Turtle Beach Stealth Pivot ausprobiert: Der Controller mit besonderem Dreh
Turtle Beach hat vor kurzem den Stealth Pivot vorgestellt. Was auf den ersten Blick wie ein normaler Xbox-Controller aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Innovation im Controller-Segment. Das Besondere: Die Bereiche um den linken Stick und die Face-Buttons lassen sich per Drehung komplett umbauen. Klingt nach einem Gimmick, kann aber in der Tat nützlich sein. Ich durfte einen Blick auf das Gerät werfen.
Design und Verarbeitung
Der Stealth Pivot macht einen wertigen Eindruck, auch wenn er sich etwas weniger gut anfühlt als beispielsweise ein Xbox Elite Controller. Das liegt vor allem daran, dass eine Menge der verbauten Teile einfach wackeln. Nicht, weil sie schlecht verarbeitet werden, sondern durch Drehmechanismus. In der Hand liegt er dennoch gut, wobei mir persönlich etwas mehr Griffigkeit nicht geschadet hätte. Die Oberfläche ist relativ glatt geraten.
Ins Auge sticht direkt das kleine Display in der Mitte des Controllers. Hier können verschiedene Einstellungen vorgenommen und sogar Social Media Benachrichtigungen angezeigt werden. Die Helligkeit ist ausreichend, die Auflösung nicht unbedingt hoch – aber dennoch zweckmäßig.
Das Pivot-System
Der namensgebende Pivot-Mechanismus ist das Highlight des Controllers. Durch das Lösen zweier Schalter auf der Rückseite können sowohl die linke als auch die rechte Seite des Controllers gedreht werden. Links tauscht ihr so zwischen klassischem Analogstick und einem dedizierten D-Pad, rechts zwischen Analogstick und einer 6-Button-Anordnung.
In der Praxis funktioniert das erstaunlich gut: Für Shooter, Racing-Games und Co. nutzt man die klassische Ausrichtung, für Kampfspiele wie Mortal Kombat dreht man beide Module und hat quasi instant einen Fighting-Controller. Der Umbau geht schnell von der Hand, auch wenn man sich erst mal an den Mechanismus gewöhnen muss. Vor allem das Einfahren der Sticks war am Anfang gewöhnungsbedürftig. Wird oft vergessen. Wichtig: Das Pivot-System nützt logischerweise nur etwas, wenn man gern Beat-em-Ups spielt und obendrein auch mit einem Fighting-Controller umgehen möchte.
Technische Features
- Hall-Effekt-Sticks (Anti-Drift)
- Bis zu 20 Stunden Akkulaufzeit
- Kabellos am PC via 2,4 GHz oder Bluetooth
- Xbox Series X|S und One nur kabelgebunden
- Vier programmierbare Tasten
- Einstellbare Trigger-Stops
- 3,5 mm Audio-Anschluss mit Superhuman Hearing
Software und Anpassungen
Die Einstellungen können direkt am Controller über das Display oder via Control Center 2 App vorgenommen werden. Letztere ist leider etwas hakelig und sieht aus wie ein Machwerk aus dem Jahr 2000 – zum Glück klappt das meiste auch direkt am Controller. Bis zu 5 Profile können gespeichert werden, RGB-Beleuchtung, Tastenbelegung, Vibration und mehr lassen sich anpassen.
Ich habe den Controller mit verschiedensten Spielen getestet. Generell sind die Sticks präzise, die Trigger-Stops helfen beim Personalisieren auf die eigenen Bedürfnisse und die Buttons haben einen ordentlichen Druckpunkt. Da ich kein Fighting-Junkie bin, musste ich mich erst an die neue Fight-Belegung bei gedrehten Modulen gewöhnen. Die Lernkurve ist aber gut, sodass man zügig auch damit umgehen kann. Auch hier macht das Teil eine gute Figur.
Die Akkulaufzeit von etwa 20 Stunden kann ich nach meinem Test bestätigen. Geladen wird via USB-C.
Das Fazit
Der Turtle Beach Stealth Pivot ist ein guter Controller, eigentlich eher zwei. Was zunächst nach Gimmick klingt, entpuppt sich in der Praxis als durchdachte Lösung, WENN man sich im Fighting-Segment zu Hause fühlt. Abzüge gibt es in der Software, die mir zu frickelig und unübersichtlich ist und ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass Xbox-Nutzer mit einer Kabelverbindung leben müssen.
Für PC-Spieler, die verschiedene Genre bedienen und nicht mehrere Controller kaufen möchten, ist der Stealth Pivot eine valide Option. Der Preis von 129 Euro ist für einen Controller nicht günstig – dafür bekommt man hier aber auch mehr Flexibilität als bei der Konkurrenz.
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D-Pad und linker Stick lassen sich nicht einfach tauschen sodass das Pad oben und der Stick unten ist?
Da bin ich immernoch auf der Suche. Für mich ist das PS Layout das bessere. Habe aber eigtl keine Lust jedes Mal DS4 anzuschmeissen, um dann auch noch zusätzlich je nach Spiel Anpassung vornehmen zu müssen
„…ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, dass Xbox-Nutzer mit einer Kabelverbindung leben müssen.“
Das ist kein Kritikpunkt, sondern ein K.O.-Kriterium. Danke für die Erwähnung, ich hätte mir das Teil um ein Haar gekauft.
Für 30 Euro mehr gibs den elite der hat kein kabelzwang und mal 10std mehr Power im akku
Hört sich gut an, der Hersteller hat aber in der Vergangenheit bei der Qualitätskontrolle schon des Öfteren massiv geschlampt. Mal Schaunn.
Naja, schon das Original ist schwer kompatibel.Das Ding dürfte dann gar keine bei den meisten Geräten haben.
Innovativ war zu letzt das Namco Drehpad, seit dem kam nichts brauchbares. Selbst beim Original hab ich zwar am Anfang alles mal ausprobiert(sind ja zumindest auch andere Sticks und Wippen drin), nur um nach kurzer Zeit alles wie gewohnt zu lassen. Wieso sollte man das Umbauen, wenn man nicht behindert ist? Die Spiele werden auch bestenfalls für das Originalformat erstellt.
Ich will neue Ideen nicht verteufeln, aber ein minimaler Sinn sollte schon vorhanden sein. Danke für den Test!