Vodafone schaltet morgen das 3G-Netz ab

Die erste Jahreshälfte neigt sich dem Ende zu und für Vodafone geht mit der 3G-Abschaltung eine Ära zu Ende. Bereits im vorigen Jahr hatte man die Abschaltung vorangekündigt und morgen wird man den Schalter letztlich umlegen. In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli wird Vodafone sein 3G- bzw. UMTS-Netz endgültig abschalten. Der Prozess soll sich eine Woche hinziehen und so ist die Abschaltung in den Morgenstunden des 7. Juli abgeschlossen.

Die frei werdenden Frequenzen wird man für LTE nutzen, um dort die Übertragungsgeschwindigkeiten anzukurbeln. Dies hat man bereits in zahlreichen Pilot-Städten erfolgreich erprobt. Düsseldorf ist beispielsweise schon seit Mai ohne 3G unterwegs und inzwischen sind auch die meisten Smartphones in der Lage 4G – wenn nicht gar 5G – zu empfangen. Seit Frühjahr hat man ohnehin schon einige 3G-Frequenzen für 4G umfunktioniert und die 4G-Bandbreite von 5 MHz auf 15 MHz erweitert. Mit der Abschaltung von 3G folgen nun im 2100-MHz-Frequenzband die verbleibenden 5 MHz der 20 MHz:

Im Jahr 2004 ist Vodafone einst mit UMTS und Geschwindigkeiten von 384 Kilobit pro Sekunde gestartet, mit HSPA+ waren später rund 42 Mbit/s möglich. Mit 4G und teilweise 5G sind da nun höhere Geschwindigkeiten möglich. Zudem sei LTE energieeffizienter und brauche für die gleiche übertragene Datenmenge rund siebenmal weniger Strom als 3G. Mit LTE erreiche man bereits 99 Prozent der Haushalte, so Vodafone. Entsprechend solltet ihr – 4G-Geräte vorausgesetzt – nichts großartig von der Abschaltung bemerken.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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39 Kommentare

  1. Toll, dann kann ich nicht mehr telefonieren. VoLTE kann mein Handy nicht und GSM gibt es bei mir zu Hause nicht. Ganz tolle Nummer, hat sich da auch Mal jemand Gedanken über den ganzen Elektroschrott gemacht, der dadurch sinnlos anfällt? Viele Telefone würden locker noch 2-3 Jahre gehen, können aber kein VoLTE (wie mein Moto G4). Bisher konnte man über 2G und 3G telefonieren, die 3G-Variante fällt ja nun aber weg. Und die 2G-Abdeckung ist nicht immer prall.

    Sehr schade. Ich finde man hätte mit der Abschaltung ruhig noch ein paar Jahre warten können.

    • Naja, das Moto g4 hat schon lange keine Updates mehr bekommen und die allerwenigsten dürften noch so ein Gerät verwenden, noch dazu ist GSM deutlich besser ausgebaut und eigentlich überall verfügbar. Dass das bei dir nicht der Fall ist, ist natürlich doof. Aber 3G hat auch viel Strom verbraucht, bei LTE und 5G sollte das besser sein. Könnte also sein, dass sich das -rein ökologisch betrachtet – die Waage hält.

    • Telefonie geht über 2G. Somit sollten „Handys“ weiterhin zum telefonieren funktionieren.
      Ein Smartphone das kein 4G kann sollte schon viele Jahre alt sein und auch schon lange nicht mehr mit Updates versorgt werden und somit sowieso ein Sicherheitsrisiko darstellen, dass man es eigentlich nicht mehr nutzen sollte.
      Und! Die 3G Abschaltung kommt ja nicht plötzlich. Jeder hatte genug zeit, sich entsprechend zu kümmern. Jetzt einen auf Dramaqueen machen ist wirklich albern.

      • Lieschen Mustermann von nebenan verfolgt keine Tech Blogs und schaut ab und zu mal Nachrichten. An welcher Stelle wurde in den letzten Jahren die „Kauf dir ein neues Handy“ Kuh durchs Dorf getrieben? Es wurde mehr über die Abschaltung des analogen Radioempfangs berichtet als an irgendeiner Stelle, dass Leute ggf. plötzlich ihr Telefon nicht mehr benutzen können! Nicht jeder kauft sich alle paar Jahre ein neues Handy… Aber du hast vermutlich keine älteren Menschen um dich, das wäre dir bestimmt zu Drama…

        • GooglePayFan says:

          Bei den Diskussionen um die Corona Warn App wurde diese Sau durchs Dorf getrieben. Mehrfach.

        • Also ich habe selbst von o2 mindestens 3 SMS bekommen, dass 3G abgeschalten wird. Wird doch sicherlich bei Vodafone und der Telekom ähnlich sein.

        • Na und?
          Postkutschen darf man auch nicht mehr auf der Straße ohne weiteres fahren….
          Es ist auch jeder selbst in der Pflicht mit offenen Augen durchs Leben zu laufen, diese ständige Verweigerung auf Neues nervt

    • Adrian B. says:

      4g konnte schon 2012 das galaxy s3 LTE.
      also wer da noch auf 3g setzt… sorry lebt man da unter nen Stein?

