WiFi4EU: Über 93.000 Hotspots, Apps für Android und iOS gehen an den Start

Vermutung: Wer nicht direkt damit konfrontiert ist oder gar ein gutes Gedächtnis hat, der erinnert sich nicht an WiFi4EU, über das wir bereits 2017 berichteten. Ich stolperte gerade darüber, als ich in den Archiven unseres Blogs stöberte.

WiFi4EU ist / war eine Initiative der Europäischen Union, die darauf abzielt, den Bürgern in ganz Europa kostenlosen WLAN-Zugang in öffentlichen Räumen zu ermöglichen. Dazu gehören Orte wie Parks, Plätze, öffentliche Gebäude, Bibliotheken und Gesundheitszentren.

Das Hauptziel dieser Initiative war es, die digitale Kluft zu verringern und den Zugang zu hochwertigen Internetdiensten für alle Menschen zu verbessern. Die EU stellte hierfür Gutscheine im Wert von 15.000 Euro bereit, die Gemeinden nutzen konnten, um die notwendige WLAN-Ausrüstung zu finanzieren und zu installieren.

Gemeinden aus der gesamten EU konnten sich für diese Gutscheine bewerben, wobei die Auswahl nach dem „First come, first served“-Prinzip erfolgte. Die Gemeinden verpflichteten sich im Gegenzug, die Kosten für die Internetverbindung und die Wartung der Ausrüstung für mindestens drei Jahre zu übernehmen.

Die Jahre sind mittlerweile ins Land gegangen, eine aktuelle Förderungsrichtlinie habe ich nicht erspähen können. Das heißt erst einmal, dass das Ganze stillsteht, denn eine Erweiterung ist ohne weiteres nicht möglich – nicht jeder kommt so einfach in das Projekt hinein. Interessant ist aber, dass die EU aussagt, dass man mittlerweile über 93.000 Hotspots in der EU am Start hat; kostenlos, werbe- und trackingfrei.

Mittlerweile sind sogar still und heimlich offizielle Apps für Android und iOS für WiFi4EU an den Start gegangen. Die zeigen Hotspots auf einer Karte, man kann in Ländern suchen, zu Hotspots navigieren und auch melden, wenn diese nicht funktionieren. Vielleicht hilft es euch ja mal irgendwann.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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26 Kommentare

  1. Überraschung – selbst bei uns in der Kleinstadt sind 9 AccessPoints in der Fussgängerzone vorhanden – hätte ich nicht gedacht.

    Aber ganz ehrlich, du Mobilfunkprovider überschütten einen doch mit Datenvolumen, wozu brauch ich dann noch Wifi unterwegs.

    • Im Ausland kann das ganz angenehm sein wenn das Roaming-Datenvolumen aufgebraucht ist!

    • Ja, in 2017 sah das noch etwas anders aus, aber heute ist mobiles Datenvolumen für die allermeisten Leute kein Thema mehr, insofern hat sich sowas ein wenig überholt. Ich z.B. erinnere mich nicht mehr daran, wann ich zuletzt einen öffentlichen Hotspot genutzt habe.

    • So sehe ich das ebenfalls. Habe mittlerweile soviel Datenvolumen in meinem Vertrag das verbrauche ich eh nie komplett. Daher nutze ich unterwegs auch keine öffentlichen und somit nicht vertrauenswürdigen WLANs mehr.

      • Jonas Wagner says:

        In deutschen Verträgen sind meist gleich viel Daten im Ausland inkludiert, weil sie so teuer sind. Dadurch sind die Kosten höher als die Roamingkosten – der Anbieter muss dir also die Daten im Ausland gleich anbieten.
        Bei z. B. österreichischen Verträgen, die weit günstiger sind, ist für EU Roaming immer nur ein Bruchteil inkludiert. Weil der Anbieter sonst draufzahlen würde – sprich bei deutschen Verträgen zahlt einfach der Kunde drauf.
        Beispiel Spusu legendär: 60GB in .at für 10 Euro, EU Roaming aber nur 10 GB inkludiert. https://www.spusu.at/spusulegendaer

    • Voraussetzung dafür ist allerdings ein halbwegs vernünftiger Mobilfunkempfang. Auf der Hauptstraße im kleineren Ort sicher äußerst selten ein Problem, aber spätestens im Wartezimmer beim Arzt oder gar im Krankenhaus in der Großstadt sehr wohl – und die haben alle sehr selten ein offenes Gäste-WLAN

  2. Danke für den Tipp! In Köln gibt es viele Gratis-Hotspots, die über NetCologne, den regionalen Telekommunikationsanbieter, angeboten werden. Im Umland, wo ich wohne, gibt es nichts.

  3. Die Kommunikation an sich ist einfach wieder auf dramatisch mies das man überhaupt nicht versteht wer da die Dinge beschließt oder überwacht.

