Ugreen DXP480T Plus: Ein Blick auf das NAS mit Intel Core i5 und 10-GBit-Ethernet

Das Unternehmen Ugreen kennen die meisten sicherlich von Zubehör, allerdings ist man auch vor einiger Zeit in den Bereich der Netzwerkspeicher gestartet. Die Preise sind fair, die Verarbeitung und die Ausstattung gut, lediglich an der Software könnte noch etwas gearbeitet werden – zumindest, wenn man mit Synology vergleicht. Im Rahmen meiner Tests arbeite ich ganz gerne mit mehreren Geräten parallel. Nachdem ich mittlerweile auch All-Flash-Geräte in Augenschein genommen habe, wollte ich mir mal das Ugreen DXP480T Plus anschauen.

Das Gerät setzt auf einen Intel-Core-i5-Prozessor der 12. Generation und unterstützt All-Flash-Speicher mit einer Kapazität von bis zu 32 TB. Erwähnenswert ist der integrierte 10-GBit-Ethernet-Anschluss, der für schnelle Datenübertragungen sorgt, sofern ihr das entsprechende Setup daheim habt.

Die Konnektivität wird durch Wi-Fi 6 ergänzt, was besonders bei kabellosen Verbindungen von Vorteil ist. Mit seinen kompakten Abmessungen von 17,9 cm x 14,2 cm x 5,2 cm lässt sich das NAS problemlos fast überall integrieren. Zur Speichererweiterung stehen vier M.2 NVMe-Steckplätze zur Verfügung, die einen einfachen Zugriff ermöglichen. Einfach den Deckel aufschrauben, SSDs rein – fertig.

Das System von Ugreen eignet sich für verschiedene Einsatzszenarien wie Datenverwaltung, Streaming von Medieninhalten oder den Betrieb virtueller Maschinen. Auf dem DXP480T Plus läuft UGOS Pro, auf Debian basierend. btrfs wird unterstützt, ebenso die Versionierung, eine vollständige Verschlüsselung freigegebener Ordner ist aber nicht möglich.

Ugreen liefert ein App-Center mit, das ganze System ist seit der Veröffentlichung der ersten Produkte meiner Meinung nach stark verbessert worden. Damals hatte ich so meine Problemchen, mittlerweile kann ich recht gut mit der Software arbeiten. An Bord ist auch Unterstützung für virtuelle Maschinen und Docker, was natürlich wichtig ist – zumindest für mich. Ideal für Plex, Portainer und andere Dienste, die man so auf einem NAS hosten möchte. Nett: Jellyfin ist direkt im App Center dabei.

Zur Hardware des NAS sei gesagt: HDMI ist mit dran, das macht das DXP480T Plus aber nicht direkt zum Mini PC (was schön wäre). Ihr könntet damit das BIOS des Gerätes auf den Bildschirm bringen, das ist interessant für Menschen, die vielleicht ein anderes System auf das NAS ziehen wollen.

Ebenso ist das Betrachten von Multimedia möglich, gesteuert wird das dann über die App des NAS. Übrigens: Die mobile App ist mittlerweile ganz taugig, da können sich andere Anbieter eine Scheibe abschneiden.

Auch dabei: zweimal Thunderbolt 4. Dämpfer: Ihr könnt das NAS nicht direkt an den PC / Mac klemmen für das flotte Kopieren von Dateien. Der Modus wäre klasse gewesen, allerdings ist es derzeit nur so, dass ihr da über USB-C / Thunderbolt andere Geräte zum Datenaustausch anhängen könnt. Und: Man hätte ruhig einen der Anschlüsse nach vorne legen dürfen.

Hier einmal ein paar lose Screenshots der Oberfläche:

Grundsätzlich ist die Hardware wirklich sehr leistungsstark, wobei man natürlich sehen muss, was man alles mit virtuellen Maschinen machen möchte. Da bin ich dann doch bei mehreren Instanzen lieber auf einem stärkeren Rechner unterwegs. Aber ansonsten: Docker, normale Arbeiten, dies das – problemlos. Der große Pluspunkt ist natürlich die Laufruhe. Man hat keine mechanischen Festplatten, die rumrödeln. Dennoch sind im Ugreen DXP480T Plus Lüfter verbaut. Die kann man nach sehr langen Sessions auch mal hören, sie sind aber auf keinen Fall so störend wie entsprechende Festplatten.

Seid ihr bestenfalls per Kabel angebunden, dann entfaltet das NAS seine volle Wirkung, wobei ihr natürlich nicht annähernd die rechnerisch machbaren 1,25 GB/s durch das Netzwerk schiebt. Im Test kam ich auf knapp 700 MB/s lesend kabelgebunden, weniger ist es, wenn man viele kleine Dateien von A nach B schiebt. Das fand ich mau. Und von drahtloser Übertragung müssen wir vermutlich gar nicht erst sprechen, das hängt ja auch von eurer Anbindung ab.

