Wenn Druckerhersteller die Kunden einschränken – Brothers neue Firmware-Politik
„Du warst der Auserwählte. Es hieß, dass du die Sith vernichten würdest, und nicht, dass du dich ihnen anschließt. Du würdest die Macht ins Gleichgewicht bringen und nicht ins Dunkel stürzen.“ — Obi-Wan Kenobi zu Darth Vader
Brother galt lange Zeit sicher nicht nur bei mir als kundenfreundlicher Druckerhersteller, der die Nutzung von Fremdtonern tolerierte. Diese Zeiten scheinen laut vieler Berichte vorbei zu sein. Neue Firmware-Updates des Unternehmens führen angeblich zu einer gezielten Verschlechterung der Druckqualität, wenn Nutzer keine Original-Toner verwenden. Verbraucherschützer Louis Rossmann hat sich dem Thema angenommen:
Die Strategie ist subtil: Anders als bei Konkurrenten wie HP werden Fremdtoner nicht komplett blockiert. Stattdessen verschlechtert sich nach einem Firmware-Update die Druckqualität merklich. Die automatische Farbanpassung funktioniert nicht mehr richtig, was zu verschobenen Ausdrucken führt.
Besonders problematisch: Brother informiert die Nutzer beim Update nicht über diese Änderungen. Erst wenn Probleme auftreten, erfahren Kunden vom Support, dass die Installation von Original-Tonern die Lösung sei. Die Firmware-Updates lassen sich zudem kaum rückgängig machen, da Brother ältere Versionen von seinen Servern entfernt. Ein echter Lurch-Move.
Diese Praxis wurde durch Nutzerberichte auf verschiedenen Plattformen wie Hacker News und Reddit dokumentiert. Beispielsweise stellten Besitzer des Brother MFC-3750 fest, dass nach einem Update die automatische Farbanpassung bei Fremd-Tonern nicht mehr funktionierte. Der Brother-Support bestätigte in solchen Fällen, dass Original-Toner das Problem sofort beheben würden.
Die Entwickler-Community auf GitHub hat die Firmware-Updates genauer untersucht. Das Ergebnis: Mit jeder neuen Version werden mehr Fremdtoner ausgesperrt. Diese Strategie ähnelt HPs „Dynamic Security“, einem System, das Drittanbieter-Patronen blockiert.
Für Verbraucher bedeutet dies höhere Kosten, da sie gezwungen sind, teure Original-Toner zu kaufen. Die einzigen Alternativen sind: Entweder man verzichtet auf Firmware-Updates, was vielleicht Sicherheitsrisiken birgt, oder man versucht eine eventuell komplizierte Zurücksetzung auf ältere Firmware-Versionen.
Diese Entwicklung reiht sich in eine nervige Tendenz der Druckerindustrie ein. Auch andere Hersteller wie Epson und Canon nutzen technische Einschränkungen, um Kunden an ihre Original-Produkte zu binden. Epson lässt Patronen ablaufen, selbst wenn sie noch voll sind, Canon blockiert Funktionen bei niedrigem Tintenstand.
Das ist eine harte Nummer, wenn das ausgeweitet wird. Hand aufs Herz: Mich fragen echt viele Menschen nach Gut-und-günstig-Laserdruckern. „Carsten, was nutzt du?“ Seit Ewigkeiten antwortete ich ruhigen Gewissens: Brother, Modell xyz. Ich selbst habe seit gefühlten 100 Jahren (okay, es sind 9) die kleine, schwarze Kiste (Modell HL-L2340DW) in der Ecke stehen – Toner gibt es für den schmalen Euro. Bei der letzten Recherche für meinen Nachbarn bin ich schon über viele negative Berichte bei Brother-Lasern gestolpert. Das ist schon ärgerlich. Seid ihr auch schon auf so etwas aufmerksam geworden?
Weiterführend:
- Brother MFC firmware update – non-genuine toner now disables critical features.
- Brother printer firmware downgrade discussion.
- Tell HN: Brother printers now locking out non-OEM paraphernalia.
- Discussion on firmware rollback for Brother printers.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
deswegen mache ich seit längerem keine Updates mehr für meinen Drucker.
gefühlt sind die eh nur noch da um den Kunden zu ärgern
Genau dies ist auch meine Taktik. Bereits vor einigen Jahren hatte ich mit meinem Brother Drucker nach einem Firmware Update nur noch Ärger mit Fremdtinte. Grundlos wurden leere Patronen angezeigt, welche vor dem Update einwandfrei bis zum Ende funktionierten. Inzwischen habe ich einen Epson Drucker und Firmware Updates bekommt er nicht.
Ich mache auch keine Drucker-FW-Updates mehr, habe aber meinen Drucker aus dem WLAN genommen und drucke die wenige Male pro Monat per USB-Kabel vom PC aus.
Wo ist eigentlich die EU-Kommission, wenn man sie mal braucht? Es gibt das Recht auf Reparatur, USB-C wurde als Standard durchgesetzt, aber Druckerhersteller dürfen ihre Kunden noch immer ungestraft gängeln. Hier wäre sofortiges Handelangezeigt!
