Vodafone und die Endgerätefreiheit bei Glasfaser: Verbraucherzentrale wird aktiv


Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat Vodafone wegen Verstößen gegen die Endgerätefreiheit bei Glasfaseranschlüssen abgemahnt. Der Telekommunikationsanbieter behauptet, dass Kunden in Fördergebieten und bei Kooperationen mit anderen Anbietern zwingend das Glasfasermodem von Vodafone oder des Partners nutzen müssen.

Diese Praxis widerspricht dem seit 2016 geltenden Gesetz zur Endgerätefreiheit. Michael Gundall von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz stellt klar: Die freie Gerätewahl gilt unabhängig davon, ob der Glasfaserausbau eigenwirtschaftlich, gefördert oder in Kooperation erfolgt.

Die Verbraucherschützer hatten erst kürzlich in einem ähnlichen Fall die Nordfriesen-Glasfaser erfolgreich abgemahnt. Das Unternehmen wollte Kunden zur Installation des eigenen Modems zwingen und verlangte zusätzlich eine Gebühr für den Anschluss kundeneigener Geräte.

Verbraucher sollten bereits beim Vertragsabschluss über ihre Wahlfreiheit informiert werden. Neben einem Router können sie auch ein eigenes Glasfasermodem oder ein Kombigerät mit integriertem Modem einsetzen. Kombigeräte bieten den Vorteil eines geringeren Energieverbrauchs.

Von den häufig angebotenen Mietgeräten rät die Verbraucherzentrale ab. Die Mietkosten über zwei bis drei Jahre übersteigen meist den Kaufpreis. Auch das Argument des kostenlosen Geräteaustauschs bei Defekten überzeugt nicht, da gekaufte Router zwei Jahre gesetzliche Gewährleistung haben und Hersteller oft zusätzliche Garantien von bis zu fünf Jahren gewähren.

Während bei VDSL und Kabelanschlüssen die freie Gerätewahl meist problemlos funktioniert, versuchen einige Glasfaseranbieter weiterhin, Kunden von der Nutzung eigener Endgeräte abzubringen. Dies geschieht durch direkte Vorgaben oder durch Warnhinweise bei der Bestellung.

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10 Kommentare

  1. billigstes Modell von Vodafone nehmen, Als Modem betreiben, und einen eigenen vernünftigen Router dahinter hängen. fertig. Damit Bin ich auch sämtliche Diskussionen mit dem Support bei problemen losgeworden

    • Wäre auch meine erste Wahl – aber nur bedingt ratsam, wenn man bspw. DS-Lite bekommt und nicht weiß, wie man eine IPv4 oder gar DualStack erhält 😉

    • Und dann nochmal lesen. Es geht um die Endgerätefreiheit. Hier nach der GFTA. Du redest für dich erst nach dem Modem. Ab da kannst sowieso jeden Router einsetzen den du willst. Es geht aber hier genau um das Modemthema.. Das Gerät was du also einsparen könntest, wenn du Energie sparen magst… 😀

      • Er möchte aber der Diskussion an der Hotline im Störungsfall entgehen. Genau da hört aber bei der Endgerätefreiheit der Support auf: „Ah, eigenes Gerät – hilf dir selber!“. Da zahlt er lieber eine geringe Gerätemiete für ein degradiertes Modem (mehr muss das Gerät ja nicht können, sofern IPv4 oder DualStack) und den Rest macht er per Router.

  2. „Während bei … und Kabelanschlüssen die freie Gerätewahl meist problemlos funktioniert,…“
    Da habe ich die letzten Jahre bei VF aber ganz andere Erfahrungen gemacht. Entweder man nimmt eines der beiden Mietgeräte und wartet Äonen auf Firmware Updates oder man kauft eines der drei Geräte am Markt, wovon eines fast nie verfügbar war, nur um dann im Problemfall von der Hotline angezählt zu werden, man müsste erst das Gerät vom Provider anschließen, sonst könne man nix machen.

    • Dann hat man dir an der Hotline aber Murks erzählt. Denn bis zum Endgerät, ja auch bei freien Endgeräten, kann man bis zum Gerät messen. Ist bis da alles okay, MUSS es nunmal an der NE5 (oder Faktor Mensch, also NE6) liegen.

  3. Hach ja, Vodafone….da bin ich froh, das ich mit dem Laden nix mehr zu tun habe. Die sind bei allem so wie hier beschrieben, also auch Mobilfunk, nicht nur GF.
    Wenn man sich einmal in deren Fänge begeben hat, ist es nur schwer da raus zu kommen.

    • Stimmt, echt schon eine Herausforderung eine Kündigung zu verfassen und durchzusetzen. Auch fristlose Kündigungen, wenn dann berechtigt, kann man locker durchziehen.

    • Wenn ich vernüftige Alternativen hätte, wäre Kabel-Internet bei mir auch schon längst gekündigt.
      Aber DSL taugt hier nicht sonderlich viel, max 175 MBit/s und die lt. Aussage eines Nachbars nicht mal stabil.
      Ergo hoffe ich auf den anstehenden Glasfaserausbau.

      Beim Mobilfunk bin ich längst weg von VF, der Unterschied zum Netz der Telekom ist gewaltig.

      Ich streube mich im Moment davor, die VF-Hotline anzurufen, weil ich Telefonie kündigen will und gleichhzeitig dann die Miet-Fritzbox auf weg soll und gegen ein Kabelmodem getauscht werden soll. Das Modem liegt hier schon einige Wochen.

  4. ***und gleichhzeitig dann die Miet-Fritzbox auf weg soll und gegen ein Kabelmodem getauscht werden soll. Das Modem liegt hier schon einige Wochen.***

    Habe von Tag 1 mein Gerät angeschlossen, einmal mit der HL telefoniert und seitdem funktioniert das bei VF schon mehrere Jahre. Zwei Switches und ’ne zweite FB (Mesh) dahinter bei WLAN komplett aus da nur selten benötigt. Telefonie ungenutzt. dafür hängt ein eh… äh … funktionierendes Faxgerät daran. Nutze Kabel.

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