Unitymedia: Gigasphere und die freie Wahl des Routers
Gleich zwei Nachrichten gibt es für Kunden für Unitymedia – oder all jene, die es werden wollen. Der Anbieter gab heute den Netzausbau mittels Gigasphere bekannt, zudem gab es etwas in Sachen Routerzwang zu erfahren. Doch fangen wir erst einmal bei Netzausbau an, schneller soll es werden. Technische Basis dieses erneuten Leistungssprungs ist der neue Übertragungsstandard „Gigasphere“, der auch als DOCSIS 3.1 bezeichnet wird. Mit ihm können die Bandbreiten im Hybridnetz von Unitymedia – eine Kombination aus Glasfaser- und Koaxialkabeln – erhöht werden. Erste Vorbereitungen für die Einführung im HFC-Netz des Kabelnetzbetreibers sind bereits angelaufen, bereits für 2016 sind erste Feldtests vorgesehen.
Mit Gigasphere sollen sich zukünftig Datenraten von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde im Downstream und bis zu einem Gigabit pro Sekunde im Upstream erzielen lassen. Das ist mehr als das 25-Fache der heute von Unitymedia angebotenen Höchstgeschwindigkeit von 400 Mbit/s und mehr als das 100-Fache der heutigen VDSL Vectoring Geschwindigkeit, wie der Anbieter mitteilt.
Viel interessanter ist ja für alle sicherlich das Thema freie Routerwahl (1.8, yeah!). Auch da müssen sich die Anbieter jetzt äußern und das macht man auch bei Unitymedia. Ab dem 1. August können neue Kunden von Unitymedia entscheiden, ob sie unsere Router nutzen wollen oder Fremdgeräte. Bestandskunden im Privatkundensegment haben diese Möglichkeit ebenfalls, doch hier kommt es laut Unitymedia auf die Länge der „Zugehörigkeit“ an.
[color-box color=“blue“ rounded=“1″]Privatkunden, die seit April 2013 in einem Vertragsverhältnis mit Unitymedia stehen, erhalten auf Wunsch ab dem 1. August die benötigten Informationen, um einen eigenen Router nutzen zu können. Kunden mit noch länger bestehenden Verträgen bieten wir an, in ein aktuelles Produktangebot zu wechseln, um von der Routerfreiheit Gebrauch machen zu können.
[/color-box]Für Privat- und Bestandskunden gilt aber: Damit die Dienste auf den vom Kunden gewählten Fremdgeräten reibungslos funktionieren, muss das gewählte Gerät den ab dem 1. August geltenden Schnittstellenbeschreibungen entsprechen. Unitymedia wird diese Schnittstellenbeschreibung wie vorgeschrieben bis zum 1. August unter anderem auf der Website veröffentlichen. Ferner hat das Unternehmen eine Liste mit häufigen Fragen und Antworten auf dieser Seite veröffentlicht.
Und nun die Frage an die bislang Zwangsgekoppelten: Wertet ihr zeitnah ein eigenes Gerät nutzen und die Providerlösung rauswerfen?
Bei mir fliegt das TC7200 direkt raus und wird gegen ein vernünftiges Gerät ersetzt.
der Dreck fliegt direkt raus! Bin froh wenn ich mein LAN von diesem Schandfleck von Technik befreien kann! Der Unitymedia Router Ist noch größerer Müll als das Modem von denen davor!
Wenn UM bei aktuelleren Verträgen noch reine Modems stellen würde, gäbe es die Probleme doch gar nicht. Ab einem gewissen Produkt und/oder einem bestimmten Vertragsstichtag wurden halt entweder das unsägliche TC7200 oder die neuere Connect-Box als Hardware-Basis geliefert.
Das TC7200 zeichnet sich z. B. bei mir im Wesentlichen durch einen nicht aktivierungsfähigen Bridge-Modus und sporadisch reaktiviertes WLAN aus, obwohl dieses definitiv vorher deaktiv gesetzt wurde. Das finde ich nicht ganz so lustig.
Die neue Box von UM ist absolut in Ordnung. WLAN auf dem allerneuesten Stand. Stabil auch. Nur die IP4/6 Problematik bleibt halt.
@ttk
Die IT-Abteilungen können noch so oft auf IPv6 migrieren, wie Du es so schön ausdrückst… Solange aber im Mobilfunkbereich kein IPv6 möglich ist, bringt das alles nichts. Man kommt von außen über Mobilfunk einfach nicht in ein Netzwerk, das per IPv6 angebunden ist. Da hilft nur DS oder IPv4. Und da DS bei Unitymedia so gut wie nie umgesetzt wird, MUSS man zwangsläufig bei IPv4 bleiben, solange die Mobilfunkprovider nicht endlich mal auf IPv6 (meinetwegen auch per DS) umsteigen.
