TV und Streaming: Massive Veränderungen im Werbemarkt, Big-Tech gewinnt Macht

Der Markt für Fernsehen und Streaming befindet sich aktuell im Umbruch. Früher hat man Streaming-Dienste wie Netflix abonniert, um werbefrei und zeitlich unabhängig seine Filme und Serien ansehen zu können. Inzwischen bieten aber auch fast alle Streaming-Dienste vergünstigte Tarife mit Werbung an. Amazon hat Werbung bei Prime Video sogar nassforsch zum Standard gemacht. So befindet sich die Branche im Wandel und speziell in Deutschland ist man durchaus besorgt.

So mahnt der Branchenverband Vaunet, dass der Markt für Werbung im linearen Fernsehen 2025 wohl ein Minus von 7 % verbuchen müsse. Nur noch 3,3 Mrd. Nettoumsatz würden verbleiben. Im direkten Vergleich soll wiederum der Werbemarkt im Streaming um 15 % wachsen – auf 1,9 Mrd. Euro. Diese Entwicklung dürfte sich wohl in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Generell sehe man laut Vaunet bei den Haushalten eine durchaus verstärkte Nachfrage nach audiovisuellen Medieninhalten. Allerdings finde das Wachstum nicht in Radio oder Fernsehen statt, sondern im kostenpflichtigen Streaming sowie dann eben bei der Werbung auf Plattformen wie Prime Video, Disney+ oder auch Netflix.

Sorgen bereitet dies Vaunet, weil dadurch eine weitere Machtkonzentration bei Big-Tech-Unternehmen stattfinde, die in der Regel aus den USA stammen. Im Zuge dieser Marktentwicklungen werde es immer dringender, dass europäische Anbieter dem etwas entgegensetzen müssten. Obendrein winkt man zur Politik herüber und wünscht sich auch eine stärkere Plattformregulierung.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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24 Kommentare

  1. AppleTV (Appla One)hat zum Glück (noch) keine Werbung,
    Amazon PrimeVideo „kaufen wir uns frei,
    der Rest kommt Werbefrei vom heimischen NAS oder den Mediatheken.

  2. Warum sollte man diese US-Plattformen regulieren? Es sind die Zeichen der Zeit. Früher war die Höhlenmalerei der letzte Schrei, dann kam die Digitalfotografie.

    Man kann uns ja schlecht zwingen, einer sterbenden Plattform zuzusehen, nur damit diese auf Teufel-komm-raus weiter existieren darf. Das lineare Fernsehen hatte seine Zeit. Aber die Welt hat sich verändert. Und offenbar haben die Amerikaner eine Antwort darauf – die Europäer eher weniger.

    • Und vorallem absolute Müllqualität. Es ist doch heute schon grausam, was da bei den Streaminganbietern und auch im Kino an neuem Content kommt. Sequel, Prequel, Relaunch, Comic2Real, Real2Comic, Game2Real. Die Einfallslosigkeit hat bereits einen neue Höhepunkt und die Konsumentem werden weiter abstumpfen. Aber kann man den Kram auch auf dem Mini-Handybildschirm schauen, während man den Messenger traktiert. Verpassen tut man ja eh nichts.

  3. Wie man Werbung im Streaming ertragen kann – ich werde das nie verstehen. Entweder ich abonniere ohne Werbung, oder ich lasse es eben bleiben.

    • So lang man die Wahl hat, ist doch gut. Wer mit Werbung klar kommt, kann so sparen.

      • Man spart ja nicht. Du bezahlst etwas weniger und musst dafür Werbung ertragen.
        Oder zahlst bei Prime und zusätzlich noch für ein AdFree Abo.
        In jedem Fall geht Geld von deinem Konto ab.

        • Ich zahle für Prime wegen Versand.
          Prime Video ist eine kostenlose Dreingabe, so zu sagen.

