VDV: Deutschlandticket ist ohne Preiserhöhung kaum finanzierbar

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) warnt davor, dass die aktuelle Debatte um das Deutschlandticket falsch geführt werde und eine Weiterführung ohne Preiserhöhung wohl „aus unternehmerischer Sicht nicht zumutbar“ sein werde. So rechnet man in einer Stellungnahme damit, dass 2024 über 4 Mrd. Euro für die Finanzierung benötigt werden – rund 1 Mrd. mehr als noch 2023.

Als sinnvoll erachtet der VDV eine Preiserhöhung auf 59 Euro im Monat. Zudem wäre eine Hilfe, die Nutzerzahlen zu erhöhen, um das Projekt insgesamt tragfähig zu machen. Das Risiko sei aber, dass die Preiserhöhung wieder zu einem Abonnentenverlust führen könnte, sodass die Auswirkungen auf die Einnahmen schwer abschätzbar seien.

Aktuell tragen Bund und Länder die Verluste der ÖPNV-Branche jeweils zur Hälfte – 1,5 Mrd. Euro im Jahr. Der Bundesverkehrsminister Wissing hatte bisher eine höhere Beteiligung des Bundes abgelehnt, sodass der angemeldete Mehrbedarf des VDV zum Problem werden könnte. Für etwaige Mehrkosten gibt es zwar 2023 eine „Nachschusspflicht“, aber nicht mehr im nächsten Jahr. Deswegen gibt es schon seit einer Weile verhärtete Fronten zwischen Bund und Ländern. Wissing zeigt mit dem Finger auf die Länder und konstatiert, es ließen sich bei den Verwaltungskosten der Verkehrsverbünde Einsparungen vornehmen.

Man rechnet jedenfalls damit, dass Ende April 2024 rund 13 Mio. Menschen regelmäßig das Deutschlandticket nutzen. Allerdings gebe es mehr Planungsunsicherheit als erwartet, da die Option zur monatlichen Kündbarkeit des Abonnements wesentlich häufiger genutzt werde, als angenommen. Es sei aber zu bemerken, dass die Einnahmen im ÖPNV durch das Deutschlandticket deutlich gesunken seien. Das liegt auch daran, dass viele Menschen aus teureren Abonnements zum Deutschlandticket gewechselt sind.

Der VDV wünscht sich jedenfalls eine sachlichere Debatte und erklärt, dass „ein von der Politik bestelltes Ticket vollständig bezahlt werden muss“. Das sei selbstverständlich. Die derzeitigen Aussagen aus der Politik seien „hochgradig unklug“. Eigentlich benötige man schon bis zum 1. Oktober 2023 klare Zusagen von Bund und Ländern dazu, wie es mit der Finanzierung des Deutschlandtickets weitergehe.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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69 Kommentare

  1. Ich fänd auch 99 Euro noch fair, wenn man gleichzeitig etwas gegen die ständigen Ausfälle und Verspätungen tun würde.

  2. meine bescheidene meinung dazu – und ich kann nur aus sicht eines „umland-münchners“ sprechen…
    es gibt nix besseres wie ein weitreichendes u-bahn-netz… und das ist in münchen, vorallem für die leute, welche auch in dem einzugsbereich der u-bahnen wohnen und leben, einfach perfekt.
    alles andere in der stadt münchen funktioniert genauso gut oder schlecht, wie wohl überall, soll heissen:
    busse, strassenbahnen sind überwiegend genauso dem verkehr ausgeliefert, wie pkws…

    und, wenns dann mal in die aussenbereiche geht, sprich s-bahn, dann ja, dann hmmm, man muss zeit mitbringen…

    verkürzt: wer in münchen wohnt/lebt oder sonstwie unterwegs ist und kann das u-bahn-netz nutzen, der kann sich zu 95% glücklich schätzen.

    guten abend.

  3. Gunar Gürgens says:

    Die Energiesteuer für Diesel auf das Benzinniveau heben und schon wäre genug Geld da. Vermutlich könnte man das Ticket dann auch für 29€ anbieten.

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