Amazon Underground: Kostenloses App-Angebot wird gestrichen

Es hat wohl finanziell nicht ganz funktioniert: Ende 2015 stellte Amazon ein neues Programm vor. Dieses hörte auf den Namen Underground und brachte zahlreiche Apps kostenlos mit, die man im Play Store von Google hätte kaufen müssen. Amazon bezahlte die Entwickler für die Nutzung der kostenlosen Apps. Pro Minute erhielten Entwickler 0,2 Cent (US-Dollar), also einen Cent alle 5 Minuten, beziehungsweise 12 Cent pro Spielstunde, die durch Nutzer verursacht wird. Das klingt sehr wenig, kann sich aber sehr schnell rentieren, nämlich dann, wenn ein Spiel oder eine App erfolgreich ist und viel genutzt wird. Doch damit ist nun Feierabend.

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Mittlerweile hätten Entwickler genug andere Möglichkeiten, ihre Apps zu monetarisieren und Geld zu verdienen, so Amazon. Das hört sich für Entwickler natürlich toll an – aber ob es wirklich so ist? Warum installiert jemand den Amazon App Shop auf seinem Smartphone, wenn es doch den Google Play Store gibt? Wahrscheinlich nur, um kostenlose Inhalte zu bekommen. Und so teilt man mit, dass der Drops nun gelutscht sei.

Ab Ende Mai können Entwickler keine Apps mehr einreichen, der eigentliche Support für das kostenlose Programm läuft aber bis 2019 weiter. Bestandsnutzer eines Fire Tablet können bis dahin die vorher installierten Underground-Apps nutzen sowie den Underground Store besuchen. Hierfür werden die Entwickler auch entlohnt.

Der kostenfreie Bereich für Android-Nutzer wird im Sommer 2017 geschlossen. Vorher installierte Free-Apps soll man weiterhin nutzen dürfen, neue Inhalte werde es nicht mehr geben. Updates können Entwickler aber bis 2019 geben.

Amazon

While we will continue to expand the Amazon Appstore experience, we have decided to discontinue the Underground Actually Free program. All support for the program will end in 2019. Until then, current Fire tablet customers can continue to enjoy previously installed Underground apps and access the Underground Actually Free store. Fire tablet access to the Underground store will not extend beyond currently supported devices. Access to the Underground Actually Free store through Amazon’s Appstore for Android devices will end in summer 2017. Android customers will continue to have access to the Amazon Underground app to shop for physical goods and access Prime Video content and can enjoy previously installed Underground Actually Free apps.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram. PayPal-Kaffeespende.

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21 Kommentare

  1. Kein Verlust. Habe die Underground-App immer wieder für kostenlose Apps installiert, aber man musste immer wieder das Passwort neu eingeben was auf Dauer ziemlich nervt.

  2. Das habe ich kommen sehen. Als Amazon vor dem Underground-Geraffel jeden Tag eine „Free App“ im Angebot hatte, habe ich den Appshop täglich besucht und nachgeschaut, ob es sich lohnt. Für mich und meine Kinder. Es hat sich oft gelohnt! Und dabei haben wir auch etliche Euros für andere Kauf-Apps im Shop gelassen! Seit der Umstellung auf Underground nutzen wir allesamt den Appshop so gut wie gar nicht mehr. Allein schon das fehlende „Besitzgefühl“ [„die App habe ich gekauft, zwar für 0 Euro, aber sie gehört damit in mein Portfolio, ist quasi meine“] bei Underground-Free-Apps und die Preisgabe der Nutzungsdaten waren Grund genug, das System zu meiden. Hinzu kommt die gefühlt immer schlechter werdende Versorgung mit Updates im Shop. Schade … das alles riecht nach einem Shop-Flop. Schade deshalb, weil mir der Shop früher sehr sympathisch war und eine gute Konkurrenz zum Playstore mehr als nötig ist.

  3. Die Kombi aus der PlayStore-App und dem uralten App-Shop von Amazon hat mich in Zwischenzeit vor den Underground Apps gerettet. Richtig vermisst habe ich das Angebot nicht. Einige der guten Apps die dann Untergrund wurden gab es vorher schon mal kostenlos – also waren sie bereits in Besitz (genau dieses Gefühl was Maik meint). Und wegen gratis-boni für Zeugs wie Candy Crush und co brauche ich den Untergrund dann auch wieder nicht.
    Navigon wäre noch nett gewesen – aber so richtig einen Vorteil gegenüber den eh schon kostenlosen Waze und Here Maps sehe ich dann auch wieder nicht…
    Der Untergrund hatte also keinen so richtigen Vorteil – und das hatte, vielleicht neben spärlicher Akzeptanz bei den App-Anbietern, den Stopp verursacht – so glaube ich zumindest.