Ach so, Stromverbrauch? Die potente Hardware verbraucht da natürlich etwas. Im Schnitt lag ich da beim Messen bei ungefähr 16,5 Watt Leistungsaufnahme um Leerlauf. Beim Streaming von Filmen im Netzwerk an einen Mac mit Infuse war es tatsächlich auch sehr entspannt, da lag ich bei nur 17 Watt. Beim Kopieren großer Datenmengen aus dem Netz schwankte es immer etwas, da war alles von 25 Watt bis 45 Watt drin. Das muss man sich vielleicht einmal alles durchrechnen, falls man plant, die Kiste 24/7 mit Docker-Containern usw. laufen zu lassen, oder ob für dauerhafte Docker-Tools vielleicht ein Raspi besser ist. Ich zahle beispielsweise 29,77 Cent/kWh bei meinem Versorger. Rechne ich das NAS mal pauschal mit 20 Watt, dann wären das im Jahr 20 Watt x 24 Stunden x 365 Tage = 175,2 KWh, was im Jahr dann ungefähr 52 Euro Stromkosten sind. Und wenn ihr auf Zack seid und viel macht, dann rechnet mal lieber mehr ein.

Dazu muss man sich die Frage stellen, wer ein solches All-Flash-NAS braucht. Klar, haben ist besser als brauchen, aber die Kiste kostet auch mal eben, wenn sie nicht im Angebot ist, 999 Euro (siehe Homepage). Muss man schauen, Ugreen hat des Öfteren Sales, da kann man günstiger zuschlagen. Allerdings müsst ihr ja auch noch SSDs einplanen. Ist also kein Schnapper. Aber definitiv Hardware, die Laune macht. Für die Ausstattung ist das schon mal gar nicht so teuer wie gedacht. Ist aber auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen, wenn man nur ein Datengrab braucht und das Ding per WLAN bedient. Das wäre Quatsch. Und selbst für gemütliches Streaming und ein paar Docker-Anwendungen ist das Ugreen DXP480T Plus zu fett. Aber eben ein fetter Spaß.

SKU 25892 Modell DXP480T Plus
Unterstützte Sprachen Deutsch, English, Français, Español, Português, Italiano, ??, ??? Laufwerke 4-Bay (M.2 NVMe)
Betriebssystem UGOS Pro CPU-Modell 1235u
CPU-Architektur X86 Intel Core i5 12. Gen 10 Kerne 12 Threads Arbeitsspeicher (RAM) 8 GB DDR5
ODECC Unterstützt Erweiterbarer RAM (Max) 64 GB
Flash-Speicher (Systemlaufwerk) SSD 128 GB SATA-Einschübe
M.2 SSD-Einschübe 4 RAID JBOD/Basic/RAID0/1/5/6/10
Maximaler Speicher 8 TB LAN-Ports(RJ45) 10GbE*1
PCIe-Erweiterung Thunderbolt™4-Ports 2*TBT4
USB3(Vorderseite) 1*USB3.2 Gen2, 10Gb/s USB3(Rückseite)
USB2(Rückseite) SDKartenleser
HDMI 8K Wi-Fi Eingebaut
Product Dimensions L7.05×W5.59×H2.05 inches Leistungsaufnahme 23.14 W(Access) 16.94 W (HDD Hibernation)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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14 Kommentare

  1. ich wünsche UGREEN echt das sie Synology ordentlich Marktanteile abnehmen, denn was die machen ist pure „Innovations-Verweigerung“ – jahrelang diese mikroskopischen Updates…

  2. Vielen Dank für den informativen Bericht!

    Ergänzend dazu: Es gibt ein aktives, deutschsprachiges Forum speziell für UGREEN-NAS-Produkte. Ein Besuch lohnt sich, der Austausch mit anderen Nutzern ist hilfreich und praxisnah: ugreen-forum.de

  3. Nettes NAS, ist mir nur etwas zu teuer.
    Was ist das runde Gerät auf den ersten zwei Bildern rechts oben?

  4. Hat Dein Jahr nur 265 Tage? Bei 365 Tagen sind es 175,20 kWh = 52€.
    „Rechne ich das NAS mal pauschal mit 20 Watt, dann wären das im Jahr 20 Watt x 24 Stunden x 265 Tage = 127,2 KWh, was im Jahr dann ungefähr 38 Euro Stromkosten sind.“

    • Ike Broflovski says:

      Ich gehe von einem typischen Tippfehler (265 vs. 365) in der Berechnung aus, da genau 100 Tage fehlen. Es handelt sich bestimmt nicht um ein böswilliges „schönrechnen“ Wer sich über die paar Euro Stromkosten schon Gedanken macht, sollte mit selber Hosten ganz sein lassen. Man muss halt Prioritäten setzen und wissen, worauf man seinen Fokus (bullig oder privat) setzt. Mein NAS läuft 24/7 seit 14 Jahren. Mir ist der Datenschutz wichtiger.