          • Und ich hab Prime wenn überhaupt immer für Videos abonniert. Wenn man so etwas wie Legends of Vox Machina sehen will hat man keine andere Wahl
            Und ehrlich gesagt bei Standardversand ab 39€ kostenlos, Versand an Packstationen 1,99€ . Standard Versand 3,99€ und Premium Versand 4,99€ da weiß ich gar nicht wie viel man da bei Amazon bestellen soll dass sich dies lohnt.

            Andrerseits bekommt man wenn man kündigt regelmäßig Freimonate, bei den letzten Prime Days hatte ich für mein neues Smartphone mal wieder einen kostenlosen Monat abgeschlossen, bei der letzten Amazon Bestellung im Oktober wurde mir wieder ein Freimonat angeboten, den ich erst mal ausgeschlagen habe, und eine Bestellung davor Anfang September wurde „nur“ eine Woche Prime für 99 Cent angeboten 😉
            Also Prime wird so oft verschenkt, ich habe es eigentlich öfter, aber für Versand lohnt es sich zumindest bei mir beim besten Willen nicht

            • Ich bestelle für 500€-700€ mtl. bei Amazon, da lohnt sich Prime allein wegen des schnellen Versandes, und wenn man die Amazon-Visakarte dazu noch nimmt, bekommt man Cashback-Punkte die die Gebühr so etwa decken.

              Jeder Streaming-Anbieter hat viel mehr für mich interessante Inhalte, als ich es zeitlich schaffen kann, sie alle anzugucken, daher mache ich wegen Ihnalte kein Plattform-Hopping mehr. Nur wenn es mal 3 Monate Disney für 1,99€ gibt oder so.
              Ich denke sogar, dass Filme und Serien zu kaufen wäre für mich günstiger, als einen Monat zu abonnieren, da ich etwa 3 mal die Woche ca. 15 Minuten was schaue, während ich mich auf dem Crosstrainer vor dem Training aufwärme 😉

        • Zudem steigen die Produktkosten die man kauft, da man ja die Werbung bezahlen muss.

    • Sehe ich ebenfalls so, Werbung ist immer schlicht inakzeptabel.

  4. Es ist ganz einfach. Wer Werbung zeigt fliegt, obwohl ich meinen mtl. Obulus entrichte . Ohne Gnade, ohne Ausnahme. Solche Bastarde verdienen mein Geld nicht.

  5. Meine Hoffnung ist auf der ARD. Dort gibt z.B. Suits in der Mediathek. Ein erster, kleiner Schritt hin zu einem vollwertigen Streaming Dienst. Ich befürchte, dass unser Medienstaatsvertrag von gefühlt 1894 dass zu Nichte mache wird.

  6. Bin sehr gespannt wie weit die Spirale noch geht. Für mich ist das Ende insofern schon erreicht dass ich die Dienste auf ein Minimum runtergefahren habe. Nur noch jeweils ein werbefreier Dienst für Musik und TV. Dabei ist mir Musik im einiges wichtiger als TV. Der TV Dienst wechselt ab und zu. Werbefinanzierte Abos kommen mir nicht ins Haus. Prime Flug wegen der Art und Weise von Amazon als erstes raus.

  7. Ich schließe nur noch Abos für 1-2 Monate ab, um Werbefrei mir ne Staffel einer Serie anzuschauen oder leihe mir nen Film ohne Werbung aus. Jahres Abo kommt nicht mehr in Frage. Für Musik nutze ich nur Apple Music oder Radio, beim Radio aber nur Sender bei denen sich die Werbung in grenzen hält.

