„Until Dawn“ im Test: Das Remake wird die Geister scheiden

Until Dawn: Eine Enhanced Version soll für PC und PS5 im Jahr 2024 erscheinen.

Das Spiel „Until Dawn“ ist ursprünglich 2015 für die Sony PlayStation 4 auf den Markt gekommen. Entwickelt wurde das Spiel von Supermassive Games, die inzwischen mit Titeln wie „The Quarry“ oder der Dark-Pictures-Reihe weiterhin im gleichen Genre unterwegs sind. Für die PlayStation 5 und Windows-PCs ist nun ein Remake von „Until Dawn“ auf den Plan getreten. Ich habe mir das interaktive Horror-Abenteuer im Test für euch angesehen.

Gespielt habe ich „Until Dawn“ in der Steam-Version an einem Windows-PC mit einem AMD Ryzen 7 5800X, 64 GByte RAM und einer GeForce RTX 4080 als Grafikkarte. Speziell die GPU holzt im Grunde immer noch alles weg, was an neuen Spielen so auf den Markt kommt. Dennoch muss ich direkt einwerfen, dass ich mit der PC-Version von „Until Dawn“ die gleichen Probleme hatte, die aktuell viele Anwender plagen. So funktioniert Ray-Tracing erst nach dem Prolog zuverlässig. DLSS 3 mit Frame-Generierung wird zwar unterstützt, scheint aber einen eigenen Willen zu haben. Denn es ist bei mir vorgekommen, dass sich die Funktion nach Aktivierung hin und wieder von alleine wieder abgeschaltet hat – in der Regel nach Betreten eines neuen Bereichs.

Immerhin: Abstürze oder weitere, größere Grafik-Bugs konnte ich nicht vermelden. Allerdings ist es bei meinem System schon etwas hart, dass ich für konstante 60 fps bei maximalen Details auf DLSS-Upscaling (Qualität) setzen muss – natives 4K ist nicht drin. Ich kann damit allerdings leben, weil „Until Dawn“ ohnehin mehr wie ein interaktiver Film funktioniert. Schade: Auch die HDR-Wiedergabe ist verbuggt und sieht nicht korrekt aus. Nutze ich die Auto-HDR-Funktion von Windows 11 kommt ein besseres Bild heraus, als bei der „nativen“ HDR-Aktivierung des Spiels. Hier haben die Entwickler von Ballistic Moon noch Arbeit vor sich.

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„Until Dawn“: Remake nutzt eine kontroverse Farbgebung

Das grundlegende Gameplay und die Story von „Until Dawn“ sind identisch geblieben. Ihr verkörpert abwechselnd einzelne Charaktere aus einer Gruppe von Teenagern, die sich genau ein Jahr nach einem tragischen Ereignis wieder in einem einsamen Waldstück in den Bergen treffen. Schnell geht nicht alles mit rechten Dingen zu und der Horror beginnt. Verkörpert werden die Figuren per Motion-Capture durch bekannte US-Schauspieler wie Hayden Panettiere („Heroes“), Brett Dalton („Agents of Shield“) oder Rami Malek („Bohemian Rhapsody“). Über weite Strecken ähnelt das Gameplay einem interaktiven Film, bei dem eure Entscheidungen die weitere Handlung beeinflussen und ihr Quick-Time-Events meistert.

Ballistic Moon hat dabei am stärksten den Prolog überarbeitet, denn tatsächlich könnt ihr dort nun einige Abschnitte aktiv spielen, die vorher nur als Filmsequenzen mit kleineren Entscheidungen abgelaufen sind. Auch einige Totems, die ominöse Blicke in die Zukunft ermöglichen, sind neu platziert worden. Obendrein hat man die Kameraperspektive angepasst, sodass das Geschehen inzwischen noch eine Spur eindringlicher wirkt. Als technischer Unterbau dient jetzt die Unreal Engine 5. Es gibt aber auch kontroversere, und aus meiner Sicht unnötige Veränderungen.

