xTool M1 Ultra ausprobiert: Das Laser-Modul der Bastelmaschine im Detail

Ich habe den xTool M1 Ultra bereits im Rahmen eines ausführlichen Testberichts vorgestellt. Die Bastelmaschine unterstützt modulare Werkzeuge für Laser, Tintenstrahldrucker, zum Schneiden sowie Stifte. Im zweiten Teil des Erfahrungsberichts möchte ich verstärkt auf das Laser-Modul sowie das passende Zubehör, wie das Rotationsmodul, eingehen. Beim Laser-Modul gibt es zwei Ausführungen: wahlweise mit 10 oder 20 Watt. Unter die Lupe genommen habe ich das günstigere 10-Watt-Modul. Ausführliche Details zum Gerät sowie zur Software xTool Creative Space könnt ihr im ersten Teil nachlesen. Legt ihr mit dem Laser los, dann müsst ihr in der Software auch erst einmal eine kurze Sicherheitsunterweisung per Video „absolvieren“.

xTool setzt beim M1 Ultra auf einen Diodenlaser. In meinem Fall mit einer Leistung von 10 Watt. Dies erlaubt nicht nur das Gravieren von diversen Materialien (Holz, Kork, Glas, Leder, etc.), sondern auch das Schneiden von Holz (bis 6 Millimeter) sowie Pappe und Stoff sowie Leder. Finde ich übrigens eine tolle Ergänzung zum 3D-Drucker, da ich nicht immer mit Plastik (-Müll) hantieren möchte. Das passt dann auch zur Schneide-Funktionalität des M1 Ultra an sich, der Laser kommt dann eben dort zum Einsatz, wo das Messerchen nicht mehr ausreicht.

Ein sogenannter „Autofokus“ erlaubt die softwareseitige Messung des Abstands zum Objekt. Hierbei wird dann das Laser-Fadenkreuz um den entsprechenden Abstand zur Seite geschoben und eine Nadel zum Messen fährt aus. Die Software erinnert auch vor einem Bearbeitungsvorgang daran, diese Messung durchzuführen.

Ich habe auf Holz mit dem Laser diverse Dinge eingraviert und auch verschiedenste (teils auch filigrane) Objekte ausgeschnitten. Gebastelt habe ich unter anderem Schlüsselanhänger mit einem eingravierten Foto. Auch die Form wurde hier ausgeschnitten. Das Laser-Schneiden habe ich zudem beim Basteln von Holzohrringen erprobt. Praktisch ist die Möglichkeit, Materialtest-Gruppen zu erstellen, um die passende Kombination aus Geschwindigkeit sowie Power auszuprobieren, um die passende Gravur zu erhalten. xTool hat softwareseitig von diversen Materialien aber bereits Fotos hinterlegt, die für eine grobe Einordnung meist auch problemlos ausreichten und man sich das Nachjustieren sparen kann. Ansonsten bietet es sich an, ähnliche Beispielprojekte zu durchstöbern und man wird in den meisten Fällen sicherlich fündig. Oftmals finden sich im Einzelhandel bereits viele Objekte (Brettchen, etc.), die man so mit wenigen Handgriffen personalisieren kann. Sehr gut haben sich auch Kork-Untersetzer geeignet, auf denen man neben Schriften auch Bildchen super präzise eingravieren kann.

Eine SVG-Datei für ein Puzzle habe ich mir übrigens mit diesem kostenlosen Browser-Tool generiert. Es genügt dann einfach dieses im Creative Space über die gewünschte Fläche zu legen. Diese hatte ich zuvor mit dem Druckmodul mit einem eigenen Bild bedruckt und anschließend eben mit dem Laser aus einer 3 mm dicken Holz-Platte ausschneiden lassen. Ratzfatz war so ein personalisiertes Puzzle entstanden.

Ich würde mal sagen, das Ergebnis kann durchaus überzeugen. Beim Schneiden von Holz merkt man durchaus auch die Vorzüge des Zubehörs Air Assist. Das ist zwar sicherlich nice to have, aber gerade beim Schneiden von Holz sind die Schmauchspuren deutlich weniger (beim Gravieren nicht ganz so wichtig). Auf der Oberseite ist das durchaus auch eine optische Sache und liefert schönere Ergebnisse. Air Assist benötigt, das ist klasse gelöst, keine separate Stromzufuhr und kann zudem auch in der Luftstromstärke automatisch vom M1 Ultra gesteuert werden. Die Schmauchspuren der Puzzle-Teile (an den Kanten) färbten beim ersten Mal puzzeln dennoch ein klein wenig nach.

