressant …
@Petr: Gut, dass wir das jetzt wissen. War auf jeden Fall jetzt echt wichtig das mitzuteilen. Danke.
Mit dem iTunes Server hab ich auch schon länger rumgespielt – wer aber iTunes nutzt um Musik auch auf seine iDevices zu synchronisieren, der wird hier verzweifeln. Sync von einer freigegebenen Library ist leider nicht möglich.
Ich nutzen ein MacBook und von daher galt es für mich, die Default iTunes Library auf dem NAS zu hosten und über mount im iTunes zu setzen. Das geht, erfordert allerdings ein bisschen Arbeit.
Als erstes möge man eine Kopie seiner iTunes Library (inklusive versteckter Dateien!) anlegen, ggf. nicht nur auf dem NAS sondern auch auf einer zusätzlichen, externen Platte.
Wenn dies soweit erledigt ist muss man sich um den permanenten Mount des Ordners kümmern, in welchem die Daten liegen.
Mit dem Apple Script Editor habe ich folgendes Script erstellt:
tell application „Finder“
try
mount volume „afp://Synology/homes/martin/iTunes/„
end try
end tell
(Meine Synology heißt auch Synology, und man sieht auch, dass ich iTunes in meinem persönlichen homes Verzeichnis abgelegt habe. Hier ist man aber frei wo man es einpacken möchte. Wenn man mehrere User hat und diesen keinen Zugriff auf die Musik geben möchte ist die Wahl im Home Verzeichnis ggf. besser als im Musik Verzeichnis, so erspart man sich Freigabeeinstellungen).
…und dieses als Programm exportiert (nennt sich bei mir „iTunes Mount“) und dieses auch zu den Startobjekten meines Benutzeraccounts hinzugefügt. Obacht: Ich habe Login & Passwort erst bei der Ausführung als Programm, nicht im Textlauf, zum Schlüsselbund hinzugefügt.
Jetzt liegt also die 1:1 Kopie der Library inklusive Datenbank auf dem NAS und der Ordner wird jeweils beim Boot eingebunden (und zur Not kann man ihn kurz über das Programm „iTunes Mount“ wieder einbinden, sollte die Verbindung mal verloren gehen.
Der letzte Schritt ist die Einrichtung in iTunes. Da wir Backups an 1-2 Orten haben kann man nun getrost in iTunes alle Musik entfernen. Somit schafft man echt Platz auf der Platte und es liegt dann erst eine sehr leere Library in iTunes. Nun schließt man iTunes (CMD-Q) und startet es mit gedrückter linker Schifttaste neu: Dadurch werden die Werkseinstellungen wieder hergestellt und iTunes meckert, dass es keine iTunes Library finden würde. Man muss dann manuell den Pfad zu der Datei „iTunes Library.itl“ setzen, damit iTunes Bescheid weiß.
Vorteil von diesem Setup:
– CD-Rips werden automatisch auf das NAS gepackt (natürlich etwas langsamer).
– Sync mit iPhone/iPod/iPad möglich, und trotzdem bleibt die Platte schlank. Da der Sync Prozess NAS Mac iDevice ist dauert er etwas länger, was ich aber gerne in Kauf nehme.
Die Audio Station nutze ich nicht, ich habe bei mir Plex laufen und dort den Musik Ordner im iTunes Ordner in der Überwachung. Alle 24h wird ein Scan gemacht, so dass dies immer aktuell ist.
Über die App Plex kann sich so auf alles zugreifen, auch on the go, und über iTunes kann ich mir die Favoriten fix auf die iDevices synchen.
Neben AFP gibt es noch SMB, was besser ist dazu scheiden sich die Geister. Glaube SMB ist bei großen Dateien schneller, AFP für bei vielen kleinen Dateien – ich mag mich da aber irren. Einen Vergleich habe ich nicht angestellt.
@Caschy hast du Erfahrung mit dem sicheren Syncen von zwei NAS als dezentrale Dateiablage (z.B.: Büro – Home NAS?) Falls ja wäre ein Erfahrungsbericht zu diesem Thema echt Klasse.
LG Stefan
@Stefan: nein, ich nutze nur ein NAS, welches nicht ins Internet funkt.
@Martin Ich habe seit kurzem ein macbook und eine riesige musiksammlung auf dem Nas. Jahrelang hatte ich trotz ipod nichts mit iTunes nichts zu. Deswegen durchblicke ich das nicht ganz.
