Twitch untersagt jetzt auch angedeutete Nacktheit

Twitch hatte kurzzeitig seine Regeln zu erotischen Inhalten gelockert, machte dann aber direkt wieder einen Rückzieher. Inzwischen bewegt man sich daher auch wieder in die entgegengesetzte Richtung und zieht die Daumenschrauben an. So soll auch „implied nudity“ (angedeutete Nacktheit) untersagt werden, wie man in einem Blog-Post aufschlüsselt.

An den Kragen gehen soll es damit Streamern, die z. B. digitale, schwarze Balken über erogene Zonen legen oder einen Kameraausschnitt so wählen, dass der Eindruck erweckt wird, sie wären nackt. Beispielsweise könnte das wohl der Fall sein, wenn eine Frau nur ihren Oberkörper bis kurz über dem Brustkorb filmt und keinerlei Bekleidung erkennbar ist.

Laut Twitch müsse man so vorgehen, da immer mehr Streamer suggestive Thumbnails wählen würden, die erotische Szenerien andeuten. Frauen sind in den Richtlinien auch dazu angehalten, ihre Nippel zu bedecken und ihre Brüste auch nicht teilweise von der Unterseite zu entblößen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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30 Kommentare

  1. Find ich absolut richtig! Auf Twitch haben diese OnlyFans Personen, die die Zuschauer eh nur auf die entsprechenden Plattformen locken wollen, nichts zu suchen.

  2. Spiele in denen Leuten der Kopp weggeballert wird sind ok, aber bloß keine „angedeutete“ Nacktheit. Bescheuertes Weltbild in meinen Augen.

    • Genau so sehe ich das auch. Kriegverherrlichende Inhalte, Gewalt, Mord etc wird geduldet und Nacktheit ist böse.

      Man könnte fast meinen, dass das Absicht ist, um Menschen anzustumpfen für Krieg und Gewalt.

    • Es geht hierbei auch um Prostitution. Diese Leute, egal ob Frauen oder Männer, sind durch die Band Sexarbeiter die mit ihren Streams auf Twitch nur auf ihre Onlyfans & Co Account aufmerksam machen wollen. Das hat auf einer Seite, wo es nun mal hauptsächlich ums Streamen von Games geht, nichts zu suchen. Ich finde die Regeln auch noch etwas zu einseitig auf Frauen ausgelegt. Oft sitzen auch Anfang 20-jährige Männer da oben ohne vor der Kamera und lächeln da in versucht sexy Posen vor sich hin. Dafür gibt es im Internet doch genügend andere Portale.

      • Dann sollte man eben auch das Streamen von Ballerspielen verbieten.
        Wie skurril diese Algorithmen arbeiten, konnte man gut beim Zuckerberg beobachten, wo preisgekrönte Fotos (World Press Fotos) entfernt wurden……Aufruf zur Gewalt. Erst, nachdem es einen öffentlichen Sturm der Entrüstung gab, ist man zurück gerudert.
        Das Geld, das die Mädels Plattformen wie Twitch bescheren, nimmt man gerne mit. Das Anschauen dagegen ist eine Todsünde.
        Das ist eine entsetzliche Doppelmoral der Plattformbetreiber.

      • Klar, das ist nachvollziehbar. Für mich erweckt das Verbot von „angedeuteter Nacktheit“ allerdings eher den Eindruck, dass damit nicht primär Jugendschutz im Vordergrund steht, sondern der Schutz des Geschäftsmodells. In Spielen wie z.B. GTA 5 gibt es mehr als nur angedeutete Nacktheit – im Spiel kein Problem. Wenn Spieler oder Spielerinnen sich so kleiden, ist es aber verboten. Das ist doch scheinheilig.

