UGREEN PowerRoam 2200 im Kurztest
Im Oktober wurde die portable Powerstation PowerRoam 2200 von UGREEN vorgestellt. Seitdem habe ich sie im Test. Unseren Lesern muss ich sicherlich nicht mehr den Urschleim dieser Produktgattung erklären, die kleinen Kraftprotze kann man für das Camping, daheim oder unterwegs nutzen.
Quasi große Akkupacks, die sich über Solarpanels, am Auto oder über die Steckdose betanken lassen. UGREEN hat schon ein paar Powerstationen im Angebot und die aktuelle ist eben die PowerRoam 2200 Powerstation. 2.048 Wattstunden werden da geboten und man verspricht 3.500 Watt Spitzenleistung.
Unter der Haube setzt man auf LiFePO4-Batterien, die 10 Jahre Lebensdauer haben sollen, Garantie gibt es ganze 5 Jahre. Die App-gesteuerte Powerstation ist etwas größer (54 x 25 x 29 cm) und schwerer (25,5 kg) und kann mit einer Art abnehmbarer Sackkarre transportiert werden. 14 Anschlussmöglichkeiten bietet man an, darunter einen Anderson-Port. Wie andere Hersteller auch, lässt sich das Modell von UGREEN auch erweitern, sodass man die PowerRoam 2200 Powerstation mit 5 weiteren Batterien auf bis zu 12 kWh Wattstunden bringen kann.
Fangen wir einmal bei der Optik an. Sie ist zweckdienlich, kein Heckmeck oder Schickimicki, das passt gut. Über die »Sackkarre« habe ich erst schmunzeln müssen, dann aber festgestellt, dass es eine ziemlich gute Lösung ist. Weil: Die PowerRoam 2200 lässt sich abnehmen und eben wie eine normale Powerstation tragen. Mit der Karre kann man aber auf ebenen Wegen mühelos die Powerstation von A nach B transportieren und sogar noch etwas oben draufstellen. Das fand ich praktisch. Übrigens: Jener Transportwagen lässt sich auch falten.
Ebenso hat UGREEN auch an Abdeckklappen für die Dosen gedacht, das bekommen wenige Hersteller hin. Die sind fest am Gehäuse, aber auch gar nicht mal so einfach wieder reinzudröseln. Dennoch besser als nichts.
An den Schukodosen bekommt ihr bis zu 2.300 Watt normal kredenzt, USB-C bietet 100 Watt an. Der Anderson-Port liefert gar 300 Watt. In der Draufsicht zu erkennen ist das Display und eine Notlampe sowie einige Anschlüsse sowie der dedizierte An- / Aus-Schalter. Die vier Steckdosen und deren Power-Taster sitzen im unteren Teil der rechten Gehäuseseite. Hinten findet ihr dann noch hinter einer Klappe eine Sicherung, den Anschluss für ein Erdungskabel und die Stromeingänge vor.
Beim Zubehör hat UGREEN nicht gespart, da liegt eigentlich alles bei, was man so brauchen kann. Neben den Kabeln für den Anschluss im Auto und an der Steckdose gibt es eine Abdeckung, einen Filter für die Lüfter sowie 1x ein DC5521-zu-DC5525-Kabel und 2x Solar-Panel-Adapter für den Anschluss von bis zu 6 Panels. Das zum Drumherum.
Zwar kann man die UGREEN PowerRoam 2200 natürlich ohne App bedienen, doch einiges kann man auch am Smartphone regeln oder einstellen. Das geht beim Schalten einzelner Ports los und endet bei der Zeitspanne der automatischen Abschaltung. Verbinden kann man sich per LAN und WLAN, ich lasse einfach ein paar Screenshots für sich sprechen. Ich bin ehrlich: Ich hätte weniger von UGREEN erwartet und bin tatsächlich von der App positiv überrascht.
Wie sah der Einsatz in der Praxis aus? UGREEN verspricht 3.500 Watt Spitzenleistung, aber das kann man eben nicht dauerhaft liefern. Wer da irgendwelche Sägen, Wasserkocher oder so anschließen will, die das dauerhaft brauchen, der kann es vergessen – selbst mit der integrierten U-Turbo-Technologie. Zum kurzen Anlaufen reicht es, wenn es dem Gerät zu viel wird, schaltet es nach 2–3 Sekunden aus Sicherheitsgründen aus. Völlig normal bei den Geräten.