  4. Das wird denn auch für das Navigon zählen?

  5. Na bis 2019 wirste das Navigon sicher noch nutzen können. Leg halt monatlich einen Euro zurück und kauf es dann 2019 wenn das Amazon Angebot eingestellt wird 🙂

  6. Oder nutze einfach das kostenlose Nokia Here Maps inkl. den Offlinekarten 🙂

  7. bitfreezer says:

    Ich finde den ganzen Amazon Underground App-Store einen Graus. Er ist unübersichtlich, langsam und wohl nur dazu da, damit Amazon keinen Gewinnanteil an Google abliefern muss. Aber anscheinend haben sie unmotivierte Programmierer. So werden bei Updates für die Amazon Video App nie die Changes befüllt, es steht immer nur ein . drinnen und es gibt keine Angabe, was geändert wurde.
    Ich habe Underground am Tablet nur installiert, um Amazon Prime Videos schauen zu können. Und selbst im Jahr 2017 ermöglichen sie das auf Android-Tablets nicht mal 720p, wenn es sich um keine Amazon-Fire-Tablets handelt. Bei Netflix, Google Play u.a. kann ich FullHD oder sogar 4K auf dem Tablet schauen. Somit werde ich wohl nie Film bei Amazon Video kaufen, solange es ihn um den nahezu selben Preis von irgendeinem anderen Anbieter gibt.

  8. Henry Jones jr. says:

    @elknipso: habe Here Maps noch nie benutzt. Gibt es da irgendwelche Vorteile zu Google Maps?

  9. @mav, danke hatte es damals schon gekauft, aber kenne welche die es über Amazon nutzen, wobei mir das Zwangsonline alle paar Wochen nicht gefällt, aber dafür ist es umsonst – wird halt mit Daten bezahlt! Wobei die Versionen auch immer schlechter werden!

  10. @nicks, hab meins mal zum halben preis bekommen, hab auch gleich fresh maps dazu genommen

    Herr ist sehr gut, mal sehen was jetzt daraus wird, Nokia hat Herr ja an BMW, Audi verkauft, mal sehen ob es kostenlos bleibt? Die Autohersteller wollen damit ja nur das Kartenmaterial sparen!

  11. @Henry Jones jr. man kann alle Karten offline nutzen, das ist mMn der einzige große Vorteil.

  12. Henry Jones jr. says:

    @pittjex: das kann man bei Google Maps inzwischen​ ja auch.

  13. Henry Jones jr. says:

    PS: sogar sehr komfortabel, da man den Bereich (oder die Bereiche) gut bestimmen kann, die man herunter lädt

  14. Mir sagen komplette Karten mehr zu als einzelne Bereiche, aber das muss jeder wissen wie er es möchte.

  15. Timo Falk (silbaer) says:

    Navigon habe ich auch mal ausprobiert. Ich habe wirklich versucht damit zu arbeiten, aber nach dem zweiten Navigationsversuch wieder gelöscht. Zu lahm, unübersichtlich, einfach nicht mein Ding.
    Ich benutze jetzt GPS Navigation von Bzing. Kostenlos, offline navigation und Bedienung geht auch einigermaßen. Killerfeature (für mich): Die Navigations-Ansagen können auch über die Freisprechanlage als Telefonanruf abgespielt werden. D.H. auch wenn ich Radio höre kommen die Ansagen nicht aus dem plärigen Smartphonelautsprecher.

  16. Das nennt sich HFP (hands free protocol) und geht auch mit Navigon, da kannste in den Audioeinstellungen wählen zwischen Auto, HFP oder A2DP.

    Mich nervt aber die HFP-Qualität. Da komme ich mir vor wie in den 90er Jahren wenn ich Radio höre und plötzlich ruft mich Navigon an und im Auto-Display steht auch noch „Anruf“ 🙂 -bescheuert-

    Dann lieber Bluetooth per A2DP mit AVRCP, passt auch prima da ich Musik per Google Music streame: Titel und Interpret etc steht auf dem Display und wenn Navigon was ansagt, geht die Lautstärke ein wenig runter und die Navi-Dame spricht. Bei HFP ist die Musik einfach stumm -dumm-

    Radio kann mir gestohlen bleiben, da labern sie mir zuviel. Verkehrsansagen nimmt das Autoradio automatisch auf und ich kann es „per demand“ aufrufen, oder Navigon zeigt und sagt mir Staus an.

    Also ausprobiert habe ich bisher Navigon, CoPilot, Here, OSMAnd+, Sygic und Google Maps. Geblieben sind Navigon für’s Auto, Here Maps wenn ich mit der Samsung Gear am Handgelenk navigieren will und Google Maps für Fuß- und Fahrradwege. Jedes hat für mich so seine Stärken.

  17. Herr hat noch das Problem das zwar die Route quer angezeigt wird, jedoch die Eingabe und Oberflächen für Handy ist, bei tabs sieht es schlecht aus!

    Gib es dort auch andere sprachen, hab nichts gefunden wo es noch was extra gibt ausser die Maps?

  18. Ja andere Sprachen gibt es in Here natürlich auch.

  19. Diesem Angebot muß man echt keine Träne nachweinen ….
    Früher hatte man die „app of the day“ (kann durchaus auch etwas anders betitelt gewesen sein), da hatte man immer mal wieder was dabei und man kaufte halt so im vorbeigehen auch immer mal was mit ….
    Vielleicht gibt es ja da bald mal wieder etwas Ähnliches …. mich würds es freuen und viele Andere sicher auch.

  20. @bitfreezer

    4K auf dem Tablet … ich glaube du bist im falschen Blog. Sowas kenne ich nur von Chip & Co.

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