Umfrage März 2024: Wirst du das digitale EU-Wallet nutzen?

Am Freitag hatte ich darüber berichtet: Das Europäische Parlament hat für ein EU-weites, digitales Wallet gestimmt. Nun fehlt nur noch die Absegnung durch den Europäischen Rat, damit das Projekt in die Gesetzgebung überführt werden kann. Danach wird es dann aber freilich an die technische Umsetzung gehen, von der sehr viel abhängt. Doch nun möchte ich euch fragen: Wollt ihr das digitale EU-Wallet nutzen?

Das Europäische Parlament spricht auch vom „Digital Identity Wallet“. Vermutlich wird sich die finale Bezeichnung aber noch ändern. Wozu soll das Ganze überhaupt dienen? Man will euch ein digitales Wallet anbieten, mit dem ihr euch sowohl bei öffentlichen als auch privaten Diensten sicher authentifizieren könnt. Auch das elektronische Signieren von Dokumenten soll damit möglich sein. Der Clou ist eben, dass das Wallet keine Insellösung werden, sondern in allen EU-Mitgliedsstaaten funktionieren soll.

Die Benutzung des EU-weiten, digitalen Wallets soll freiwillig sein. Es sollen auch den Menschen keine Nachteile entstehen, die es eben nicht nutzen wollen. Zudem sollt ihr über ein Privacy Dashboard immer die Übersicht und Kontrolle über den Umgang mit euren Daten haben. Damit alles sicher und transparent bleibt, will man nach Open-Source-Standards vorgehen.

Das klingt natürlich auf den ersten Blick erst einmal sinnvoll und gut. Aber: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es am Ende oft an der praktischen Umsetzung scheitert. Man erinnere sich an die Blamagen rund um das ID Wallet in Deutschland. Da hat man sicherlich viel Vertrauen innerhalb Deutschlands verspielt, auch wenn es da nun keinen direkten Zusammenhang zum EU-Projekt gibt. Aber ich persönlich kann jeden verstehen, der erst einmal auf Einschätzungen unabhängiger Sicherheitsforscher warten möchte, bevor er so ein digitales EU-Wallet verwendet.

Am Ende könnte das Ganze eben eine Alternative zu kommerziellen Anbietern sein – hoffentlich mit mehr Sicherheit und ohne eure Daten von US-Konzernen abschnorcheln zu lassen. Ich bin gespannt, auch auf eure Meinung. Daher meine Frage:

Wirst du das digitale EU-Wallet nutzen?

Wirst du das digitale EU-Wallet nutzen?

  • Ja (37%, 1.188 Votes)
  • Nein (32%, 1.021 Votes)
  • Weiß ich noch nicht (31%, 1.006 Votes)

Total Voters: 3.215

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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29 Kommentare

  1. Im Apple Wallet gibt es den Führerschein bereits in den USA. Warum was neue erfinden, was bereits sicherer direkt vom Hersteller kommt? Einfach Apple die Genehmigung erteilen. Fertig.

    • Auf jeden Fall die Kompatibilität schaffen, wenn man etwas eigenes, europäisches, schaffen möchte gerne. Aber ich will das als Nutzer selber entscheiden ob ich eine weitere Wallet nutze oder nur eine der ich vertraue, in dem Fall der von Apple.

    • Ach, läuft die Apple Wallet neuerdings auch auf Android?

    • Damit die Datenhoheit in der EU bleibt und das ganze eine von externen prüfbare Opensource Lösung ist, bei der man nicht einfach dem Anbieter vertrauen muss.

    • Liebes Lieschen says:

      > sicherer direkt vom Hersteller

      Und damit plattformabhängig. Danke für nichts.

    • 4 von 50 Staaten, weil die Genehmigung nicht einfach so erteilt wird. Apple ist nicht so sicher wie Apple behauptet. Wird die EU Lösung auch nicht sein, aber eben auch nicht proprietär.

    • Schön wäre es aber Deutschland bzw. die EU verpulvern lieber viele Millionen Euro für die Entwicklung einer halbgaren eigenen Lösung. Zahlt ja nur der Steuerzahler, spielt keine Rolle. Hat man schon bei der Corona App gesehen.

    • Tja jetzt überlegst dir deine Frage nochmal

    • Maryland, Arizona, Colorado und Georgia, oder? Das ist ungefähr so, als ginge das auch in Deutschland – aber nur im Saarland.

      https://learn.wallet.apple/id

    • Wenn, dann würde ich meine Daten lieber einer „unabhängigen“ Organisation anvertrauen. Zumindest einer Organisation, die keine gewinnorientierten Ansätze verfolgt. Und dann wäre es noch nett, wenn es keine proprietäre Lösung ist, die auf Apple Geräte beschränkt ist.

  2. Wenn es funktioniert und es auch einen Nutzen hat, gerne.

  3. Auf jeden Fall. Mein Smartphone habe ich immer bei mir (im Gegensatz zu meinem Portemonnaie). Deshalb: ja, ich würde es sofort nutzen, sobald es verfügbar ist.
    Nicht umsonst habe ich ein wunderbares Pixel 6, das solche Daten in einem separaten Speicher sicher ablegen kann (bzw. könnte – noch kann ich es ja nicht nutzen)

  4. Ja, ABER nur wenn das nicht genauso ein Desaster wird in Sachen Funktion und Sicherheit, wie andere offizielle Anwendungen (AusweisApp, Luca, etc.), ansonsten landen meine Daten wieder bei den Amerikanern (Google Wallet o.Ä.)

