ZDF startet Tonangebot „Klare Sprache“
Das ZDF bietet seinem Publikum ab dem 1. Juni 2022 das neue Tonangebot „Klare Sprache“ an. Es hebt laut des Senders die Sprache deutlicher hervor und verbessere damit die Sprachverständlichkeit. Das Angebot steht ab sofort für das ZDF-Hauptprogramm zur Verfügung, die Programme ZDFneo, 3sat und ZDFinfo folgen nach und nach.
„Klare Sprache“ wird als zusätzliches Angebot in die bisherigen Tonoptionen (Stereo, Dolby Digital, Audiodeskription, Originalton) integriert. Dieses ist über Satellit, Kabel, DVB-T2 HD sowie in den Programm-Livestreams in der ZDFmediathek-App verfügbar. Auch in den Programm-Livestreams über die ZDF-Webseite wird der neue Service in Kürze angeboten. Die Tonspur „Klare Sprache“ muss am Endgerät oder am Video-Player ausgewählt werden.
Ob eine Sendung als „sprachverständlich“ wahrgenommen wird, hängt nicht nur vom Mischungsverhältnis des Beitrags, sondern auch von den Empfangsbedingungen oder dem individuellen Hörvermögen ab, so das ZDF.
Fernsehfilme und Dokumentationen werden oft aufwendig produziert. Die Mischung aus Sprache und Begleittönen (Geräusche und Musik) ist Teil der Dramaturgie des Beitrags und kann als zu wenig sprachverständlich wahrgenommen werden. Die zusätzlich anwählbare Tonspur „Klare Sprache“ erzeugt mithilfe von Algorithmen der künstlichen Intelligenz einen Sendeton, der das gesprochene Wort deutlich präsenter macht.
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Bei Dokumentationen habe ich noch nie Probleme gehabt, die werden i.d.R. ja im Studio noch ordentlich „eingesprochen“.
Aber gerade deutsche Filme und Serien haben eine miserable Sprachverständlichkeit.
Da ist es auch völlig egal, ob das vom ZDF, Netflix oder ein (Kino)Filmstudio kommt. Da ich englischsprachige Serien und Filme auch im Original schaue ist es mir völlig unklar, warum es die Amis oder auch Engländer soviel besser hinbekommen…
Von daher ein löblicher Ansatz, mal schauen, ob es in der Praxis dann auch was bringen wird.
Auch wenn ich verstehe, was du meinst und das zum Teil auch so sehe, verstehe ich das so, dass es hier nicht um das Genuschel der Schauspieler geht, sondern um die Umgebungsgeräusche. Und da finde ich gerade amerikanische Produktionen ziemlich negativ. Frei nach dem Motto „wenn uns die Story ausgeht, bauen wir halt ordentlich Lärm ein“. Und es ist ziemlich nervig, andauernd die Lautstärke hoch und runter drehen zu müssen, um nicht mit dem Lärm die Leute aus dem Nachbardorf zu wecken.
Krach, Bumm, Musik extrem laut, Sprache leise.
Das kenne ich. Nervt extrem.
Das nennt sich „hoher Dynamikumfang“. Es gibt offennbar Menschen (ich gehöre nicht dazu), die das so haben wollen. Es ist halt „realistischer“, wenn z.B. nach einer Explosion im Film einem die Ohren auch Zuhause auf dem Sofa klingeln …
Schauts mal in den Toneinstellungen! bei mir (Samsung) heißt’s: Automatische Lautstärke = Nacht. Seitdem ich das aktiviert habe ist‘s optimal. HTH
Da hast du aber Glück gehabt. Ich habe diese Art der Einstellungen schon am Verstärker (Pioneer) und am Fernseher (Sony) getestet und da war nie ein echter Unterschied spürbar.
Ich meine, auch am Apple TV gibt es die Einstellung, die dann aber genauso schlecht funktioniert.
Das kann ich nicht bestätigen – ich finde alles was Originalton hat (auch das Englisch) schwer verständlich – erst wenn es lokalisiert wird und damit neu eingesprochen hört man wieder was
Für mich als schwerhörigen Menschen klingt das schonmal gut. Muss bisher nahezu alles mit Untertiteln gucken weil der Ton nahezu alles übertönt.
Guter Ansatz, der einigen Menschen sicher hilft. Man muss aber auch sagen, dass viele eingebaute TV-Lautsprecher miserabel sind und die Verständlichkeit nicht gerade verbessern.
Meine Mutter (77) beschwert sich laufend darüber, dass in deutschen Filmen (Tatort…) nur noch genuschelt wird. Ich konnte nicht mitreden, weil ich seit Jahren keine deutschen Produktionen mehr gucke. Getestet und für richtig befunden. Ich denke, die jüngeren Schauspieler lernen es einfach nicht mehr, vernünftig klar zu sprechen. Dann dreht man eben lauter, um doch noch was zu verstehen, und BÄMM kommt die Musik in voller Lautstärke geknallt… nur bei Produktionen, die auch ins Ausland gehen, gibt man sich mehr Mühe (Babylon Berlin, Das Boot etc).
ARD und ZDF bieten ab sofort eine zusätzliche Tonspur für „Klare Sprache“ an.
Find ich toll!
Und ich habe gedacht, es geht darum, dass der ÖR wieder das tut, für was er eigentlich geschaffen wurde, nämlich eine „vielfältige und objektive Berichterstattung über politische und gesellschaftliche Themen.“
Tatort mit Till Schweiger – da ist auch die beste KI machtlos…
Vieles ließe sich auch ohne spezielle Tonspur umgehen, wenn man nicht Stimmen und Dialoge so aufnimmt wie sie mit einem Kugel-Charakteristik-Mikrofon in einem halligen Raum abgenommen klingen würden. Mit heutiger Mikrofontechnik könnte jede Person in der Handlung ein kleines drahtloses unsichtbares Mikrofon tragen , welches seine Stimme möglichst ohne die Hintergrundgeräusche und mit Nieren- oder Supernieren-Charakteristik aufnimmt. Dann wird in Postprocessing individuell ausgesteuert und dann der Ambiente -sound zugemischt. Wenn sich aber drei Leute in einem modern eingerichteten 30 qm wohnzimmer unterhalten, viel Glas, glatte Wände, kaum Raumtextilien klingt das , über im Raum verteilte Mikrofone einfach grottig. Einmal verpfuscht läßt sich das nur schwer nachträglich korrigieren – noise-Gate oder solche Kniffe klingen einfach anstrengend und unnatürlich .
In meinem Sat-Receiver (VU+) finde ich diese Einstellung nicht. Kann mir mal bitte jemand auf die Sprünge helfen?