      • Es ging Fred um VoLte und nein das können leider auch 2021 noch nicht alle Geräte und erst recht nicht jedes Gerät in jedem Netz.

        • GooglePayFan says:

          Die Flecken in Deutschland, an denen es zwar 3G gibt, aber kein GSM kann man sicherlich an einer Hand abzählen.

          Und dafür sollen 82,9 Mio. Menschen auf schnelleres LTE verzichten?

          • Das war nicht das Thema. Ich begrüße die Nutzung der 3G Frequenzen für LTE, auch wenn deutlich weniger als deine propagierten 82,9Mio davon profitieren werden. Alleine schon weil sich diese Gruppe auf 3 unterschiedliche Anbieter/Netze verteilt und zudem 3G noch nie annähernd die gesamte deutsche Bevölkerung erreicht hat.

        • Adrian B. says:

          wen interessiert VoLTE?
          wie ich den anderen verstehe, ist mir wurst. hauptsache man versteht alles (akustisch).

          die paar sekunden die man höchstens mal selten telefoniert…. who cares.

    • Blacky Forest says:

      https://www.quora.com/Does-Moto-G4-support-VoLte
      Das Moto G4 kann VoLTE. Ist nur etwas kniffliger zu aktivieren und geht nur auf einer SIM
      Einerseits verstehe ich, dass man die funktionierenden Smartphones noch behalten möchte (vor allem wegen der Größe), aber irgendwann ist es soweit…
      Vielleicht hilft der Artikel oben ja, dass es doch noch etwas länger lebt…

    • Hans Dampf says:

      Funktioniert überhaupt online banking auf so alten Geräten ohne Sicherheitsupdates?

      • Die Deutschen sind (noch) nicht verpflichtet, ihr Konto bei einer Bank mit Smartphonezwang zu beantragen.
        Wobei das bei der Digitalkompetenz der Politik wohl nicht mehr lange braucht, bis alles mit einer coolen und natürlich sicheren App gemacht werden muss.

        • 2FA ohne Smartphone? Geht zwar, wenn die Bank eine SMS oder E-Mail mit der TAN schickt. Aber da gibt es ja gewisse Unsicherheiten. Einfacher geht es oft wenn man ein Smartphone besitzt auf dem die App der Bank installiert ist. Allerdings soll es auch noch Bankkunden geben die gerne zur Bankfiliale tippeln, dort ihr Bares abholen und dann Opfer von irgendwelchen Verbrechern werden. Ganz abgesehen von den Kosten die durch beleghaften Zahlungsverkehr aufgerufen werden.

          • Opas wie meine Wenigkeit kennen noch den TAN-Generator in Kombination mit der Girocard oder für Konten ohne Karte den TAN-Generator zum Scannen eines QR Codes (zum Beispiel ein Depot bei der Comdirect).

            Und 2FA ist bei den meisten Menschen mit App eh Augenwischerei, da sie Banking und das Generieren der TAN auf dem selben Gerät erledigen.

            • 2FA bedeutet ja nicht das man zwei verschiedene Geräte benutzen muss um sich zu authentisieren. Es müssen nur 2 verschiedene Faktoren, wie Zugangsdaten und Freischaltcode (TAN) oder ganz modern ein biometrisches Merkmal sein. Den TAN-Generator kenne ich auch und der gehört dann auch zu einem der zwei Faktoren.

    • “ Ich finde man hätte mit der Abschaltung ruhig noch ein paar Jahre warten können.“

      Nö. Eben nicht, oder soll Deutschland bis in alle Ewigkeit ein digitales Entwicklungsland bleiben?!

      • Lobbyarbeit vom Feinsten ist es einfach nur. So wie DAB (in vielen Gebieten nur mit riesigen Dachantennen empfangbar) oder DVB-T (Uraltfernseher mit normaler Antenne hatte im Bad Empfang, DVB-T nicht mal im Wohnzimmer am Fenster). Aber die Leute müssen neue Geräte kaufen und kaufen und kaufen. Aber das ist halt Deutschland. Technik Stand Mittelalter, Marketing hingegen Stand 3000 🙂

  2. Sebastian says:

    Gibts es mittlerweile eigentlich schon Infos von z.b. BMW und deren Telematik-Diensten in alten Fahrzeugen?
    Diese können ja auch nur 3G

    • Matrickser says:

      In der aktuellen c’t-Zeitschrift 14/2021 gibt es einen großen Artikel zu der 3G-Abschaltung und was das für die Autohersteller bedeutet. Wenn ich das richtig gelesen habe, stellt BMW die Telematik-Dienste für ältere only 3G-Funkmodule ein, welche kein LTE können. https://www.heise.de/select/ct/2021/14/2111208050489767385

    • Ja: neues Auto kaufen. Geplante Obsoleszenz und so.

