Werbung im Streaming: Akzeptanz der deutschen Zuschauer wächst

Am Fire TV Stick 4K Max haut das UI auch Werbung für Eiscreme und mehr raus.

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Werbung im Streaming breitet sich immer weiter aus. Während Disney+ und Netflix werbefinanzierte Einstiegstarife anbieten, hat Amazon für Prime Video sogar die Werbung zum Standard erhoben. Dort kann man sich nur gegen einen Aufpreis „freikaufen“. Dazu gesellen sich natürlich auch noch kostenlose Anbieter mit Werbung wie Pluto TV und unzählige FAST-Channels (Free Ad-supported Streaming Television). Laut einer neueren Studie, die sich speziell mit dem DACH-Markt (Deutschland, Österreich, Schweiz) befasst hat, nimmt die Akzeptanz von Werbung im Streaming zu.

Das ist jedenfalls das Ergebnis der mittlerweile 8. DACH-weiten Studie zu „Advanced TV“ des Vermarktungsunternehmens Goldbach Group. Demnach habe sich aber nicht nur die Akzeptanz von Werbung im Streaming bzw. sogenannten Connected TV (CTV) erhöht, auch die Wahrnehmung habe sich verbessert. Dabei hebt man hervor, dass sich durch Werbung im Streaming auch sonst schwer erreichbare Zielgruppen anvisieren lassen, die z. B. dem linearen Fernsehen bereits abgeschworen haben.

Dabei sei die Nutzung von CTV bei Haushalten mit Kindern (69 %) am höchsten. Insgesamt nutzen aber 52 % der Befragten 16- bis 69-jährigen wöchentlich CTV – 27 % nutzen es sogar täglich. Im Durchschnitt sitzen 2,2 Personen gemeinsam vor dem Fernseher. Junge Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren verbringen dabei täglich die meiste Zeit aller Altersgruppen mit CTV – im Schnitt ca. 2,5 Stunden. Diese Altersgruppe nutzt bereits stärker CTV als das lineare Fernsehen.

Anzahl der Menschen ohne klassischen TV-Anschluss steigt

Im DACH-Raum ist unter den Befragten auch die Anzahl derjenigen gestiegen, die den klassischen TV-Anschluss (Antenne, Kabel oder Satellit) komplett gestrichen hat – auf beeindruckende 32 %. Überwiegend sind hier Menschen im Alter von 30 bis 49 Jahren abgesprungen. Das heißt aber nicht, dass diese kein Fernsehen mehr konsumieren, sie können z. B. Dienste wie waipu.tv verwenden. Und dann kommen wir eben zur Akzeptanz von Werbung: 55 % der CTV-Nutzer haben angegeben, Werbung auf den Zusatzfunktionen von CTV vollkommen in Ordnung zu finden. Das ist um 3 % höher als noch bei der gleichen Umfrage 2024.

71 % der befragten Nutzer kostenpflichtiger Streaming-Apps wären bereit, Werbung zu akzeptieren, wenn sie dadurch Inhalte kostenlos ansehen könnten. Das entspricht einer Steigerung um 6 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei verfängt Werbung offenbar. So haben 36 % der Befragten angegeben, sich an den Inhalt von CTV-Werbung zu erinnern. 34 % informieren sich weiter und 32 % würden Produkte aus der Streaming-Werbung kaufen. Fast die Hälfte der befragten CTV-Nutzer (47 %) meinte: „Werbung im CTV gibt nützliche Hinweise über neue Produkte“. 40 % haben angegeben, die Werbung via CTV sei hilfreich.

