Weltraumteleskop James Webb: Farbfoto zeigt Tiefenaufnahme ferner Galaxien

Image credit: NASA, ESA, CSA, and STScI

Sicherlich etwas ganz Besonderes: Nach rund 14 Jahren Entwicklung und anschließender Kalibrierung ist das James-Webb-Weltraumteleskop nun im Einsatz. Es wird die Tiefen des Kosmos erkunden und uns sicherlich beeindruckende Bilder liefern. Jetzt hat man ein Farbbild veröffentlicht, eines der ersten vollständigen. Nach Angaben der NASA ist „Webb’s First Deep Field“ das bisher schärfste und „tiefste“ Bild des fernen Universums. Man sieht den Galaxienhaufen SMACS 0723, wie er vor 4,6 Milliarden Jahren erschien. Tausende von Galaxien – darunter die schwächsten Objekte, die jemals im Infrarot-Bereich beobachtet wurden – sind so zum ersten Mal auf dem Bild zu sehen. Zum Vergleich einmal Hubble:

 

Dieser Ausschnitt des Universums bedeckt einen Himmelsausschnitt, der etwa so groß ist wie ein Sandkorn, das man auf Armeslänge an den Boden hält. Dieses tiefe Feld, das von Webbs Nahinfrarotkamera (NIRCam) aufgenommen wurde, ist ein Komposit aus Bildern mit verschiedenen Wellenlängen, die insgesamt 12,5 Stunden dauerten. Schon bald werden die Forscher mehr über die Masse, das Alter, die Geschichte und die Zusammensetzung der Galaxien erfahren, denn Webb ist auf der Suche nach den ältesten Galaxien im Universum. Weitere Bilder wolle man noch heute veröffentlichen, wobei das durch die Zeitverschiebung bei uns auch in den Nachtstunden sein kann.

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26 Kommentare

  1. Ohne nähere Erklärungen ist das für einen Laien nur ein Bild mit bunten Leuchtpunkten.

    • Das muss sich der Laie halt mal informieren, wenn es ihn interessiert. Bildung ist keine Bringschuld

    • Weitere Erklärungen findest Du bei Interesse zuhauf im Netz.

      Ich bin sehr gespannt, was da in den nächsten Jahren noch vom Teleskop kommen wird.

    • Man könnte sich auch die Mühe machen und den Artikel lesen um etwas mehr über das „Bild mit bunten Leuchtpunkten“ zu erfahren.

      • Zugegebener Weise könnte der Artikel auch genauer sein. Mich hat nämlich gewundert, warum das Bild eines 4,6 Mrd. Lichtjahre (LJ) entfernten Galaxienhaufens das tiefste Bild sein kann, wenn doch das Hubble (extreme) Deep Field die 13 Mrd. LJ geknackt hat. Die fehlende Information ist, dass dieser Galaxienhaufen als Gravitationslinse (ähnlich einer optischen Linse) genutzt wurde und eigentlich die „bunten Leuchtpunkten“ im Hintergrund das Spannende sind.
        Wenn man genau hinguckt sieht man das auch an den kreisförmig in die Länge gezogene Galaxien.

  2. “- Young Ellie: Dad, do you think there’s people on other planets?
    – Ted Arroway: I don’t know, Sparks. But I guess I’d say if it is just us… seems like an awful waste of space.”

    Aus dem Film „Contact“ von 1997

    Daran musste ich gerade denken als ich dieses Bild sah. Sowas beeindruckt mich immer wieder.

    • Bezüglich Platzverschwendung: gerade auch wenn man bedenkt, dass das Universum in jede Richtung gesehen fast gleich mit Galaxien durchsetzt ist, wird das Gesamtbild mit dem Ausschnitt eines Sandkorns auf 1m Armlänge noch beeindruckender.

    • Eigentlich von Thomas Carlyle: „A sad spectacle. If they be inhabited, what a scope for misery and folly. If they be not inhabited, what a waste of space.”

