Zalando verkürzt die Rückgabefrist von 100 auf 30 Tage und streicht Zalando Plus
Zalando reduziert ab dem 7. Januar 2025 seine Rückgabefrist deutlich. Bisher konntet ihr bestellte Waren 100 Tage nach Erhalt zurückgeben. In Zukunft ist man nicht mehr so großzügig. Stattdessen verkürzt sich die Frist nämlich auf 30 Tage. Als Begründung führt der Händler an, dass sich so die Verfügbarkeit beliebter Artikel verbessern könnte – wovon Kunden profitieren sollen.
Betroffen sind von der Verkürzung der Rückgabefrist Kunden in Belgien, Deutschland, Italien und den Niederlanden – also den wichtigsten Märkten von Zalando (via TextilWirtschaft). Zalando argumentiert des Weiteren, dass die Verkürzung der Rückgabefrist nicht nur dafür sorgen werde, dass beliebte Artikel schneller wieder auf Lager seien, sondern auch dazu beitrage, dass man ein größeres Sortiment anbieten könne. Kostenlose Rücksendungen werden aber im Übrigen nicht gestrichen und sollen weiterhin Teil des Services bleiben.
Gültig ist die verkürzte Rückgabefrist von 30 Tagen für alle Bestellungen nach dem 7. Januar 2025. Schenkt man Zalando Glauben, dann werden die meisten Kunden von der Änderung ohnehin nicht groß betroffen sein. Der E-Commerce-Anbieter behauptet, dass schon jetzt 90 % der Besteller ihre Artikel innerhalb von 30 Tagen zurücksenden. Hintergrund könnte sein, dass auch die Zahlungsfrist bei Zalando 30 Tage beträgt.
Auch wenn Zalando öffentlich damit argumentiert, man handele zum Wohle der Kunden, dürften eher Abwägungen dahinterstecken, die Gewinnmargen zu optimieren bzw. mehr Waren in kürzerer Zeit verkaufen zu können.
Zalando stellt Ende Januar 2025 sein Kundenprogramm um
Ende Januar 2025 erfolgt dann eine weitere Anpassung. Denn Zalando stellt außerdem sein Kundenprogramm um (via BZ). Automatisch kostenlose Lieferungen fallen ebenfalls der Schere zum Opfer. Damit wird das bisherige Programm namens Zalando Plus mit rund 2,5 Mio. Mitgliedern eingestellt. Für Zalando Plus konnte man zuvor 15 Euro Jahresgebühr zahlen. Als Gegenwert entfielen grundsätzlich auf alle Bestellungen die Versandkosten und Artikel sollten sich schneller auf den Weg machen – ein bisschen vergleichbar mit Amazon Prime.
Seit dem Wochenende informiert Zalando Stammkunden bzw. Abonnenten von Zalando Plus aber, dass diese Initiative Ende Januar 2025 eingestellt wird. Stattdessen soll es ein neues Treueprogramm geben, das verschiedene Stufen beinhaltet. Es winken offenbar Gutscheine, Erstzugriff auf neue Produkte und exklusive Event-Einladungen. Selbst die höchste Stufe soll aber nur noch fünf kostenlose Lieferungen auf Bestellungen unter 29,99 Euro pro Jahr beinhalten. Dies erinnert mich wieder grob an die Bonusprogramme von MediaMarkt und Saturn.
Man sieht: Zalando will zusehen, seine Margen zu steigern, auch wenn sich dadurch die Bedingungen für Kunden etwas verschlechtern.
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Da hat wohl jemand die Retourengründe analysiert. Verständlich, da bei den Zielen bis 2028 vor allem Umsatz und EBIT relevant sind. Der Marktanteil ist ohnehin schon sehr hoch, sodass Dinge wie Retourenquoten und durchschnittliche Warenkorbgrößen mehr und mehr zu den letzten relevanten Stellschrauben gehören. Zumal Zalando mit 50% Retourenquote im Branchenschnitt recht hoch liegt.
Der Zweck vermeintlich kulanter Rückgabefristen über 14 Tage hinweg ist, dass viele Verbraucher die Frist des gesetzlichen Widerrufsrechts verstreichen lassen, weil sie den Unterschied nicht kennen.
Nach fristgemäßer Retoure nach fristgemäßem Widerruf darf Originalverpackung oder ein Etikett fehlen, Ware darf getragen worden sein, dafür darf kein Abzug oder gar Zurückweisung erfolgen, die Hinsendekosten sind außerdem zu erstatten. Das Versandrisiko liegt auch stets beim Verkäufer.
Bei freiwilliger Rücknahme nach AGB sieht es im E-Commerce in der Regel so aus:
-keine Erstattung Versandkosten Hinweg,
-Versandrisiko beim Verbraucher,
-Verkäufer nimmt nur neue, unbenutzte, originalverpackte Ware mit allen Etiketten zurück, die er sofort wieder weiterverkaufen könnte, alles andere bekommt der Verbraucher zurück, mitunter unter Belastung der zusätzlichen Versandkosten, die Rücknahme wird verweigert. In selteneren Fällen unter Abzug von Wertersatz angenommen.