      • CullenTrey says:

        Tja, aber dann ist das mit der angedeuteten Nacktheit doch Unsinn und man soll (so man denn wirklich die Absicht hat) das werben und anlocken für jene unerwünschten Inhalte unter Strafe setzen …

    • Dir ist bewusst, was Twitch für eine Plattform ist? Das ist halt nicht xHamster. Hier geht es vor allem um Spiele-Streaming. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Es geht hier vor allem, die ganzen Leute zu vergraulen, die die Leute auf andere Plattformen locken wollen…
      Mord und Totschlag oder allgemein Gewalt in Spielen beim Streamen zu verbieten wäre ja schon ziemlich kontraproduktiv, ne?
      Wenn ich btw. On-Stream einen Menschen Gewalt antue, ist das btw. genauso verboten 🙂

  3. Zweischneidige Sache. Einerseits volle Zustimmung zum Jugendschutz. Andererseits, ein Mann darf oben ohne abgebildet werden, eine Frau nicht? Mit welcher Begründung?

    • Mit der Lieblingsbegründung aller Konservativen: „Haben wir schon immer so gemacht.“ Eine andere gibt es nicht.

      • Was für ein Blödsinn! Der Mann hat eben „oben rum“ keine sekundären Geschlechtsmerkmale. Das ist nicht konservativ, sondern biologisch begründet.

        • Peter Brülls says:

          Hmmmm… Ich kratze mich mal am Bart und bezweifle diese Aussage.

        • Das macht Männerbrüste auch nicht ansehnlicher, aber die muss ich in Schwimmbädern oder Medien aus irgendwelchen Gründen trotzdem aushalten. Im Übrigen kommt die Sexualisierung der weiblichen Brust primär durch die Tabuisierung, die einem von klein auf vermittelt wird, die Biologie spielt hier allenfalls am Rande eine Rolle. Außerdem trifft es ja nicht nur die Brüste, sondern auch den Bereich untenrum, dass das Prinzip „nackte Männlichkeit, versteckte Weiblichkeit“ in der menschlichen Kultur Tradition hat, wie man von griechischen Statuen bis hin zu Cartoonfiguren sehen kann (ist mir schon als Kind aufgefallen, dass die Jungs irgendwie ständig unten-ohne rumliefen, auch wenn dann dort nix weiter zu sehen war, die Mädels aber immer Röcke oder zumindest Hosen trugen – mit Biologie hat das nichts zu tun).

          Also ja, das lässt sich sehr wohl runterbrechen auf: „Haben wir schon immer so gemacht.“ Und Frauen müssen es ohnehin seit jeher ausbaden, dass Männer sich nicht im Griff haben, indem man ihnen vorschreibt, wie sie rumzulaufen haben. Ob BH/Bikini oder Burka, das Prinzip dahinter ist dasselbe, und darum ist es auch nach wie vor verbreitet, sexuelle Belästigung zu relativieren, wenn das Opfer nur „falsch“ gekleidet war.

          „Jugendschutz“ als Begründung vorzuschieben ist ohnehin verlogen, besonders wenn man Nacktheit verbietet und Gewaltdarstellungen zulässt, aber das ist ein eigenes Kapitel.

          • Peter Brülls says:

            “ist mir schon als Kind aufgefallen, dass die Jungs [Cartoonfiguren] irgendwie ständig unten-ohne rumliefen, auch wenn dann dort nix weiter zu sehen war, die Mädels aber immer Röcke oder zumindest Hosen trugen.“

            Immer? [X] Doubt.

            Bei Tailspin ja. Baloo und Kit nur mit Jacke, ebenso Louie, aber Rebecca und Molly Cunningham immer voll bekleidet. Was aber für die meisten gilt.

            Ducktales: Webby trägt nur unwesentlich mehr als die Jungs.

            Quack Pack: Daisy Duck trägt längere Kleidung (statt wie Donald nur ein Oberteil), aber die Jungs eben auch.

            Aber abgeleitete Figuren wie Daisy Duck oder Lola Bunny müssen eh mit Accessoires ausgestattet werden, um sie von Original abzuheben.

            • Sie haben „Rescue Rangers“ vergessen, die hatte ich beim Schreiben als Erstes im Sinn, nicht zuletzt, weil es dazu eine sehr schöne Episode von „Robot Chicken“ gibt, die genau diese Eigenart der Bekleidung von Cartoonfiguren aufs Korn nimmt.

              • Peter Brülls says:

                Gadget Hackwrench, stimmt. Da ist der Anzug aber halt ein Arbeitsanzug. Hier darf man aber nicht vergessen, dass Chip und Dale ursprünglich – wie Louie und Baloo – komplett unbekleidet waren.