Grundsätzlich kann man etwas zur Leistung und zur Performance sagen, allerdings ist so etwas auch immer Gerätesache.: 2.048 Wattstunden bekommt ihr auf dem Papier geboten, aber rechnet eher mal mit 85 % Effizienz. Der Einfachhalt halber generell etwas, was ich in solchen Tests immer erwähne: Wer so eine Powerstation tatsächlich langfristig als Energiespender unterwegs sieht, der sollte schauen, dass die anzuschließenden Geräte keine Stromschlucker sind (Ich habe mir da auch lange keine Gedanken gemacht, konnte aber daheim gut 20 % auf das Jahr einsparen, was such auch im Geldbeutel bemerkbar macht).
Mit einer Kapazität von 2.048 Wh und einer AC-Leistung von 2.300 W kann das Gerät die meisten eurer Geräte mit Strom versorgen. Man sollte natürlich bedenken, was man anschließen will. Ich habe die PowerRoam 2200 mit Wasserkocher, Kühlschrank, Haartrockner, Bohrmaschine, Toaster, Laptop und Ventilator ausprobiert – problemlos.
Rechenbeispiel: Der Stromspeicher bietet 2.048 Wh Batteriekapazität. Angenommen, die Leistungsaufnahme eines Verbrauchers liegt bei 60 Watt. Die meisten Hersteller geben einen Faktor von rund 0,85 an. 2.048 Wh * 0,85 : 60 Watt = rund 19 Stunden. Da müsst ihr natürlich schauen, denn 60 Watt sind nun nicht viel. Wer da mit einem Föhn loslegen will – oder gar einem Heizlüfter, der wird sehen, wie schnell die Ladung einer Powerstation zur Neige gehen kann. Da reicht der Blick zum schlimmen Elektrogrill mit 800 Watt aufwärts. Da ist nach knapp 2 Stunden Feierabend. Das sind natürlich nur Extrembeispiele, denn ein Camping-Kühlschrank ballert meistens auch nicht durchgängig, sondern in einigen Intervallen.
Und der Lüfter? Bei normaler Leistungsaufnahme leicht hörbar, aber nicht störend, wird ein starker Verbraucher angeschlossen, ist es meistens der, der lauter ist als der Lüfter – zumindest outdoor. Gut gelöst: Die Griffe der PowerRoam sind gleichzeitig die Abstandshalter für die Lüfter. Aufladen? Geschah an der Steckdose in rund eineinhalb Stunden. Aufladen mit Solar soll mit bis zu 1000 Watt möglich sein, doch die Jahreszeit lud mich nicht ein, dies zu testen. Die XT-Ports blieben also weitgehend ungenutzt.
Unterm Strich? Spröder Charme, gute Leistung und irgendwie somit mein derzeitiger Favorit in der Wattstundenklasse. UGREEN hat sich generell gemacht, das sah noch vor 2–3 Jahren anders aus. Aber? Meistens ist so eine PowerRoam gar nicht mal so günstig. Der Normalpreis liegt bei 1.999 Euro, allerdings schaute ich bei Amazon, da gab es dann einen Coupon, welcher den Preis auf 1.599 Euro drückt. Der gilt dann aber nur bis zum 12. November (ansonsten abwarten, Black Friday, dies, das). Noch ein Aber? Ja, anscheinend gibt es die Zusatzbatterien noch nicht, dabei wäre es interessant zu wissen, was diese kosten.
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Mal wieder ein schöner Artikel aus dem die zahlreichen Dinge hervorgehen wofür diese Dinger nicht nutzbar sind. Wofür nutzt man sie denn nun? Für die abendliche Lichterkette, um sein Handy auch im 3 jährigen Djungeltrip nutzen zu können oder doch nur um Blogs und Youtube zu füllen?
Doll, als Anhänger am Pedelec hat man eine enorme Reichweitenerweiterung.
Ansonsten fällt mir kein Einsatzbereich ein, Werkzeuge laufen bei mir schnurlos, da schleppe ich nicht nen halben Zentner durch den Garten …