Nun ja, ich selbst finde mich in jenen Daten und Aussagen so gar nicht wieder. Allerdings ist es absehbar, dass Werbetreibende wohl immer stärker nach dem Streaming greifen werden. An der Umfrage haben im Übrigen 2025 3.500 Personen (1.500 aus Deutschland, jeweils 1.000 aus Österreich und der Schweiz) im Alter von 16–69 Jahren im gesamten DACH-Raum teilgenommen. Die Umfrage wurde im Januar 2025 online durchgeführt.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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55 Kommentare

  1. Ich bin wohl die Ausnahme. Alles ohne Werbung, bei Prime Video und YouTube aus der Werbung rausgekauft. Das ist mir der Spaß wert. Wenn bei einem Anbieter Zwangswerbung läuft, aus der man sich nicht rauskaufen kann, bin ich raus. Ein Grenzfall ist Sky, dort läuft vor jedem Stream eine zweiminütige Werbung. Noch bin ich dabei.

  2. Werbung in Streams wird nicht **mehr** akzeptiert, es kann sich schlicht niemand 5–6 Abos leisten, nur um dann festzustellen, dass immer noch etwas irgendwo anders läuft.

    • Warum sollte man sich denn auch parallel fünf bis sechs Abos zulegen? Warum muss man denn auch alles und das noch zeitgleich schauen?

      • Hey Gerd!

        Es gibt vieles, was ich sehen möchte und das verteilt sich tatsächlich auf sechs verschiedene Anbieter. Das ich das nicht alles synchron schauen kann ist außer Frage.

        • Dann reicht es doch immer ein oder zwei Abos gleichzeitig zu haben und dann zum anderen Anbieter zu springen. Man kann ja monatlich kündigen.

    • Auch mein Gedanke, von „Akzeptanz“ kann keine Rede sein, zähneknirschendes Inkaufnehmen, weil man nicht noch mehr für fragmentierte Streaming Abos hinblättern will oder kann.

  3. Dazu passend am besten direkt die erste Folge der neuen „Black Mirror“ Staffel anschauen …

  4. Nun wir nutzen nur noch Netflix und Sat Tv. Mehr nicht. Von Prime und Co sind wir bereits weg. Und es ist prima!

  5. Heisenberg says:

    Das ist natürlich ein schrecklicher Trend, kann man nicht anders sagen!

  6. ungefragter says:

    Ich finde diese Umfrageergebnisse immer wieder recht interessant. Und mich würde echt interessieren, wer daran teilnimmt, mich hat jedenfalls noch niemand um meine Meinung gefragt. Wie kommt man dazu, ist das online, oder telefonisch?

    • geht dich gar nichts an says:

      Werbung während Streams ist absolut inakzeptabel. Sobald sich die Werbung nicht mehr raus kaufen lässt, bin ich weg. Bei Sky nervt es mich extrem, wenn ich etwas streame und direkt vorher noch zwei Minuten Werbung kommt. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Werbung akzeptiert. Da frage ich mich echt, von wem diese fragwürdige Studie wieder stammt.

  7. Studie von Werbeunternehmen sagt, dass die Akzeptanz von Werbung steigt. Okay …

  8. Sobald Netflix anfängt Werbung bei meinem Standard-Abo zu schalten, bin ich weg.

    Was ist eigentlich aus der Sammelklage gegen Amazon passiert? Da habe ich schon eine Ewigkeit nichts mehr drüber gelesen/gehört?

  9. Nun, André…da sind wir schon zwei… 🙂 Ich finde mich in diesen Aussagen auch nicht wieder. Seit Jahren benutze ich einen Receiver, mit dem ich Werbung, falls ein solcher Sender geschaut wird, problemlos überspringen kann. Werbung ist für mich ein absolutes „No-go“. Jetzt hat es sogar schon Amazon geschafft, dass ich zähneknirschend auf die Werbefreie Version gewechselt habe.

    • Zu dritt würde ich sagen. Werbung agiert bei mir knapp neben Pest und Cholera.
      Das TV habe ich aus diesem Grund aufgegeben und bezahle das Wegegeld in Prime.
      Ansonsten bin ich nur mit Adblock unterwegs und überlege mir irgendwann noch ein Pihole zuzulegen.
      Mein Echo Show wird entsorgt sobald er nicht mehr funktioniert und fristet sein Dasein im ewigen Nachtmodus mit nicht stören Modus.
      Das eine Werbefirma eine Akzeptanz findet, wundert mich nicht.
      Ein unabhängiges Institut dürfte je nach Auftraggeber zu anderen Ergebnissen kommen.

