TikTok scheitert vor Gericht und fällt unter den Digital Markets Act (DMA)

TikTok fällt nach Ansicht der EU-Kommission unter den Digital Markets Act (DMA) in der Europäischen Union. Der chinesische Betreiber der Plattform, ByteDance, sah das anders und ging gerichtlich gegen diese Einordnung vor. Schließlich sind damit weitreichende Verpflichtungen verbunden. Doch vor Gericht ist ByteDance / TikTok jetzt gescheitert. Die Plattform muss sich also wohl dem DMA beugen.

Allerdings bleibt noch eine Chance: TikTok ist zunächst vor dem zweithöchsten Gericht gescheitert und kann Widerspruch einlegen. Dann müsste der Europäische Gerichtshof (EuGH) das letzte Wort sprechen. Bislang hat ByteDance aber keine weiteren Widerspruchspläne eröffnet (via Bloomberg). Unter den DMA fallen beispielsweise auch Unternehmen (bzw. ihre Produkte) wie Apple, Amazon oder Google. TikTok wäre da also in guter Gesellschaft.

Der DMA greift immer dann, wenn innerhalb der EU z. B. ein Mindestumsatz von 7,5 Mrd. Euro erzielt wird und mehr als 45 Mio. monatlich aktive Nutzer vorhanden sind – sowie mehr als 10.000 der jährlich aktiven Business-Nutzer aus der EU stammen. Über den DMA werden dann aufgrund der Machtposition solcher Unternehmen, die als Gatekeeper für kleinere Firmen fungieren können, gewisse Regeln auferlegt.

TikTok steht in der EU und auch in den USA in der Kritik

In den USA könnte es im Übrigen sogar so weit kommen, dass TikTok gänzlich verboten wird. Aber auch in der EU hält man sich diese Option in der Politik durchaus offen. Aktuell läuft etwa eine Untersuchung zur möglichen Schädlichkeit der Kurzvideoplattform für Kinder und Jugendliche. So bot TikTok wohl teilweise seinen Nutzern Gutscheine als Belohnung für das Ansehen von Videos an. Das könnte eine unerlaubte Praxis sein, weil damit auch Kinder dazu angeregt werden könnten, mehr Zeit innerhalb der App zu verbringen, als sie es ohne solche Anreize tun würden.

Am Ende steht ByteDance bzw. TikTok also weiterhin unter Druck. Bedenken gibt es auch wegen des möglichen politischen Einflusses der Plattform bzw. der chinesischen Regierung und des möglichen Abflusses von Daten von US- und EU-Bürgern an den chinesischen Staat.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

12 Kommentare

  1. Endlich trifft es mal die Richtigen. Hoffentlich wird das richtig teuer. Diese Verblödungs-App kann ruhig ganz aus der EU geschafft werden.

    • Alex the 2nd says:

      Der Algorithmus zeigt dir größtenteils Dinge, die zu dir passen und deinen Interessen entsprechen.

      • Stimmt nicht, leider.

        • Alex the 2nd says:

          Komisch. Bei mir und im Freundeskreis schon. Dann sind wir wohl alle Ausnahmen von der Regel und was ganz besonderes.

          • Geschichten aus dem Paulanergarten. Der Algorithmus macht alles, nur nichts richtig und Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen ja die Regel.

  2. …..am Ende gehts eh nur um das verbieten der freien Rede, jeden Tag ein Stück mehr. 🙁

    • Ich glaube, du bist da etwas ganz großem auf der Spur. Bleib dran!

    • In einer chinesischen App? Ja.
      Es ist mittlerweile erwiesen, dass TikTok gewisse Themen wie beispielsweise Homosexualität etc. zensiert und im Algorithmus niedriger rankt.

      • „Es ist mittlerweile erwiesen“ überzeugt mich jetzt nicht so hundertprozentig als Argument. Aber auch wenn das stimmen sollte, Themen, die höchstens 10% der Bevölkerung betreffen, müssen auch nicht permanent im Vordergrund stehen.

  3. Deine Argumentation ist nicht viel besser…^^

  4. Zum Glück haben wir ja noch die U.S. Apps, die noch nicht mal Brustwarzen unzensiert lassen.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.