Windows Insider: Neue Copilot+ Funktionen und 25H2 im Anflug

Microsoft hat eine ganze Welle an neuen Builds für das Windows Insider Programm veröffentlicht und versorgt damit nahezu alle Kanäle mit frischen Updates. Im Fokus stehen dabei neue KI-gestützte Funktionen für Copilot+ PCs, die nun im Dev- und Beta-Kanal landen. Gleichzeitig rückt das nächste große Jahresupdate, Version 25H2, in den Release Preview Kanal und nähert sich damit der finalen Veröffentlichung.

Neue Funktionen für Dev- und Beta-Kanal

Die Teilnehmer im Dev-Kanal (Build 26220.5770) und Beta-Kanal (Build 26120.5770) erhalten Zugriff auf dieselben neuen Funktionen, die vor allem auf Besitzer von Copilot+ PCs abzielen.

Die Funktion „Click to Do“, die kontextbezogene Aktionen für markierte Inhalte anbietet (erreichbar über Win+Klick oder Win+Q), erhält zwei nützliche Erweiterungen im Zusammenspiel mit Microsoft 365:

• Tabellen direkt an Excel senden: Das System erkennt nun Tabellen in Dokumenten, auf Webseiten oder sogar in Bildern. Markiert man eine solche Tabelle, kann sie direkt an Excel gesendet werden, ohne sie manuell abtippen zu müssen. Vorerst wird diese Funktion nur für Snapdragon-basierte Copilot+ PCs verteilt, Unterstützung für AMD- und Intel-Hardware soll folgen. Voraussetzung ist ein installiertes Microsoft Excel und ein Microsoft 365 Abonnement.
• Microsoft 365 Profilkarten: Wer im Arbeits- oder Schulumfeld unterwegs ist, kann durch einen Klick auf eine E-Mail-Adresse direkt die Profilkarte der Person aus Microsoft 365 anzeigen lassen. Das erspart den Umweg über Outlook oder Teams, um Kontaktinformationen oder die Organisationsstruktur einzusehen. Dies funktioniert nur mit einem bei Entra ID (ehemals Azure AD) angemeldeten Konto.

Beide „Click to Do“-Neuerungen sind als frühe Vorschauversionen zu verstehen und werden aktuell nicht im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) ausgerollt.

Eine wichtige Neuerung für die Barrierefreiheit ist der „Braille-Viewer“ für die Windows-Sprachausgabe (Narrator). Dieses Werkzeug zeigt die Ausgabe für eine Braillezeile direkt als Fenster auf dem Bildschirm an – sowohl in Brailleschrift als auch in normalem Text. Das richtet sich vor allem an sehende Lehrkräfte, Entwickler oder Tester, die so nachvollziehen können, was auf dem Braille-Display eines Nutzers ausgegeben wird.

Windows 11 Version 25H2 erreicht Release Preview

Für Nutzer im Release Preview Kanal wird es zudem nun ernst: Microsoft hat dort das jährliche Funktionsupdate Windows 11, Version 25H2 (Build 26200.5074) zur Verfügung gestellt. Die Version 25H2 wird als sogenanntes „Enablement Package“ (eKB) auf Basis der Version 24H2 ausgeliefert. Das bedeutet, dass beide Versionen dieselbe Codebasis nutzen und die neuen Funktionen im Wesentlichen nur freigeschaltet werden.

Mit 25H2 werden auch einige ältere Komponenten entfernt, darunter PowerShell 2.0 und die Kommandozeilen-Schnittstelle für die Windows-Verwaltungsinstrumentation (WMIC). Für Unternehmenskunden gibt es zudem eine neue Richtlinie, mit der IT-Administratoren die Deinstallation bestimmter vorinstallierter Microsoft Store Apps erzwingen können.

Wer das Update testen möchte, kann in den Windows-Update-Einstellungen danach suchen. ISO-Dateien sollen im Laufe der nächsten Woche folgen.

Canary-Kanal: Fokus auf Fehlerbehebungen

Der Canary-Kanal erhält mit Build 27934 ein eher kleines Wartungsupdate. Hier wurden vor allem Fehler behoben, die in früheren Versionen zu Abstürzen des Desktop Window Managers (DWM) führen konnten. Zudem wurde ein Problem korrigiert, bei dem die Kommandozeile (cmd) nicht im Windows Terminal startete, obwohl dieses als Standard festgelegt war. Ein gravierender bekannter Fehler in diesem Build ist jedoch, dass die Funktion „Diesen PC zurücksetzen“ nicht funktioniert.

Bekannte Probleme und Workarounds

Wie üblich gibt es auch eine Liste bekannter Probleme. Besonders relevant sind derzeit zwei Fehler im Dev- und Beta-Kanal:

• Audio-Probleme: Bei einigen Nutzern funktioniert die Audiowiedergabe nicht mehr und im Geräte-Manager werden Geräte mit einem gelben Ausrufezeichen angezeigt. Microsoft stellt einen Workaround bereit:
  • Im Geräte-Manager mit der rechten Maustaste auf das betroffene Gerät klicken und „Treiber aktualisieren“ wählen.
  • „Auf meinem Computer nach Treibern suchen“ und dann „Aus einer Liste verfügbarer Treiber auf meinem Computer auswählen“ anklicken.
  • Den Treiber mit dem neuesten Datum aus der Liste auswählen und installieren. Dieser Vorgang muss für alle fehlerhaften Geräte wiederholt werden.
• Abstürze mit Xbox-Controllern: Die Nutzung eines Xbox-Controllers via Bluetooth kann bei manchen Nutzern zu einem Systemabsturz (Bugcheck) führen. Auch hier gibt es eine Lösung:
  • Den Geräte-Manager öffnen und unter „Ansicht“ die Option „Geräte nach Treiber“ aktivieren.
  • Den Treiber namens oemXXX.inf (XboxGameControllerDriver.inf) suchen (XXX steht für eine systemspezifische Nummer).
  • Diesen Treiber per Rechtsklick deinstallieren.

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