So habe ich das Original immer mit seiner sehr unterkühlten Farbgebung assoziiert, die auch perfekt zum Szenario passt. Doch das Remake von „Until Dawn“ verwendet jetzt teilweise plötzlich warme Gelb- und Orangetöne. Augenblicke, die also im Original in vernebelter Dämmerung über die Bühne gingen, wirken im Remake fast schon sonnig idyllisch. Das ist eine Veränderung, die ich so gar nicht nachvollziehen kann. Ansonsten ist nicht alles besser geworden: Zwar sind die Gesichter der Charaktere detaillierter und sehen weniger nach Uncanny Valley aus, viele Animationen wirken aber immer noch relativ hölzern.

Der Preis ist zu heiß

Das Remake zu „Until Dawn“ kostet rund 70 Euro, während ihr das Original an PlayStation 4 und PlayStation 5 mit flüssigerer Performance schon für 19,99 Euro erwerben könnt. Obendrein war der Titel auch schon Teil von PS Plus Essential, konnte also über das Abonnement der eigenen Sammlung hinzugefügt werden. Hier sehe ich die Mehrwerte des Remakes doch als zu gering an, um erneut zuzuschlagen. Am PC verhält es sich natürlich anders, da das Original nie portiert worden ist. Angesichts der aktuellen technischen Probleme würde ich da an eurer Stelle aber zumindest noch auf einige Patches warten.

Per se ist „Until Dawn“ aus meiner Sicht ein wirklich tolles Horror-Spiel. Die Geschichte ist klischeebeladen aber spannend, die Charaktere flach aber unterhaltsam und die Atmosphäre wird nie zu erdrückend düster, da es immer mal wieder ein Augenzwinkern gibt – ähnlich wie in den „Scream“-Filmen. Aktuell gibt es aber für Horror-Fans schlichtweg bessere Wege ihr Geld anzulegen – z. B. in das fantastische Remake von „Silent Hill 2“, das deutlich mehr für eure Euros bietet.

Im Übrigen benötigt ihr auch am PC ein Konto im PlayStation Network, um das Remake von „Until Dawn“ spielen zu können. Mich persönlich stört das nicht, da ich ohnehin über einen Account verfüge. Allerdings ist das nicht jedem Spieler recht.

Letzten Endes fällt es mir nun etwas schwer entweder von „Until Dawn“ abzuraten oder auch im Gegenteil das Spiel zu empfehlen. Denn eigentlich mag ich den Titel wirklich sehr und die Neuauflage hat auch technische Vorzüge wie Ray-Tracing und verbesserte Charaktermodelle zu bieten. Erst einmal sollten aber noch über Patches die aktuellen Kinderkrankheiten behoben werden. Bis dahin sollte man wohl selbst als beinharter Fan noch abwarten.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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5 Kommentare

  1. Alex the 2nd says:

    Nen vernünftigen Online-Multiplayer gibts noch immer nicht, oder? Wenigstens à la The Quarry hätte drin sein müssen, damit ich mir das nochmal hole.

    Naja… mit Erscheinen auf dem PC findet sich vllt. ein begabter Modder, der den Job der Entwickler dahingehend übernimmt und dann gleich noch das Theme „Farbfilter“ angeht.

    • Willi Wupzich says:

      Ich lass mich auf Mäzchen wie PSN-Account-Zwang (Was soll mir das bei einem SP-Spiel bringen?) nicht ein und verzichte einfach auf DRM-Spiele. SONY hat HZD und God of War 2018 letzendlich auch auf gog veröffentlich, ich kann warten …
      Ist bei der PC-Version neben Steam noch weiteres DRM an Bord? Denuvo?

  2. Ich würde es sehr gerne mal auf meinem ROG Ally zocken, aber doch nicht für den Preis. Aber naja, die Sales werden kommen…

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