Wir haben einen MFC-L8690CDW im Haushalt stehen, bewusst wegen der großen Toner und des günstigeren Kosten pro Seite gekauft. Als Bonus fand und finde ich den kleinen Eingriff im Service-Menü, mit dem man den Toner-Seitenzähler einfach Reseten kann, extrem praktisch. Nur weil XY-Seiten gedruckt wurden, ist nicht autom. auch der Toner komplett leer.
So quetscht man jeden Toner komplett aus. Firmware-Updates hat das Teil seit dem Kauf nie gesehen, es funktioniert alles genauso wie es soll.
Schade, ich nutze und empfehle bisher auch Brother Geräte. Vielleicht kann Toner Refill eine Lösung sein, so wie früher bei den Tintenstrahldruckern häufig mehr oder weniger erfolgreich praktiziert…
Bei den meisten wird Nach Seiten Zahl der Toner fullstand angezeigt
Firmen sind eben keine Freunde und derzeit ist der maximale Profit das Maß der Dinge.
Brother ist da keine Ausnahme.
Ich habe noch einen 16 Jahre alten Lexmark Laser der immer noch seinen Dienst versieht.
Der ist zwar im Netzwerk, kann aber mit dem Internet nichts anfangen.
Sollte der mal das zeitliche segnen, würde ich mir keinen Drucker mehr kaufen.
Es kommt zu selten vor das ich mal was drucken muss.
Wir haben jetzt seit 5 Jahren einen Epson DT-4750 mit großen Tintentanks.
Das Teil hat zwar 350 EUR gekostet (und isim Prinzip baugleich mit den 100 EUR Minipatronen Modellen), ist aber im Betrieb sehr günstig.
Da meine Frau Lehrerin ist und viel druckt (bis dazu 29 k Seiten), hat sich das Ding schon mehr als bezahlt gemacht.
Ich habe nie wissentlich irgendwo ein Firmware-Update installiert und mein Drucker seit mehr als 10 Jahren (DCP-9020CDW). Seit einigen Wochen lässt sich nun aber die Software von Brother selbst nicht mehr nutzen, angeblich ist kein Drucker angeschlossen. Blöd nur dass das Drucken aus Word und Co. sowie Scannen mit dem Windows Scanner funktionieren… Achja, und Farbdrucke sehen schrecklich aus mittlerweile. Zum Glück nutze ich ihn hauptsächlich fürs Scannen. Wenn er mal aussteigt, kaufe ich wohl keinen Brother mehr. Die Frage ist nur, was es dann noch kundenfreundliches gibt.
Hat jemand eine Toner Empfehlung für den Brother MFC-L3750CDW?
Firmware ist nicht geupdated, sollte also keine Einschränkung geben 😉
Schon erstaunlich, dass man sich bei der EU zwar um Ladekabel und Gatekeeper kümmert, dem Treiben vieler Druckerhersteller völlig tatenlos zusieht. Man stelle sich nur vor jeder Autohersteller würde die Benutzung seines eigenen Benzins oder „Stroms“ vorschreiben .. ja ja ich weiß, Autovergleiche hinken
Ehm genau das machen die Autobauer auch, Werkstattzwang. Du hast auf dem Papier zwar freie Werkstattwahl, aber die ganzen kleineren freien Werkstätten können sich die Tools/Lizenzen nicht leisten und dank App und Garantie kannst eh nur die offiziellen Werkstätten buchen.
Nur manuell die Treiber herunterladen, installieren und die Firmware-Updates nicht.
https://support.brother.com/g/b/productsearch.aspx?c=de&lang=de&content=dl
Haben, nachdem wir uns einen Kyocera-Laserdrucker mit gefälschten Original-Kartuschen (Händler: tonerstore.at) komplett geschossen haben, nun einen etwas größeren Canon MFT C1333i geholt… dieser ist eigentlich für gewerbliche Kunden gedacht, aber auch in geringen Stückzahlen für Endanwender erhältlich. Der Nachteil (relativ hohe Anschaffungskosten für den MFT) relativieren sich aber nach kürzester Zeit durch die *verhälnismässig* geringen Kosten des Originaltoners (350€ für ein Set CMYK, Reichweite: K=7.400 / C,M,Y= jeweils 5.300 Seiten). Und mit dem MFT bin ich soweit auch sehr zufrieden was Handhabung, Druckqualität angeht. Vielleicht hilft das ja dem ein oder anderen weiter.
Was hat sich hier geändert bzw. was ist die eigentliche Neuigkeit? Die ganzen Quellen sind doch von 2022, das Problem lange bekannt. Hat Brother nun massiv neue Firmware ausgerollt?
Habe mir vor 15 Jahren (!) für 40 Euro einen gebrauchten Lexmark E332n gekauft
Immer super Ausdrucke, und dank der Netzwerkschnittstelle auch über WLAN nutzbar.
Toner und Trommel gabs für lau
Letzte Woche hat er leider das Zeitliche gesegnet 🙁
Werde mir wahrscheinlich wieder einen Lexmark hoen