Wi-Fi vs. Mobilfunk: Streit um die Frequenzen

In der Europäischen Union gibt es offenbar Streit zwischen der Wi-Fi- und der Mobilfunkindustrie. Demnach sind kürzlich 58 Internetprovider und Branchenverbände an die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für technische Souveränität, Sicherheit und Demokratie sowie Kommissarin für Digitale- und Grenztechnologien, Henna Virkkunen, herangetreten. Sie fordern die Freigabe weiteren Spektrums für Wi-Fi-Netzwerke. Doch das führt zu einem Konflikt mit Mobilfunkanbietern, die nach den gleichen Frequenzen streben.

So berichtet Reuters, die den entsprechenden Brief der Dynamic Spectrum Alliance zu Gesicht bekommen haben, dass darin die Forderung enthalten ist, den oberen 6-GHz-Frequenzbereich ohne Vorbehalte für Wi-Fi-Anwendungen freizugeben. Man mahnt, ansonsten werde Europa im Wettbewerb weiter zurückfallen. Das Problem: Anfang des Monats haben auch zwölf Mobilfunkanbieter gebeten, denselben Frequenzbereich für 5G und 6G zu reservieren.

Dabei zeigt sich die Wi-Fi-Branche offen, das Spektrum mit Mobilfunkbetreibern zu teilen, während letztere lieber exklusiven Zugriff wünschen. Die Dynamic Spectrum Alliance argumentiert, dass das Gros des Datenverkehrs in Gebäuden abgewickelt werde und mit einer Wi-Fi-Verbindung beginne. Es gebe zwar immer Hype um 5G oder gar 6G, man solle aber im Kopf behalten, wie sich die meisten Nutzer am häufigsten mit dem Internet verbinden und am intensivsten Daten hoch- und herunterladen.

Die EU-Kommission wird wohl Ende 2025 einen Digital Networks Act verabschieden, der sich mit dem Thema befassen sollte. Die Radio Spectrum Policy Group, welche bei dem Verfahren berät, trifft sich bereits am 17. Juni 2025. Man darf gespannt sein, auf welche Seite sich die Politik am Ende schlägt.

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