  5. Das Jahr hat 365 Jahre. Geschrieben und gerechnet wurden mit 265 Tagen im Artikel. Richtig wären bei den genannten Stromkosten 52,16 € pro Jahr.

  6. Ike Broflovski says:

    Auch es, wenn es in den Datenblättern nicht angegeben ist, können bei den Ugreen-NAS 48 GB RAM DDR5 (5600) Module (auch Intel N100) verwendet werden. Je nach Modulanzahl sind problemlos bis zu 96 GB RAM möglich! Dazu kann man jeden üblichen RAM-Speicher nehmen, im Gegensatz zu Synology. Von der Speichergröße einmal ganz zu schweigen.

  7. „175,2 KWh, was im Jahr dann ungefähr 52 Euro Stromkosten sind“
    Das wäre mehr, als wir *im Monat* für die ganze Wohnung mit allem Drumunddran verbrauchen – quasi ein anderthalbfacher Monat zusätzlich. Nur für ein NAS alleine. Krass.

    • Ike Broflovski says:

      Kommt ja wohl eher auf den Haushalt und den Strompreis/Tarif an. Aktuell würde ich für den Strom ca. 38 € für das Beispiel von 175 kWh bezahlen. Bevor du dich also jetzt künstlich aufregst, würde ich erst einmal den Vertrag anpassen. Die knapp 40 € entsprechen noch nicht einmal 50 % unseres jetzigen Stromverbrauchs (ohne Solar, WP, E-Auto) im Haus. Wenn dir der Strom zu teuer ist, einfach bei der nächsten Wahl etwas anderes wählen als die Kugel-Eis-Partei und die Umverteilung für „Arme“. Das ganze System muss ja irgendwie finanziert werden.

      Ich zahle das gerne, damit die Daten bei mir bleiben und habe den ganzen Schrott der letzten Jahre nicht mitgemacht. Dabei hat sich in den letzten Jahrzehnten das Blatt gewandelt. War es erst die Herausforderung, alles zu digitalisieren, ist es jetzt die Herausforderung, den IT-Kraken zu entgehen. Der Kelch ist bei mir vorbeigegangen, weil ich diese Dienste NIE genutzt habe und nutzen werde, incl. Messenger. Man muss eben seine Prioritäten setzen und weniger billigen China-Schrott kaufen.

      • Junge junge, was ist los bei/mit dir? Kann einem ja nur leid tun, wenn man deine Kommentare so liest..

        • Ike Broflovski says:

          Warum? Weil ich nicht alle Themen von einem kleinen Home-Office- & Bürospezialistenkreis hier feiere und hinnehme? Weil in den letzten 20 Jahren alles so gut gelaufen ist? Oder weil hier oft auf Nachhaltigkeit und Mobilitätswende Wert gelegt wird, aber im Gegenzug jeden Technikschrott hinterhergelaufen oder beworben wird? Von Homeschooling bis zu Gesundheitsapps. Dabei fange ich von C19 und der Aufklärung hier noch nicht einmal an.

          Scheinbar haben viele immer noch nichts dazu gelernt oder selbst einmal über den Tellerrand geschaut. Irgendwann holt einen die Realität wieder ein. Viele User sind scheinbar doch nicht so schlau, wie sie immer hier vorgeben. Das habe ich nicht zum ersten Mal geschrieben. Ich bin aber nicht bereit, für die offenkundige Fehlentscheidung/Fehlleistung bestimmter Leute der letzten 2 Jahrzehnte die Zeche zu zahlen. Von mir aus könnt ihr ewig weiterspielen, aber auf eure Kosten! Den hier oben beschriebenen Strompreis haben wir uns selbst eingebrockt bzw. eine kleine laute Minderheit unter Berücksichtigung einer psychisch an den Grenzen gelangten engstirnigen und unfehlbaren Oma. Das ist und war immer ein Versagen des mündigen Bürgers (ohne zu gendern) bei der Wahl. Wir haben uns um unser eigenes Sozialangebot und Zukunft gebracht. Und was machen wir? Genau, einfach weiter. Das wird sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Wir werden ja sehen…

          Die Wahrheit schmerzt manchmal, besonders, wenn man meint, immer auf der „richtigen“ Seite zu stehen.

          Mitleid von irgendeinen „Horst“ brauche ich nicht. Ich bin alt genug, selbst zu denken und Rückschlüsse zu ziehen.

        • Respekt für den Tarif mit 21,71 Cent Brutto! Sowas suche ich schon lange.

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