Es ist klar warum Verkäufer einen Anreiz haben mit einem vermeintlich großzügigen, längeren freiwilligen Rückgaberecht zu werben.
Dieser use case wird auch mit dem 30 Tage Fenster abgedeckt. Umgekehrt kann es bei längeren Fristen tatsächlich passieren, dass mal etwas komplett original verpacktes wie gefordert zurück geht, aber es ist nicht mehr verkäuflich weil nach solange Zeit schon nicht mehr im Sortiment des Verkäufers.
Mithin handelt es sich vermutlich also um eine weitere betriebswirtschaftliche Optimierung.
Gibt es Händler, die das auch wirklich so konsequent umsetzen? Ich habe das in all den Jahren nicht erlebt, kann mir auch nicht vorstellen, dass ein auch nur halbwegs seriöser Anbieter auf diese Idee kommt. Damit würde er sich keinen Gefallen tun, denn das wäre einer betriebswirtschaftlichen Optimierung (auch in der Regel) nicht zuträglich.
Selbstverständlich. Falls dich das ernsthaft interessiert brauchst du nur die negativen Rachebewertungen bei den üblichen Bewertungsseiten zu großen Anbietern mit freiwilligem Rückgaberecht und entsprechenden Klauseln lesen.
Retouren sind teuer und die Händler sehen dies als Möglichkeit Kunden die nur Geld kosten durch Selbstaussortierung loszuwerden. Gewisses Routenverhalten mag auch mit gewissem Bildungsstand korrelieren, so dass Betreffende gar nicht den Unterschied überblicken (dass sie also nur fristgemäß eine Widerrufserklärung in Textform übersenden müssten und dann auch Kraut und Rüben gegen volle Erstattung zurückschicken könnten).
Sorry, die Aussage ist einfach falsch bzw. unvollständig.
Nach §357 Nr 5 BGB können unmittelbare Rücksendekosten auf den Verbraucher abgewälzt werden.
Nach §357a BGB hat der Verbraucher Wertersatz zu leisten, wenn die Nutzung über eine Prüfung hinaus geht.
(nur mal angerissen, die Rechtstexte sind ja öffentlich einsehbar)
Die These, entbehrt also jeder rechtlichen Grundlage.
Ist dir sprachlich nicht der Unterschied zwischen Hinsendekosten und Rücksendekosten geläufig?
Es gibt ausführliche Rechtsprechung des BGH zum Widerrufsrecht, da außerdem auch Europarecht zur Anwendung kommt, das Vorrang vor deutschem Recht genießt, ist es im Lichte des Europarechts und Rechtsprechung des EuGH auszulegen.
Du darfst gemäß gesetzlichem Widerrufsrecht Schuhe ohne Schuhkarton zurückschicken, bei T-Shirts alle Label abreißen, selbst Unterwäsche darf getragen gewesen sein solange sie nicht in einer versiegelten Verpackung kam, mit einem Siegel das explizit darauf hingewiesen hat, dass nach Bruch des Siegels das Widerrufsrecht ausgeschlossen ist.
Das wusstest du halt nicht, no big deal. Trotzdem kann man das nicht mal eben googlen.
Sprech am besten mit ChatGPT darüber. Ich kann hier kein Grundlagenseminar geben, zumal ich hier eh die Vibes bekomme, dass du sowieso nur recht haben willst und sowieso nur reflexartig ein Comeback kommen wird, das mir widerspricht, falls du das hier noch liest.
Ich habe den Vibe, du laberst nur, sonst würdest du ja Quellen, Gesetzestexte o.ä. nennen und nicht nur ChatGPT.
Hinsendekosten: hier bleibt es unvollständig. Nur die Basis Hinsendekosten wären zu erstatten. Also ein freiwilliger Expressversand nicht. Sind dieses allerdings „kostenlos“, so muss auch hier nichts übernommen werden – die Rücksendekosten müssen u.U. trotzdem vom Verbraucher getragen werden.
Auf welches BGH Urteil du dich genau beziehst kann ich leider nicht erraten.
Bzgl. §357a BGB bleibt es bei meiner Aussage. Natürlich darf Kleidung anprobiert werden etc.
Aber bzgl. Grundlagenseminar komme ich gerne in deine Vorlesung. An welcher Uni darf ich an diesen als Gast teilnehmen?
> Zumal Zalando mit 50% Retourenquote im Branchenschnitt recht hoch liegt.
Ich halte 50% für Zalando für sehr niedrig, wenn es stimmt. Zumal mein AG Zalando als größten Konkurrenten sieht und wir eine viel höhere Retourenquote haben.
Da haben es wohl einige Kunden zu sehr übertrieben.
Zalando hat eh ganz schön abgebaut. Die hälfte der Stoff Bestandteile auf der Webseite sind einfach gelogen. Da steht dann 100% Wolle und an kommt ein Pullover der zur Hälfte aus Kunststoff ist. Geht dann bei mir immer ganz genau so am Folgetag zurück. Deshalb tragen tausende Versandmitarbeiter vermutlich den ganzen Tag diese Pakete durchs Land. Was soll’s.. 😀
Wenn man die Konkurrenz AboutYou aufkauft, muss man nicht mehr ganz so nett zu den Kunden sein.