Yelp wirft Google Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht vor

Google sieht sich aktuell in mehreren Ländern mit Rechtstreitigkeiten und Untersuchungen durch die Behörden konfrontiert, welche Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht prüfen. Da reiht sich jetzt auch Yelp ein. Yelp ist speziell in den USA durchaus beliebt und konzentriert sich auf nutzergenerierte Inhalte, die z. B. Restaurant-Empfehlungen beinhalten. In den Vereinigten Staaten verklagt man nun Google wegen mutmaßlicher Wettbewerbsverzerrung.

Zu erwähnen ist dabei, dass auch Yelp selbst alles andere als ein Unschuldslamm ist und sich schon vielen Kontroversen ausgesetzt gesehen hat. So gibt es immer wieder Vorwürfe, Yelp benachteilige etwa Restaurants, die auf der Plattform kein Geld ausgeben wollen, egal wie positiv diese durch Nutzer bewertet seien. Man ist also auch selbst ein Gatekeeper, dem schon mehrfach Machtmissbrauch vorgeworfen worden ist.

Zurück zu Google: In einem langen Blog-Post wirft der Yelp-Mitbegründer und CEO, Jeremy Stoppelman, Google vor, sein Monopol im Suchmaschinenmarkt auszunutzen. Auf diese Weise forciere Google etwa die Nutzerempfehlungen bei Google Maps und benachteilige Yelp als unabhängiges Portal. Damit schade Google aktiv den Verbrauchern, indem man das eigene und minderwertigere Produkt in den Vordergrund dränge.

Sowohl Yelp als auch Google schieben die Kunden als Argument vor

Wie oben beschrieben, sind weder Google noch Yelp mit weißen Westen versehen, sodass das Argument, es gehe in erster Linie um das Wohl der Kunden, scheinheilig wirkt. Am Ende streiten sich hier eben zwei knallharte Konzerne um das liebe Geld. Yelp wirft Google vor allem konkret vor, bei regionalen Suchen eigene Dienste in den Suchergebnissen stets nach vorne zu schieben, egal ob diese qualitativ zu Konkurrenzangeboten gleichwertig seien. Da Google aber den Suchmaschinenmarkt dominiere, sei das ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht.

Man kritisiert hier auch Googles Maßnahmen, um etwa Review-Übersichten bei Google Maps aufzuplustern. So rechne man etwa auch reine Sterne-Bewertungen ohne Text in die Anzahl der Bewertungen ein, schiebe genau diese Reviews dann aber natürlich in der Anzeige nach unten. Ziel sei es, eine beeindruckende Anzahl an Rezensionen vorzugaukeln, auch wenn oft das Gros davon unbrauchbar sei. Yelp hingegen setze einen Review-Text voraus und biete somit in der Regel deutlich mehr Kontext zu Orten an.

Diese Masche schade auch Partnern, denn Google wolle natürlich auf dem regionalen Werbemarkt auf Platz 1 stehen – um so höhere Provisionen und Gebühren zu verlangen. Leidtragende seien am Ende Googles Partner, Kunden und Konkurrenten.

Google selbst streitet die Vorwürfe natürlich ab. Die Argumente von Yelp seien altbekannt und in vorherigen Prozessen bereits vor Gericht gescheitert. Google werde sich mit allen Mitteln gegen die „gegenstandslosen Behauptungen“ von Yelp zur Wehr setzen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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