  8. Weil die Europäer nicht in der Lage sind etwas eigenes aufzubauen, schreien sie nach Regulierung. Aber gerade Bürokratie und Regulierung verhindern das etwas großes in Europa entsteht. Brüssel erstickt jegliche Kreativität. Regulieren, zensieren und verbieten, aber dann darüber heulen, dass man zur dritten Welt gehört, wenn es um Digitalisierung und Medien geht. Zudem wird ein Protektionismus des ÖRRundfunks betrieben, der ohne diesen schon längst Pleite wäre und das nicht nur in Deutschland. Europa ist erledigt, es hat sich selbst durch brüsseler Bürokratie und Klimakirche ins Abseits katapultiert, während China vorbeizieht und an dem Status der USA als Führungsnation nagt. Mal sehen wie viel Menschen sich in den nächsten Jahren überhaupt noch Streamingdienste leisten können.

  9. Was soll denn „was eigenes“ können?
    Grund für mein erstes Netflix-Abo war die Werbefreiheit, die „on-demand“ Möglichkeit, die Sprache (ich schau ausschließlich auf englisch). Und die breite Streuung. Dass irgendwann Disney beschlossen hat, sie wollen auch ein Stück vom Kuchen haben hat in meinen Augen sowohl Netflix als auch Disney geschadet (obwohl sie sicher finanziell Gewinn haben).
    Aber: Seit Spotify (und co) hab ich keinerlei Bedürfnis mehr für Musik auf hoher See unterwegs zu sein. EIN Anbieter, EIN Abo, volle Auswahl.
    Ein europäischer Streaminganbieter müsste schlussendlich genau das können. Und zwar ganz ohne Eigenproduktionen. Ob das so funktioniert?
    Und dann hab ich zB letztens eine (für mich) neue Serie entdeckt. Bedauerlicherweise so alt, dass sie auf meinen Standarddiensten nicht vertreten ist. Also ein neues Abo? Oder die Amazon Leihoption (aber ganz ehrlich die ist für Serien ein Witz – wer das ernst nimmt dem ist auch nicht mehr zu helfen).

  10. Kein Streaming Dienst bietet jene Vielfalt, die ein Dauerabo rechtfertigen würde. Von daher wird es wohl früher oder später zu einer Marktkonzentration kommen und nur noch wenige Anbiete verbleiben, dier mehr Bandbreite bieten.

    Selbst dann muss man schauen, ob die Relation Preis Leistung stimmt.

    Europas Problem ist, anders als bei Musik, das die hiesige Produktionen in den einzelnen Ländern keinen genügend großen Markt finden, wie die US-Produktionen.

    Netflix zeigt aber, wie man eben auch hierzulande produzieren kann, das Filme und Serinen weltweit Akzeptanz finden. Dann brauchte es auch eine Europaweite Plattform (ähnlich spotify).

    Was dieses beschleunigen könnte, ist, falls Donald Trumo und MAGA wahr machen, was sie angedroht haben: die Inhalte der Streamingdienste und Hollywood-Studios zu bestimmten und alles zu entfernen, was ihnen nicht in den Kram passt.

    Dann bliebe nichts anderes übrig, hierzulande das zu produzieren, was man sehen möchte, wenn man nicht nur den US-MAGA rechten Woke konsumieren möchte.

  11. Jemand Anders says:

    Prime habe ich auch nur des Versands wegen.
    Streaming, egal ob Live-TV, Sport, Filme oder Serien gibt es „anders“ günstiger.

  12. „Im Zuge dieser Marktentwicklungen werde es immer dringender, dass europäische Anbieter dem etwas entgegensetzen müssten. “

    Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk, und das am besten völlig werbefrei und durch entsprechende Abgaben von allen finanziert.

    Wäre das beste Gegengewicht, denn damit wäre die gesamte Werbeindustrie raus. Und damit auch alle mit dem Buhlen um Werbezeiten verbundene Abhängigkeiten.

    Wer dann Werbung gucken will und dafür noch zusätzlich bezahlen, bitte. Die grundversorgung möglichst in ganz europa, aber bitte weiterhin in Deutschland sollte öffentlich-rechtlich erfolgen und auch bei ARD und ZDF völlig werbefrei.

    Freiheit von Werbung, und damit einer Form medialer Belästigung , ist m. E. ein echtes Qualitätsmerkmal.

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