Vodafone und LEG: Heizungskeller gehen online


Vodafone und die LEG machen gemeinsame Sache und ziehen die Heizungskeller in tausenden Wohnungen in die digitale Welt. Die beiden Unternehmen haben eine strategische Kooperation gestartet, bei der es im Kern um vernetzte Heizungsanlagen, smarte Zähler und eine neue IoT-Plattform geht. Ziel ist es, Energie effizienter zu nutzen, Störungen schneller in den Griff zu bekommen und den Betrieb der Anlagen zentral zu steuern. Das Ganze läuft unter dem Namen „Gebäudekonnektivität 4.0“, einer KI-gestützten Plattform, auf die LEG setzt, um die eigenen Bestände technisch aufzurüsten.

Im ersten Schritt wird die Lösung in mehr als 1.000 Gebäuden der LEG ausgerollt, in denen rund 15.000 Wohnungen vorhanden sind. In den Heizungskellern erfassen Sensoren und IoT-Module den Energieverbrauch der zentralen Heizungsanlagen. Die Daten landen gebündelt auf der Plattform, wo sie ausgewertet werden. So lassen sich laut Unternehmensaussagen Auffälligkeiten schneller erkennen, Wartungen besser planen und Anlagen aus der Ferne überwachen oder anpassen.

Parallel dazu zieht auch in den Wohnungen neue Technik ein. LEG setzt auf KI-basierte Thermostate des Herstellers termios, konkret auf das Modell „termios Pro“. Plot Twist: Beim Hersteller handelt es sich um ein Joint Venture, in dem die LEG hängt.

Diese smarten Regler hängen nicht isoliert an den Heizkörpern, sondern bekommen über die Vodafone-Lösung eine Verbindung in Richtung Heizungskeller. Durch diese Schnittstelle soll das gesamte System aus zentraler Anlage und einzelnen Thermostaten abgestimmter laufen. Wenn die Daten aus den Wohnungen mit den Infos aus dem Keller zusammengeführt werden, kann die Steuerung granularer und gleichzeitig effizienter erfolgen. Die Idee dahinter: Die Heizung liefert, was gebraucht wird, aber nicht mehr als nötig.

Spannend für die Energiewende-Fraktion: In einem Forschungsprojekt namens KI-NERGY wurden schon im Labor Effekte solcher Lösungen durchgespielt. Dort gab es im Schnitt Einsparungen beim Energieverbrauch von bis zu 24 Prozent. Laborbedingungen sind zwar nie eins zu eins auf echte Bestände übertragbar, sie geben aber einen Hinweis, welches Potenzial in vernetzten Heizungssystemen steckt. Entscheidend wird am Ende sein, wie gut die Plattform in der Fläche funktioniert, wie stabil die Sensorik läuft und ob die Datenqualität ausreicht, um verlässliche Optimierungen auszuspielen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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6 Kommentare

  1. caschy+team+all
    haben techem, ista und co auch pfeile im köcher oder sind die blank in dieser hinsicht?
    thx

    • Ohne Werbeblocker könntest du sehen, dass im Artikel bereits Alternativen embedded sind. Ansonsten mal schnell Google bemühen.
      Kurz: Ja es gibt Alternativen.

      • ich meinte als frage ob hier bereits vorgestellt bzw als anregung.
        ich bin so fokusiert und oft gehetzt, dass vieles abseitz meines fokustunnels nicht wahrnehme.
        thx

  2. Buzzword KI schlägt wieder zu.
    Auf der einen Seite find ich zwar schön, dass wir was für die Umwelt tun. Aber was hier auch wieder an Metadaten abgegriffen wird ist gruselig…. Wie gefährlich Metadaten in den falschen Händen sind hat z.b. David Kriesel eindrucksvoll bewiesen. Sehr sehenswerter Vortrag übrigens vom 33c3.

  3. Die schönen Metadaten kann man verkaufen und mit anderen Daten kombiniern (z.B. Mobilfunk, Internet, Wetter-App, …) und hat so einen schönen Einblick in die Privatsphäre. Profitgier frißt Hirn!

    • Verstrahlter says:

      Deshalb ist auch nirgends davon die Rede, Bewohner in irgendeiner Form (Rabatte / Zustimmung z.B.) miteinzubeziehen.

      Wohnungsbaugesellschaften testen aber iMo eh die Grenzen aus.
      Bekannte berichten regelmässig von Großsanierung in seinem Block.
      Von einer zu nutzenden App, in der man Zeiten der Nichtverfügbarkeit (Berufstätigkeit wird erst gar nicht angenommen) eintragen und sich ansonsten verfügbar zu halten hat, bis zu Feiertagsarbeit dubioser Subs ist da immer viel Merkwürdiges bei.
      Da werden u.A. auch mal sämtliche Balkone weggerissen und die Bude hat auf längere Zeit neue Öffnungen, weil es am Materialnachschub mangelt.
      Für Kellersanierung stellt man Schuttcontainer zur Verfügung, weil da ja bestimmt nur Müll drin lagert, den man eh nicht mehr braucht?!

      Man hat also sein ganz spezielles Zerrbild seiner Klientel, dem die Art der Modernisierung seltsam entgegensteht (u.A. Luxusholzmanufakturen etc. als beteiligte Dienstleister); ob man da etwa noch massiv Preise erhöht, um den Statt abzuzocken / unliebsame Gering- gegen potentiell Besserverdiener auszutauschen?!

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