X: Deutsche Firmen reduzieren ihr Engagement – auch wegen Elon Musk

Das Logo des Musk-Unternehmens X (ehemals Twitter)

Das Logo des Musk-Unternehmens X (ehemals Twitter)

Das soziale Netzwerk X, früher hieß es noch Twitter, gehört dem umstrittenen Milliardär Elon Musk. Der hat allein in diesem Jahr für etliche Schlagzeilen durch seine ursprüngliche Nähe zum US-Präsidenten Donald Trump gesorgt. Mittlerweile sind die beiden jedoch eher Rivalen, denn Musk will eine eigene Partei gründen und Trump Feuer unter dem Hintern machen. Doch vielen Beobachtern wird das alles schon jetzt zu heiß: Deutsche Firmen wenden sich deswegen teilweise vom sozialen Netzwerk X ab.

Eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom unter deutschen Unternehmen hat gezeigt: 58 % der befragten Unternehmen posten bereits weniger Beiträge als vor der Musk-Übernahme. Und rund die Hälfte schaltet weniger Werbung auf der Plattform. Befragt hat die Bitkom Sprecher von 602 Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern. Auf die Goldwaage legen solltet ihr die Ergebnisse aber nicht, schließlich handelt es sich nicht um eine strenge, wissenschaftliche Studie, sondern um eine eher lose Meinungsumfrage.

Jedenfalls haben 63 % der befragten Unternehmenssprecher angegeben, Musk für gefährlich zu halten. Als Konsequenz reduzieren sie, wie eingangs erwähnt, Werbung und Beiträge auf seiner Plattform X. Allerdings haben bisher nur sehr wenig Firmen ihr komplettes Profil bei X gelöscht und komplett den Rückzug angetreten. Das planen aktuell immerhin 11 % der befragten Firmen innerhalb eines Jahres. 4 % erwägen das, aber ohne konkreten Zeitplan. 43 % der Firmen haben angegeben eine Löschung vage, ohne feste Ergebnisse, abzuwägen. 39 % wollen ihr Profil bei X so oder so behalten.

85 % der befragten Firmen sind der Ansicht, dass X stärker kontrolliert bzw. reguliert werden sollte. 80 % bescheinigen dem sozialen Netzwerk, die soziale Spaltung zu fördern. Nur 21 % der befragten Unternehmen sehen die Sache positiv und haben angegeben, dass Elon Musk bzw. seine Plattform X die Meinungsfreiheit vielmehr stärke.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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14 Kommentare

  1. Nutze ausschließlich X und es gibt genug andere Firmen, die interessanten Content liefern. Würde mich dennoch interessieren, welche Firmen die Vogel-Strauß-Taktik für eine grandiose Idee halten.

    • ROTFL!

      Schreibst Du das als Insider derer ohne moralischen Kompaß?

    • Wer ausschließlich auf Twitter unterwegs ist und anderes als Vogel-Strauß-Taktik bezeichnet, muss schon sehr von seiner eigenen Bubble eingenonmmen sein. Es gibt genug Unternehmen, die zumindest Parallelbetriebe fahren und allein aufgrund der hasserfüllten Austauschkultur auf Twitter sicherlich gerne komplett darauf verzichten würden. Niemand bei moralisch gesundem Verstand pusht eine Plattform der Extreme, die Hass als Meinungsäußerung verkauft. Leider trauen sich immer noch viel zu wenige zum letzten Schritt, obwohl er wirklich einfach ist.

      • Spiritogre says:

        Was ist denn einfach? X und Meta (Facebook, Instagram, WhatsApp) sind mit WEITEM Abstand die größten Social Media Netzwerke, alle anderen haben nicht mal ein Zehntel der Nutzerzahlen, selbst große bekannte wie Reddit.

        Und wir wollen auch nichts schönreden ALLE Plattformen sind in die eine oder andere Richtung politisch verseucht.

        Und praktisch alle Nutzer leben dort in ihren jeweiligen Bubbles.