  3. Sicher für damit befasste Wissenschaftler bahnbrechend. Was ich mich frage, wenn das Teil so gut ist, warum in die Ferne schweifen? Warum schaut man sich dann die näher gelegenen Galaxien nicht lieber en Detail an, als sich die am weitesten entfernten Galaxien in dieser Form anzusehen?

    • Also Laie: Das Ding ist deshalb so gut, weil es Infrarot-Strahlen aufnehmen kann. Licht, das von sehr sehr weit kommt, also vor einer sehr langen Zeit abgegeben wurde, ändert mit der Zeit/Distanz ihre Wellenlänge und wir dadurch zu nicht sichtbaren Infrarotstrahlen. Das liegt an der Expansion des Universums und ist vermutlich ähnlich zu dem Doppler-Effekt (vgl. mit dem Geräusch eines Krankenwagens, der an dir vorbei fährt). Und das können wir jetzt eben erfassen und daher eignet es sich insbesondere für weit entfernte Dinge.

      Sicherlich nicht wissenschaftlich korrekt begründet und vllt hat es auch in der Nähe seine Vorteile, das weiß ich aber nicht.

    • the customer says:

      weil das Teil dafür nicht gemacht wurde. es wurde dafür gemacht, im infrarot Bereich zu gucken. Daher auch die starke Kühlung und die Entfernung von der Erde.

    • Wird man machen. Man wird auch Objekte in unserer eigenen Galaxie beobachten. Die fernen Galaxien beobachtet man, weil man dadurch in die Vergangenheit schauen kann.

    • Das wird man noch machen, Rene.
      Bei diesem Bild ging es darum, einen Vergleich zu einem bestehenden Hubble-Bild zu erstellen sowie zu zeigen, was man mit dem Teleskop leisten kann.
      Der Link hier vergleicht den Ausschnitt von beiden Teleskopen: https://i.redd.it/9uyhwijeo0b91.gif

  4. Das Bild zeigt nur die Vergangenheit, ist also völlig irrelevant. 😉

    • Dont feed the troll

    • Einfach der unfassbar weiten Entfernungen geschuldet und weil das Licht eben so „langsam“ ist. Fast alles was man sieht, wenn man nachts in den Himmel schaut, ist ein Blick in die Vergangenheit. Selbst das Licht unserer Sonne ist schon ca. 8 min alt bevor es hier auftrifft. Also wenn Du eine Protuberanz der Sonne durch ein entsprechendes Teleskop siehst, war das vor ca. 8 min passiert. Also auch alles völlig irrelevant 😉 OMG.

  5. Ich finde sowas ja auch immer interessant und beeindruckend, frage mich aber dennoch, was das alles bringt. Sicher, wir wissen immer mehr, wobei ich aber auch den Eindruck habe, dass gerade auf diesem Gebiet „Wissen“ doch meist eher „Mutmaßung“ ist. Wir gehen von bestimmten Voraussetzungen aus, ohne die das alles vielleicht auch nicht fass- oder vorstellbar für den menschlichen Verstand wäre. Aber im Grunde „wissen“ wir doch gar nichts mit Gewissheit, solange wir nicht dort waren.

    • Guck dir mal eine Doku über die Erforschung des Weltalls an und du wirst sehen, dass alleine das Hingucken teilweise ausreicht, um Annahmen zu treffen, die eine 99%ige Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit haben.

      Ein Beispiel: bei fernen Planeten reicht es aus die Lichtdurchlässigkeit der Atmosphäre zu messen, anhand solcher Aufnahmen, um eine lebensfreundliche Bewohnbarkeit feststellen zu können.

      Natürlich kann das letzte 1% Gewissheit zur 100% nur dann genommen werden, wenn man dort ist.

      Und um deine Frage zu beantworten, warum das Ganze gemacht wird. Ich glaube, das ist sehr einfach zu beantworten: weil der Mensch von Natur aus neugierig ist. Wären wir nicht neugierig, gäbe es unsere heutige Gesellschaft nicht.

