Yandex: Spaltung ist vollzogen

Yandex kennen die meisten sicherlich als Google-Konkurrent in Russland. Deren Geschäft ist allerdings in den ganzen Jahren recht mächtig geworden, da bietet man zahlreiche Dienste und Produkte an, die über eine reine Websuche weit hinausgehen.

Nun wird der Konzern umstrukturiert. Schon lange hat man einen Geschäftssitz in Amsterdam. Das reine Russland-Geschäft verkauft man nun laut eigenen Aussagen für knapp 5 Milliarden Euro an russische Investoren. Die Vertragsbedingungen berücksichtigen die standardmäßige Forderung der russischen Behörden nach einem Rabatt von mindestens 50 % auf den Marktpreis, wenn „Nichtansässige Vermögenswerte verkaufen“.

Der Kreml hat laut Berichten etwa 18 Monate lang Verhandlungen mit dem Unternehmen geführt, um die russischen Geschäfte von der in den Niederlanden ansässigen Muttergesellschaft abzuspalten. Moskau waren die Eigentumsverhältnisse der russischen Tochter ein Dorn im Auge, denn das für Russland strategisch wertvolle Unternehmen befindet sich bislang hauptsächlich im Besitz von westlichen Investoren.

Yandex NV, das nun also „Russland-lose Unternehmen aus Amsterdam, behält laut Interfax die Cloud-Plattform Nebius AI, die Crowdsourcing-Plattform Toloka AI, unbenannte Technologien und den Bildungsdienst TripleTen. Der niederländische Konzern wird seinen Namen ändern und die Verwendung von Yandex-Marken bis zum 31. Juli einstellen. Zukünftig werden wir vermutlich einen neuen Player aus den Niederlanden sehen – und Yandex ist wieder vollkommen in russischer Hand.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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8 Kommentare

  1. „unbemannte Technologien“ 😉 sehr schön…

  2. Wisst Ihr, ob Apps wie der Yandex Browser nun zur russischen oder niederländischen Firma gehören werden?

  3. Yandex Maps war die beste App und wird es wohl bleiben was navigieren in Russland angeht. Außerdem haben die eine coole Funktion gehabt wo die Leute im Stau gechattet haben, was zu kuriosen und witzigen Kommentaren führte. Sobald aus Russland raus, wurden Yandex Maps, Metro und Taxi direkt gelöscht – Vertraun ist gut, löschen ist besser.

  4. Mir ist’s eigentlich egal, wo Software herkommt, daher nutze ich etliche Yandex-Dienste seit Anbeginn der Zeit und bin auch sehr zufrieden damit.
    Aber die Änderung der Eigentumsverhältnisse sehe ich sehr kritisch, weil Yandex nun wohl in Kürze in der EU komplett zensiert bzw. blockiert werden wird. Schade drum 🙁

    • Glaub nicht, dass Russland westliche Kunden aus seiner Suchmaschine unbedingt raushalten will. Wenn man da noch Daten abgreifen kann, wird man das wohl gerne mitnehmen. Aber wahrscheinlich sind die Dienste dann eben auch lokal optimiert, aber das kann ja auch der Vorteil sein 🙂

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