Wer ein TC rausschmeisst, hat mein vollstes Verständnis. im Übrigen find ich den Businesstarif auch für Privatleute durchaus erschwinglich. Bei dem ist ne ordentliche fritz dabei und ich werd die definitiv so hängenlassen, wie sie hängt 🙂
Danke für die Infos. Ich bin mal gespannt (seit Februar 2013 „2 Play Premium 100“-Kunde. Ich zahle „extra“ 4,95 Euros für den AVM-Kabelrouter (habe nur noch AVM-DECT-Telefone). Die Geschwindigkeit reicht für alle (privaten) Zwecke aus. Unwohl fühle ich mich, dass jemand REMOTE an meinen Router kommt (habe eine IPCOP-Lösung zwischengeschaltet). Firmwareupdates kommen auch nicht gerade zeitnah. Da ich seit Jahren AVM-Router nutze, kann ich aus Erfahrung sagen, dass es keinerlei Probleme für private Nutzer gibt. Ausgenommen ist, dass ein hardwareseitiges, defektes Gerät ausgetauscht werden müsste. Das ist KEIN Problem, wenn man die Zugangsdaten hat. Allerdings ist bei mir noch nie ein AVM-Router ausgefallen. ;-))
ABER: Wo ist denn der Brief mit den Zugangsdaten?
Ich bin mal gespannt, ob Unitymedia weiterhin den AVM-Kabelrouter unterstützt… Wenn nicht, muss ich doch wieder wechseln. Ist wahrscheinlich sowieso angesagt (Angebote an Neukunden – KEINE Angebote an Bestandskunden – Anfragen diesbezüglich werden geflissentlich überlesen und nicht beantwortet).
Unitymedia-Blog (https://blog.unitymedia.de/2016/06/08/routerfreiheit-d/): „Privatkunden, die seit April 2013 in einem Vertragsverhältnis mit Unitymedia stehen, erhalten auf Wunsch ab dem 1. August die benötigten Informationen, um einen eigenen Router nutzen zu können. Kunden mit noch länger bestehenden Verträgen bieten wir an, in ein aktuelles Produktangebot zu wechseln, um von der Routerfreiheit Gebrauch machen zu können.“
Das stimmt leider so nicht oder ist nur die halbe Wahrheit. Ich bin Altkunde seit März 2012 mit einem 3play50Plus mit Telefon-Komfort und habe Anfang des Jahres wegen Defekts die Fritzbox 6360 in die FritzBox 6590 umgetauscht bekommen. Die Statusseite der Fritzbox zeigt DOCSIS 3.0!
https://abload.de/img/bild.jpegk2z6g.jpg
Ich vermute eher, dass das mit den AGBs zu tun hat, denn auch für die Teilnahme am WiFiSpot gilt dieses ominöse Datum 08.04.2013! Ab diesem Datum hat Unitymedia zudem begonnen die Kunden mit DS Lite zu beglücken. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
@Stefan … In BaWü gibt es für Bestandskunden mit IPv4 auch einen DualStack (NATIV, wie UM ihn nennt). Für NRW und Hessen ist er für Businesskunden in Planung und für Privatkunden nicht vorgesehen!
@ttk
„Nein. Ein Vertragsupgrade behält IPv4, wenn man drauf besteht.“
Es gibt leider genügend Beispiele von Leuten, denen das zwar zugesagt wurde, es dann aber eben doch nicht eingehalten wurde. Dann hat man nur Theater bei der „Rückabwicklung“.
„Dann sollten alle Homeoffice- und Firmen-VPN-Nutzer mal ihrer IT auf die Finger treten, dass die endlich mal migrieren. Wir haben 2016. Naja, Technik- und Innovationsstandort Deutschland.“
Hahaha…. Ich kenne eigentlich keine IT-Abteilung, die nicht „in sich ruht“ und Service nur von ihren Lieferanten fordert.
Treten nützt da nichts, vor allem, wenn die chronisch unterbesetzten Indianer von selbstgefälligen IT-Häuptlingen mit seit Jahrzehnte überholtem Fachwissen kommandiert werden.
In deutschen Unternehmen leider sehr oft die anzutreffende Standard-Konfiguration!
Aber im Prinzip hast du durchaus Recht – nur werde ich mir den Stress in beiden Punkten nicht antun. Vermutlich muss man einfach noch ein paar Jahre warten, bis das Thema auch die letzten IT-Gallier erreicht hat 😉
@MonteCaterno: Kann ich nicht bestätigen. Habe einen Unitymediaanschluss mit Dual Stack Lite und arbeite ohne Probleme über eine VPN Verbindung zu meiner Firma im Homeoffice.
@Thomas:
Das TC7200 kann einen Bridgemodus. Diese Option muss allerdings auch vom Provider durch angepasste Configfiles bereitgestellt werden. Manche Provider unterstützen die Option für das TC7200, andere wohl nicht.
Im Bridgemodus ist es nicht schlechter als andere Modems.