Windows 11: Microsoft schließt Lücke zur Umgehung des Online-Kontozwangs

Microsoft macht offenbar ernst bei der Durchsetzung des Online-Kontozwangs für die Einrichtung von Windows 11. Im neuesten Windows 11 Insider Preview Build entfernt das Unternehmen ein bekanntes Skript (bypassnro), das es Nutzern bisher ermöglichte, die Anforderung einer Internetverbindung und die Anmeldung mit einem Microsoft-Konto während des initialen Setups eines neuen PCs zu umgehen.

Als Begründung für die Änderung führt Microsoft Sicherheitsaspekte an: Man entferne das bypassnro.cmd-Skript aus dem Build, um die Sicherheit und Benutzererfahrung von Windows 11 zu verbessern. Diese Änderung stelle sicher, dass alle Benutzer das Setup mit einer Internetverbindung und einem Microsoft-Konto abschließen. Nun ja.

Da der Befehl nun in der aktuellen Beta-Version deaktiviert ist, dürfte die Änderung in wenigen Wochen auch die regulären Versionen von Windows 11 erreichen. Aktuell lässt sich das Skript noch über eine Registry-Änderung reaktivieren. Dazu öffnet man während des Setups mit Shift + F10 eine Eingabeaufforderung und führt folgenden Befehl aus:

reg add HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\OOBE /v BypassNRO /t REG_DWORD /d 1 /f shutdown /r /t 0

Allerdings gibt es keine Garantie, dass Microsoft diesen alternativen Workaround dauerhaft zulassen wird. Es existieren noch weitere Umgehungsmöglichkeiten, wie etwa die Verwendung von unattended.xml-Automatisierungsdateien, mit denen sich die gesamte „Out-of-Box Experience“ überspringen lässt. Diese Methode ist jedoch komplexer und eher für Nutzer relevant, die mehrere Computer gleichzeitig aufsetzen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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39 Kommentare

  1. Ich drücke schon länger shift f10 und lege einen neuen user an, packe ihn in Admin und reboote. Hoffe das geht noch.

  2. Das ist schade. Ich habe im Bekanntenkreis immer noch ein paar Menschen, die um Windows nicht drum rum kommen, auch wenn sogar die Schwiegereltern mit 70 und viele andere inzwischen migriert sind. Ich hoffe, dieser Trend hält an… MS schießt sich in meinen Augen seit der Abkehr von Windows 10 und der Einführung von Online Konto Zwang, TPM 2.0 usw dauernd selbst ins Bein.

    • Wieso schießt sich Microsoft selbst ins Bein?

      MS kommt *genau* da hin, wo sie hin wollen.
      Die, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, fallen durchs Raster, sind aber für MS eh nicht interessant.
      Ziel für Microsoft planmäßig erreicht.

      Gefällt halt nur nicht jedem.

    • Wo sind sie denn hinmigriert? Dann sicherlich Linux, gell? 😀

      • Es hält sich wahrscheinlich in Waage zwischen Linux und Mac OS. Nicht jeder will seinen Laptop, der ja für alles reicht, außer Windows 11, gleich gegen ein Macbook tauschen und einige haben natürlich auch Skrupel, sich auf das nächste geschlossene System zu verlassen. Wenige haben auch Chrome OS probiert und noch weniger Menschen sind da geblieben.

    • Ich habe für solche Fälle auf den Rechnern Win 10 Enterprise IoT LTSC laufen. Wird bis 2032 unterstützt und ist für rund 20 Euro je Lizenz bei bekannten Lizenzhändlern erhältlich; finde, dass das für den Preis der einfachste Workaround ist. Nur auf den Microsoft-Store muss man verzichten. Aber die Appx-Pakete kann man ja auch so installieren. Paint3D, die Filme&TV-App usw. läuft alles.

      • Die Idee ist eigentlich gut. Muss ich mich mal einlesen. 20 Euro sind vergleichsweise ok und für den zeitlichen Horizont lohnt der Aufwand auch.