Den iTunes Server auf dem Nas hatte ich letztens aufgesetzt und musste feststellen, dass ich die Datenbank auf dem macbook nur lesen kann, richtig? Wie greife ich denn als macuser bestenfalls auf meine Sammlung zu, so dass ich die Datenbank weiter pflegen und verändern kann, playlisten auf dem Nas erstellen kann etc. und meine Geräte, wie ipod mit ausgewählten Sachen per mp3 Tags, bespielen kann? 🙂
@Martin Mittelfristig sollte man sich auf SMB einstellen. Apple hat seit Mavericks das Interesse an AFP verloren:
http://appleinsider.com/articles/13/06/11/apple-shifts-from-afp-file-sharing-to-smb2-in-os-x-109-mavericks
@ Christian
Mit den SMB2 (Mavericks) und SMB3 (Yosemite) hat Apple leider viel Mist gebaut, genauer gesagt gibt es massiv Probleme bei Verbindungen herzustellen. Leider kann ich somit nicht mehr einfach mit smb von meinem Android-Tablet auf den Mac zugreifen, sondern mache das jetzt gezwungenermaßen über Fernzugriff und sftp. Der Trick MacOS wieder auf SMB1 zu stellen klappt leider bei mir auch nicht. Keine Ahnung was die Zukunft bringt, aber aktuell sollte man besser noch bei afp bleiben.
http://hints.macworld.com/article.php?story=2013112208383744
@Christian,
danke für den Hinweis, werde ich mal ausprobieren.
@Frere,
ich unterstelle jetzt einfach mal, dass Du derzeit noch keine Musik in iTunes eingepflegt hast. Dann würde ich wie folgt vorgehen.
1. Ein Album in iTunes importieren (damit die Dateistruktur angelegt wird, die Du dann kopieren kannst).
2. Auf dem NAS einen Ordner iTunes oder was auch immer erstellen, diesen mounten mit dem Skript (SMB ausprobieren).
3. Den Ordner iTunes vom Mac in den Ordner iTunes auf dem NAS kopieren.
4. iTunes leeren, mit CMD Q abschießen und mit Shift Taste neu starten, dann die iTunes Library auf dem NAS wählen. Nun liegt iTunes Library stabil auf dem NAS und iTunes ist soweit eingerichtet.
5. Jetzt kommt der zeitaufwendigtste Teil. Je nach Größe Deiner Musiksammlung wird es ein wenig dauern. Starte iTunes und wähle iTunes / Ablage / zur Mediathek hinzufügen.
Was nun passiert ist, dass iTunes die Musik vom NAS durch iTunes auf dem Mac in die Library auf dem NAS kopiert. Ist zugegeben ein bisschen stumpf, aber das muss nur 1x durchlaufen und dann ist gut. Sofern Du eine Ethernet Verbindung zum Router herstellen kannst mach das, LAN ist flotter. Oder wenn Du 5GHz & 2.4GHz von Deinem Router bekommst wähle Dich in das 5GHz Netz ein.
UND SCHALTE SÄMTLICHE ENERGIEOPTIONEN AB. Der Mac sollte während des Importvorgangs nicht in den Ruhestandsmodus wechseln.
Bei dem Vorgang haben Mac & NAS ordentlich zu tun, das dürfte echt ein wenig dauern. Aber wenn es einmal durchgelaufen ist liegt sämtliche Musik in Deinem von Dir erwähltem Ordner, iTunes technisch aufbereitet mit Ordnern und Unterordnern. Die Quellordner (wo die Musik jetzt gerade liegt) kannst Du dann löschen – nachdem Du kontrolliert hast, dass der Import geglückt ist.
Beim Kopieren ist wohl eine Zahl am Ende des Links flöten gegangen. Der Link sollte funktionieren: http://hints.macworld.com/article.php?story=20131122083837447
Falls man den eher „eingeschränkten“ (Euphemismus) iTunes-Server parallel zur Audiostation etc. laufen lassen will, sollte man darauf achten, dass die Cover von iTunes entweder direkt in den id3-Tags eingebunden sind oder als separates File im entsprechenden Albumordner liegen, da iTunes Cover in seiner Datenbank ablegt, auf die die Audiostation nicht zugreifen kann. Das kann man aber nachträglich bequem mit TuneInstructor (unverzichtbar m. E. auf dem Mac) ändern.
„Oft hat man ja eine .m3u im Ordner mit irgendwelchen Musikalben“ Hehe… 😉
Auch mal damit gespielt. Doch leider funktioniert das nicht untet iPad oder iphone
Kann jedem die Synology Box empfehlen. Funktioniert echt klasse.
Hat jemand Erfahrung mit Ratings und iTunes Server? Werden die Bewertungen auch über das NAS synchronisiert? Kann ich Ratings aus vorhandenen iTunes Mediatheken importieren? Ich habe damit meine komplette Mediathek durchorganisiert…
@Caschy
Etwas OT, aber kann gibt es eine Möglichkeit, das Backup der DS (212j in meinem Fall) mit Bordmitteln so anzulegen, dass jeweils das älteste Backup gelöscht wird?
@Besten Dank. Freue mich schon drauf es ausprobieren. Hoffe es läuft verlässlich. Vor allem im Zusammenhang mit den Tipp von @paradoxus.
@stelzer was ist denn synology Box?
Besten Dank @Martin
@cashy: was bedeutet „Ich benutze ein Nas, welches nicht ins Netz funkt“ ? Zweites Wlan mit separater Fritzbox ohne INet Anbindung?