WhatsApp: EU plant strengere Regulierung nach dem Digital Services Act (DSA)

WhatsApp soll in der EU offenbar bald strenger reguliert werden. Die Europäische Union soll Meta bereits darüber informiert haben, dass die offenen Kanäle des Messengers die Einstufung als „sehr große Online-Plattform“ nach dem Digital Services Act (DSA) bedingen. Als Ergebnis müssen die dortigen Inhalte dann strenger moderiert werden.

Eine offizielle Mitteilung der EU-Kommission steht dazu zwar noch aus, die Einordnung als „Very Large Online Plattform“ (VLOP) soll aber laut einem Bericht von Bloomberg beschlossene Sache sein. Die Kommission habe Meta deswegen angeblich bereits über die Entscheidung benachrichtigt. Wann das Ganze öffentlich gemacht werden soll, ist noch offen. Der Mutterkonzern von WhatsApp hat aber mit dieser Einordnung in der EU bereits Erfahrung. So zählen auch Facebook und Instagram als VLOPs.

Die Einstufung als sehr große Online-Plattform trifft soziale Netzwerke ab einer Nutzerbasis von mindestens 45 Mio. Nutzern. Die WhatsApp Channels haben laut Meta bereits Ende 2024 mehr als 46,8 Mio. Nutzer erreicht. Nicht betroffen ist von dem DSA und der Regulierung die Kernfunktion von WhatsApp – das Messaging. Es geht im DSA nämlich nicht um private Messenger, sondern um öffentliche Communitys, wie sie eben auch die Channels darstellen.

Die Einstufung als VLOP erhöht für die Betreiber die Moderations- und auch Transparenzpflichten erheblich. Meta dürfte damit aber ausreichend Erfahrung haben. Noch wollten sich aber weder der US-Konzern noch die EU-Kommission zur Thematik äußern.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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16 Kommentare

  1. Jemand Anders says:

    müssten da nicht die channel einzeln zählen? wie viele user hat denn der größte channel?

  2. Stefan Nossek says:

    Als „nicht Whapps-App-Nutzer“ mal die Frage, wie das funktionieren soll. Natürlich kenne ich die Gruppen, aber soll es da einen Mod geben, der das ganze Beaufsichtigt? Ich dachte, die Kommunikation sei e2e-verschlüsselt?

  3. Ich würde mal sagen EU

  4. Der ganze Regulierungswahn der EU ist so erbärmlich. Verbote hier, Regulierung da. Einfach nur noch zum k…

    • Wie kann man denn an einer strengeren Moderation von WhatsApp-Channeln etwas auszusetzen haben und noch dazu von „Regulierungswahn“ sprechen?
      Sehe das wie andere Kommentatoren hier eher als selbstverständlich an.

    • Es zwingt dich keiner in der EU zu leben. Du kannst gerne in Länder ziehen, die sich einen Scheiß um den Schutz deiner und anderer Leute Rechte kümmern.

      • Solche Kommentare, ohne inhaltlichen Bezug zum Thema, verbunden mit persönlichen Angriffen sollten wegmoderiert werden. Da könnte die EU mal aktiv werden.

    • Reflexartige Reaktionen sind keine Argumente und keine Basis für Diskussion. Also ziemlich wertlos.

  5. Guter Schritt. Aber ja auch eigentlich logisch und selbstverständlich.

  6. Da muss man doch auch nochmal ganz konkret in Richtung EU fragen, welche Vorteile habe ich denn dann als Endverbraucher von der strengeren Regulierung die aus dem Digital Services Act resultiert? Bisher habe ich nur negative Erfahrung mit dem Digital Services Act gemacht, denn er ist unter anderem dafür verantwortlich, dass z.B. Funktionen unter iOS in der EU nicht zur Verfügung stehen. Also wo ist für mich als Endverbraucher der Benefit?

    • Das ist eine willkürliche Entscheidung von z.B. und hat nichts mit der EU zu tun.
      Man sollte grundsätzlich nicht Ursache und Wirkung verwechseln oder durcheinanderbringen.

    • > dass z.B. Funktionen unter iOS in der EU nicht zur Verfügung stehen.

      Das ist eine ganz klare Lüge. Die Funktionen fehlen auf Basis von Malicious Compliance. Apple versucht (leider recht erfolgreich, wie du hier beweist), ihre Nutzer gegen die EU aufzuhetzen und Druck auszuüben, damit sie keinen Mehraufwand haben, der endlich ihre unverschämte Marktmacht brechen soll.

      Und was das Gesetz dir persönlich bringt, sollte gerade in dieser Umsetzung offensichtlich sein. Meta wird einfach gezwungen, die Verbreitung illegaler Inhalte, wie sie auch auf Facebook, Instagram und Co gefiltert werden müssen, eben auch in öffentlichen WhatsApp Kanälen zu filtern. Nicht mehr und nicht weniger.

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