        • Zumindest dient das Fediverse nicht dazu Milliardäre noch reicher zu machen. Und es pusht auch keine rechten Inhalte. Aber so sind die Interessen halt verschieden

    • Danke, auf deine Moralkeule haben alle gewartet…

  2. X wird noch soweit von dt. Nutzern geschnitten werden, dass es das bedeutendste soziale Netzwerk wird.

  3. Ich habe X den Rücken gekehrt und habe jetzt bei Bluesky ein Konto. Bedienung ist gleich. Ich finde es traurig, dass viele öffentliche Institutionen noch nicht geschafft haben X den Rücken zu kehren.
    Nach diesem unsäglichen Hitlergruß und diversen Aussagen des völlig irre gewordenen CEO sollte man ihn konsequent behandeln und nicht nur kritisieren. Hinterher hat wieder niemand was gewusst…

    • Ich gehöre einer dieser öffentlichen Institutionen an, in der wir uns mehrmals im Jahr mit der Twitter-Frage befassen. Wir möchten uns inmitten der populistischen Stimmungsmache weiterhin positionieren, um klare und korrekte Fakten präsentieren zu können. Persönlich würde ich es bevorzugen, wenn wir unseren Twitter-Account stilllegen würden. Andererseits verstehe ich die Argumentation: Wenn wir ebenso wie andere offizielle Stellen Twitter verlassen, würde sich nichts verbessern. Wir würden allerdings die Chance verpassen, vielleicht doch noch den einen oder anderen Nutzer mit Fakten zu überzeugen.

      Die Frage ist auch, welche Alternativen es gibt. Bluesky beispielsweise bedient das andere Extrem: eine Ansammlung linksextremer Blasen, die sich selbst feiern und sich gegenseitig auf den öffentlichen Listen als rechtsradikal bezeichnen, wenn sie nicht exakt mit der eigenen Position übereinstimmen.

      Und Mastodon? Nun, da sind wir auch vertreten. Die Reichweite ist sehr begrenzt und das würde sich auch nicht ändern, wenn wir Twitter den Rücken kehren würden.

      Wer als Privatperson Twitter nutzt, verschwendet seine Lebenszeit, denn entweder ist er Teil des Hasses, unterstützt diesen direkt oder indirekt oder kämpft einen verlorenen Kampf.

      Trump wurde von über 70 Millionen Amerikanern gewählt, die AfD von 10 Millionen Menschen. Der Kampf um unsere Demokratie entscheidet sich nicht dadurch, ob offizielle Institutionen einen Twitter-Account haben, sondern in der Schule. Bildung ist das Einzige, was langfristig zum Erfolg führen kann.

      Aber gut, das ist ein anderes Thema.

  4. Wer heute noch X aktiv nutzt ist einfach lost. Sorry. Nutzt liber bluesky, threats oder am besten Mastodon.

    • da kann man auch viel besser über den Tod von Baumgärtner freuen, sehr liberal und progressiv.

      Btw. liber = lieber, threats = Threads, Sorry = Entschuldigung, lost = verloren.
      Gern geschehen, 6, setzen!

  5. Ich habe gehofft dass Musk Twitter nicht übernimmt. War leider vergebens. Habe dann meinen Twitter Account kurz vor Abschluss der Übernahme gekündigt. Daher kann ich nicht verfolgen wer noch auf X Anzeigen schaltet. Aber aus dem Netz entnehme ich aber dass es doch eine ganze Menge und sicher auch wichtige Firmen sind. Z.B. Apple, IBM, Disney und zahlreiche deutsche Dax-Unternehmen wie BASF, Mercedes und die Deutsche Bank. Freut mich zu lesen, dass der Trend weiter geht 🙂

    • Sven Stutti says:

      Apple ist natürlich noch da. An der WWDC hatten die sogar eine eigene Animation wenn man das Herzchen auf einen Post mit dem Hashtag #WWDC drückt.

      Mercedes ist ebenso noch da.

      Disney bewirbt aktuell auf X einen neuen ToyStory Film. Ebenso einen dunkelroten Tron-Film den ich noch nicht kenne.

      Deutsche Bank hat zwar nichts mehr gepostet. Aber einen blauen Haken. Geben demnach Geld aus.

  6. Kommentare zu, weil ich schon wieder zig Spackokommentare löschen musste.

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