Toggo will Kinder ohne deutsche Sprachkenntnisse ins Boot holen
Toggo, unter der Marke bündelt Super RTL sein Kinderprogramm, richtet sich nun auch explizit an Kinder, die zwar in Deutschland leben, aber kein Deutsch sprechen. Daher bietet man über die dedizierte Site toggo.de/aktion/together jetzt Kinderserien in verschiedenen Sprachversionen an. Darunter sind Inhalte auf Ukrainisch, Arabisch, Russisch, Spanisch, Französisch, Serbisch, Türkisch, Englisch und Portugiesisch.
Beispielsweise kredenzt Toggo da jetzt „Spongebob Schwammkopf“ auf Arabisch, „Ninjago“ auf Türkisch oder „Peppa Pig“ auf Ukrainisch. Auch über die Toggo-App können ausgewählte Episoden von zahlreichen Animationsserien in unterschiedlichen Sprachen abgerufen werden. Super RTL begründet diesen Schritt damit, dass in Deutschland mittlerweile viele Kinder leben, die ihre Heimat verlassen haben und sich mit einer neuen Umgebung und einer fremden Sprache auseinandersetzen müssen. Da sei auch wichtig, wenigstens einige Inhalte in der Muttersprache bereitzuhalten.
Mit „Toggo fun for everyone“ hat Super RTL deswegen ein werbefreies Angebot für Kinder ohne Deutschkenntnisse etabliert. Neben Non-Dialogue-Formaten und Spielen stehen dort ab sofort über 100 Episoden in sieben Sprachen zur Verfügung. So ist die „PAW Patrol“ inzwischen auf Arabisch, Ukrainisch, Russisch und Serbisch im Einsatz. Die Abenteuer von „Polly Pocket“ gibt es auf Französisch. Und „Ninjago“ steht in gleich sieben Sprachfassungen bereit.
Sukzessive will man das Angebot in den nächsten Wochen um weitere Serien erweitern.
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Das ist der Integration bestimmt sehr förderlich.
(Der Integration in eine Parallel-Gesellschaft, natürlich.)
Direkt mein erster Gedanke dabei. Viel sinnvoller wäre es entsprechende Programme zum lernen anzubieten.
Wobei das denke am Ende stark von den Eltern abhängt und durch das Internet gibt es eh genug Alternativen das RTL da mit ihrem Angebot auch nicht weiter ins Gewicht fällt.
Andre, korrigier doch mal deine eigenen Sprach(e)kenntnisse in der Überschrift 😉
Danke, hab ich gemacht! Da steckte ich gedanklich offenbar zu tief im Thema…
Ich finde es eher kontraproduktiv, denn so lernen sie nie die Sprache.
Ich betreue ein Paar ukrainische Familie mit Kindern und empfehle TV und YouTube nur auf Deutsch zu schauen.
Denn sonst sitzen sie nur zu Hause, weil sie keinen Kindergartenplatz bekommen haben, und reden nur die Muttersprache mit der Familie.
Und ein anderes Beispiel von meiner Kollegin, die nun in Rente ist und arabische Kinder betreut, die hier geboren sind, in die erste Klasse kommen und kaum Deutsch reden können.
Kurz: Verstehe nicht wieso. Kann ich an mir kurz verdeut(sch)lichen. Ich wurde hier geboren und wuchs auch hier auf, erlernte die Sprache jedoch erst im Kindergartenalter. Ich lebte die ersten Jahre bei meinen Großeltern, die kein deutsch sprachen, jedenfalls nicht im privaten Umfeld. Was ich im Fernsehn sah, habe ich gar nicht bis wenig verstanden, war für mich damals auch nicht wichtig, hauptsache es hat sich bewegt und war bunt. Die Interaktion mit anderen Kindern im Kindergarten oder den Betreuerinnen war schwierig. Das Zog sich bis in die Grundschule. Daher habe ich für diesen Schritt kein Verständnis. Mir kann auch keiner sagen, es sei damals eine andere Zeit gewesen, es geht hier um die Sprache.
Katastrophe. Sprache ist der Schlüssel zu Teilhabe und allem Weiteren.
Die sollen lieber Mal verpflichtend und gefördert Deutsch lernen, sonst drohen Parallelgesellschaften.
Sehr gutes Argument.
Das mit der Pflicht sehe ich auch so, wird hier aber wegen der deutschen Vergangenheit nicht kommen.
Ich finde es klasse.
Meine Frau kommt aus dem Ausland, wo sich auch der Rest ihrer Familie befindet. Die einzige Chance, dass sich unsere Kinder mit der Familie meiner Frau verständigen können, ist auf ihrer Sprache.
Der gesamte Alltag außerhalb und ein großer Teil innerhalb des Hauses findet auf deutsch statt. Wir nutzen die Shows in ihrer zweiten Sprache zum Erhalt des Wortschatzes und es hat bis jetzt sehr gut funktioniert.
Das ist RTL. Denen ist egal, ob das gut ist – da ist Geld zu holen. Das aus dem kleinen Iwan später beruflich nix wird, weil er die Sprache von 99% seiner Kunden nicht versteht, ist denen egal.
@Jörg:
Wenn das „deutsche Sprache“-Lernen nicht intensiver gefördert wird, dann verstehen bald nur noch 80% Deutsch.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass dies jetzt auch einige Entscheider begriffen haben.
Vor 17 Jahren:
„Deutsch lernen“ – ja gerne, aber bitte alles selbst organisieren und selbst bezahlen …
Jetzt:
ukrainische Flüchtlinge bekommen Hartz4 und sofort kostenlosen Deutsch-Unterricht.
Also:
Die Grünen sind durchaus lernfähig.
Es ist keine Diskriminierung mehr,
wenn Deutsch sprechen empfohlen wird.
Aber die Ukrainer, die vor 17 Jahren hier angekommen sind – bekommen immer noch keinen kostenlosen Deutsch-Kurs (bei Weiterbezahlung der Lebensunterhaltskosten) …