    • Alexander says:

      Die meisten und mMn relevanten ConnectedDrive-Services sollen wg geringer Datenmengen auch mit 2G funktionieren, z.B. RemoteService und RTTI. Surfen dürfte natürlich schwierig werden…

  3. Bedeutet also dass man dann nur noch EDGE hat, wenn kein LTE verfügbar ist?

    • Matrickser says:

      Richtig, entweder EDGE oder 2G (GSM).

    • Aus 3G wird ja LTE, d.h. wo man nun kein LTE hat, hatte man davor auch kein 3G. Na ja, das ist die Theorie, wie es in der Praxis ist, weiß ja keiner.

      • Ich fahre täglich durch mehrere 2G-only Bereiche. Selbst an Bundesstraßen findet man diese. Da war kein 3G und natürlich ist dort auch kein 4G. Und 5G schonmal gar nicht. Die Netzabdeckung ändert sich durch die 3G Abschaltung nicht.

  4. ja Witzig neues Auto kaufen…Der ist NEU!
    Mein Nagelneuer Elektro Smart EQ wurde im März 2021 hergestellt!!!! Auslieferung mit 3G
    Ein 4G Modul wird noch nicht mal angeboten. Es soll dann ein Update geben, dann fährt er nur noch 2G.

    • Echt doof das Mercedes dann die letzten zwei Jahre geschlafen hat. Ich meine ist ja nicht so, das die Abschaltung plötzlich kommt. Wünsch dir alles Gute und das Cedes kostenfrei abhilfe schafft.

      • Alexander says:

        Geschlafen? Das wird eher ein Kosten-Thema sein, ohne Rücksicht auf die Kunden. Ein Upgrade auf 4/5G dürfte ausfallen bzw unwirtschaftlich sein, da die Mobilfunkmodule meistens tief im Auto integriert sind.

        Hätte nicht gedacht, dass in 2021 noch Autos mit abgekündigtem 3G vom Band rollen…

        • Tja, wenn man bedenkt, dass ein LTE-Modem so um 30€ bei Amazon kostet…
          Bei einem Mercedes-Wagen wird bestimmt 3000€ daraus 😀

        • Blacky Forest says:

          Das ist meist ein Entwicklungsthema inkl. Zertifizierungen. Ich musste Fahrtenschreibermodule anbinden, die haben nicht mit professionellen Chipsätzen kommuniziert und nur 54MBit unterstützt (802.11a+b) . Dadurch war die Abdeckung auf dem Betriebsgelände unter aller Sau. Das ist jetzt zwar auch schon 6 Jahre her, aber da war 802.11ac schon in der breiten Masse angekommen, aber die Module der Fahrtenschreiber gerade frisch auf dem Markt.

          • Das ist aber ein generelles Problem, welches man mit Zertifizierung von Subsystemen statt dem Gesamtsystem alleine lösen kann. So kann das entsprechende Kommunikationsmodul einfacher getauscht werden.

        • Das liegt einfach daran, das die Entwicklungszyklen bei den Auto-Multimediasystem elendig lange sind – 7 Jahre und mehr.
          Meist werden die nur upgedatet, wenn ein neues Fahrzeugmodell entwickelt wird, aber es gibt keinen echten Livecycle, das solche Systeme auch über die Produktionszeit eines Automodelle aktualisiert und dem Stand der Technik angepasst werden.
          Hat mit Sicherheit auch mit der tiefen Integration in die Boardelektronik zu tun, da ist es nicht mit einem einfach Austausch des Funkmoduls getan, da schliessen sich lange Test auf Verträglichkeiten mit der restlichen Elektronik an und das kostet dann mal direkt richtig Geld.
          Vermutlich muss dann das Zulassungsverfahren nochmal durchlaufen werden – für den Autobauer ein Kostenfaktor, den jemand bezahlen muss und die Kunden werden das nicht machen.

  5. Werden denn die Gebiete, wo das Handy von 4G auf 3G springt, mit LTE versorgt?

  6. Ich finde sowas immer sehr mutig, wenn man eine solche Geschäftsentscheidung für den Standort Deutschland trifft. Der Netzausbau ist sowas von grottig und lahmarschig, dass ich mit einer Umstellung dieser Größenordnung lange nicht gerechnet habe. Auch die Pilotphasen in Städten wie Düsseldorf sind hirnrissig, da Tests in Großstädten einen Sachverhalt abbilden, der alleine 15 km wieter außerhalb schon wieder hinfällig ist.
    Die Idee einen Fortschritt zu erzwingen ist gut, aber ich fürchte, dass die Netzlandschaft Deutschlands dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung machen wird.

  7. Es gibt leider noch massig Geräte die auf 3G angewiesen sind, mir fallen spontan mobile Kartenzahlungsgeräte, Ticketscanner und redundante Übertragungswege für Alarmanlagen ein. Klar, wenn ich 3G nicht abschalte, bieten die das bis zum St. Nimmerleinstag als den neuesten Shit an…aber so entsteht halt nun sehr viel Elektroschrott. Man hätte Geräteanbieter schon vor mindestens 3 Jahren in die Pflicht nehmen müssen, und den Verkauf von Geräten welche ausschließlich auf 3G setzen verbieten. So hat nun wieder der Kunde das nachsehen.

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