    • War das nicht eines der Größten Argumente dem linearem Fernsehen abzuschwören? Streaming die Eierlegendewollmilchsau

      • Warum sollte die Art der Ausstrahlung (linear oder on-demand) Auswirkung darauf haben, ob etwas über Werbung finanziert wird oder nicht?

  10. Ich finde mich da auch nicht wieder. Vor Jahren auf WaipuTV gewechselt dann zu O2TV. Mittlerweile schaue ich aber kein lineares TV mehr. Gibt nichts was mich abholen könnte und Werbung mag ich nicht. Daneben möchte ich schauen wenn ich Zeit und Lust habe. CTV habe ich genutzt wo es keine Werbung gab. Von Prime Video über Netflix und ApplteTV+. Aber auch vom CTV habe ich mich verabschiedet da Preiserhöhung, verstreut Content über viele Dienste und Werbung. Mittlerweile leihe ich ab und zu mal wenn ich Lust habe einen Film auf Prime oder AppleTV ohne Werbung. Übrig geblieben von CTV ist nur noch Prime wegen Versand. Die Werbung vor und manchmal in Filmen hat mich abgeschreckt bei Prime. Auch ab und zu mal was aus der ARD Mediathek im Kreise der Familie wird dann mal was raus gesucht. Für Werbung ist mir die Zeit zu schade.

  11. Ich bin ja auch nicht dumm und lasse mir die Preiserhöhung durch die Hintertür reinreichen indem ich fürs deaktivieren der Werbung extra bezahle. Wenn es mich zu sehr nervt wird der Dienst einfach gekündigt. Nutzen aktuell nur durchgängig Amazon, Netflix und RTL+, alle anderen werden monatsweise aktiviert wenn eine gute Serie läuft. Und das Vorgehen kann ich mir auch für die anderen Dienste vorstellen.

  12. Herr Hauser says:

    Man stelle sich mal vor da käme was anderes raus, bei einem Auftraggeber der Werbung verkauft und vermarktet, als dies nun.

    Aber vielen Leuten ist halt Qualität eh nicht mehr wichtig. Hauptsache billig. Da akzeptiert schon mal Werbeterror. Man könnte auch drüber stehen und abonniert diese Dienste einfach nicht mehr.

  13. Traurig. Fühlt sich so an als würde den zahlenden Pöbel zur Akzeptanz von Werbung hin erziehen wollen. Werbung und gleichzeitig immer noch einen Teil zahlen, ist für mich eine Kombination die gar nicht geht. Da fühle ich mich grundsätzlich doppelt gemolken.

    Ich find mich ja langsam bei Aussagen meiner Eltern damals wieder. Im Zweifel lese ich inzwischen wieder deutlich mehr.

  14. Das Umfrageergebnis ist nicht verwunderlich. Man kann sich ja so oder so kaum gegen die Reklame wehren. Auch wenn man sich ein werbefreies Abo leistet, dann sieht man immer noch Filme und Serien, die durch Produktplatzierung unterstützt werden. Dagegen helfen auch Receiver, mit denen man die Werbespots überspringen kann, herzlich wenig. Ganz abgesehen davon, dass es meiner Ansicht nach recht lästig ist immer nach der Fernbedienung zu greifen, um die Reklame zu überspringen.

    Die Reklamebranche hat uns fest im Griff. Wer denkt, er könne dem durch „freikaufen“ oder andere Maßnahmen entgehen, der täuscht sich gewaltig. Ja, ich gehe sogar so weit, dass man damit Geld für Unsinn verbrennt.

    Die 32 % der Befragten, die angegeben haben, sie würden Produkte aus der Streaming-Werbung kaufen, zeigen, wie labil und beeinflussbar die Menschen sind.

  15. Es steigt weniger die Akzeptanz für Werbefinanziertes Streaming, es sinkt eher die Akzeptanz, die abstrusen Preise für teils mehrere Premium Abos zu bezahlen.