  3. Test@test.com + random Kennwort eingeben gibt einem noch immer die Chance den Account Zwang zu skippen 🙂

  4. „um die Sicherheit und Benutzererfahrung zu verbessern“ bestes Marketing speak um Änderungen zu begründen die an den Nutzern vorbeigehen und die eigenen Interessen verfolgen.

  5. Der Kontozwang ist für mich einer der Hauptgründe warum ich von W11 Abstand nehme / halte

  6. Gut, dass ich das unter Linux Mint nicht muss. Neulich von Win11 gewechselt.

    • Hallo marcel,

      geht leider nicht für alle.

      nicht für jede Hardware gibt es Treiber für nicht MS-Betriebssysteme.

      Es mag und kann nicht jeder auf der Konsole arbeiten.

      Und grafische Oberrflächen unter Linux sind für mich persönlich weitestgehend unbenutzbar, der im Vergleich zu NVDA für Windows oder selbst VoiceOver für MacOS weit zurückgebliebene Screenreader Gnopernicus ist ein Krampf.

      Hier sollte auch die EU eingreifen:

      genau wie man bestimmte USB-Schnittstellen vorshreiben kann, könnte man doch auch vorschreiben, daß der Anbieter eines Betriebssystems den zwang zur Einrichtung eines Online-Kontos in der EU ausschalten muß.

      die marktmacht hat die EU – das beweist sie ja gerade in Vielem. Soll sie sie doch bitte auch MS gegenüber ausüben.

      Ging bislang ja auch ohne. Ist reiner Kontrollzwang – und das grenzt schon an Nötigung finde ich. Vor allem wo MS mit seinem Betriebssystem auf PCs sicher als Gatekeeper einzustufen wäre, anders als Linux.

      • Das geht für locker 80%. Konsole/Terminal ist bei Linux Mint überhaupt nicht notwendig und die meiste Hardware, mit Ausnahme exotischer Sachen, wird ootb unterstützt.

      • Die EU Regierungen etc wollen das Internet eh unter Kontrolle bringen. Registrierungspflicht macht alles überwachbarer. Also genau in deren ihrem Interesse das alles. Da würde ich also nix erwarten.

      • Linux braucht genau so wenig Konsole für den Normalnutzer wie Windows, es ist sogar einfacher einzurichten.

      • Wow, wann bist Du denn hängen geblieben? Gnopernicus Wurde von Sun Microsystems und Baum entwickelt und schon zu Zeiten, als Sun noch existierte, (so um 2008 rum) eingestellt und durch Orca ersetzt. Orca wird nach wie vor weiterentwickelt und ich arbeite seit dessen Existenz ausschließlich damit, beruflich in der IT-Branche. Hat aber natürlich absolut nix mit dem unsäglichen Accountzwang von Windows und deren peinlichen Begründungen zu tun, mit denen sie ihn durchsetzen.

  7. Ein Glück, daß es bei Apple und Android so etwas nicht gibt!

    • Ja total.

      Ich versteh das hier auch nicht. Jeder hier nutzt entweder Googles Android oder Apple Geräte und hat dort ebenfalls einen Account. Mit ganz wenigen Ausnahmen vielleicht die GrapheneOS verweden.

      • man kann auch ein Iphone ohne Account betreiben. Nutze hier selbst ein ausgedientes altes Iphone als Backup Phone mit einer Prepaid SIM. Wenn man keine (zusätzlichen) Apps benötigt löppt dat.

      • Den Aufschrei verstehe ich auch nicht. Rein psychologisch scheinen Smartphones etwas ganz anderes zu sein
        Liegt wahrscheinlich daran, dass PCs früher frei von Accountzwangs war!?

    • Unter Android ist das aber für viele Funktionen gar nicht so einfach, um das Account rum zu kommen, die, die das schaffen, schaffen es auch unter Windows 11 auf absehbare Zeit noch.

  8. Man sollte dem Anwender die Wahl lassen.

    Auf der anderen Seite wird da ein zu großes Fass draus gemacht.
    Überall wird mittlerweile ein Benutzerkonto zum Nutzung der Geräte vorausgesetzt, das ist bei Smartphones absolut üblich genauso wie bei anderen Betriebssystem ebenfalls.