Für die passende Unterlüftung sorgt übrigens das Erhöhungs-Kit mit Wabenstruktur. (Der Preis ist leider, wie bei anderen Zubehör-Teilen, in meinen Augen echt überzogen). Hier lassen sich Objekte (wie eine Holzplatte) mit Magneten (magnetischen Pins) fixieren. Und auch der Arbeitsbereich erhöht sich auf bis zu 125 Millimeter, was auch mal größere Objekte, wie eine (Holz)-Schachtel im Innenraum erlaubt. Eine Skala an der Seite verweist auf die optimale Höhe der Waben-Platte. Außerdem gibt es auch ein kleines, magnetisch verschließbares Staufach für etwas Zubehör.

Beim Bearbeiten von Holz mit dem Laser (vor allem beim Schneiden) entsteht durchaus einiges an Rauch. Im Lieferumfang des M1 Ultra liegt bereits ein Filtersystem bei. Ich würde das Ganze dann aber dennoch vor einem offenen Fenster und mit guter Durchlüftung betreiben. Der optionale Abluftfilter macht ein Fenster nicht ganz so zwingend – ein Geruch bleibt beim Bearbeiten von Holz aber immer, und schaden tut es nicht. Mit dem Abluftfilter konnte ich sowohl was den Geruch, als auch die Luftqualität angeht Verbesserungen erzielen. Man arbeitet hier mit feinem Staub, da sollte man hieran wohl nicht unbedingt sparen. Auch mein Dyson-Luftreiniger (bzw. dessen Luftqualitätssensor) den ich direkt neben den M1 Ultra gestellt hatte, bescheinigte eine sauber bleibende Luft. Dieser hat auch nach der Bearbeitung eine kurze Nachlaufzeit. Nach dem Aufklappen des Deckels im Anschluss verströmt das Gerät dennoch noch einen leichten Rauch-Geruch. Anders als Air Assist wird übrigens auch eine separate Stromzufuhr benötigt.

Im Innenraum gibt es zudem einen Zubehör-Anschluss für die sogenannte Rotations-Erweiterung (RA 2 Pro). Diese erlaubt es, auch runde Objekte zu gravieren und ist übrigens auch mit anderen xTool-Modellen kompatibel. In meinem Fall sollte ein Marmeladen-Glas zum Verschenken eine schöne Beschriftung erhalten. Meine Anfänge mit dem Rotary-Tool waren etwas frickelig, da es sich auf ganz verschiedene Weisen für verschiedenste Objekte zusammenstecken lässt. Auf der anderen Seite ist sie so aber eben auch sehr flexibel.

Zum Gravieren eines Glases mit einem Diodenlaser müsst ihr wissen, dass es hierfür einer Grundierung bedarf. Das Glas hatte ich noch mit einem Markierspray angesprüht, danach (z. B. für einen Glas-Untersetzer) bin ich dazu übergegangen, mit einem Kreidestift die zu gravierende Fläche einzufärben.

Die Grundierung muss dann natürlich noch abgespült werden. Bei der Kreidefarbe genügte der Wasserstrahl, fast gänzlich ohne drüberzuschrubben.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen und macht optisch (beispielsweise zum Verschenken von Selbstgemachtem) echt etwas her. In einer knappen halben Stunde war das Glas fertig. Auch unterschiedliche Intensitäten (und damit mehrere Ebenen) lassen sich durchaus erkennen und auch feine Schriftarten sind kein Problem.

Fazit? Das Bearbeiten von Objekten mit dem Laser des xTool M1 Ultra hat durchaus Lust auf mehr in diese Richtung gemacht.  Die 10 Watt beim Diodenlaser haben mir durchaus für meine Einsatzzwecke genügt, wenn dann würden mich ja andere Laser-Arten reizen. Zumal xTool mit dem neu vorgestellten F2 Ultra da auch noch das Tiefengravieren, 3D-prägen oder auch eine Farbgravur auf Metallen (Edelstahl, Aluminium, etc.) erlaubt. Die Bandbreite deckt der M1 Ultra nicht ab, aber als Allrounder für die meisten (Bastel-) Tätigkeiten zu Hause möchte ich ihn nicht mehr missen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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