    Meiner Erfahrung nach sind digitale Dienste aus der EU entweder a) nicht funktionsfähig b) funktionsfähig mit UX aus der Hölle c) so unsicher, dass man seine Daten direkt im Usenet hochladen kann. Dann wird sich groß und breit über die Vorherrschaft der amerikanischen Dienste in Europa euchauffiert und trotzdem nichts vernünftiges abgeliefert. Ich bin gespannt..

  5. Ich lese nur Digital und EU. Ähm NEIN! Die Umsetzung dieses Wallet wird ne Katastrophe werden.

  6. Ich bin noch unsicher, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass da was praktikables herauskommt.

    • Jonas Wagner says:

      Stimm einfach so ab, also würde es für dich die nötigen Anforderungen erfüllen. Weiß ja noch niemand wie es genau wird. Wenn man immer einen blauen Luftballon dabei haben muss, und man so über Partikel in der Atemluft und DNA identifiziert wird, werde ich es auch nicht nutzen. Kann ja noch keiner wissen.

  7. Also wenn Lettland oder Finnland das programmieren bin ich dabei. Bei denen läuft digitales so viel besser und komfortabler als bei uns!

    • pommesmatte says:

      Jeder Mitgliedsstaat baut seine eigene Wallet oder sogar mehrere. Alternativ kann aber auch die Referenzimplementierung der Kommission genutzt werden, die aber erfahrungsgemäß eher wenig taugen wird.

  8. Weiß ich noch nicht!! Aber wenn es so ein halbgarer Kram wird wie einige App´s hier in Deutschland dann ehr nicht! Aber man kann ja ruhig Steuergelder verbrennen in dem man das Rad neu erfindet!

    Ich wäre ja dafür die bestehenden Lösungen von Google und Apple zu erweitern.

    Andere Frage wie sieht es denn z.B mit einem Führerschein Entzug aus? Die Plastikkarte können ja Behörden relativ einfach einziehen aber das Smartphone? Nicht jeder Dorfpolitzist:innen wird bei einer Verkehrskontrolle sich erst in den Dienstwagen setzen um nach zusehen ob er / sie ein Fahrverbot hat sprich z.Z. ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs ist.
    Alles nicht so einfach wie sich das die Politiker:innen immer denken.

    Was mach ich dann außerhalb der EU?

  9. Die Corona Warn App war zwar sehr teuer hat aber funktioniert.
    Besser als diese Private Datenschleuder.
    Wäre schön wenn es eine gemeinsame Europaweite sichere Lösung geben würde.
    Dann werde ich sie auch nutzen.
    Also Daumen drücken das es gut wird.

    • Die Corona Warn App hat rein garnix gebracht außer Steuergeld verbrannt. Die App war so überflüssig wie ein Hai in der Wüste! Es hat in meinem Umfeld nicht eine einzige Ansteckung verhindert.

      • Ja weil sie kaputt geredet und leider auch sehr langsam entwickelt wurde.
        Die war die Alternative datenschleuder leider schneller.
        Generell hat sie funktioniert.
        Wie viele Ansteckeungen sie verhindert hat werden wir nie erfahren. Bestenfalls erraten.
        So ist das halt mit anonymen Produkten.
        Sei dankbar das du gesund davon gekommen bist. Ich kenne genug die heute noch nicht auf die Beine gekommen sind.
        Aus dem Projekt könnten wir evtl. Wissen in für die wallet übernehmen.

  10. Nur wenn alle Android Geräte verpflichtende, monatliche Sicherheitsupdates bekommen und ohne Bloatware ausgeliefert werden.

    Eine digitale Struktur auf Schrott aufzubauen halte ich für ein Problem. Alle auf das iPhone zu zwingen auch.

  11. Wenn die Lösung gut umgesetzt wird, ja.

  12. Das wird mit Sicherheit extrem sicher und so umständlich, dass es niemand nutzen kann. Die Ausweis App ist gruselig. Warum sollte das besser werden?

  13. Das gab es bei uns in Dænemark schon seit 2010 und hieß damals NemID (EinfachIdentifikation). Damit konnte (und spaeter musste) man sich bei Banken und Behoerden einloggen.

    Der sehr unbeliebte, weil noch weitreichendere, kompliziertere und viel teurere Nachfolger heist MitID (Meine Identifikation) und nur noch in absoluten Ausnahmefaellen kann man sich von der Pflicht es zu nutzen befreien lassen, welches aber mit erheblichen Nachteilen fuer den Buerger kommt (keine elektronischen Erledigungen mehr beim Arzt, bei der Bank oder bei Behoerden etc.).

    Ich mochte den Gedanken der elektronischen Wallet wie es jetzt von der EU heist, aber das Ausmass das es angenommen hat ist nur noch erschreckend. Es fing an als „Du kannst es nutzen“ zu jetzt „Du bist verpflichtet es zu nutzen“.

  14. Wie soll ich heute wissen was ich irgendwann mal nutze, wenn heute nicht mal ansatzweise dessen Funktionsumfang und rechtliche Gültigkeit klar ist?

  15. Nie im Leben werde ich so was nutzen. Was physisch ist bleibt physisch. Genau wie Geld. Alles digitalisieren… die Befürworter werden schon noch ihr blaues Wunder erleben.

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