    Nur bei Microsoft und Windows wird ein großes Fass deswegen aufgemacht.

  9. PangDaBang says:

    Ich finds auch nicht gut. Warum aber auf Microsoft deswegen herrumgetrampelt wird, verstehe ich nicht. Schließlich ist es bei Android, iOS, macOS, XBOX, Playstation, Switch Geräte nicht anders.
    Gut man kann den Account Zwang bei einigen sehr versteckt umgehen, aber was bringt das bei einem ein OS/Gerät wo man keine Apps ohne Account installieren kann. Auf kurz oder lang kommen alle dorthin, außer mit Linux, FreeBSD, mich treibt es langsam wieder in diese Richtung.

    • Bei Macs benötigt man zwingend ein Applekonto?

    • Nur weil es woanders bescheuert ist, ist es gut wenn Windows auch schlechter wird?

      MacOS braucht ürigends KEINEN online account. Nur zur Nutzung des Appstores,den man wirklich nicht nutzen muss.

    • Verstrahlter says:

      Naja, der Begriff ´Zwang´ ist doch eigentlich schon ganz eindeutig?!

      Es wir etwas vorgeschrieben, das nicht notwendig ist; vergleichbar mit z.B. Singleplayer Games, die eine dauerhafte Verbindung ins Netz voraussetzen und bei Ausfall dieser einfach nicht mehr funktionieren.
      Es ergibt für den Anwender/Kunden null Sinn so etwas mutwillig einzubauen; noch weniger als sowas argumentlos unbedingt schönreden zu wollen!

  10. einfach eine neue ISO vom Original MS Installationsmedium erstellen und dort ins Stammverzeichnis eine autounattend.xml mit einem lokalen Konto ablegen.
    Neue ISO z.B. mit OSCDIMG (MS) erstellen:
    https://github.com/hydrz/oscdimg
    Anleitung:
    https://www.deskmodder.de/phpBB3/viewtopic.php?t=31714&start=15

  11. Eine Umgehung geht scheinbar immer noch, wenn man beim Setup einer Netzwerkdomain beitreten auswählt.
    Dann kann man immer noch den Kontozwang skippen.

  12. Als Schönheitsfehler stört mich der automatisch erzeugte Name für den Nutzer(erlebnis)ordner, soweit ich mich erinnere die ersten sechs Buchstaben, was sehr unschön aussieht.

  13. GooglePayFan says:

    Also, dann muss man jetzt noch einmal die ISO-Datei mit Patch Stand April 2025 ganz gut speichern und in Zukunft einfach jede Windows Neuinstallation mit diesem Datenträger durchführen, damit kein Account erstellt wird.

    Kostet dann nur einmal 30 Minuten mehr, wenn extrem viele Patches nachinstalliert werden.

  14. Bin wegen diesem wahnsinnigen Accountzwang nun gänzlich weg von den US-Datenkraken und auf Linux umgestiegen. Mir fehlt es an nichts.
    Und eine Linux-Konsole bedienen? Sehr selten und habt keine Angst davor – irgendwann wird es zur Gewohnheit. Ausserdem gibt es im Netz sehr gute Dokumentationen und die Community ist sehr hilfsbereit.
    Ich bereue den Umstieg keinesfalls, ich bereue nur, dass ich es nicht schon vor 10 Jahren gemacht habe.

    • Unsere 2500 € Business Software für Lohn- und Finanzbuchhaltung läuft nur unter Windows. Das Betriebssystem wäre mir ansonsten komplett egal…

      • Das beschreibt doch ganz gut das Kenrproblem. Es ist alles auf Windows zugeschnitten. Statt eine Umgebung wo das Betriebssystem egal wäre a la Webanwendung. Natürlich ist das dann wieder mit Datenschutz ein Thema. Letztendlich ändert sich seit Jahrzehnten nichts an der Windows Knebelei. Die bekommen ja auch den RAM Hunger und CPU Anforderungen bewusst nicht in den Griff.

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