      • Auch solche Dokus gehen meist von „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus“. Natürlich macht es das nicht weniger interessant für mich. Und vielleicht müssen wir auch einfach von bestimmten Wahrscheinlichkeiten ausgehen, um es überhaupt irgendwie begreifen zu können. 😉 Also, das passt schon so … 🙂

    • Es gibt ja Annahmen, die sich durch die Beobachtung des Kosmos immer wieder bestätigt haben, wie z. B. Einsteins Relativitätstheorie, das ist schon enorm wichtig. Wir wissen jetzt auch, dass die Naturgesetze nicht nur auf der Erde, sondern an jedem Ort im Universum gelten und dafür müssen wir nicht erst zur Andromeda-Galaxie fliegen oder gar noch viel weiter.

      • Aber auch da ist die Bestätigung regelmäßig eine Annahme mit hoher Wahrscheinlichkeit. Versteh mich nicht falsch, de Meinung ist etabliert und wird auch nicht infrage gestellt. Trotzdem aber bleibt zumindest in meinen Augen ein letztes Quentchen Unsicherheit.

        • Ich würde Dir ja auch gar nicht widersprechen wollen. Man kann in vielen Fällen halt „nur“ von einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit sprechen. Die Vorgänge im Kosmos lassen sich beobachten und messen, wodurch sich annähernd sichere Erkenntnisse ableiten lassen, aber es sind keine Labor-Experimente, die sich unter gleichen Bedingungen beliebig oft mit dem jeweils gleichen Ergebnis wiederholen lassen.

    • „… frage mich aber dennoch, was das alles bringt.“

      Würdest du lieber in einer Welt vor der kopernikanischen Wende gelebt haben? Nicht wenige der knapp 8 Mia. Menschen verbringen noch ihr Leben bäuchlings auf allen Vieren in einem bedrückenden Gestrüpp von Imaginationen und Gesetzen, das ihnen von übernatürlichen Wahngebilden und deren Erfindern, geborenen Tyrannen, aufgegeben wird.
      Jeder wissenschaftliche Vorstoß entmachtet die alten Märchen ein wenig mehr. Den Prozess über Jahrhunderte gesehen nennt man Säkularisation; und ohne ihn bleibt die Spezies und das Individuum unter seinem Potential.

      ‚… the end is justified if it leads to increasing the power of man over nature and to the abolition of the power of man over man.‘ -Trotzky

      • Ja, man kann natürlich auch immer die krassesten Gegenbeispiel anführen, wenn man das möchte. Ich denke du weißt schon, dass das so nicht gemeint war. Damals wurde einfach der Himmel beobachtet mit einfachen Mitteln. Heute pumpen wir Milliardenbeträge in die Weltraumforschung. Und auch hier, versteh mich nicht falsch, Forschung ist richtig und wichtig, schließlich möchte auch ich, dass es vorangeht, und wir alle profitieren ja in verschiedenen Bereichen zum Teil auch davon. Aber hier steht nach meinem Gefühl der Aufwand in einem sehr schlechten Verhältnis zum Ertrag oder auch Nutzen. Wir leben in einer Zeit, wo ich denke, dass das Geld zumindest für den Moment an anderer Stelle sehr viel besser aufgehoben wäre. Der Weltraum läuft uns nicht weg.

        • Es ist eigentlich immer genug Geld da, es ist nur sehr ungleich verteilt und ich bin froh, dass die Wissenschaft noch immer genügend Mittel erhält, um weiter zu forschen und auch zukünftige Generationen von Forschern zu inspirieren. Und darüber hinaus entsteht ein Weltraumteleskop auch nicht von selbst, daran waren Zigtausende von Menschen beteiligt und es hat sehr viele Arbeitsplätze geschaffen bzw. erhalten.

  6. Auf jeden Fall sollte man sich im Klaren sein, dass das Bild extrem nachbearbeitet ist und nicht das zeigt, was das Teleskop „sieht“. Die schönen bunten Farben und gleichförmigen Star-Effekte kommen sicher nicht vom Teleskop selbst.

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