    Langsam dämmert es den Leuten, dass der gute alte Kabelanschluss doch keine so schlechte Option war.

    • Heisenberg says:

      Weil man cloud Anbietern auch nicht vertrauen kann, und überall alles nur noch schlechter wird für den Kunden, und Abos teurer werden, wird es auch immer wichtiger seine Daten nach Hause zu holen.

      Da muss man nebenbei natürlich auch überlegen direkt auch noch ein Media-Server zu betreiben!

      Bei Musik ist das hier schon lange der Fall, Aber diese höre ich auch regelmäßig und nutze sieht zudem in DJ software, bei moderaten speicherverbrauch, Serien und Filme schaue ich in der Regel nur einmal und diese brauchen sehr viel Speicherplatz, da muss ich mir noch mal überlegen wie ich das den Sprung mache.

      Ich zahle Netflix seitdem der erste chromecast rausgekommen ist, also seit um die 12 Jahren durchgängig, dazu dann noch Prime, aber langsam reicht es mir mit deren faxen echt!

      Es sind auch die einzigen „überflüssigen“ Abos die ich habe, weil ich mir damals dachte das ist doch locker easy, alles per knopfdruck in der App auf dem Fernseh schauen, dazu dann halt kostenloser Versand.
      Aber da Netflix nicht mehr alles hat wie zB Spotify bei Musik, und beim video streaming immer mehr Vampire mein Portemonnaie aussaugen wollen, wandelt sich dieses ach das ist locker easy eigentlich nur noch in puren hass!

      Aber anstatt den werbeterroristen weiter Geld in die Tasche zu schustern habe ich lieber Plex lifetime gekauft, jetzt muss ich nur mal schauen wie ich gute torrentfreie Quellen organisiere (Deutschland und so), und noch eine speichererweiterung bzw vorhandenen Speicher noch mal an den Server klemmen.

      Und dann können sich die wegelagerer und werbeterroristen mal schön ins Knie…

    • Ich hatte zum Glück fast immer Sat-TV. Diese (Zwangs)Kabelgebühren waren wirklich das Letzte.

  16. PinchFlat, sag ich nur. =)

  17. Ach! Werbung akzeptieren? Wo kommen bloss immer diese Umfragen her? Meine Geräte sind hinter einem VPN mit diversen Filtern. Und dann wartet noch eine Lage Filter auf Systemebene und eine weitere im Webbrowser. Sollte eine Webseite durch DRM getarnt doch noch Werbung bringen, ist sie für mich gestorben.

    • @Sascha
      Könntest du mal erklären, welche Filter, VPN und andere genannten Instrumente bei Filmen und Serien, die durch Produktplatzierung unterstützt werden, aktiv eingreifen?

      Man könnte zwar behaupten, man schaue sich solchen „Bullshit“ nicht an. Dann wäre das Angebot aber sehr ausgedünnt. Die Film- und Fernsehindustrie ist zur Finanzierung ihrer Projekte auf Werbung angewiesen. So wie die Streaminganbieter.

  18. Akzeptieren und zähneknirschend dulden sind zwei Paar Schuhe.

    Erst die fragmentierung des Streaming g Marktes, dann Werbung überall. Und dann wundern sich alle, dass die Piraterie wieder steigt. Guten Morgen, ihr Idioten in Manager posten.

  19. Werbung während Streams ist absolut inakzeptabel. Sobald sich die Werbung nicht mehr raus kaufen lässt, bin ich weg. Bei Sky nervt es mich extrem, wenn ich etwas streame und direkt vorher noch zwei Minuten Werbung kommt. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Werbung akzeptiert. Da frage ich mich echt, von wem diese fragwürdige Studie wieder stammt.

  20. „Alte Fahrzeuge im Verkehr: Akzeptanz der deutschen Autofahrer wächst“ könnte eine „Studie“ ebenso behaupten. Jedes zweite Auto hier hat kein Tagfahrlicht, was es selbst bei Dacia seit über zehn Jahren gibt. Lieben die Deutschen also alte Autos, oder liegt es vielleicht am Geld…?

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