TSMC will offenbar sein erstes Werk in Deutschland bauen
Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) ist ein Auftragsfertiger, der für etliche große Hersteller Chips fertigt. Zu den Kunden von TSMC zählen beispielsweise Apple, AMD und Nvidia. Jetzt heißt es, dass sich TSMC in Gesprächen befinde, um sein erstes Werk in Europa bzw. Deutschland zu errichten. Offenbar möchte man gerne in Dresden ansässig werden.
Dabei spielt wohl eine entscheidende Rolle, dass man die Chip-Nachfrage der deutschen Autoindustrie zur Kenntnis genommen hat und sie vom neuen Standort aus decken möchte. Anfang 2023 wollen einige ranghohe Manager TSMCs angeblich nach Deutschland aufbrechen, um potenzielle Subventionen der Regierung zu eruieren und zu prüfen, ob die Zulieferketten vor Ort den eigenen Anforderungen genügen.
Nach der Reise wird relativ zügig eine Entscheidung erwartet, sodass der Bau des neuen Werks bereits 2024 beginnen könnte. Sollte es dazu kommen, wäre das für die EU ein großer Gewinn, die versucht, sich im Bereich der Chipfertigung besser aufzustellen. In diesem Jahr wurde daher auch ein umfangreiches Subventionspaket von 43 Mrd. Euro für die Chipfertigung in Europa genehmigt. Intel hat bereits davon profitiert und die Errichtung eines Werks in Magdeburg beschlossen.
TSMC würde in dem neuen Werk den Fokus zunächst auf die Fertigung um 22- und 28-Nanometer-Verfahren legen. Expandiert hatte man kürzlich auch in die USA sowie nach Japan, wo man sich mit Sony zusammengetan hat.
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Ein sehr wichtiger Schritt, dass die Taiwaner weltweit expandieren. Wer weiß, wie lange China sich noch zurückhält um sich mit Taiwan „wiederzuvereinigen“. Sollte die Mikrochipproduktion in Taiwan stillstehen ( immerhin zwei drittel der weltweiten Produktion) ist Covid mit Ukraine-Krieg plus Gasmangel ein Witz dagegen, was auf die weltweite Wirtschaft zukommt.
Heutzutage funktionieren die wenigsten Geräte ohne Mikrochips, Halbleiter, etc.
Das die Chips, die in Deutschland produziert werden sollen, falls TSMC sich hier ansiedelt in 28 – 22 Nanometer gefertigt werden zeigt ja schon, dass das nur 08/15 Mikrochips sind.
Für die Automobilindustrie schätzungsweise ABS Mikrochips, ESP, usw.
Wenn in ein oder zwei Jahrzehnten die 08/15 Chipproduktion in Taiwan ein paar Tage oder Wochen stillstehen sollte, dürfte das schlimmstenfalls einen marginalen Effekt auf die Weltwirtschaft haben, auch wenn das die Untergangspropheten in den Medien natürlich anders sehen. Vom Festland wird es genug (subventionierte) Chips geben, schon alleine um Kritik aus Asien, Afrika und Lateinamerika sowie der deutschen Autoindustrie zu minimieren. In den genannten 1-2 Jahrzehnten dürften sie zudem die taiwanesische Konkurrenz ein- und überholt haben. Alles halb so schlimm – zumindest ökonomisch gesehen.
Naja, die Chinesen rasseln ja jetzt schon mit den Säbeln. Allein die Anzahl der See- und Flugmanöver dieses Jahr stellen ja schon alles in den Schatten, was vorher da war.
Die Volksrepublik verfügt ja mittlerweile über die größte Kriegsmarine der Welt – mit über 200.000 Soldaten und 350 Schiffen und U-Booten. Früher hatte China einfach nicht die Mittel gegen die USA auf dem Wasser entgegenzuhalten.
