Withings U-Scan: Dr. Toilet schlägt zurück – Urinanalyse-Gerät startet in den Handel

Withings bringt seinen U-Scan endlich in den deutschen Handel, sozusagen die zweite Runde von Dr. Toilet. So handelt es sich hier um ein „Urinanalyse-Labor“ für euer Smart Home, wie es der Hersteller selbst frei von Bescheidenheit bezeichnet. Mehr als sieben Jahre Forschung sollen in diesem Produkt stecken. Withing U-Scan ermöglicht die regelmäßige, automatische Analyse von Urinproben direkt im Badezimmer. Das System kombiniert einen smarten Reader mit austauschbaren Testkartuschen, die unterschiedliche Gesundheitsbereiche abdecken.

Zum Start sind zwei Varianten erhältlich: Der U-Scan Nutrio unterstützt dabei, Ernährung und Stoffwechsel besser zu verstehen, indem er Biomarker wie pH-Wert, Hydration, Ketone und Vitamin C misst. U-Scan Calci hilft, die Nierengesundheit zu überwachen, indem er Werte wie Calcium, pH und Urinkonzentration erfasst und so Risikofaktoren für Nierensteine sichtbar macht. Die Ergebnisse könnt ihr dann automatisch mit der Withings-App synchronisieren und dort aufbereiten lassen.

Der Withings U-Scan Nutrio ist ab dem 29. Oktober 2025 auf withings.com für 349,95 Euro (UVP) erhältlich. U-Scan Calci erscheint zeitgleich zum identischen Preis in limitierter Stückzahl. Dabei wird das Gerät in die Toilette eingehängt und verrichtet dann dort seinen Dienst. Die Erkennung führt U-Scan über einen Wärmesensor durch und sammelt dann automatisch Urinproben. Eine kleine Menge des Urins wird entnommen und vom Gerät analysiert. Dafür sind austauschbare Kartuschen notwendig, die ihr, ihr ahnt es, regelmäßig nachkaufen müsst. So kann also ein kontinuierlicher Einnahmestrom für Withings entstehen.

Innerhalb weniger Minuten werden die Ergebnisse eurer Urinprobe jedenfalls auf dem Gerät verarbeitet und über Wi-Fi an die Withings-App übertragen. Dort könnt ihr Werte zu Hydration, Ernährungsbalance, Calciumtrends und weiteren Parametern einsehen. Über das optionale und kostenpflichtige Abo Withings+ werden diese Daten in Analysen und personalisierte Empfehlungen übersetzt. Jede Kartusche reicht für bis zu drei Monate Nutzung, abhängig von der Testfrequenz. Für die regelmäßige Tiefenreinigung wird U-Scan mit einer Station geliefert, die den Reader innerhalb von drei Stunden vollständig auflädt und reinigt.

Withing U-Scan Nutrio und Calci: Das messen die Varianten

U-Scan Nutrio misst regelmäßig vier Biomarker im Urin: den pH-Wert für das Säure-Basen-Gleichgewicht (Urin-pH), den HydroStatus (spezifisches Gewicht) sowie Ketone und Vitamin C. Damit wird der Stoffwechsel sichtbar. U-Scan Calci misst wiederum regelmäßig drei Parameter: den Calciumspiegel, den pH-Wert des Urins (Säure-Basen-Gleichgewicht) und das spezifische Gewicht (HydroStatus). So werden Hinweise auf Nierensteinbildung erkannt.

Folgende Abo-Optionen will Withings euch dabei gerne unterjubeln:

  • Proactive Paket – 349,95 € (2–4 Analysen pro Woche, 1 Kartusche inklusive sowie Zugang zu Withings+)
  • Intensive Paket – 429,95 € (5–7 Analysen pro Woche, 2 Kartuschen inklusive sowie Zugang zu Withings+)

Abos für automatischen Kartuschenwechsel:

  • Proactive Paket – 33,32 € pro Monat für 1 Kartusche (Abrechnung vierteljährlich: 99,95 €, inklusive Reinigungs- und Ladestation)
  • Intensive Paket – 59,99 € pro Monat für 2 Kartuschen (Abrechnung vierteljährlich: 179,95 €, inklusive Reinigungs- und Ladestation)

Jedes Abo umfasst laut Withings einen Dreimonatsvorrat an Urintests.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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18 Kommentare

  1. damit wäre das erste Rätsel der drei Muscheln geklärt. Es bleibt spannend!

  2. Für das Geld bekommt man viele Urinteststreifen. Ohne Abo, irgendwelche Abhängigkeit und die Daten sind sich. Analog sozusagen 🙂

  3. Völlig sinnloses Gerät, ob ich genug trinke sehe ich an der Farbe des Urins. Vitamin C Messung macht man in der Arztpraxis nicht, wüsste auch nicht wozu. An Calcium herrscht in DE kein Mangel.

