Twitch startet eine neue Initiative für DJs

Twitch hat ein neues Programm angekündigt, das sich speziell an DJs richtet. Es soll im Sommer 2024 anlaufen. Im Ergebnis können DJs urheberrechtlich geschützte Musik für ihre Livestreams verwenden, müssen aber dafür einen Teil der Einnahmen an die Rechteinhaber abtreten. Twitch verweist hier auf seine Partnerschaften mit Branchengrößen wie Universal Music Group, Sony Music, Warner Music Group sowie hunderten Indie-Labels aus dem Merlin Network.

Laut Twitch sei es gerade für DJs bisher schwierig gewesen, Livestreams zu bieten und zu monetarisieren, da sie für ihre Sets eben üblicherweise Musik anderer Künstler nutzen. Das soll sich aber jetzt ändern.

Die Vorteile und Features des Twitch-DJ-Programms:

  • Eigene DJ Kategorie für DJs
  • Zugriff auf Musik, die DJs in ihren Livestreams verwenden dürfen
  • Werbemöglichkeiten auf und außerhalb der Plattform, einschließlich Platzierung auf der Twitch-Homepage
  • DJ-spezifische Sponsoring-Möglichkeiten

Um die Kosten für Musik zu decken, die in DJ-Live-Streams verwendet wird, behält Twitch künftig einen Teil der Einnahmen von DJ-Kanälen zurück. Dieser Anteil fließt dann über die Plattenfirmen, die Musikschaffende repräsentieren, an die jeweiligen Künstler. Die Kosten variieren, abhängig davon, wie ein Kanal monetarisiert wird. Für die meisten Streamer teilt Twitch diese Kosten 50:50 mit dem Streamer, wobei Twitch anfänglich einen höheren Anteil der Kosten trägt. Twitch übernimmt die Kosten für DJs, die noch nicht monetarisiert sind. Für nicht monetarisierte Streamer entstehen also laut der Plattform keine finanziellen Auswirkungen.

Twitch geht von sinkenden Einnahmen für DJs aus

Wer ohne dieses Programm DJ-Inhalte bei Twitch streamt und nicht die Rechte an der verwendeten Musik besitzt, riskiert DMCA-Meldungen und Strafen wegen Urheberrechtsverstößen. Die Folge kann der Ausschluss von der Plattform sein. Um bestehenden Twitch-DJs die Umstellung auf das neue Programm zu erleichtern, subventioniert Twitch die Kosten ein Jahr lang. Im Laufe der Zeit und wenn der Dienst wächst, verringert Twitch jedoch nach eigenen Angaben die Subventionen schrittweise. Es ist also gut möglich, dass DJs dann weniger Geld in die Taschen fließt als jetzt. Laut Twitch sei das Ganze aber nicht anders zu machen, wolle man rechtlich sauber arbeiten.

Dieses Programm ist ausdrücklich nur für Streamer vorgesehen, die als DJs streamen, und gilt nicht für andere Verwendungen von Musik. DJs müssen einer neuen Vereinbarung zustimmen, die für sämtliches Streaming auf ihrem Kanal gilt. Twitch rät Nutzern, die aktuell noch auf ihrem Channel DJ-Inhalte mit anderem Content mischen, für beide Bereiche eigene Konten zu erstellen. So kann ein Kanal speziell die DJ-Live-Streams genutzt werden.

Twitch gibt an, dass diese Anpassungen zwar erst ab Sommer 2024 greifen, dann können sich DJs auch erst anmelden, man wolle die Community aber mit ausreichendem Vorlauf informieren. Betroffene können sich auf dieser Website alle weiteren Informationen durchlesen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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Ein Kommentar

  1. Das ist ganz großer Mist für alle DJ und Musiker! Katastrophe!
    1.Normalerweise übernehmen Veranstalter die Gebühren für Gema, Musikverlage und dergleichen. Auch bei Plattformen gibt es fast nur solche diese Regelungen, da es am einfachsten für beide Seiten zu bearbeiten ist.
    2.Weder Gema, Musikverlage oder Labels wollen mit den DJ´s einzeln abrechnen, da es viel zu aufwendig ist und der Aufwand den Ertrag oft übersteigt.
    3.Nun werden also die Einnahmen der DJ beschnitten und Sie müssen selbst die Gebühren bezahlen.
    Das ist der Tod der kleinen, kreativen Musikschaffenden.

    Ganz wichtig! Twtch hat außerdem beschlossen, die Rechte der Dj massiv einzuschränken.
    Es darf nur noch Musik aus den Katalogen der beteiligten Labels gespielt werden!!!!!
    Es geht also nicht mehr, von Künstlern gewünschte Vorab-Veröffentlichungen zu präsentieren oder Musik von kleinen Labels und anderen Quellen. Damit stirbt die Vielfalt und es gibt nur noch Einheitsbrei. Neues zu entdecken ist damit also auch ausgeschlossen und kleinere Künstler ebenso.

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