  4. hier in Hamburg und Umgebung gibt es sehr viel mobyclick, zB am Bahnhöfen einkaufszentren etc, sollte sogar Glasfaser angebunden sein in den meisten Fällen, oder auch immer whatever.
    Von dem eu-zeug vielleicht hier mal im Blog gelesen aber nie in freier wildbahn gesehen. xD

    Was geht jetzt eigentlich mit Telekom 5g sa, sollte man in der zweiten jahreshälfte nicht auch davon hören?^^

  5. unsere lokale Freifunkgemeinschaft hat mit dem Fördergeld 2-3tausend Hotspots an den Start gebracht. Inklusive VPN Uplink da man ja hierzulande immer noch haftet wenn man sein Internet teilt.

  6. Ike Broflovski says:

    Gratis ist meist nicht umsonst! Von den gesammelten Meta-Daten einmal ganz zu schweigen.
    Wieder einmal ein gutes Beispiel, wie die EU Geld verschwendet. Einheitliche Telefontarife, Abdeckung und Roaming wären besser gewesen. Das ist aber nicht im Sinne, den deutschen Kunden zu entlasten, stattdessen gibt es kleine Krümel von Kuchen und alle sollen gefälligst dankbar sein.

    Ich würde nie auf den Gedanken kommen, mich an einem kostenlosen WLAN anzumelden (trotz dauerhaften VPN).

    • Eh, einheitliche Romanik regeln gibt es dank EU, ist dir bewusst?!

      Auch was Anrufe / sms / … EU weit maximal kosten dürfen wurde von der EU geregelt. Sollen die jetzt Mobilfunkanbieter werden und einen Einheitstarif einführen?

      Der Rest vom Kommentar: Aluhut absetzen und frische Luft an den Kopf lassen soll helfen.

      Und wie bitte

      • Ike Broflovski says:

        Genau, was Anrufe/SMS maximal kosten dürfen. Das ist wirklich ein großer Schlag von dieser EU. Diese „maximalen“ Preise zahlt eh keiner, ähnlich wie OVP. Also was soll dieses „Scheinprojekt“? Es scheint aber, dass viele Leute es noch nicht ganz verstanden haben.

        Es wäre besser, wenn man Mobilfunktarife und Provider ohne Probleme anderen Ländern ohne Wohnortsitz abschließen kann.

        Wie war es noch bei 5G? Diese soll doch flächendeckend, besser als lokales interne und für alles Mögliche genutzt werden, z.B. autonomes Fahren. Warum also eine weitere Infrastruktur? Ich wette auch, dass die Anzahl der möglichen 8.000 Installationen mehrheitlich nicht in Deutschland stattfindet (gesehen auf die Einwohneranzahl und Größe).

        Eventuell sollten sich erst einmal einen Hut/Mütze zulegen. Wird langsam kühl, mit negativen Auswirkungen am oberen Ende.

    • Endlich eine Möglichkeit unabhängiger von den großen Mobilfunkanbietern zu werden. Metadaten… muhahaa

  7. Meine Schätzung: 93.000 / 8 = 11.625
    Wenn jedes WC und Etage in einem 200 Seelen Ort Rathaus einen eigenen Hotspot hat ( was für die Ausleuchtung ja auch Sinn macht) aber dann wirklich jeder AP als „Spot“ gezählt wird, ist das natürlich Schönfärberei!!

    • Hüttenklausi says:

      Genau. Sehe ich auch so.
      Bei uns ist auch rund um das Gemeinde-Haus und der Feuerwehr so „ein“ Hotspot. 12 Antennen. Also werden auch gleich mal 12 Hotspots gezählt. Quatsch.

      Außerdem muss ich sagen: die Reichweite ist extrem kurz und der Login klappt auch selten.

      Vollkommen unnütz. Weil nicht nutzbar.

      Ein EU-Projekt halt

  8. https://wifi4eu.ec.europa.eu/#/list-accesspoints?lang=en – Sogar die in UK sind noch verzeichnet

  9. Sind das echt offene Wlans, die jeder nutzen kann? Wie sieht es denn dann mit der Störerhaftung aus?
    Ist die Nutzung eines VPN möglich?

    • Jonas Wagner says:

      Schließt „offen“ eine einfache Registrierung über Telefonnummer mit SMS Bestätigung aus?

  10. Hier in Oldenburg gibt es auch das hier:
    https://ffnw.de

  11. Danke für den Kartenlink @Peter. In meiner Gemeinde gibt es da ganz genau nix. Allerdings nutze ich auch nur ungern freie Hotspots. Wenn dieses EU-Projekt besser kommuniziert worden wäre, hätte sich meine Einstellung zu freien Netzwerken eventuell anders entwickelt.

  12. Jonas Wagner says:

    In ganz Berlin gibt es 15 Hotspots – im Rathaus Charlottenburg. Dafür einfach mal 15k kassiert, um 15 Accesspoints an ein bestimmt best sehendes Netzwerk anzustecken. Schon frech.

  13. Lustig München ist kein einziger ;(

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