TikTok muss sein Lite-Belohnungsprogramm in der EU dauerhaft einstellen

TikTok muss innerhalb der EU sein Belohnungsprogramm einstellen, welches man zeitweise für die Lite-App eingeführt hatte. Dazu ist zu sagen, dass TikTok jene Version seiner App innerhalb der Europäischen Union nur in zwei Ländern eingeführt hatte – in Frankreich und Spanien. Somit stand auch das kontroverse Belohnungsprogramm nur in jenen beiden Regionen stramm.

Worum ging es da genau? Nun, in TikTok Lite belohnte die Plattform Anwender, wenn sie jeden Tag hereinschauten und mit Videos interagierten. Viel Guthaben sprang dabei zudem nicht herum: Für eine geschlagene Stunde Videokonsum winkten gerade einmal 36 Cent in Form von Coin-Guthaben. Letzteres konnte dann später z. B. gegen Amazon-Gutscheine eingetauscht werden. Coins gab es auch für das Vergeben von Likes oder das Ansehen von Werbung.

Der Vorwurf der EU-Kommission: Das ganze Belohnungsschema sein eine Masche, insbesondere junge Anwender geradezu süchtig nach dem TikTok zu machen. Nachdem bereits im April 2024 eine Untersuchung eingeleitet worden war, reagierte die Plattform zügig und fror das Belohnungsprogramm ein. Jetzt hat die EU-Kommission mitgeteilt, dass TikTok das Lite-Belohnungsprogramm permanent aus der EU heraushalten werde.

TikTok verpflichtet sich, keine derartigen Belohnungssysteme mehr zu verwenden

TikTok hat sich laut der EU-Kommission außerdem dazu verpflichtet, in der EU auch keine ähnlichen Belohnungssysteme mehr einzuführen. Damit will man wohl jegliche Hintertürchen schließen. Sollte TikTok Zuwiderhandlungen begehen, drohen Strafen nach dem Digital Services Act (DSA). Die im April 2024 eingeläutete Untersuchung endet nun also vollständig mit der Einigung mit TikTok bzw. dessen Inhaber ByteDance.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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9 Kommentare

  1. Das Belohnungssystem Payback hat laut Kantar ca. 48 Mio. Karten in DE ausgegeben, Payback selbst spricht von 31 Mio. aktiven Kunden in DE. Vielleicht sollte die EU hier auch mal eine Untersuchung starten?

    • Das Payback ein Belohnungssystem wäre, ist mir neu.
      Man muss erst mal Geld ausgeben, seine Daten hergeben, sein Kaufverhalten hergeben um dann etwas zurückzubekommen was vorher im Kaufpreis schon enthalten war.

      Wenn Payback für das bloße anschauen von Werbung Geld bezahlt, reden wir weiter.

      In dem Fall Tiktok hat die EU richtig gehandelt.
      Dieses Programm ist nur dazu da die User in der App zu halten.
      Als ob das süchtig machende Konzept nicht schon ausreicht.

      Auf Dauer ist dieses Konzept auch nicht tragfähig. Der einfache Zugang fordert geradezu heraus sich ein paar tausende Accounts zuzulegen und Belohnungen zu generieren.

      • >>Wenn Payback für das bloße anschauen von Werbung Geld bezahlt, reden wir weiter.

        Bei der Deutschlandcard (bitte nicht mit dem Deutschlandticket verwechseln) gibt es Punkte fürs anschauen von Prospekten der teilnehmenden Händler. Diese Punkte kann man dann entweder in Prämien investieren oder an der Supermarktkasse verrechnen lassen. Bei Payback kann man nur im Prospekt von Globus blättern und bekommt nichts dafür.

        Wenn das Belohnungssystem von TikTok nur begrenzt verfügbar war und sie es so bereitwillig einstellen, dann war es wohl ein Testballon. Was die angebliche Suchtgefahr betrifft, ist jeder User selbst verantwortlich. Allein die Nutzung eines Smartphone oder eines Blog kann zur Sucht werden. Will die EU demnächst alles verbieten, wovon die Menschen eventuell profitieren könnten? Dann fangt schon mal an euch von den diversen etablierten Bonussystemen zu verabschieden. 😉

        Ach ja, es ist ja nur TikTok böse, weils aus China kommt…

        • >>Was die angebliche Suchtgefahr betrifft, ist jeder User selbst verantwortlich.“

          Nein, einfach nein. Payback wird nicht von Kindern exzessiv verwendet. Diese App ist pures Gift für heranwachsende, senkt nachweislich massiv die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer. Alles was dieser Schmutzapp schadet ist gut.

          • >>Diese App ist pures Gift für heranwachsende, senkt nachweislich massiv die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer.

            Solche Aussagen sollte man mit der Angabe glaubwürdiger, seriöser Quellen belegen. Wenn von den Kindern etwas exzessiv genutzt wird, was ihnen schaden könnte, dann liegt ein Erziehungsversagen vor.

            • André Westphal says:

              Das ist ne ziemlich platte Vereinfachung. Man kann kaum alles auf „die Eltern sind schuld“ schieben. Deine Argumentation ist da schon extrem neoliberal: „Lass die Konzerne machen, was sie wollen, egal wen sie zugrunde richten, wird schon passen“. Glücklicherweise läuft das aber (noch) nicht so. Auch die Betreiber einer Plattform sind haftbar und haben sich an Gesetze zu halten.

              • Naja, die „Erziehungsfähigkeiten“ mancher Eltern sind schon recht grenzwertig. Soll die EU demnächst auch dieses „Problem“ versuchen per Verordnung eines „European upbringig act“, mit dem allen Eltern vorgeschrieben wird, wie sie ihre Kinder EU-konform zu erziehen haben, in den Griff zu bekommen?

                Der Gesetzesverstoß, hervorgerufen durch das illegale Belohnungssystem, wurde beseitigt. Mehr war m. E., just in this moment, nicht notwendig. Der Sinn und Zweck dieser Maßnahme bleibt diskussionswürdig, wie die Hatespeech gegen TikTok.

  2. Wie krank ist das denn von Tik Tok. Ganz klar richtig von der EU. Ohne Stoppschild sind einige Firmen anscheinend völlig hemmungslos.

  3. Kann einfach nicht verstehen wie man so ein toxisches Medium wie TikTok überhaupt nutzen kann. Gegen TikTok ist ja Meta (Facebook, Insta….) ein Kindergarden……

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