Xi Jinping hat dieses Jahr auf dem Parteitag der kommunistischen Partei so schön gesagt: „Die vollständige Wiedervereinigung des Vaterlandes muss erreicht und kann verwirklicht werden.“
Mit ein bis zwei Jahrzehnten ist das sehr, sehr wohlwollend geschätzt. Als quasi neuer Mao hat Xi Jinping natürlich auch das Ziel, die „Wiedervereinigung“ noch zu seinen Lebzeiten umzusetzen – dabei darf man dann auch nicht vergessen, dass der Mann auch schon 69 Jahre alt ist.
Hong-Kong war ja auch schon ein schönes Beispiel dafür. Dazwischengekommen ist bis jetzt ja nur Covid. Weiteres zu dem Thema findet man ja unter Ein-China-Politik oder auch Anti-Abspaltungsgesetz.
Ich weiß ja nicht. Beim Thema Mikrochip sind die Chinesen immer noch auf Pentium-Niveau (der alte, echte, nicht der Marketing-Name für langsame, neuere Chips).
Vorzeige Tech-Unternehmen wie Huawei oder Xiaomi sind durch die US-Sanktionen doch ziemlich stark getroffen und trotz der staatlichen Subventionen ordentlich abgestürzt.
Gleichzeitig lehnen sich die Chinesen gegen zu geringe Löhne auf und bringen das seit Jahrzehnten bestehende Chinesische Erfolgskonzept zu wanken: Jede Aufgabe zu lösen, indem man einfach nur genügend Menschen rauf wirft…
Dafür dürfen gerne Steuergelder aufgebracht werden um diese Firma nach Deutschland zu holen. Das mein ich ernst. Das sollte man wirklich nicht entgehen lassen.
Steuergelder locker machen! sofort!
Schreibfehler : TSMC würde in dem neuen Werl
Danke, haben wir geändert!
Wäre gut für den deutschen Ruf, mehr aber auch nicht. Ein EU Produktionsort macht logistisch absolut Sinn, aber Deutschland ist in den Produktionskosten (Strom, Wasser, Internet und sonstige Produktionstechnische Infrastruktur) sowie den wahnsinnigen Lohnkosten, den Betriebsräten, dem Streikrecht, Arbeitszeitgesetz etc. die schlechteste Wahl in Europa. Dadurch wird die Produzierte Elektronik so extrem teuer
Freudscher Verschreiber? Abgesehen von den Energiekosten ist Deutschland damit natürlich die beste Wahl in Europa, wie Studien und Umfragen internationaler Unternehmen immer wieder darlegen.
Alles andere ist neoliberale Ideologie, die, wie üblich, mit der Realität wenig zutun hat. Hochqualifizierte Arbeitnehmer wollen Stabilität und Lebensqualität (und zunehmend Work-Life-Balance). Und da ist Deutschland alles in allem einer der weltweiten Marktführer. Ob man das nun akzeptieren möchte oder nicht.
Quatsch. McFly hat recht. Unternehmensstandort Deutschland ist einer der schlimmsten die es gibt. Darum ziehen seit Jahren Unternehmen aus Deutschland weg. Viel mehr als neue herkommen. Das auf gutem Grund.
Genau so ist es.
Wir sind nicht trotz unserer weitreichenden Arbeitnehmer Rechte so erfolgreich sondern unter anderem gerade deswegen.
Für einen 28 nm Prozess Steuergelder auszugeben, ist verrückt.
Das ist ein abgeschriebener, alter Prozess, bei dem sich TSMC altes Equipment nochmal bezahlen lässt.
Wie kann man nur so dumm sein, so etwas zu fördern!
Außerdem sind 28 mn das, was die Autoindustrie jetzt braucht. In 3 Jahren sieht das ganz anders aus.
22- und 28-Nanometer-Verfahren –
ich denke, das kann Bosch in Dresden schon alleine …
Wenn TSMC hier ein neues Werk aufbauen will, dann hoffe ich, dass da TSMC mit einem 14-Nanometer-Verfahren beginnt.
Das wäre für Deutschland ein großer Schritt vorwärts.
Sonst muss ja für die nächste Generation gleich wieder ein neues Werk gebaut werden …
Die neuste Technik mit 5 nm wird natürlich erst einmal weiterhin nur in Taiwan verbleiben …