    • Ich finde das Gerät auch nicht sonderlich sinnvoll und schließe mich da eher Peters Kommentar „Neues aus der Selbstoptimierungshölle..“ an.
      Die Aussage „… ,ob ich genug trinke sehe ich an der Farbe des Urins“ finde ich aber nicht passend, bzw. würde das auf alle möglichen Tracker passen. Bei solchen Geräten geht es in der Regel darum, Daten über länger Zeiträume aufzunehmen und vergleichbar zu machen. Natürlich kannst du dir notieren, wie dein Urin aussieht, du kannst auch regelmäßig den Puls messen und das notieren, aber genau diesen Aufwand sollen die Geräte ja auflösen.
      Ohne zu bewerten wie sinnvoll das ist und wo das hinführt.

      • Über die Farbe des Urin lässt sich relativ einfach erkennen, ob man genügend getrunken hat: Bei ausreichender Trinkmenge ist Urin hell und klar. Hat man nicht genug getrunken, wird der Urin dunkler und konzentrierter.
        Wie der Hersteller allerdings ohne wirkliches Labor irgendwas analysieren will, wird wohl immer sein Geheimnis bleiben:
        Ketone und Glucose sind normalerweise gar nicht im Urin ….. Glucose hat ne Nierenschwelle von 180mg/dl. Wenn Ketone im Urin nachzuweisen sind, hat man n großes Problem, weil man mit Sicherheit kurz vor einer Ketoazidose steht (Ketone sind Abbauprodukte, wenn der Körper anfängt, Fettreserven zu Energie umzubauen. Kann zum Beispiel bei Diabetikern der Fall sein, wenn die zu sehr auf die Kohlehydrate achten und die Therapie nicht angepasst ist.
        Die Zielgruppe dieser Melkkuh dürften Life Style Yuppies sein, die ne Keto-Diät machen. Die kaufen sich auch so ein überflüssiges Ding für viel Geld und geben obendrein auch noch ihre Gesundheitsdaten dazu.

  4. Neues aus der Selbstoptimierungshölle..

    • Dachte auch sofort: Super, jetzt können die Deppen da draußen noch mehr tracken und analysieren, statt einfach zu leben.

  5. Es mag vllt unfair sein. Aber irgendwie erinnert mich das an Theranos von Elisabeth Holmes. Diese ganzen Heilsversprechen solcher Geräte machen mich irgendwie skeptisch.

    • Grumpy Niffler says:

      Der Vergleich hint ein wenig. Theranos wäre halt wirklich revolutionär gewesen, wenn es funktioniert hätte. In einem Land mit funktionierendem öffentlichen Gesundheitssystem nur bedingt spannend, aber für Länder in denen eine solche Versorgung entweder nicht vorhanden oder sehr teuer ist (siehe USA) wären die Theranos – Geräte ein ziemlicher Gamechanger gewesen.
      Das Ding von Withings hier tut ziemlich sicher halbwegs, was es soll – ist aber halt nicht sonderlich originell. Das kann man weniger digital schon jetzt für Centbeträge mit Teststreifen aus der Drogerie. Schickes Gerät, das aber nichts wirklich Neues kann.

  6. Dierck Ziegler says:

    Ha, ha Piss Off!

  7. Hoffentlich stören die Radarsensoren des U-Scan dann nicht das Bild der erst kürzlich vorgestellten Kack-Kamera. Man will ja schließlich die Toilette komplett ausstatten.

  8. Also das neu zu laden … yikes !

  9. meine bescheidene Meinung dazu, wer das Gerät kauft und das Abo abschliesst hat das auch verdient.

  10. Ich hab doch keine Lust das Ding regelmäßig in die Toilette reinzuhängen und dann vor allem wieder rauszufischen. Mal eben gegoogelt – 14-1 Streifentest inklu der hier genannten Analysen gefunden und den kann ich dann direkt entsorgen…vom Preis ganz zu schweigen…

  11. Dachte erst an die Möglichkeit des Drogen/Alkoholabstinenztests, aber selbst wenn es zugelassen wäre, nützt es ja nichts, weil da jeder drauf urinieren könnte, der „zufällig“ bei mir zu Besuch ist.

    Alle weiteren Einwände stehen schon oben und zusätzlich ist die Gefahr im Raum, dass meine Auswertungen in falsche Hände geraten und ich im schlimmsten Fall erpressbar werden würde, sofern ich als Nutzer des Produktes, verbotene Mittel konsumieren würde.

  12. Ich warte noch auf ein Gerät mit Krankenkassenanbindung, da wird dann die Prämie automatisch erhö… ähm optimiert, wenn die Analyse eine Änderung zu ungesunden Lebenswandel ergibt.

  13. Sicher nichts von withings
    geräte sind generell schnell defekt
    Und es gibt keinen Support.
    Mein Rat Finger weg von dieser Marke

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