  4. Nippel sind echt schlimm. Sie sind DAS Problem unserer Zeit. Sehr gut erkannt, Twitch. Weiter so. Ellenbogen finde ich auf problematisch. Bitte mal drüber nachdenken. Danke.

    • Auch bei Männern gehört das natürlich, auf so einer Plattform, verboten. Gleiches Recht für alle. Nippel sind eben erogene Zonen und mit dem zeigen von unnötig viel Haut, will man eben nur erotisch stimulieren. Denen ist sicher nicht nur gerade warm. Wir sind ja nicht am See sondern auf Twitch. Vielleicht mal darüber nachdenken. 😉

  5. Bartenwetzer says:

    Einfach Frauen nur noch komplett verschleiert abbilden.
    Mode für Frauen nicht mehr abbilden.
    Keine Bilder die Menschen zeigen mehr senden.
    Schon ist Twitch zufrieden.
    Selber Schuld wenn man da weiter Nutzer ist.
    Namen von Personen wie Eppstein oder gar Karl Lagerfeld nicht übertragen.

  6. tutnixzursache says:

    Twitch (vormals justin.tv) ist eine Unterhaltungsplattform für soziale Inhalte insbesondere Spiele.
    Dass das für andere Zwecke (Werbung für OF o.ä.) „missbraucht“ wird, sollte nicht tolleriert werden.
    Wer beeindruckende Fähigkeiten/Talente hat, sollte diese auch teilen dürfen… alles andere sowie Nacktheit gehört m.E. nicht dazu und sorgt eher dafür, dass Twitch sich zunehmend zu einer Tummelwiese a la Idiocracy mutiert.

  7. Herr Hauser says:

    Man muss es so sehen: Ist bei uns „Nacktheit“ in bestimmten Umfang kein Problem, hat man aber ein Problem mit Gewalt.

    Diese Dienste sind nun mal US-Dienste und da kann man zwar einen abknallen, und Gewalt ist nicht das Problem, aber sobald man z.B, weibliche Brüste sieht, ist es ein No-Go. Ist wie Scheiße sagen.

  8. Amis halt…
    Das Land der Tapferen und Mutigen, „God’s own country“, die Bringer von Freiheit und Demokratie, also dort wo ein 16-jähriger eine Kriegswaffe aber kein Bier kaufen darf.

  9. Passt total in unsere Zeit, in der Nacktheit als bedrohlich empfunden wird und wir kriegstüchtig werden sollen.

    Na ja, wären die Soldaten nackt, wäre es offensichtlicher, was Kriege sind: lächerlich.

    • Peter Brülls says:

      „Na ja, wären die Soldaten nackt, wäre es offensichtlicher, was Kriege sind: lächerlich.“

      Kriege wurden auch von Nackten geführt oder vom Menschen im Lendenschurz.

      • Ohne Uniformen wäre es auf jeden Fall schon einmal schwieriger zwischen Freund und Feind zu unterscheiden…

        • Peter Brülls says:

          Kriegsbemalung, Art der Waffen, Sprache – ist jetzt nicht so das Problem. Banden- und Klankriege: Die können sich schon unterscheiden, da braucht es es keine Uniform.

  10. Aber Waffenfetisch geht bei den Ami in jeglicher Form. Wann wird dann „implied stupidity“ verboten? Nur so ein Vorschlag.

    • Peter Brülls says:

      Niemand wird daran gehindert, einen entsprechenden Dienst nach europäischen oder deutschen Befindlichkeiten aufzumachen.

  11. Als es hier auch in einer öffentlichen Schwimmhalle – da gab es zwei Becken – an bestimmten Tagen in einer der beiden Hallen noch FKK_Baden gab war das echt entspannt: weil jeder und jede so war wie man eben Mensch ist wurde nicht gespannert. Nacktheit ist nichts Anstößiges sondern etwas natürliches oder besser das natürlichste. Ob sie überall und in allen Situationen angemessen ist ist eine andere Frage. Aber das sollte man diskutieren ohne Nacktheit als etwas anstößiges oder schmutziges zu bewerten. Ähnlich wie man darüber diskutiert ob es angemessen ist im Jogging-Anzug zu seiner eigenen Hochzeit zu erscheinen.

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